NVA: Nukleare Teilhabe

Diskutiere NVA: Nukleare Teilhabe im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11911196/62249/Im-Depot-Lychen-II-bei-Himmelpfort-lagerten-Atomwaffen.html Im Depot Lychen II...
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Alien
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http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11911196/62249/Im-Depot-Lychen-II-bei-Himmelpfort-lagerten-Atomwaffen.html

Im Depot Lychen II bei Himmelpfort lagerten Atomwaffen für die Nationale Volksarmee
...
Bald stellte sich jedoch heraus, dass es bei einem Ernstfall viel zu lange gedauert hätte, die Köpfe aus der Sowjetunion heranzuschaffen. Deshalb haben Pionierbausoldaten der NVA Mitte der 60er Jahre die beiden Depots in der DDR errichtet. Am 6. Dezember 1968 wurde Lychen II nach Eckarts Recherchen an die Sowjetunion übergeben.
...
Mögliche Ziele der mit Waffen aus Himmelpfort ausgerüsteten NVA-Einheiten waren vor allem Bundeswehrtruppen. So sollte etwa die 6. Panzergrenadierdivision in Neumünster (Schleswig-Holstein), wie aus internen Schulungsdokumenten der NVA hervorgeht, mit 14 Kernwaffenschlägen eingedeckt werden. Gesamte Sprengkraft knapp 500 Kilotonnen – die Sprengkraft der Hiroshimabombe betrug demgegenüber nur zwölf Kilotonnen. Aber auch die Stadt Wilhelmshaven (Niedersachsen) wäre möglicherweise komplett zerstört worden.
...
 
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gringo

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Bin neugierigerweise dem Link gefolgt, hmmm ...
"höchstwahrscheinlich, vermutlich, wahrscheinlich" - mag' einem ja zum milden Urteil animieren. Trotzdem: dem Zeitungsschreiber kann man nur null Ahnung attestieren.

Den Anlaß zum rasanten Bunker- und (Splitter-) Boxenbau lieferte der
6-Tage-Krieg 1967. Ablauf und Ergebnis sind bekannt. - Man war im WV schockiert, weil in Analogie von Ägypten auch hier zu viel auf dem Präsentierteller lag!
Es fehlte überall an Deckung und so auch beim Allerheiligsten.
In die Buddel-Orgien waren zunächst reguläre Pioniertruppen eingebunden.
Baupioniere gab es damals kaum.
Deshalb also 68.
Übrigens wurden zuerst KW-Köpfe vergraben und danach erst Führungs-Köpfe.:rolleyes:
Führungsstellen also beginnend 1969

"... Kernwaffen für den Militärbezirk V". - Den Militärbezirk (MB) V gab es nur im Frieden. Er "zerfiel" im Ernstfall in die 5. Armee und den Territotialen MB V.
Entsprechend Übungslagen bestand die 5. Armee aus 3-4 NVA Divisionen und einer sowj. Gardedivision und verteidigte etwa 150 Km Frontlinie.
Eine Div. (1. MSD) des MB V ging raus und war für die Berlin Operation geplant. Die Mob.- Div. 19. und 20. MSD gingen meist in die 2. Staffel, eine je nach Lage in eine sowj. Armee auf.
Was sollten diese Div. z.B. mit Kernwaffen bei 1. KW-Schlag, wenn die Reichweite der Träger max. 60 Km beträgt? - Eigene Truppen oder irgendwelche Berliner Stadtteile pulverisieren!
Ergo, Herr Redakteur, alle NVA-Raketen - Verbände/Truppenteile ergoogeln und als KW-Köpfe-Empfänger deklarieren ist Klein-Fritzchen-Denke, mehr nicht.:HOT:

Sicher ist: Die NVA hatte kein Mitspracherecht bei der Planung eines KW-Einsatzes. Dies hätte ein rein sowjetischer Frontstab erledigt (die NVA bildete keinen Frontstab).
KW-Mittel würden dann nicht nur für die Trägermittel der erste Staffel zwecks Teilnahme am 1. KW-Schlag freigegeben. Beteiligt wären dann u. A. Rak. und Art. Truppen, aber auch Frontfliegerkräfte der LaSK, Bomber,- Jagdbomberkräfte der LSK etc.. - Aber wer wäre dies im konkreten Fall bei welcher operativen Lage mit taktischer Bezeichnung? - Ich wage da nicht mal eine Vermutung!

