Großschiffe versenken

Diskutiere Großschiffe versenken im Wasserfahrzeuge Forum im Bereich Land- und Wasserfahrzeuge; Aber sicher. Schließlich steht alles im Internet. Ganz besonders wenn man 5 Min lang "googelt". Nicht wahr? (Oder nein: da wurde schon eine...

V-ger

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Ich sehe es eigentlich gleich wie @Air Power: im Internet müsste so etwas zu finden sein.
Aber sicher. Schließlich steht alles im Internet. Ganz besonders wenn man 5 Min lang "googelt". Nicht wahr?

(Oder nein: da wurde schon eine ganze Stunde für eine "Internetrecherche" geopfert…?)

Und ich glaube, Du verswechselst da ein paar Dinge.
... Ich stütze mich lieber auf Recherchen und Fachwissen.

Nämlich es geht nicht um die iranische "Kreativität" und nicht um irgendwelche "psychologische Wirkungen". Es geht darum dass man mit einem Sidewinder einen Tanker ins Brand stecken kann. Natürlich nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Die wichtigste davon ist den Maschinenraum zu treffen und dort einen Brand zu verursachen. Dabei kann ein Feuer entfacht werden wobei sich die Hitze entwickelt welche die ganze Brücke in den Rumpf kollabieren lässt.

Die WTC Towers haben auch die Einschläge der Passagiermaschinen überlebt. Was sie zerstörte war aber ein Brand der eine derartig große Hitze entwickelte dass ihre Konstruktion zum schmelzen begann.

Und genau die Brände und nicht 10-500-1000 oder mehr kg schwere Gefechtsköpfe sind die gefährlichsten Gegner eines jeden Schiffs - so auch der Flugzeugträger. Womit wir zurück zum Thema sind...

Übrigens…eine andere Auswirkung der Hitze… na ja… kann es sein dass die (sehr lange) Welle der Schraube durch die Hitze so beschädigt wird dass dadurch das Wasser in den Maschinenraum eindringt und diesen flutet. Dass kann (muss nicht) zu einer Versenkung des Schiffes führen (übrigens dass ist auch die Funktionsweise der gut-bekannten sowjetischen "wake-homing" Torpedos).

Der Sprengkopf einer Sidwinder ist doch auch lediglich knapp 10 kg schwer, damit "kratz" man höchstens an einem grossen Tanker.
Also bitte nochmals lesen. Ich habe die "Funktionsweise" schon zwei Mal erklärt.

Und auch die Reichweite ist sehr begrenzt.
Ganz besonders wichtig - wo alle Tanker doch so schwer bewaffnet sind...

Dass die AIM-9 gegen kleinere Schiffe mit Erfolg eingesetzt werden kann will ich auch nicht bewzeifeln.
die Größe ist in diesem Fall wirklich nicht relevant. Die Auswirkungen aber umso mehr. Wieso? Siehe oben.

Man findet aber beim Googeln der Namen der Tanker auch andere Berichte, die allerdings die Sidewinder-Theorie nicht unterstützen:
Und schon wieder sind wir dabei: "ist es nicht im Internet so ist es auch nie passiert..."

Auf jeden Fall.... auf dem ersten Link wird über die Gott und die Welt geplappert. Ganz sicher aber nicht über derartig fach-spezifische Themen wie auf der Konferenz Reappraising the Iran-Iraq War Thirty Years Later[/quote] die vor wenigen Tagen in London zu Ende ging - und ganz sicher nicht von Fachkräften des gleichen Kalibers (Link dient nur dazu damit es nicht heißt "nie passiert da nie im Internet": um an die dabei veröffentlichten Dokumente zu gelangen braucht man ein Passwort).

