Heute vor 20 Jahren ...

Diskutiere Heute vor 20 Jahren ... im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Leider hat dieser Austausch von Glaubensbekenntnissen nichts mit dem Thread-Thema zu tun :( und weiterhin vermisse ich die Flugzeuge :rolleyes...
Veith

Veith

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Leider hat dieser Austausch von Glaubensbekenntnissen nichts mit dem Thread-Thema zu tun :( und weiterhin vermisse ich die Flugzeuge :rolleyes:

Zum Thema und zur Diskussion paßt vielleicht auch das "Eides-Dilemma":
Der Fahneneid der NVA war durch die Volkskammer gesetzlich normiert und wurde auf die sozialistische "Deutsche Demokratische Republik" und ihre "Arbeiter-und-Bauern-Regierung" geleistet. Der Wegfall des Eidnehmers führte mithin nicht zum automatischen Erlöschen des Eides. Formal wurden die Angehörigen der NVA von ihrem Eid nicht entbunden. Der verhinderte Bundeswehrpilot und NVA-Abrüster Eppelmann war sich dessen sehr wohl bewußt und versuchte dieses Dilemma mit einem Federstrich zu lösen, in dem er den Eid und das Offiziersgelöbnis einfach für "rechtsunwirksam" und die Eidgeber für "entbunden" erklärte (vgl. Tagesbefehl vom 20. Juli 1990 und Befehl 5/90 über die "Vorbereitung und Durchführung der Vereidigung").
http://home.snafu.de/veith/eide.htm
Das Dilemma wurde durchaus auch von Sven Lange in seiner an der Universität der Bundeswehr geleisteten Dissertation "Der Fahneneid" erkannt und aufgegriffen. In Fällen des MfS hatte die fehlende Entbindung sogar juristische Folgen, da einige bundesdeutsche Gerichte dies für Aussageverweigerungen von Zeugen akzeptierten. Aus diesem Grund wurde extra vom Bundestag der BRD ein Gesetz erlassen, das MfS-Angehörige für bundesdeutsche Gerichte wirksam entband. Ob das wiederum vor DDR-Gerichten nach der "Roten Wende" :FFTeufel: oder vor dem eigenem Gewissen bestand hat, muß jeder mit sich selbst ausmachen.

Für NVA-Angehörige - mit wenigen Ausnahmen - ein eher akademisches Problem.
 
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anspren

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...da sind sie, die Flieger......

...zumindest mal eine - einstmals die schnellste von allen Typ 75 - im JG-8.
Der Anblick wirkt äußerst beruhigend..... :)
 
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Griffin

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Zitat "Ich muss dir die DDR nicht erklären, aber womöglich hilft dir folgendes Gleichnis(biographie frei erfunden):

Wir schreiben die zweit Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Bürger Adolf Joseph Deutschmann, Jahrgang 1913 erzählt von seinem Leben:
Er war Mitglied der NSDAP und glühender Verehrer des Dritten Reichs, welches er gegen den inneren und äußeren Feind zu verteidigen hatte. Dies tat er dann auch bis zum 08. Mai 45. Die Zeit nach der von ihm so verhassten "Befreiung" vom GröFaZ war für ihn eine Schmach. Überall hatte der Gegner seine Heimat besetzt, man behauptete dass die eigene, doch so geliebte Regierung Menschen bespitzeln und umbringen ließ. Kann ja gar nicht sein, denn "das haben wir doch nicht gewusst" war ne gute Antwort damals.
Es ging ihm sozial deutlich schlechter als vor dem Krieg. Um ihn herum waren überall die Wendehälse. Gestern riefen sie noch alle brav die einstudierten Parolen, heute geht´s nur noch um Lucky Strike, Nylonstrumpfhosen, komische Musik und Konsum. Ehe er sich versah wurde neues Geld eingeführt, die Geschäfte waren randvoll mit allem was man sich wünschte und auf einmal lebte er in einem neuen Land. Dies nannte sich auf einmal Bundesrepublik Deutschland. War dies sein Vaterland? Seine Heimat? Heimat ja, Vaterland nein, denn der Führer war tot, seine Ideale nichts mehr wert und die Welt sah verächtlich auf Menschen wie ihn, die an all dem alten festzuhalten versuchten und das neue verfluchten. Menschen wie ihn nannte man bei Zeiten Altnazis oder etwas schmeichelhafter ausgedrückt Ewiggestrige.