Übrigens, die Übergabe von KW durch Sowjets an NVA Verb./TrTle ist m. E. nie geübt/trainiert worden. Im Gegenteil, die mil. Zusammenarbeit NVA - GSSD war eher besch....eiden! Schon bei Umunterstellung eines ihrer Großverbände zickten und bockten sie. Noch heftiger wurde die Stimmung, wenn sensible Bereiche ins Spiel kommen sollten. Ihr Mißtrauen zu uns Deutsche war mehr als heftig. - Und da kullern die der NVA Nuke-Köpfe vor die Tür, Quasi zu freien Verwendung, wo es um alles oder nichts ging, nee ... also bitte! -
Bleibt die angedeutete Variante, die Sowjets bedienen die NVA Träger .... - Jetzt gehts dann aber richtig an's spinnen ...
Denn, wo waren dann nun die KW für die NVA LSK/LV und VM und wer übte deren Übergabe/Einsatz, - oder kamen da auch die Sowjets und stiegen in die KW-beladenen MiG's (???) oder fuhren mit über Nacht nuklear gerüsteten NVA Schiffen los???:FFEEK:
Schließlich ging es um einen massiven KWS, d.h. 200 bis 300 KW-Trefffer mit 0,5 KT bis 200 KT und mehr in einem Korps - Abschnitt .

Nun aber im Ernst: Was ist Realität: KW waren und blieben Gott sei Dank Abschreckungspotential.
Dies lief aber nur, wenn sie auch nach einem Überraschungsangriff noch voll verfügbarbar sind. Entscheidend für das Vernichtungspotential war vor allem die Anzahl und Verfügbarkeit der nuklearen Gefechtsköpfe. - An Trägern hatte man immer bedeutend mehr vorgehalten, wegen Ausbildung, Klarstand, Verluste etc.
Deshalb ist es müßig zu orakeln was letztendlich als Trägermittel eingesetzt worden wäre.:TD:
Eine klar geregelte nukleare Teilhabe, wie sie in der NATO üblich war, sehe ich somit hinsichtlich der NVA/GSSD bzw. WGT eher nicht.
 
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odlanair

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Übrigens, die Übergabe von KW durch Sowjets an NVA Verb./TrTle ist m. E. nie geübt/trainiert worden.
Kommt drauf an, was man unter "Übergabe" versteht,
im anderen Forum zur NVA schreibt man da anderes, gerade zur Übung Montage von Gefechtsköpfen mit und ohne Heizung an die Trägerrakete.

Wozu hätte man es bei der NVA üben sollen, wenn es nicht vorgesehen war?
Ich verstehe es so,geübt hat man, eingesetzt hätte man befehlsmäßig wohl auch, gelagert und kontrolliert haben die anderen.

Grüße
 
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Foxi

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Ich frage mich nur welche "verräterischen Apparaturen" die Sowjetarmee aus Lychen II rausgebaut haben sollen. Theoretisch hätte der Betrieb selbst 2004 noch weitergehen können wie Bilder im Bunkerforum beweisen. Schliesslich war die Anlage Eigentum der DDR.
Warum ein Geschrei daraus gemacht wird das auch die NVA im Ernstfall Atomwaffen verschossen hätte ist mir ebenfalls schleierhaft. Das wurde nie bestritten. Genauso wie die Bundeswehr hätte auch die NVA diese Waffen eingesetzt. Trägermittel waren schließlich zur genüge auf beiden Seiten vorhanden. Es sind ja nicht nur die Raketen der 3. und 5. Raketenbrigaden sondern auch die SU-22 Geschwader.
 
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gringo

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@ Foxi,
die Anlage war nicht Eigentum der DDR, auch wenn die NVA am Bau beteiligt war.
Dieses und rund 30 weitere KW-Lager der Sowjets auf dem Territorium der DDR wurden durch Truppen des KGB bewacht, also nicht mal durch GSSD/WGT.
Der Bunker wurde nach Abzug der Russen aber Eigentum Deutschlands.;)

Kernwaffeneinsatz war und bleibt (hoffentlich!) eine politische Entscheidung auf höchster Ebene. Die konkrete Planung oblag im WV lageabhängig der (sowj.) Frontführung. Und diejenigen Wissensträger, die dazu konkrete Aussagen machen könnten, sind keine Deutschen und schweigen!!!

