Bernie1962
Flieger-Ass
Nakajima A6M2-N Rufe
Sasebo Kokutai 1944
Tamiya / MDC 1:32
Sasebo Kokutai 1944
Tamiya / MDC 1:32
Im September 1940 forderte Kaigun Koku Hombu (Hauptquartier der Marineflieger) ein Jagdflugzeug mit Schwimmern zur Nutzung auf Atollen und kleinen Inseln, die zu klein oder zu ungeeignet waren ein Flugfeld anzulegen und zu unterhalten. Die Spezifikation sah einen einmotorigen, einsitzigen Jäger mit einem Hauptschwimmer und zwei Hilfsschwimmern vor.
Kawanishi bekam den Auftrag diese Jagdflugzeug zu entwerfen und zu bauen. Dies resultierte in der N1K1 "Kyofu". Aufgrund der Schwierigkeiten von Kawanishi das N1K1-Projekt voranzutreiben (vor allem der vorgesehene Antrieb mit zwei gegenläufigen 2-Blatt-Propellern und seiner Schaltung machte massive Probleme), führte dazu, dass das Marineflieger HQ eine Zwischenlösung auf Basis eines vorhandenen Jägers untersuchen lies.
Der zu dieser Zeit beste Jäger war ohne Zweifel der A6M2 Modell 21 Jäger (Zeke). Auf Basis der ursprünglichen Anforderung wurde entschieden, aus der A6M2b Modell 21 eine Schwimmerversion herzustellen. Da Mitsubishi zu dieser Zeit keinerlei Kapazitäten für dieses Projekt erübrigen konnte, wurde Nakajima als Subunternehmer mit der Konstruktion und Herstellung beauftragt. Das Resultat war eine nahezu unveränderte Zero mit zusätzlichen Schwimmern, die A6M2-N.
Einige Modifikationen wurden am Heck vorgenommen, so wurde das Spornrad und der Landehaken gegen eine Stabilisierungsflosse ausgetauscht. Die augenfälligste Modifikation war natürlich der große Hauptschwimmer unter der Hauptzelle. Die Mittelsektion des Schwimmers enthielt einen 330 Liter Tank als Ersatz für den Bauchtank der Zero.
Der Prototyp wurde schließlich Ende November 1941 fertiggestellt und absolvierte seinen Jungfernflug am 8.12.1941 (07.12.1941 Hawaii-Zeit aka Day of Infamy ).
Die ersten Tests erwiesen, das am Hauptschwimmer noch Modifikationen nötig waren um den Stabilisierungseffekt der zusätzlichen Flossen zu erhöhen.
Drei weitere Prototypen wurden gebaut und bis März 1942 intensiv getestet.
Die Schwimmer reduzierten die Höchstgeschwindigkeit der A6M2-N allerdings auf 440 km/h. Dennoch behielt das Wasserflugzeug die Manövrierfähigkeit und Stabilität der Zeke und Kaigun Koku Hombu war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.
Da zu diesem Zeitpunkt aus Seiten der Alliierten keine schnelleren Bomber oder Aufklärer vorhanden waren, war man der Meinung das dieses Wasserflugzeug eine großartige Waffe gegen diese darstellte und die Produktion der A6M2-N wurde angeordnet. Tatsächlich konnten im Verlauf des Krieges die fortgeschritteneren Bomber der Rufe einfach davonfliegen. Im gesamten Herstellungszyklus der Rufe wurden keine Modifikationen oder Änderungen mehr vorgenommen, wenn man einmal von einem Austausch des Propellermodells absieht.
Es wurde bezeichnet als Typ 2 Wasserjagdflugzeug Modell 11 oder Ni-Shiki Suijo Sentoki. Der alliierte Rufname für die Maschine lautete "Rufe".
Die Produktion lief im April 1942 an und bis zum Ende der Produktion im September 1943 wurden 327 Maschinen gebaut, die während des Krieges alle (bis auf eine) zerstört wurden.
Für die Zerstörung waren nicht alleine die alliierten Streitkräfte oder Unfälle verantwortlich. Eine Anzahl Rufes wurde durch Stürme zerstört.
Die erwähnte letzte Rufe wurde im September 1945 in Singapur von britischen Truppen erbeutet. Nach einigen Testflügen übergaben die Briten die Rufe an die französischen Streitkräfte. Die neuen Besitzer schrieben "ATAIU" (Allied Tactical Air Intelligence Unit (??)) auf das Heck und stellten sie dem 8S Squadron in Bien Hoa bei. Leider stürzte auch diese letzte Rufe am 19.09.1946 ab und so gibt es heute keine original erhaltene Rufe mehr zu sehen.
(Quelle: K. Janowicz - A6M2-N Rufe / Kagero Famous Airplanes #4)
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