Ich persönlich kann das Schicksal nachvollziehen, aber nicht akzeptieren. Und irgendwie sehe ich Parallelen zum Schicksal des ein oder anderen hier. Nachvollziehbar für mich - aber dennoch definitiv nicht akzeptabel.

Na ich bin mal auf leuchtend rot glühende Punkte gespannt. Aber lieber rote Punkte als rote Sterne" Zitat Ende



....eben erst gelesen und einfach nur fassungslos!!!!

Diese Parallele verbitte ich mir entschieden!!!

--------------------------------------------------------------------------------
Diese Parallele sollte sich jeder ehemalige DDR-Bürger verbitten, der zurückschaut.

Zum Zeitpunkt des Mauerfalls und Jahre davor war ich für eine West-Dienststelle tätig, in der es hauptsächlich um den Einsatz und die Wirkung von A-, B- und C-Waffen ging. Anfangs gab es dort nur ein einziges Bedrohungsszenario. Diesem Szenario zufolge führte ein Spannungs- zum V-Fall mit konventionellen Waffen, dessen Eskalation den Einsatz von Massenvernichtungswaffen zur Folge hatte. Aggressor war einzig und allein der Warschauer Pakt. Wir gingen zudem davon aus, dass die DDR im V-Fall lediglich bis zu einem gewissen Grad tatsächlich die Befehls- und Kommandogewalt über ihre Armee innegehabt hätte. Außerdem waren wir der Auffassung, dass Deutsche - egal ob aus Ost oder West und ungeachtet systemübergreifender verwandtschaftlicher Beziehungen - in der Masse auf Deutsche schießen würden. Die Grundlage hierfür bildeten Gespräche mit Zeit- und Berufssoldaten. Selbst unter dem Vorbehalt, dass uns nur das erzählt wurde, wovon man annahm, dass wir es hören wollten, gingen wir aufgrund der menschlichen Psychologie und den Erfahrungen, die es hinsichtlich des Verhaltens in hierarchischen Strukturen gibt, die durch Befehl und Gehorsam geprägt sind, davon aus, dass es hierfür auf beiden Seiten keines übertriebenen Diensteifers oder einer wie auch immer gearteten pathologischen Veranlagung bedurft hätte. Es bestand außerdem kein Zweifel daran, dass die Mehrzahl der dienenden Wehrpflichtigen nicht über genügend Informationen und die erforderliche Courage verfügt hätten, um sich den in einer militärischen Auseinandersetzung wirkenden Automatismen und Mechanismen entziehen zu können. Anfang der 80er-Jahre erweiterte sich das Bedrohungsszenario um den versehentlichen Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch die Supermächte und den präventiven Einsatz taktischer Atomwaffen im V-Fall durch die NATO im eigenen Einflussbereich ohne vorherige Konsultationen auf Regierungs- oder militärischer Ebene mit den Staaten/Bündnispartnern, die davon betroffen gewesen wären. Von da an war nicht mehr ausschließlich der Warschauer Pakt die Bedrohung sondern unterschiedslos jeder, von dem wir wussten oder annahmen, dass er über solche Waffen mit entsprechender Reichweite verfügt. Mit Details zu all dem kann ich allerdings nicht dienen. Dafür erinnere ich mich einfach zu sehr an den Inhalt der Verpflichtungserklärung, die ich seinerzeit unterschrieben hab. Wie dem auch sei, die DDR war, wenn man so will, in den Lagebeurteilungen (beinhaltete auch die politische) immer eine Provinz im Reich des Bösen. Daran bestand für uns kein Zweifel. Was das Übel anbelangt, das sie über die Menschen gebracht hat, konnte sie aber in unseren Augen dem Dritten Reich bei weitem nicht das Wasser reichen. Dafür hätte sie solche “Qualitätsmerkmale“ wie Führung eines Angriffskrieges und Völkermord erfüllen müssen. Hat sie aber nicht. Mit einer Gleichsetzung der ''Ewiggestrigen'' beider Systeme ist man deshalb nicht nur auf dünnem Eis unterwegs, wie radist schreibt, sondern auch fernab jeglicher historischen Betrachtung und Bewertung, die es verdient, sachlich und fachlich genannt zu werden. .