Ein Besucher dieser Konferenz hätte derartige Historiker wie Ted Hooton... Pierre Razoux...oder eben Farzad Bishop und Tom Cooper treffen können und sie fragen was tatsächlich mit Gaz Fountain (nur ein Bsp.) passierte. Hooton ist Autor des Buches "Tanker Wars: the Assault on Merchant Shipping during the Iran-Iraq Crisis, 1980-1988". Tja… jetzt hat er das Buch vor allem auf Basis der Berichte von Lloyds und nicht irgendwelcher 5-minütigen Internetrecherchen geschrieben und gibt eine recht präzise Beschreibung des Untergangs dieses Schiffes. Bishop und Cooper haben wir schon erwähnt und sie haben weitere Details zu diesen und einigen anderen Angriffen geliefert. Razoux arbeitet sein ganzes Leben lang für die NATO und schreibt zur Zeit ein Buch über dem Iran-Iraq Krieg auf Basis der bisher geheim-gehaltener offizieller französischer Dokumente....

Des weiteren kann ich nur hinzufügen dass wenn jemand ein 16.500+ dwt Schiff für "klein" haltet dann kann irgendwas mit seinen Schiffkenntnissen nicht ganz stimmen... Vielleicht wäre ein Vergleich mit ein Paar von Kriegsschiffklassen vom Vorteil? Nur ein Bsp: was für eine Verdrängung haben derartige Flugzeugträger wie Principe de Asturias?

Der zweite Link führt zur Globalsecurity.org - definitiv der letzten Adresse für Fragen auf das Thema Iran-Irak Krieg oder Konstruktionsweise der Kriegsschiffe oder Tanker usw.

Also ist die Quellenlage nur deshalb so "widersprüchlich" weil es so viele Leute gibt die gerne ihre eigene Vermutungen sowie die Resultate von 5-minütigen Internet-Recherchen als "Bares" verkaufen anstatt sich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen und ein Paar Bücher zu lesen. Wozu ist sonst die Fachliteratur da?

...Recht typische Überlegung. So viel ist sicher. Auch "logisch". Hat aber mit der Realität recht wenig zum tun. Die Iraner hatten lediglich die AGM-65As. Also: ein TV und kein IR-Suchkopf. Eine Variante mit IR-Lenkung (AGM-65D) wurde von Hughes genau deshalb in der ersten Hälfte der 1980er Jahre entwickelt (Erstflug 1983) weil Anfang dieses Krieges die Iraner ihre Mavericks im Verlauf der Operation "Morvarid" und mit beträchtlichem Erfolg gegen die irakische Marine einsetzten - allerdings bei kühlem Herbstwetter im November 1980. Nicht bei Hitze und dem üblichen "Dampf" dass über dem Persischen Golf die meiste Zeit des Jahres "hängt".

Somit war der erfolgreiche Einsatz der AGM-65A gegen irakische Osas und andere vergleichbare Schiffe während der Operation Morvarid eigentlich eine Ausnahme. Wie es sich später zeigte war diese Waffe für den Anti-Schiff Einsatz unter den überwiegend in diesem Gebiet herrschenden Wetterbedingungen nicht geeignet.

Sie zeigte sich als sehr empfindlich auf verschiedene durch die Sonne und Wasser verursachte Störungen. Eigentlich fast genauso viel wie die Sidewinder. Der Unterschied war aber dass was ich schon drei Mal erklärte. Nämlich dass - mit ein wenig Glück - die Sidewinder auf die vom Rumpf um den Maschinenraum abgestrahlte Hitze "abgelenkt" werden konnte dann auch dort traf. Und wenn dies passierte führte es regelmäßig zu einem Brand im Maschinenraum. In mehreren Fällen führten derartige Brände zu einem Totalverlust des Schiffes (siehe oben warum) oder gar einer Versenkung. Die Maverick dagegen tendierte dazu ihr lock-on zu verlieren da die Silhouette der riesigen Schiffe ganz anders ist je näher die Rakete an das Ziel gelangt: eigentlich wurde die "Schiffssilhouette" zu einer "dicken schwarzen Linie" wenn die Waffe nahe am Schiffsrumpf kam. Somit wäre eine AGM-65A auch für den Einsatz gegen Flugzeugträger nutzlos - ganz anders als die AGM-65D welche später eine zu einer der wichtigsten Anti-Schiffs Waffen der USN wurde.

Eigentlich… wo wir schon von "Sidewinders vs Tanker" und IR-gelenkten Varianten einer AGM-65 plappern…. Wie so kamen dann die Amerikaner auf die Idee ihre AGM-65D mit einem IR-Suchkopf auszurüsten - wenn die "Quellenlage" derart "widersprüchlich" seien sollte….?
 