Deshalb finde ich es lächerlich, in einem verlassenen KW-Bunker 144 Halterung zu zählen, vom MB V die in der Friedensstruktur unterstellten Rak-Verb/TrTle zu ergoogeln um dann irgendwie auf 14 KW-Schläge auf einen gegnerischen Großverband oder eine Stadt zu kommen.
6. PzGrenDiv und MB V, na ja ..., aber dazu WILHELMSHAVEN ??, - Hatte der Schreiber keine Karte?
Völlig ohne Bezug auf tätsächliche Strukturen, Dislozierungen, Lage etc. -

Natürlich bleibt die Tatsache, dass die Trägermittel der RBr/RA nuklearfähig waren, und dies läßt die entsprechende Verwendung nicht völlig ausschließen.
Das sehe ich nicht anders.
 

martin2

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Dies hätte ein rein sowjetischer Frontstab erledigt (die NVA bildete keinen Frontstab).
Das ist etwas richtig - und etwas falsch.
Die primäre Freigabe war Sache des sowjetischen Oberbefehlshabers - praktisch natürlich des sowjetischen Generalstabs. Erst nach dieser prinzipiellen Freigabe hätte ein Frontkommandeur oder ein Armeekommandeur diese Mittel taktisch bzw. operativ-taktisch einsetzen können. Dein Hinweis auf den massiven 1. Schlag ist daher auch nicht so ganz richtig: Die Reichweiten der Träger für die dort gelagerten Waffen hätten das ja nicht hergegeben. Diese Waffen waren -wie gesagt- für einen anderen Zweck gedacht.

Übrigens, die Übergabe von KW durch Sowjets an NVA Verb./TrTle ist m. E. nie geübt/trainiert worden.
Das ist nun ganz falsch.
Das ist sehr wohl geübt worden. Davon existieren Fotos; teilweise veröffentlicht - teilweise noch nicht.
 
victoralert

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Dieses und rund 30 weitere KW-Lager der Sowjets auf dem Territorium der DDR wurden durch Truppen des KGB bewacht, also nicht mal durch GSSD/WGT.
Auch das ist mal ganz falsch, für die Bewachung war Personal die sog. 12. GUMO zuständig und nicht das KGB. Das weiß man aber jetzt schon seit einigen Jahren.

Der Name "NVA: Nukleare Teilhabe" gefällt mir übrigens sehr gut. Nur das einer der Unterschiede zwischen NATO und WV der ist das die Bundeswehr in die Bewachung der US-Kernwaffen eingebunden war und die NVA in die Bewachung der sowjetischen Kernwaffen eben nicht.
Da hat man wohl dem Waffenbruder nicht so sehr getraut.
 

Foxi

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Mal davon abgesehen das Wilhelmshaven auf dem "Kampfweg" der 5. Armee lag sollte man nicht vergessen das es sich dabei um Planspiele handelte. Also nicht um konkrete Planungen. Die DDR hat dieses Lager nicht mitgebaut sondern komplett gebaut und auch finanziell unterhalten. Eigentlich waren die Sowjets dort nur "Gäste". Der 6 Tage Krieg hatte mit diesem Bunker auch nichts gemein. Die Planungen dazu gingen schon weit früher los.
 
derBruchpilot

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Übrigens, die Übergabe von KW durch Sowjets an NVA Verb./TrTle ist m. E. nie geübt/trainiert worden. Im Gegenteil, die mil. Zusammenarbeit NVA - GSSD war eher besch....eiden! Schon bei Umunterstellung eines ihrer Großverbände zickten und bockten sie.