Gruß
Griffin
 
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Rhönlerche

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Ob das nun geglückt war oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Vergleichen und gleich setzen sind aber zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Und die NVA war durchaus in kriegerische Handlungen verwickelt. Nahost-Krieg zum Beispiel. Die Flugzeuge für Syrien hatten wir ja schonmal ausführlich hier und die ganze Ausbilderei und Ausrüsterei. Einen Heiligenschein hatte die NVA jedenfalls nicht.
 
Tracer

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Vergleichen und gleich setzen sind aber zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Richtig. Hier sollte nicht das dritte Reich mit der DDR gleichgesetzt, sondern beide Systeme verglichen und, durch Heranziehung einer fiktiven Figur gewisse, ich nenn es mal menschliche Parallelen geschaffen werden.

Ich habe weder die NVA als solches durch den Dreck gezogen, noch habe ich irgendjemanden persönlich beleidigt. Wer sich jedoch den Schuh anziehen möchte, weil er sich wiedererkennt, nur zu.
 
Bonne

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Ich verstehe dich schon alter Kamerad. Ich hoffe ja nur das der fiktive Adolf Joseph Deutschmann nicht auf einen fiktivem Wachturm gestanden hat und nebei Flugzeuge beobachtet hat.( um beim Thema zu bleiben )
 

sdsr

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Diese Parallele sollte sich jeder ehemalige DDR-Bürger verbitten, der zurückschaut.

Zum Zeitpunkt des Mauerfalls und Jahre davor war ich für eine West-Dienststelle tätig, in der es hauptsächlich um den Einsatz und die Wirkung von A-, B- und C-Waffen ging. Anfangs gab es dort nur ein einziges Bedrohungsszenario. Diesem Szenario zufolge führte ein Spannungs- zum V-Fall mit konventionellen Waffen, dessen Eskalation den Einsatz von Massenvernichtungswaffen zur Folge hatte. Aggressor war einzig und allein der Warschauer Pakt. Wir gingen zudem davon aus, dass die DDR im V-Fall lediglich bis zu einem gewissen Grad tatsächlich die Befehls- und Kommandogewalt über ihre Armee innegehabt hätte. Außerdem waren wir der Auffassung, dass Deutsche - egal ob aus Ost oder West und ungeachtet systemübergreifender verwandtschaftlicher Beziehungen - in der Masse auf Deutsche schießen würden. Die Grundlage hierfür bildeten Gespräche mit Zeit- und Berufssoldaten. Selbst unter dem Vorbehalt, dass uns nur das erzählt wurde, wovon man annahm, dass wir es hören wollten, gingen wir aufgrund der menschlichen Psychologie und den Erfahrungen, die es hinsichtlich des Verhaltens in hierarchischen Strukturen gibt, die durch Befehl und Gehorsam geprägt sind, davon aus, dass es hierfür auf beiden Seiten keines übertriebenen Diensteifers oder einer wie auch immer gearteten pathologischen Veranlagung bedurft hätte. Es bestand außerdem kein Zweifel daran, dass die Mehrzahl der dienenden Wehrpflichtigen nicht über genügend Informationen und die erforderliche Courage verfügt hätten, um sich den in einer militärischen Auseinandersetzung wirkenden Automatismen und Mechanismen entziehen zu können. Anfang der 80er-Jahre erweiterte sich das Bedrohungsszenario um den versehentlichen Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch die Supermächte und den präventiven Einsatz taktischer Atomwaffen im V-Fall durch die NATO im eigenen Einflussbereich ohne vorherige Konsultationen auf Regierungs- oder militärischer Ebene mit den Staaten/Bündnispartnern, die davon betroffen gewesen wären. Von da an war nicht mehr ausschließlich der Warschauer Pakt die Bedrohung sondern unterschiedslos jeder, von dem wir wussten oder annahmen, dass er über solche Waffen mit entsprechender Reichweite verfügt. Mit Details zu all dem kann ich allerdings nicht dienen. Dafür erinnere ich mich einfach zu sehr an den Inhalt der Verpflichtungserklärung, die ich seinerzeit unterschrieben hab. Wie dem auch sei, die DDR war, wenn man so will, in den Lagebeurteilungen (beinhaltete auch die politische) immer eine Provinz im Reich des Bösen. Daran bestand für uns kein Zweifel. Was das Übel anbelangt, das sie über die Menschen gebracht hat, konnte sie aber in unseren Augen dem Dritten Reich bei weitem nicht das Wasser reichen. Dafür hätte sie solche “Qualitätsmerkmale“ wie Führung eines Angriffskrieges und Völkermord erfüllen müssen. Hat sie aber nicht. Mit einer Gleichsetzung der ''Ewiggestrigen'' beider Systeme ist man deshalb nicht nur auf dünnem Eis unterwegs, wie radist schreibt, sondern auch fernab jeglicher historischen Betrachtung und Bewertung, die es verdient, sachlich und fachlich genannt zu werden. .