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Alien
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Ich war ja kurzzeitig versucht mittel der Angaben von Martin S. Navias und E.R. Hooton in "Tanker Wars: The assault on merchant shipping during the IranIraq conflict, 1980-1988" mal ein paar Fakten hier einzustreuen, ...

Allen Interessierten sei das genannte Werk an Herzen gelegt, es ist von zwei total langweiligen Historikern geschrieben, die sich lieber auf die Analysen des Militärs und der Schadensgutachter der Versicherungsgesellschaften stützen, als auf nirgends auffindbare "geheime KGB-Berichte" oder in wilden Internet-Foren zusammengebastelten Spekulationen von vertrauenswürdigen Quellen mit Namen wie "CIA-Hacker" und "Iran-Lover", deren außergewöhnliche Expertise in diesen Dingen sich auch darin äußert, dass sie in schöner Regelmäßigkeit Schiffe erwähnen, die im Lloyds-Schifssregister nicht, zu der Zeit noch nicht oder nur im Einsatz in ganz anderen Ecken der Welt gibt.:FFTeufel:
 
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http://www.witherbyseamanship.com/pages/product/product.asp?item_sefcode=4433g007&ctgry=GasCaseStudies&cookie_test=1

wie oft wurde Gaz Fountain angegriffen und versenkt?

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13516061.html
man findet schon Artikel aus der Zeit

"Die iranische Luftwaffe, vom Nachschub von Flugzeugraketen abgeschnitten, improvisiert nach Kerrs Erkenntnissen und greift seit neuestem mit Hubschraubern an, die Panzerabwehrraketen auf die Tanker feuern. Im Juli verfehlten sie dabei jedoch zweimal das Ziel: Ein britischer und ein griechischer Tanker konnten den Panzerknackern gerade noch entkommen."
 
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Um mich mal kurz einzuschalten.
Mit IR gelenkten Luft Luft Raketen Bodenziele zu bekämpfen geht definitiv. So weit ich mich erinnere haben es die Amis mit Sidewinders während des Vietnamkrieges mit einigem Erfolg gemacht. Die Sowjets haben es mit R-3S ( NATO Code Atoll) geübt. NVA Piloten waren für 1990 (oder war es 1989?) für solche Übungen in der SU eingeplant. Ob diese Übungen dann durchgeführt wurden weiß ich nicht.

Ob ein Tanker mit einer Sidewinder versenkt werden kann ist zweifelhaft, aber unter Umständen möglich. Als Theorie läßt sich die Versenkung der Sheffield als Parallele heranziehen. Die Sheffield brannte, wie schon oben erwähnt, nach einem Exocet Treffer aus. Der Sprengkopf explodierte nicht, der noch arbeitende Raketenmotor reichte aus Treibstoff auf der Sheffield zu entzünden. Die Sheffield war aus Stabilitätsgründen mit Aufbauten aus Aluminium versehen. Aluminium brennt. (Aus dem Chemieunterricht kennen wir wohl alle die Experimente mit Magnesiumspänen, die gleißend hell brannten. Aluminium verhält sich ähnlich. Wenn es erst einmal brennt, dann brennt es und es gibt kaum eine Chance das zu löschen.)
Das Feuer des Treibstoffs war heiß genug die Aluminiumaufbauten in Brand zu setzen, die nun ihrerseits abfackelten.
Übertragen auf einen Tanker würde das bedeuten, daß er an einer empfindlichen Stelle aus Aluminium gebaut sein müßte und wenn dort zufälligerweise eine Sidewinder einschlägt, die ein Großfeuer verursacht, das sich ausbreiten ....

Das wäre eine Sache für die "Mythbusters":D
 
Schorsch

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Schon Exocet Rakete hat Schwierigkeiten mit Schiffen: zwar brannten die gerne, aber sanken taten sie eher selten.
 