Jein. Ich habe selbst 1988 bzw. 1989 bei der damaligen Raketenabteilung-6 an Übungen teilgenommen (ich war damals blutjunger Leutnant / Oberleutnant beim RWD im Stab des AZ-6), bei denen die Übernahme Montage von KW-Gefechtsköpfen geübt wurde. Allerdings standen (aus wohl verständlichen Gründen) die KW-Gefechtsköpfe nicht zur Verfügung, geübt wurde mit ''normalen'' Gefechtsköpfen, die durchzuführenden Tätigkeiten richteten sich aber nach den Vorschriften zur Montage der Nuklearschädel. Für die Übernahme der GK von den Sowjets existierten auch entsprechende Verfahrensweisen, auch dies ist (theoretisch) bei eintsprechenden Kommanodstabsübungen geübt worden. Wenn man es genau nimmt, ist also die Übernahme reeller KW nicht geübt wurden, in den entsprechenden Übungen tat man so als ob.

Ich habe übrigens auch 1989 bei einer Kommandostabsübung die Übergabe der 6. Motorschützendivision an eine sowjetische Armee geübt (da den Genossen Obersten und Oberstleutnanten innerhalb weniger Minuten sämtliche Sprachkenntnisse verloren gegangen sind, durfte ich in einer Nacht das Übergabeprotokoll übersetzen und den Divisionskommandeur auf den Vortrag einüben). Zumindest bei Kommandostabsübungen hat man also das Zusammenwirken Sowjets - NVA zumindest teilweise geübt bzw. ''gespielt''.

Was den Sinn und Zweck der Austattung mit Kernwaffeneinsatzmitteln auch angesichts deren Reichweite betrifft: die Raketenabteilungen waren wohl ab 1988 nicht mehr den Divisionen unterstellt, sondern den Raketenbrigaden. Auch vorher war wohl die Herauslösung aus dem Divisionsverbund eine denkbare Option, für mich macht dies sich an der Tatsache fest, das bei den LaSK die RA einen eigenen "russischen Tarnnamen" erhielten, ansonsten waren bei Regimentern und Abteilungen "deutsche" Tarnnamen üblich. Di zusammengefassten RA hätten zusammen mit den Teilen der Raketenbrigaden dann den ersten KW-Schlag führen sollen (wenn ich mich recht erinnere, gab es wohl auch so etwas wie den ersten Schlag (bitte nicht auf die Begriffe festnageln) der LV-Operation, in dem fliegende Verbände der LSK, die Raketenruppen und auch Artillerie Basen und Einrichtungen der gegnerischen Luftstreitkräfte in einer konzertierten Aktion zerschlagen sollten). Das konnte dann auch bedeuten, das die jeweilige RA anderswo im Raum lag als die "Mutterdivision", das relativiert dann die Entfernungen etwas.

Beim Punkt Wilhelmshaven sind m. E. zwei Punkte zu berücksichtigen: bis 1988 ging man davon aus, das man den Gegner auf seinem eigenen Territorium schlagen wollte. Das Gefecht wäre dynmaisch verlaufen, dadurch rückte (theoretisch) mancher Ort näher heran. Ende der 80er Jahre änderte sich das Konzept, spätestens 1989 sollte das Gefecht zwar grenznah, aber auf eigenem Territorium geführt werden. Beim methodischen Lehrgang des Chefs LaSK wurde 1989 (oder doch schon 1988?) die Division in der Rundumverteidigung vorgeführt. Auch endete die KSÜ der 6. Motorschützendivision 1989 schon im Raum Leipzig /Halle durch einen vernichtenden Gegenschlag des Gegners. Inwieweit damals "tiefe" Kernwaffenschläge a) überhaupt noch eine Option und b) mit den vorhandenen Kräften und Mitteln durchzuführen waren, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruß R.
 

gringo

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Nun reiben sich einige an meiner Einschätzung:

Übrigens, die Übergabe von KW durch Sowjets an NVA Verb./TrTle ist m. E. nie geübt/trainiert worden

Dies ist so zu verstehen, wie konkret auch formuliert.
D.h. nichts anderes als Traning in Varianten, wie,
- Die vielfach beschrieben Spez.-Truppe aus LYCHEN II kutschiert real analog einer BRTB von mir aus mit Dummis zu einem Übergabepunkt, NVA'ler sind mit ihren Isotherm-Kfz zur Stelle, Übernahme nach Kennwort/Papierkram und bla,bla, usw.
oder:
- NVA'ler fahren mit Iso's real ins KW-Lager ....:FFEEK:
(war in Bw geübtes Verfahren, zumind. bei Art.)
oder:
- Spez-Truppe der Sowjet's fährt real in Raum der RBr/RA NVA und übergibt (theoretisch) nuke GK ...