Gruß
Griffin
Tracer hat die DDR nicht mit den Nazis verglichen , sondern persönlich Einstellungen zu einem Eid und dem daraus resultierenden Verhalten.
Das im Kriegsfall jeder auf militärische Gegner geschossen hätte sehe ich auch so. Allerdings ist es ein Unterschied wenn jemand heute auch dazu steht,damals auf Befehl auf INNERE Feinde schießen zu können, zumal davor hier von Eppelman und anderen gesprochen wurde (und ich interpretiere die ehemaligen Demonstranten als die damaligen inneren Feinde des Systems).

Für mich ist das ein Bekenntnis auf unbewaffnete Demonstranten zu schießen, nur auf Befehl. Ich kann eventuell eine Bindung zum System verstehen, aber auf keinen Fall so etwas. Das ist ein aus meiner Sicht "ungewöhnlich" enge Bindung , zumal nach 20 Jahren.

Ich habe ein recht genaue Bezeichnung für Menschen, die sich dazu bekennen , das zu tun (und kommt jetzt BITTE nicht mit Afganistan), die ich aber für mich behalten werde.

rev

Ps: Das ganze hat von Anfang an nix mit Flugzeugen zu tun , also können wir auch so weitermachen
 
Veith

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... auf Befehl auf INNERE Feinde schießen ...
Erst einmal ein paar Fakten:
Die Nationale Volksarmee und die anderen Organe der Landesverteidigung schützen die sozialistischen Errungenschaften des Volkes gegen alle Angriffe von außen.
Art. 7 Abs. 2 Satz 2 Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (Hervorhebung von mir)
Alle Einsätze während der Wendeereignisse erfolgten außerhalb der militärischen Strukturen und ohne strukturmäßige Bewaffung als Unterstützungskäfte der Volkspolizei (BRD-Deutsch: "Amtshilfe"). Bewaffnung: max. Schlagstöcke der VP. Aufgabe: Objektsicherung und 1x "Freimachen zweier VP-Fahrzeuge als Räumkette", vgl.: m Dienste der Partei - Handbuch der bewaffneten Organe der DDR, Ehlert, Wenzke, Ch. Links-Verlag im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes der BRD, Berlin 1998, S. 512 und 513.