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Scheint den meisten Militärs aber zu reichen, nachdem die Argentinier die HMS Sheffield damit außer Gefecht gesetzt hatten, ist der Preis für die Exocet sprunghaft angestiegen. ;)
Der Untergang der HMS Sheffield war sowieso ein Komplott zwischen der Firma Matra und der britischen Regierung ...
 
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Scheint den meisten Militärs aber zu reichen, nachdem die Argentinier die HMS Sheffield damit außer Gefecht gesetzt hatten, ist der Preis für die Exocet sprunghaft angestiegen. ;)
Ein außer Gefecht gesetztes Kriegsschiff ist einem versenkten nicht unähnlich: es verschwindet aus der Gleichung. Unbedingt versenken muss man ein Schiff nicht.
Die USN hat schon erfolgreich ein Schiff mit einer Sea Sparrow außer Gefecht gesetzt. In Friedenszeiten.
 
Air Power

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Die USN hat schon erfolgreich ein Schiff mit einer Sea Sparrow außer Gefecht gesetzt. In Friedenszeiten.
Ist damit der Unfall gemeint, der sich im Herbst 1992 während einem Manöver mit Schiffen der türkischen Marine ereignet hat? In dessen Rahmen die USS Saratoga zwei scharfe RIM-7 auf die TCG Muavenet abfeuerte?
 
Balu der Bär

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Die Amerikaner haben im Vietnamkrieg mit ihren F 102 Delta Daggern und den AIM 4 Falcons im Mekong Delta hier und da Glückstreffer erzielt, als die Piloten mit dem IR- Sucher auf der Nase aus 35 000fts Höhe in Lagerfeuer reingehalten haben, und manchmal ein Mun- Lager erwischt haben......
 

V-ger

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Ob ein Tanker mit einer Sidewinder versenkt werden kann ist zweifelhaft, aber unter Umständen möglich. Als Theorie läßt sich die Versenkung der Sheffield als Parallele heranziehen. Die Sheffield brannte, wie schon oben erwähnt, nach einem Exocet Treffer aus. Der Sprengkopf explodierte nicht, der noch arbeitende Raketenmotor reichte aus Treibstoff auf der Sheffield zu entzünden. Die Sheffield war aus Stabilitätsgründen mit Aufbauten aus Aluminium versehen. Aluminium brennt.
Aluminium brennt. Das stimmt. Aber, die Aufbauten der HMS Sheffield waren nicht aus Aluminium.

Zitat von hier:

The sinking of the Sheffield is sometimes blamed on a superstructure made wholly or partially from aluminium, the melting point and ignition temperature of which are significantly lower than those of steel. However, this is incorrect as the Sheffield's superstructure was made entirely of steel. The confusion is related to the US and British Navies abandoning aluminium after several fires in the 1970s involving ships that had aluminium superstructures.

Das Feuer des Treibstoffs war heiß genug die Aluminiumaufbauten in Brand zu setzen, die nun ihrerseits abfackelten.
Eigentlich wurde durch den Einschlag der Exocet die Haupflöschwasserleitung unterbrochen. Dadurch wie auch durch starke Rauchentwicklung (durch viel brennbares material wie Lionleumplatten am Boden sowie versch. Kabel - gar die Uniformen der Besatzung!) wurde das Löschen des Feuers so gut wie unmöglich.

Gerade deshalb sind die - von mir schon eingangs erwähnten - guten Löschvorrichtungen und eine gut-ausgebildete Besatzung so wichtig. Beides wurde im Schlussbericht der RN auf das Thema "Versenkung der HMS Sheffield" bemängelt.

Übertragen auf einen Tanker würde das bedeuten, daß er an einer empfindlichen Stelle aus Aluminium gebaut sein müßte...
Das hat gar nichts mit Aluminium zum tun. Wie ich es schon mehrfach erklärte: wenn das Feuer im Maschinenraum nicht rechtzeitig gelöscht wurde erhitzte sich die Struktur des Rumpfes derartig dass die ganzen Aufbauten in den Rumpf hinein kollabierten (heißes Metall = weich). Genauso wie dies auch bei den WTC Towers passierte nachdem zwei Passagierflugzeuge voll Kerosin in sie hineinflogen....

