Nun, mein Beitrag war völlig emotionslos.
Findest Du?
Also der vorstehende Beitrag ist es aus meiner Sicht nicht. Wobei es Dir natürlich frei steht, Veröffentlichungen zu werten und zu kritisieren. Auch emotional.
Auch mir liegen einige originale Dokumente vor, die neue bzw. umfassendere Betrachtungen des damaligen Geschehens ermöglichen (nicht Luftwaffe).
Die Problematik ist folgende: Du kannst diese Dokumente nicht ohne jede Erklärung irgendwo hinpappen. Sondern Du musst sie in den zeitgeschichtlichen Kontext einordnen. Und Du musst das so machen, dass der Leser mit Interesse, Neugier, Freude das auch noch liest.
Wenn Du aber was wirklich Neues hast - dann greifst Du in die Denkwelt der Leute ein - zerstörst bisherige Wahrheiten, Gewissheiten. Manch Leser mag das - manch andere mag das weniger. Ganz schnell kommen dann Leser-Urteile wie "er hat gewertet" oder "marktschreierisch".
Ich will das mal an einem Beispiel erörtern. Einfaches Beispiel.
Also ich stehe in einem Wald, nahe eines sowj. TÜP.
Und rede mit dem Förster. Der hat dort seit 50 Jahren sein Revier, kennt jeden Baum mit Vornamen. - Im Gegenzug kenne ich jede dortige Einheit, die einzelnen Übungsräume, die Bewaffnung, die Übungsstellungen, Bunker usw.
Nun kommt es im Gespräch auf SS-20. Der Förster -er hat sie gesehen- behauptet das ganz stur. Und ich erkläre ihm haarklein, dass da nie SS-20 war. Sondern was da real war. Wann-wo-wer-warum.
Der Förster wird mein "Freund" auf ewig.
Ich bin hier der, der da nie war; der Förster aber 50 Jahre schon. Ich bin hier der, der die SS-20 nie sah - er aber schon. Und so ein Dummlack wie ich - der will nun sagen, dass da gar keine waren? Hallo?
Etwa wie in diesem Beispiel funktionieren auch Veröffentlichungen.
Es würde nicht veröffentlicht, wenn dort kein Neuigkeitswert wäre.
Die Neuigkeit aber - die will mindestens ein Teil der Leserschaft nicht haben - denn sie zerstört das eigene Weltbild. Oder einen Teil davon. - Und so erklären sich -aus meiner Sicht- auch die teilweise sehr persönlichen Angriffe auf die verschiedenen Autoren.