Zur Bundeswehr siehe http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2010/06/luftwaffe-uber-heiligendamm-2007.html
Kurz: Die Bundeswehr darf u.a. zur Aufstandsbekämfung in ihren Strukturbestand und mit ihren strukturmäßigen militärischen Mitteln im Inneren bereits jetzt eingesetzt werden, allerdings "erst" nach Ausrufung des Verteidigungs- bzw. Spannungsfall durch den Bundestag / Bundesrat. Nur diese Einschränkung soll immer wieder ausgehebelt werden.
 
Tracer

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Die Nationale Volksarmee und die anderen Organe der Landesverteidigung schützen die sozialistischen Errungenschaften des Volkes gegen alle Angriffe von außen.
Art. 7 Abs. 2 Satz 2 Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (Hervorhebung von mir)
Aha. Die Verfassung der DDR ist auf den 09. April 1968 datiert.
Und was ist mit den 2 Divisionen NVA (16 000 Mann), welche im Grenzgebiet zu Tschechoslowakei feldmäßig einmarschbereit standen, um an der "Operation Donau" teilnzunehmen und den Prager Frühling niederzuschlagen? (August 1968).

Vom Einsatz kleinerer NVA-Einheiten innerhalb der CSSR zur Beseitigung Antideutscher Plakate im Zusammenhang mit "Donau" ganz zu schweigen. Und weil man auch gern als kleiner Bruder Moskaus mitmarschieren wollte, aber nicht durfte, hatte man trotzig in den Medien behauptet doch mitmarschiert zu sein. Fotos gibts keine, macht aber nichts, denn dieser Mangel wurde durch die Tatsache begründet, dass alles streng geheim war.

Aber was ist das schon gegen den massierten Einsatz von AWACS, QRA, RECCE und Luftraumüberwachungsradar gegen die Heiligendammer...
 
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Veith

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Ähm, wir bleiben mal beim Einsatz im Innern, denn das war der Ausgangspunkt, oder wollen wir hier plötzlich über das Kundus-Massaker diskutieren? :confused:

Fakt: Es gab keinen - selbst dann nicht, als der Staat unterging. Das soll die BW / BRD mal nachmachen! :FFTeufel:
 
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Fakt: Es gab keinen - selbst dann nicht, als der Staat unterging. Das soll die BW / BRD mal nachmachen! :FFTeufel:
Entschuldige - ich schäme mich dafür stellvertretend für die Bw/BRD :red:

Aber du liegst richtig, hab deinen Text grad mißverstanden.
 

sdsr

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....entscheidend ist das, was nach dem von dir verwendeten Zitat kommt, weswegen ich auch Wert auf diese Differenzierung lege. Und auch wenn ich das große Aufheulen schon jetzt höre: Mein VATERLAND hätte ich damals gegen JEDE Bedrohung - ob von AUSSEN oder INNEN - mit der Waffe in der Hand verteidigt, wenn der entsprechende Befehl erteilt worden wäre (wobei, wie ich heute ebenso klar sage, es gut so ist, daß er nicht erteilt wurde).

Gruß
@Veith
Es geht nicht darum was gewesen wäre auf politischer Ebene (wobei ich da so einige Zweifel habe, es hat ja auch 1953 geklappt, aus Demonstranten böse CIA-Provokateure zu machen :FFTeufel: )
Es geht mir um die oben genannte Aussage mit Betonung auf "innen".
Das gilt nicht für die ganze NVA oder sonst jemanden , nur die obere Aussage.

Rev
Ps: Ich hätte als BW-Soldat nicht auf einen imaginären inneren Feind geschossen, egal wer da was befiehlt (und ich kenne zumindest auch keinen, der es getan hätte). Wenn das bei dir auch so ist, prima, dann gabs nur einen.
 