In mehreren Fällen wurden dadurch derartige Schäden am Schiff verursacht dass es sank. In anderen waren die Schäden ausreichend um das Schiff abzuschreiben. Es gab aber auch Fälle wo der Rest des Rumpfes daraufhin gerettet und daraus ein neues Schiff gebaut wurde... (überhaupt gab es in den 1980er Jahren viel zu viele Tanker am Markt weshalb die Schiffe sehr billig waren: daher war es sowieso deutlich wichtiger die Ladung zu retten - als das Schiff).
 
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Balu der Bär

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Ob nun TNT, PETN, RDX oder HMX verbaut ist, ist bei nem Tanker und nem 220 kgs schweren Gefechtskopf ( am Bsp. der Kormoran II), der dazu ausgelegt ist 90 mm Panzerstahl zu durchdringen erstmal zweitrangig.
Wenn ich mir vorstelle, was das für Temparaturen mit nem Hohlladungsstachel entstehen können??:eek:
Nicht zu vergessen, die Wellen, die in einem solch riesigen Tank entstehen, wenn im Falle von RDX oder HMX Gasgeschwindigkeiten von knapp 8500 m/s und 9300 m/s am Werk sind. Da kommt der Stachel etwa mit ner Geschwindigkeit von etwa 6,5 bis 10 Km/s durch den Rumpf.....
Der Kahn fackelt ab. Ganz einfach.
Und die Verwendung von AAMs gegen Bodenziele ist genauso möglich wie die Verwendung von SAMs gegen Bodenziele.

Klick für die Operation Praying Mantis, gleichzeitig Quelle für unten stehenden Text....

Der Angriff auf die iranischen Streitkräfte begann um acht Uhr Ortszeit. Die SAG Bravo, unterstützt durch Helikopter, begann nach einer gefunkten Warnung mit Geschütz- sowie Raketenbeschuss auf die Ölbohrplattform Sassan, Gruppe Charlie wenige Minuten später auf die Plattform Sirri. Diese Plattformen befanden sich im nördlichen Golf, östlich der Halbinsel Katar und dienten als Kommando- und Koordinationszentrale für Angriffe auf den Golf durchfahrende Tanker. Gegen 9:25 Uhr starteten von der Trenton aus zwei Helikopter vom Typ CH-46 Sea Knight des US Marine Corps. Einer der Helikopter landete auf der Sassan, wo Marines Unterlagen erbeuteten und schließlich die Plattform sprengten. Der zweite Helikopter konnte nicht auf der Plattform Sirri landen, da diese durch den Beschuss in Brand geraten war.

Gegen 11:30 Uhr näherte sich das iranische Flugkörperschnellboot Joshan (Kaman-Klasse) der SAG Charlie und feuerte einen Seezielflugkörper AGM-84 Harpoon auf die Wainwright. Diese lenkte den Flugkörper mittels Düppeln von ihrem Ziel ab. Daraufhin feuerten die Wainwright und die Simpson sechs Standard Missiles und eine Harpoon, die die Joshan in Brand setzten. Die amerikanischen Einheiten näherten sich dem Schiff und versenkten es mit Geschützfeuer. Kurze Zeit später wehrte die Wainwright zwei iranische Kampfflugzeuge vom Typ McDonnell F-4 Phantom ab.
Am frühen Nachmittag griffen iranische Schnellboote vom Typ Boghammar ein Ölfeld vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate an. In diesem wurde die unter panamaischer Flagge fahrende Schute Scan Bay attackiert, die 15 amerikanische Staatsbürger an Bord hatte, sowie der britische Tanker York Marine. Die Enterprise stellte daraufhin Grumman A-6 Intruder ab, die Streubomben auf die fliehenden Boote abwarfen. Eines der Boote wurde zerstört, während die anderen entkamen und die Insel Abu Musa ansteuerten.
Währenddessen verließ die iranische Fregatte Sahand den Hafen von Bandar Abbas, um SAG Delta zu beschatten, die sich in den Gewässern um den größten Kriegshafen Irans aufhielt, um Gegenangriffe zu verhindern. Die Sahand feuerte gegen 15:30 Uhr Flugabwehrraketen auf zwei über Delta operierende A-6 ab, die ihre Ziele jedoch verfehlten. Daraufhin wurde das iranische Kriegsschiff von den A-6 mit zwei Harpoon und vier lasergelenkten Bomben angegriffen, die Joseph Strauss feuerte eine weitere Harpoon. Bereits die Angriffe der A-6 setzten das Schiff in Brand. Mehrere Stunden später sank das ausgebrannte Wrack.