Warum Zweifel:
Friedensdiszlozierung schnell dabei vergessen -was sollten GK in oder bei den Kasernen? Zuführung GK macht erst zu Beginn oder im Verlaufe einer Operation Sinn. Die Div der 5.A wären dann etwa in Räumen zwischen Dassow und Wittenberge.
Und dann aus Lychen GK heranführen?- Bei d e n NATO Aufklärungspotenzen, ich erspare hier die Aufzählung. Dieser "lange Marsch" würde im Fiasko enden.
Nur mal zum Vergleich, das zugehörige Mun.-Lager war in Güstrow.
Weiter: Die RA der Div hatten keine Isotherm-Fahrzeuge. - komm mir bitte jetzt keiner mit: da wurden 2 Ural Pritsche als Iso angenommmen.
Also nuke GK kann ich nicht wie bei 'ner Granate Ölpapier rumpappen un in eine Kiste hauen.
Weiter: wer wurde an den verschieden Typen von z.B. nuke Lehr-GK drillmäßig trainiert?:?!

Anderer Punkt:
"Lychen II gehörte der DDR, GK für die 5. A ..."
Hier ein Link wo z.B. der Quark u.a. herkommt
http://www.f-a-p.nl/sites/hiddenplaces/lychen_2.htm

und hier und wo anders weiterverbreitet wird:http://reverse10060.wordpress.com/2010/07/02/sonderlager-%E2%80%9Ekomlex-4001-lychen-iihimmelpfort%E2%80%9C/

Man meint hier also, "die 5. A, also der Miltärbezirk V hatte in der Tat 10 RaketenBrigaden!!!" - Alle natürlich aufgelistet. Dafür die Monster-Lager.
Das erklärt alles.

Ok, aber wo bekamen denn nun die Russen ihre Nukes her????

Anderer Punkt:
Jeder PzGrenadier oder auf Ost übersetzt Mot-Schütze der Verb des MB V, wurde mit Strukturwissen zur 6. PzGrenDiv gepeinigt ....
,weil dies der potentielle Gegner der 5. A war. Mal unter LANDJUT suchen, da steht Operationsgebiet, Auftrag etc.
Nochmal: Alles weit entfernt von WILHELMSHAVEN!!!-Selbst an HH wäre man vorbei marschiert (wegen den vielen ALDI-Läden und den dadurch entstanden Verzögerungen:red:)- am Nord-Ostseekanal hätte man ohnehin nicht weitergekonnt, zu breit, zu tief, Böschung weltfremd, keine Brücken mehr, evtl. Kernminen ....

Zum Schluß:
Die Wahrheit über Lychen II ist für 50 Jahre russ. Staatsgeheimnis!
Die GK Bevorratung dort änderte sich ständig (min. jährlich).
Realistisch kann man wohl die NVA RBr als nuke Teilhabe annehmen. Die RA der Div könnten wohl eher herausgelöst und eine RakBrig unter russ. Kdo werden. Zumal die der 5. A unterstellten 94. GardeMotSchützenDiv schon keine RA hatte ... aber diese Denke führt schon wieder zu weit in einen Spekulatius.
Was wir bereden, sind Diskussionsansätze, wo einer dies der andere was anderes beiträgt. Dies bedenken!
Mich ärgern eigentlich nur die in Mode gekommenen medialen Verblödungsversuche, die trotz fachlicher Inkompetenz leider noch Beifall finden.
 