Veith

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Aber du liegst richtig, hab deinen Text grad mißverstanden.
Kein Problem, das ist heutzutage auch schwierig:
„Die Grenzen von innerer und äußerer Sicherheit verschwimmen zunehmend. Internationale Einsätze unter Beteiligung Deutschlands und Heimatschutz sowie Einsatz der Bundeswehr im Innern sind deshalb zwei Seiten ein und derselben Medaille“
(Bundeskanzlerin Angela Merkel, auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2005)
:!:
 
tucano

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Mich würde mal brennend interessieren, wohl Wunschdenken, wie NVA-Offiziere die in die Bundewehr übernommen wurden das heute so sehen. Die haben doch bestimmt auch nicht offen vor Bundeswehrkameraden im Dienst ihre Meinung zu verschiedenen Themen, gerade DDR, gesagt bzw. sie sich verkniffen nur um ihre Karriere nicht zu gefährden, denn ich kann mir nicht vorstellen das das nie ein Thema war. Ich will da keinen was vorwerfen, ist nur mal eine Frage. Ich kann mir vorstellen das da einige auch innerlich gelitten haben, oder? :?!
 
Bonne

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Also ich als gelernter DDR-Bürger würde mal sagen, daß sie sich schon beim zweiten Eid verbogen haben und der Rest ist Anpassung an das Umfeld.
"Erst kommt das Fressen..."
 
tucano

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Warum sagt man eigentlich immer dieses "doofe" gelernter DDR-Bürger? Man sagt ja auch nie gelernter Bundesbürger. Also ich finde es irgendwie unpassend. Ich bin hier halt aufgewachsen. :?!

Na trotzdem würde mich das mal ganz ehrlich aus 1. Hand interessieren, ohne das man dann gleich wieder drauf eindrischt. :TOP:
 
Tracer

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Ich persönliche habe durch die Bank hinweg sehr gute Erfahrungen mit diesen Kameraden gemacht. Die meisten in meinem Umfeld wurden damals als Feldwebel übernommen und sprechen recht offen über all diese Themen. Bisher habe ich leider nur zwei Offiziere persönlich, aber intensiv kennen gelernt. Auch diese sind/waren hervorragende und zuverlässige Kameraden, mit denen man über alles reden konnte. Ein grinsen konnte man sich dennoch nie verkneifen, wenn der Einsatzoffizier nicht das Antreten im technischen Bereich, sondern in der technischen Zone befiehlt. Ein Zurückfallen in alte Redensart kam gelegentlich vor und brachte viele zum Schmunzeln.
 

Reinhard

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Es gab da schon 1989/90 große Veränderungen im Dienstbetrieb:

Der militärische Flugbetrieb wurde reduziert. Auch an der Grenze wurde es im Luftraum ruhiger. Und das DHS sprang nicht mehr so schnell auf jede Blähung im Luftraum an.
Der Betrieb der Radarstationen ,welche die Bevölkerung durch starke Störungen bei Radio und TV verärgerten ( P-12, P-18 und andere) wurde stark eingeschränkt.
Übungen gab es eigentlich keine richtigen mehr,das einzig bedeutsame Militärische war eigentlich das letzte Manöver des Warschauer Vertrages 1990. Da haben die Polen noch mal richtig die Sau rausgelassen. Die flogen über Neuenkirchen mit Su-22 mit

weniger als 10 Metern über Grund.

Viel Personal wurde vorzeitig entlassen, die Einberufungen glichen den Personalmangel nicht aus.
Daher mußten Längerdienende Aufgaben übernehmen, die sie sonst nicht ausübten (bis hin zum Wachdienst).
Unser Hauptfeldwebel, der sowieso zu nichts zu gebrauchen war, durfte nicht mehr in die Waffenkammer wegen seinem Nebenjob bei einer anderen Firma. Diese Arbeit wurde auch an Offiziere (Kompaniechefs) delegiert. Dabei stellte sich allerdings

auch heraus, daß auch einzelne Offiziere zu doof oder zu faul waren, eine Plombe zu überprüfen oder Munition zusammenzurechnen.