Gegen 17:00 Uhr verließ eine weitere Fregatte, die Sabalan, Bandar Abbas. Dieses Schiff war für Admiral Crowe eines der Hauptziele der Operation, da es in den vorhergehenden Jahren immer wieder Tanker angegriffen hatte. Auch die Sabalan griff eine A-6 mit drei Raketen an. Die A-6, die nicht getroffen wurde, warf eine einzelne 500-Pfund-Bombe ab, die den Schornstein traf und die Maschinenräume zerstörte, sodass die Sabalan unbeweglich im Wasser lag. Die Genehmigung, auch die Sabalan zu versenken, wurde jedoch nicht erteilt, da der Verteidigungsminister Frank Carlucci, Admiral Crowe und der Kommandant des United States Central Command, George B. Crist, den Konflikt nicht weiter eskalieren lassen wollten. Iranische Schlepper zogen die Fregatte in den Hafen.
 
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MotziTom

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Das hat gar nichts mit Aluminium zum tun. Wie ich es schon mehrfach erklärte: wenn das Feuer im Maschinenraum nicht rechtzeitig gelöscht wurde erhitzte sich die Struktur des Rumpfes derartig dass die ganzen Aufbauten in den Rumpf hinein kollabierten (heißes Metall = weich). Genauso wie dies auch bei den WTC Towers passierte nachdem zwei Passagierflugzeuge voll Kerosin in sie hineinflogen....
Ist das nicht auch von der Stahlqualität abhängig ?
 

V-ger

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Balu der Bär schrieb:
Nicht zu vergessen, die Wellen, die in einem solch riesigen Tank entstehen, wenn im Falle von RDX oder HMX Gasgeschwindigkeiten von knapp 8500 m/s und 9300 m/s am Werk sind. Da kommt der Stachel etwa mit ner Geschwindigkeit von etwa 6,5 bis 10 Km/s durch den Rumpf.....
Genau.

Obwohl... wie schon erwähnt: Tanks gefüllt mit schwerem Öl hatten üblicherweise eine dämpfende Wirkung auf die Druckwellen. Manchmal verhinderten sie gar die Detonation des Gefechtskopfes…

Womit ich auf - recht viele - Gründe für die miserable Erfolgsquote der Exocets im "Tanker War" komme. Anders als Sidewinders versagten die Exocets reihenweise. Es war… es ist immer noch… eine komplizierte Waffe. Zuerst gab es Probleme beim Übertragen der Zieldaten vom Bordcomputer des Flugzeugs in die Rakete. 15-20 Fehlschüsse. Eine Serie von 20-30 Raketen verwandelte sich sofort nach dem abfeuern zu "ballistischen Raketen". Die Franzosen beschuldigen die Iraker. Die Iraker die Franzosen. Am Ende war Aérospatiale gezwungen alle verbliebenen Raketen des gleichen Baulots umzubauen. Bei einer anderen Serie detonierte keine einzige Rakete nach dem Einschlag in das Ziel. Selbstverständlich ist keiner in Frankreich darauf stolz oder prallt damit herum. Im Gegenteil. Man hört nur wie viele abgefeuert wurden und dass sie "hoch effektiv" waren. Aber Probleme verursacht durch qualitative Produktionsmängel wie auch ausgezeichnete iranische Brandbekämpfungsmaßnahmen und der Einsatz von Ködern und Täuschzielen wirkten sich sehr deutlich auf die Effektivität der Exocet.

Ist das nicht auch von der Stahlqualität abhängig ?
Ist es nicht. Es geht um die dauer des Brandes. Je länger ein Brand dauert desto heisser wird es. Und je heisser ein Brand wird desto weicher die Metallteile.

