Flugzeugabsturz bei Flugschau in Warngau

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[Intrepid]

Wieso beginnt das tiefer fliegende Flugzeug eine Kurve nach links?

 

[geranie]

Wieso beginnt das tiefer fliegende Flugzeug eine Kurve nach links?

Sieht meiner Meinung nach gewollt aus, denn in den Bildern 5-7 scheint auch die obere Maschine diese Linkskurve einzuleiten, bis sie dann, so wie ich es in meinem vorigen Post vermutet habe und immernoch glaube, ausweichen will.

 

[markus33]

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, das man in dieser Position die untere Maschine überhaupt sehen kann.

 

[Intrepid]

Die von oben kommende Maschine hätte links neben dem tiefer fliegenden Flugzeug vorbei sinken müssen. Aber das tiefer fliegende Flugzeug beginnt eine Kurve genau dort hin. Das von oben kommende Flugzeug versucht zunächst weiter nach links zu kommen, aber der Pilot zweifelt an der Durchführbarkeit und entscheidet sich für rechts vorbei. Er trifft die rechte Fläche.

So sieht es für mich auf den Standbildern aus, jetzt schaue ich mir noch einmal das Video an.

 

[Intrepid]

So sieht es für mich auf den Standbildern aus, jetzt schaue ich mir noch einmal das Video an.

Für den tiefer fliegenden Piloten ist das Manöver vorbei und er beendet zu früh den Geradeausflug, kann das sein?

 

[wavesurfer]

Nun ja , einer der beteiligten Piloten hat ja überlebt, daher wird der ganze Vorgang wohl restlos aufgeklärt werden. Ich fürchte aber , dass das gravity9 Team wohl keine grosse Zukunft mehr hat...

Es war eine sehr gute Leistung, die schwer beschädigte Xtreme 3000 noch antriebslos zu landen. Allerdings bin ich erstaunt , mit welchem Risiko die beteiligten Piloten geflogen sind, wie man auch in einigen Youtube - Videos sehen kann. Solch ein Risiko würde ich noch nicht einmal als Modellflieger eingehen ...

Ich weiss, das professionelle Teams wie die Red Arrows, die Thunderbirds und die Blue Angels mit ähnlichem Risiko fliegen , aber diese Leute machen das hauptberuflich und brauchen sich auf nichts anderes zu konzentrieren.

 

[AT-6]

Sieht meiner Meinung nach gewollt aus, denn in den Bildern 5-7 scheint auch die obere Maschine diese Linkskurve einzuleiten, bis sie dann, so wie ich es in meinem vorigen Post vermutet habe und immernoch glaube, ausweichen will.

Denke ich auch, ab Pic #4 ist ein eindeutiger Richtungs- bzw. Höhenwechsel zu sehen...

 

[geranie]

Denke ich auch, ab Pic #4 ist ein eindeutiger Richtungs- bzw. Höhenwechsel zu sehen...

Stimmt, geht schon in Bild 4 los. Was mich dann aber wundert, ist die nur recht kleine Veränderung von Bild 5 zu Bild 6, da sieht es so aus, als würde man doch recht stabil, wenn auch ziemlich weit entfernt, nebeneinander bzw. übereinander fliegen. Jedoch sieht es in Bild 6 nicht mehr so aus, als würde die untere Maschine sinken, die könnte horizontal fliegen, wenn nicht sogar wieder leicht steigen (vielleicht trügt da aber auch nur die Aufnahmeperspektive) Ab Bild 7 scheint der obere Flieger den Abstand verringern zu wollen oder aber, der näher kommenden unteren Maschine auszuweichen, für mich die einzige schlüssige Möglichkeit um dieser Maschine auszuweichen, ist eine Kurve nach rechts, was ja auch Augenscheinlich eingeleitet wird.

 

[Intrepid]

Wenn ich die Vorführung richtig verstanden habe, flog ein Flugzeug konstant gerade aus und das andere umkreiste es mit Faßrollen? Anders wäre die Koordination ja fast unmöglich.

 

[geranie]

Wenn ich die Vorführung richtig verstanden habe, flog ein Flugzeug konstant gerade aus und das andere umkreiste es mit Faßrollen? Anders wäre die Koordination ja fast unmöglich.

Klar, wenn man ne Kurve fliegt, wird es bedeutend schwieriger ein solches Manöver zu koordinieren... ABER für mich sieht es hier so aus, als wäre das Manöver vorbei. Die obere Maschine beendet ihre Rollen in den Bildern 1 und 2 mit einem doch recht ordentlichen Abstand zum unteren Flugzeug und v.a. beendet es die letze Rolle oberhalb der Flugbahn der unteren Maschine, ich glaube nicht, dass hier noch weitere Rollen geplant waren, sodass mir die Linkskurve des unteren Flugzeugs hier 1. gewollt und 2. nicht wirklich dramatisch vorkommt.

Meine Einschätzung die auch völlig falsch sein kann, ich spekuliere einfach gerne und möchte mit meinen Aussagen niemandem die Schuld in die Schuhe schieben! Was hier geschehen ist, ist grausam, aber man sollte darüber sprechen dürfen, wie es zu dem Unfall gekommen ist!

 

[highphlyer]

Ich weiss, das professionelle Teams wie die Red Arrows, die Thunderbirds und die Blue Angels mit ähnlichem Risiko fliegen , aber diese Leute machen das hauptberuflich und brauchen sich auf nichts anderes zu konzentrieren.

Naja, die Patrouille Suisse fliegt ja auch seit ihrer Gründung 1964 unfallfrei. Kommt also nicht nur darauf an.