Die Einberufungspraxis änderte sich, im Frühjahr 1990 kamen nur noch Wehrpflichtige aus der näheren Umgebung. Das hatte seltsame Folgen.
Bis dahin kamen Funkorter und Auswerter aus weit entfernten Regionen. Und die wurden für solche Stellen auch noch nach unergründlichen Maßstäben ausgesucht.
Mir waren Berliner Abiturienten mit zwei linken Pfoten und überirdischer Intelligenz und Kentnissen aus dem Westfernsehen ein absoluter Gräuel.
Plötzlich kamen 1990 "Bauerntölpel" aus der nächsten Umgebung. Ich kriegte meine Augen nicht mehr auf. Die Jungs hatten alle den Abschluß der 10. Klasse. Und irgendeineAusbildung und Berufserfahrung bei Landwirtschaft oder Handwerk . Wohnten

gleich nebenan. Hatten daher keine Probleme mit Ausgang und Urlaub. Mit Kfz. und Elektroaggregaten kamen die besser zurecht als ich. Und mit meiner NVA-typischen Ausbildung hab ich die "rundeckig" geschliffen, die Jungs hätten nach 4 Wochen alle

ne Qualli 2 verdient, wenn der Laden noch so weiter gelaufen wäre - die NVA hätte mit Links den ganzen Erdball erobern können!
Die "dummen Bauern von Rügen" haben damals die Intelligenzbestien aus Berlin in den Schatten gestellt. Und ich war irgendwie erleichtert deswegen und hatte ein lockeres Leben drum.

Bei uns war es der Parteisekretär, der schon vor dem offiziellen Termin im Westen war. Es kam aber ganz schnell auf unergründliche Weise raus. Er war "ehrenamtlich", keiner konnte ihn richtig leiden und er sollte eigentlich noch eine übergebraten

bekommen. Aber dann überschlugen sich die Ereignisse.

Ende 1989 sprudelte plötzlich nur so an Ersatzteilen, die es schon jahrelang angeblich nicht gab. Die Faultiere in den Ersatzteillagern der 3.LVD wollten plötzlich ihre Existenzberechtigung nachweisen. Ich habe dann eine P-18 und einen PRW-13 fast

werksneu abgegeben Bloß ein paar Gebrauchsspuren waren dran und das russische Ölpapier und das Fett bei den EWZ-Sätzen fehlten. Und ich mußte bei den Werten nicht mal mehr ein Übergabeprotokoll unterschreiben !
Im Kfz.-Bereich spielten sich wahre Wunder ab. Die Schirrmeister, die bis dahin praktisch den Status eines Kontrolloffiziers innehatten, mutierten zu Kfz.-Liebhabern. Besonders gern hatten sie plötzlich Und es geschahen seltsame Sachen: Zur

Verbesserung des Zustandes der Zugmittel für die Fla-Raketentechnik wurde sogar Personal aus dem Brigadestab in die Abteilungen geschickt. Und da erblickte man plötzlich Gesichter, die man noch nie in Schwarzkombi sah. Die sah man vorher nur in

Zivil in Sanitz, einige kannte man als V-Nuller( das waren durchaus keine Verbrecher, wie wir heute glauben sollen). Da stand dann so ein Armleuchter in Arbeitskombi vor mir, den man mir Jahre vorher als Leutnant aus einer ganz anderen Fachrichtung

als Stationsleiter untergejubelt hat.

Umweltschutz wurde auch plötzlich größer geschrieben. Ich sollte Ärger bekommen, weil ein Diesel-Aggregat ein ganz klein wenig Öl verlor. (ganz,ganz wenig). Da hatte ich wohl Glück gehabt, heute würde man wohl den ganzen Berg von Neuenkirchen

abtragen.

Ich hatte mit dem Eid keine Probleme: Ich wußte, daß ich bis zum Ende meiner Dienstzeit bloß noch für die Sicherheit von Waffen und Munition zu sorgen hatte. Von Afghanistan und Somalia habe ich damals nicht mal geträumt.