HMS Sheffield ging verloren nicht weil der Schaden durch den Aufprall der Exocet so schwer war sondern weil die Feuerschutzmaßnahmen unzureichend waren und eine effektive Feuerbekämpfung so gut wie unmöglich machten. Ähnlich bei den WTC Towers: nachdem das Feuer lang genug die Konstruktion erhitzte und keiner das Feuer so hoch über dem Boden löschte brachen beide Gebäude zusammen.

Vergleich mit USS Stark: da wurde sofort mit effektiver Brandbekämpfung begonnen. Und es eillten mehrere andere Schiffe zur Hilfe. Obwohl Stark durch das Löschwasser eine Schlagseite bekam konnte eine Ausbreitung des Feuers verhindert werden. Dass war auch deshalb wichtig weil die Exocet-Treffer ganz nahe am vorderem Raketenmagazin lagen.
 
Balu der Bär

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Genau.

Obwohl... wie schon erwähnt: Tanks gefüllt mit schwerem Öl hatten üblicherweise eine dämpfende Wirkung auf die Druckwellen. Manchmal verhinderten sie gar die Detonation des Gefechtskopfes…
Wobei ich nicht auf das Öl als festen Faktor in puncto Brandschutz wetten würde.....

Ich selbst habe mit ner TOW 2 vom Wiesel aus mal auf ein Hartziel auf dem Übungsplatz geschossen. Aus irgendeinem Grund stand in diesem Ziel über ein Meter Wasser in der Wanne.
Ich war der einzige, der sich für dieses Ziel entschieden hatte, und nach meinem Treffer, der etwa 20 cm unterhalb des Turmkranzes war, dampfte der alte Panzer noch etwa ne dreiviertel Stunde wie ein Topf Wasser auf dem Herd. Und die Hohlladung in der TOW ist vergleichsweise winzig, wenn man sie den Gefechtsköpfen in den ASMs gegenüberstellt.
Die Sea Eagle hat nen 230 kgs schweren Gefechtskopf. Die TOW 2 hingegen von 4 bis 6 kgs......

Und in puncto Sidewinder lässt sich noch hinzufügen, daß die Amerikaner Ender der 60er an einer AGM- Version der Sidewinder arbeiteten, aber diese eingestellt hatten, weil die erhofften Resultate sich nicht einstellten. Diese Waffe war die AGM-87 Focus.

Ne schlimme Waffe wäre die Hughes AGM-124 Wasp geworden, wenn man diese sich in jenem Golfkriegsszenario vorstellt.......
Es kommt auch inm Falle eines Treffers auch darauf an, in welchem Zustand sich ein Schiff befindet.
Ein ziviles Schiff wird wohl kaum einen sea skimmer ausmachen können. Das impliziert, daß die internen Schotten offen sein könnten. Dies wiederum bedeutet, daß sich eine Druckwelle im Schiffskörper ziemlich ungehindert ausbreiten kann, und so viele Crewmitglieder töten kann....
 

MotziTom

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Offensichtlich spielt auch die Qualität und die Dicke des Materials auch eine Rolle. Je nach Feuerwiderstand werden die Stähle ja eingeteilt (R60usw.). Zwar werden die Stähle auch weich, kollapieren aber später.
 
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Aluminium brennt. Das stimmt. Aber, die Aufbauten der HMS Sheffield waren nicht aus Aluminium.
Das die Aufbauten der Sheffield aus Aluminium waren habe ich aus dem Buch "Kampf mit Seezielraketen", Militärbuchverlag irgendwann Ende der 80er Jahre. Ich finde es im Moment nicht, sonst würde ich die Quelle genauer angeben oder direkt zitieren.
Dort steht geschrieben, daß die Aufbauten aus statischen Gründen aus Leichtmetall gebaut worden seien, weil das Schiff sonst toplastig geworden wäre.
Aber ist ja auch egal. Hauptsache es entstand ein Feuer, das nicht zu löschen war und somit das Schiff verloren ging. Wenn das Feuer groß genug wird, dann geht jeder Kahn unter.
 