Ich sehe das ählich.
Militärische Displayteams bestehen aus Piloten denen der Formationsflug schon alleine durch den täglichen Übungsbetrieb vor ihrem Einsatz beim Team in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Das ganze wird beim Einsatz im Team in vielen Stunden Training immer mehr verfeinert und abgestimmt. Jeder hat seine Postition im Verband und wenn er z.B. krankheitsbedingt ausfällt bleibt eine Lücke, es gibt keinen Ersatzpiloten da es keinen gibt der sich eine Position im Display so schnell aneignen könnte.

Dann gibt es Zivilpiloten mit Kunstflugmaschinen oder Warbirds die sich schon seit Jahren kennen und treffen und sich immer mal wieder für den einen oder anderen Flugtag was gemeinsames ausdenken. Wie oft das dann geübt und vorgeführt wird kann ich nicht einschätzen.
Aber alleine dass man bei Youtube Videos findet in denen gravity9 mal zu dritt, mal zu viert und in Warngau dann wohl zu zweit flog lassen mich daran zweifeln ob jeder seine Position so inne hatte wie die Red Arrows oder aber auch die Eichhörner, nicht dass hier einer meint ich schreibe gegen alles was keine Düse hat.

Aber nicht nur das Fliegen in Formation erfordert viel Übung, auch das Wissen um den "Notausgang". Wer in Kecskemet war und am Samstag das Display der Frecce gesehen hat weiß was ich meine. Auch bei anderen Teams kann man das von Zeit zu Zeit sehen. Einer der Piloten hat seine Position im Verband nicht "gefunden" und ist aus der Formation ausgeschert, er hat nicht krampfhaft versucht den Flieger in die Lücke zu zwingen.
Das ist denke ich das schwerste überhaupt. Wir kennen das alle. Wenn was nicht so klappt wie man will versucht man es eben etwas energischer oder auch übermütig. Man will eine perfekte Leistung abliefern und merkt dass was nicht passt.
In dieser Situation auszuscheren, sich der Formation langsam wieder anzunähern, vielleicht erstmal einen einfachen horizontalen Überflug zum Runterkommen zu machen und dann die Vorführung professionell fortzusetzen ist glaube ich schwieriger als man meinen mag und verlangt sicherlich auch einiges an Übung, denn es wiederspricht unserem Streben nach Perfektion.
Das unbedingte Durchziehen der Choerographie darf nicht im Vordergrund stehen.

Dass es selbst bei solch intensiver Vorbereitung zu Unfällen kommen kann steht natürlich außer Frage, nicht dass hier einer meint ich sehe das durch eine rosa Brille. Aber die Vorbereitung einfach viel intensiver.

Für mich -und anhand der Kommentare wohl auch für viele andere hier- sieht das Video nach "wir müssen da hinten unbedingt wieder in Formation kommen" aus.

 

[johann007]

Naja, die Patrouille Suisse fliegt ja auch seit ihrer Gründung 1964 unfallfrei. Kommt also nicht nur darauf an.

Das sind aber auch Vollprofis, und die Gründung der Patrouille Suisse geschah 1964 aus dem professionellen Teil der Schweizer Luftwaffe heraus, dem Üeberwachungsgeschwader.

 

[Intrepid]

Das sind aber auch Vollprofis, und die Gründung der Patrouille Suisse geschah 1964 aus dem professionellen Teil der Schweizer Luftwaffe heraus, dem Üeberwachungsgeschwader.

Bei der Bundeswehr hat das ja damals nicht so gut geklappt, die sind gleich als 4-Ship-Formation in den Boden geflogen.

Ich habe "Profis" kennengelernt, die gedacht hatten, sie würden nach ihrer Beschäftigungszeit noch als Hobby über die Flugplatzfeste tingeln und haben davon Abstand genommen, weil sie mit den Dingen die dort passieren nichts zu tun haben wollten.

Die Möglichkeiten, sich auf Luftfahrtveranstaltungen Ergebnis-orientiert zu profilieren, ohne den mühsamen Weg zum erfahrenen Display-Piloten gegangen zu sein, sind einfach da. Und das hebt das statistische Risiko, dass es zu Unfällen kommt. Grundsätzlich passiert so etwas auch den Profis, aber insgesamt nicht so oft. Eisenach hat allen vor Augen geführt, wo die Hauptprobleme liegen.

Ich rechne nicht damit, dass sich die systembedingten Gründe für solche Unfälle signifikant verringern lassen. Verbieten will auch niemand die Flugplatzfeste. Also bleiben Appelle und die Hoffnung, dass es immer wieder gut geht.

 

[Cardinal Jockey]

Mein Mitgefühl dem mir bekannten Beteiligten und seiner Familie!

Macht es Euch net ganz so schwer. Aus den Augen verloren, sich der Position des anderen nicht 100%ig sicher, kurz etwas das Steuer nachgelassen und schon hats geknallt.

Dass überhaupt jemand hier auf die Idee nach "Aussteigen" in dieser Situation kommt ist absurd, es sei denn jemand entwickelt und baut mal nen Schleudersitz für ne Extra.

Ich hoffe sehr, dass die Beteiligten das Geschehene halbwegs gut verarbeiten können. Die Zeit heilt bekanntlich viele Wunden.

Ganz traurige Sache! Die Unfälle der letzten Wochen führen einem aber wieder ganz genau vor Augen, dass es sich bei "unserem" Hobby oder gar Beruf um eine unter Umständen sehr gefährliche Angelegenheit handelt. Ich habe genügend Freunde, die eben nicht Abends nach einem Flug(tag) nach Hause zurückgekehrt sind - und nicht alle davon "riskierten" ihr leben beim Kunstflug oder gar auf Flugshows - ganz im Gegenteil...die meisten "erwischte" es bei ganz "einfachen, alltäglichen" Flügen...

In diesem Sinne - in Gedanken bei den Beteiligten.