Pünktlich zum 03.Oktober 1990 wurden die Hochspannungsanlagen abgeschaltet. Dadurch gab es große Veränderungen im Wachdienst. Doppelposten kannte ich bis dahin eigentlich nicht mal aus einer Vorschrift.

Im Herbst tauchten für die neue Grundausbildung 2 oder 3 BW-Soldaten auf (der höchste wahr wohl ein Leutnant), die waren völlig OK.
Was mich verwunderte: für die Rekrutenausbildung mußten die sich nicht etwa Gedanken machen wie die Ausbilder in der NVA (Konspekt für jede Ausbildungsstunde, Bildungs- und Erziehungsziel, Inhalte und Zeiten aufgliedern...das Ganze ans

vorhandene Übungsgelände anpassen...), nein ,die kriegten alles vorgedruckt und vorgekaut "von oben" und mußten es bloß noch durchführen. Stark irritiert war ich allerdings, als der "Drill" (hieß in der NVA "Exerzierausbildung") aufgrund einer leichten

Verdunkelung des Himmels (kein Regen, kein heftiges Windchen) in den Flur der 3.Etage des Unterkunftsgebäudes verlegt wurde.
Und irgendwann tauchte auch der Nachfolger des "Großoberst" der 43. FRBr auf. Der einzige wahrnehmbare Unterschied war das betont legere Auftreten des "Neuen" gegenüber dem NVA-Üblichen zackigem des auch sehr fähigen "Alten".


P.S.:Und was die Streitereien zwischen Ost und West hier betrifft:
Aus eigener Erfahrung: Das Standardmodell des "Wessi" ist bloß für leichten Gegenwind konstruiert. Der "Ossi" verträgt auch einen ordentlichen Orkan !
 
Veith

Veith

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Warum sagt man eigentlich immer dieses "doofe" gelernter DDR-Bürger?
Ein Insider von O.F. Weidling. Witzigerweise weiß das noch nicht einmal Birgit Wolf in "Sprache in der DDR".

Ansonsten bestand der Übergangszeitraum in überaus peinlichen Anbiederungsversuchen Vieler bei den neuen Herren, was ich schon allein für Verabscheuungswürdig fand. Anderseits wurden damals so die Posten vergeben. Letztlich fand ich jenes "Aussondern" der Bundeswehr dann doch für gut ... das Anbiedern hat den allerwenigsten etwas genutzt :TD: Man liebt halt den Verrat und nicht den Verräter.
Die Bundeswehr übernahm kurzfristig 93.000 Mann und 48.000 Zivilbeschäftigte. Im Ergebnis fanden von den Längerdienenden der NVA ca. 2.800 Offiziere und 5.700 Unteroffiziere ihren Platz in der Bundeswehr.
http://home.snafu.de/veith/staerke.htm
Wer ein Versprechen nicht einhält oder sein Wort bricht, kann - falls er ernstlich verhindert war - noch als ehrenhaft gelten. Der Bruch des Fahneneides ist jedoch unausweichlich mit dem Verlust der Ehre verbunden.
(Lothar Glaß "Der Fahneneid der Nationalern Volksarmee und die Erziehung aller Armeeangehörigen zur sozialistischen Waffenbrüderschaft", 1964)
http://home.snafu.de/veith/eide.htm
 
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Wow !! Ehre... Verräter...
Dagegen ist eine RTL-Dokusoap ein Kindegeburtstag

Da kauert mann am Kadaver des verblichenen Staates und hält stolz die Treue, mit bösem Blick auf die Verräter und die Gegner...
Ws wäre interessant was im umgedreten Fall mit einem ehemaligen BW_Soldaten passiert wäre , der gleiches von sich gäbe....
Ob es unter Erich heute schon Internetforen gegeben hätte ??

Na ja egal, bedingunslose Treue ist auch eine Einstellung, jeder wie er es mag :TD:
Rev
 
Thema:

Heute vor 20 Jahren ...

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