Balu der Bär

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Meines Erachtens gibt es nur eine Schiffsklasse, die man mit ASMs der herkömmlichen Bauart nicht so leicht versenken kann, und das waren die Schiffe der Iowa- Klasse...
 
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Meines Erachtens gibt es nur eine Schiffsklasse, die man mit ASMs der herkömmlichen Bauart nicht so leicht versenken kann, und ...
Holzflösse :FFTeufel:

Offensichtlich spielt auch die Qualität und die Dicke des Materials auch eine Rolle. Je nach Feuerwiderstand werden die Stähle ja eingeteilt (R60usw.). Zwar werden die Stähle auch weich, kollapieren aber später.
http://www.rockwool-rti.de/berichte/bericht?story=1163

Stähle werden nicht in R 30 eingeteilt. Es geht um Stahlbaubauarten. Diese können durch Beschichtung, Betondeckung, Promatummantelung, Drahtnetzmatten Rockwool eine bestimmte Feuerwiderstandsdauer erreichen. Brandschutz ist teuer. Fast alle Brandschutzmaterialien sind wasserempfindlich. Decksaufbauten mit einer Feuerwiderstandsdauer zu versehen ist nicht wirklich sinnvoll. Die Qualität des Stahl ist von untergeordneter Bedeutung. Der Schmelzpunkt ist sehr ähnlich Gusseisen 1200°C, Flussstahl 1450°C, Eisen 1530°C. Grob kann man annehmen, dass bei 600°C die Tragfähigkeit auf die Hälfte zurückgeht und spätestens ab da statische Probleme einsetzen. Es ist weniger eine Frage der Stahlqualität, als der Brandschutzmaßnahmen unter Deck, dort sind die brennbaren Materialien, und der statischen Überdimensionierung; welche Sicherheit ist bei der Berechnung angenommen. Hochveredelte Stähle kosten Geld und bringen nicht die gewünschte Effekte.
 

Sczepanski

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wenn ich mich recht erinnere, war im "MARINEFORUM" vor Jahren ein Artikel, der die (überraschend geringen) Auswirkungen der Luftangriffe insbesondere auf Tanker und andere Handelsschiffe im "Tankerkrieg" Iran ./. Irak ausführlich analysierte.
Von den (fast 300) angegriffenen Schiffen ist offenbar nur eine ganz geringe Anzahl tatsächlich versenkt worden.
Die Verluste im Ölexport traten hauptsächlich dadurch ein, dass ausländische Reeder die Gefahrenzone nicht angelaufen haben.
Der Iran hatte dieses Problem teilweise umgangen, indem iranische Tanker das Öl im Norden des Golfs (in Reichweite der irakischen Luftwaffe) aufgenommen und dann im Süden an fremde Tanker umgeladen hatten.

Nähere Informationen gibts auch noch hier in der Festschrift; eine Episode des Tankerkrieges war der Abschuss von Flug 655 durch die „USS Vincennes“
 
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Großschiffe versenken

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https://www.flugzeugforum.de/threads/grossschiffe-versenken.62342/

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flugzeugträger versenken

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flugzeugträger torpedo

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kann man einen flugzeugträger versenken
, flugzeugträger versenken möglich, zerstörer eilat, ich finde dass man einen flugzeugtraeger mit einer einzigen rakete erledigen kann!, Flugzeugträger mit torpedo zu versenken?, Flugzeugträger mit torpedo versenken, wie schuetzt sich ein flugzeugträger gegen torpedos, Kann ein Zerstörer einen Flugzeugträger versenken, kann man einen flugzeugträger versenken?, versenkte flugzeuge, flugzeugträger schutz gegen torpedos, hat es u32 geschafft den Flugzeugträger zu überlisten, flugzeugträger torpedotreffer, torpedotreffer auf tr, kann ein moderner torpedo einen flugzeugträger versenken , rim 116 flugzeugabwehr, Schutz vor Torpedo , wie schützt sich ein flugzeugträger, https://www.flugzeugforum.de/threads/grossschiffe-versenken.62342/#:~:text=Um%20ein%20Gro%C3%9Fkampfschiff%20wie%20einen,schlimmsten%2Fbesten%20Falle%20den%20Kiel
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