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derBruchpilot

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Also die 5. A, also der Miltärbezirk V hatte in der Tat 10 RaketenBrigaden!!!
Gliederung Raketentruppen der LasK:
MB-3:
3. Raketenbrigade mit mit zwei Raketenabteilungen, jede Abteilung drei Startbatterien, jede Batterie zwei Feuerzüge, jeder Zug eine Startrampe, macht zwölf Rampen

RA-4, RA-7, RA-11 je zwei Startbatterien, je Batterie je zwei Feuerzüge, je Zug eine Rampe, macht 4 Rampen je Abteilung und 12 im MB

RA-6, RA-10, RA-17 (teilgekadert)e zwei Startbatterien, je Batterie je zwei Feuerzüge, je Zug eine Rampe, macht 4 Rampen je Abteilung und nochmals 12 im MB


MB-5:
5. Raketenbrigade: zwei Raketenabteilungen mit je einer Startbatterie, je Batterie zwei Feuerzüge, je Zug eine Startrampe, macht acht Rampen, dazu eine Raketenabteilung mit zwei Startbatterien, je Batterie zwei Feuerzüge, je Zug eine Rampe, macht nochmals vier Rampen, also insgesamt 12

RA-1, RA-8, RA-9 je zwei Startbatterien, je Batterie je zwei Feuerzüge, je Zug eine Rampe, macht 4 Rampen je Abteilung und 12 im MB

RA-19, RA-20 (teilgekadert)e zwei Startbatterien, je Batterie je zwei Feuerzüge, je Zug eine Rampe, macht 4 Rampen je Abteilung und nochmals 8 im MB

Der MB-3 kam auf acht Raketenabteilungen, der MB-5 ebenso bei etwas anderer Gliederung, macht insgesamt 16 Raketenabteilungen für die NVA, die Anzahl der Startrampen insgesamt kann sich, wer will, jetzt ausrechnen.

Vorhanden waren 20 Scud-B-Rampen (in den Raketenbrigaden) mit 144 Raketen, von der Luna-M waren insgesamt 256 Raketen vorhanden. Es darf getrost bezweifelt werden, dass dieser Vorrat im Ernstfall hätte nennenswert aufgestockt werden können.
Die RA-9 besaß statt der Luna-M die 9K79 Totschka (SS-21 Scarab), vier Stück.
In der 5. Raketenbrigade gab es neben der Scud-B auch die 9K714 Oka (SS-23 Spider) (nach meiner Erinnerung acht Rampen).

Meiner Erinnerung gehörte bei der Luna-M auch der Isotherm-Koffer 9F223 zum Bestand, (ich komm jetzt aber gerade nicht in meine Garage:p)

Gruß R.

Nachsatz: Brigade wäre auch heute eine Brigade, in allen deutschen Armeen hießen aber die Verbände der Artillerie Abteilung und nicht Batalljong (im russischen ist eine Abteilung eine Diwison, eine Division aber eine Diwisija, daher rühren auch oftmals Verwechslungen her), die Einheiten der Artillerie Batterie und nicht Kompanie.

Nachsatz 2: Ich kenne es eigentlich nur so, dass bei den Raketentruppen und Fla-Raketentruppen das Be- und Entladen sowie das Fahren nie mit scharfen Raketen geübt wurde, sondern immer nur mit Übungsraketen. Dafür gab es Maß- und Gewichtsmodelle (gabaritnoi-wesowoi-maket), die in Abmessungen, Gewicht und Schwerpunktlage den richtigen Raketen entsprachen. Demzufolge ist das Üben der GK-Montage in der geschilderten Form eigentlich normal.
 
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gringo

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@ DerBruchpilot

"MB V und 10 RBr ....":HOT:
Du hast bestimmt den Link - als Totlacher- übersehen.

Mir ist schon geläufig, das die 5. A nie im Himmel 10 RBr hatte ...
Es ging nur darum, mal aufzuzeigen, wo einige ihr (Un-) Wissen schöpfen und wie sich der Müll im Netz ausbreitet. Daran laben sich dann Sensationsredakteure usw.

Bei Deinen Angaben zu den Raketentruppen MB V hast Du bei 5. RBr die 3. Abteilung 9K714 (OKA) "unterschlagen".

Zu den Iso' der RA haben sich div. Leute in anderen Foren geäußert, bis zu ehem. Kdr RA. Also - Iso' hätten lt. STAN da sein müssen, real aber Fehl.
Anders bei RBr, die hatten ihre Iso's, BRTB wohl auch.

RA der GSSD/WGT waren nicht in der Div, sondern zu RBr zusammmen gefaßt.
Konkret hatten:

2. PA 458. RBr NEUSTRELITZ 9K79 (SS 21)
(+ 112. RBr GENTZRODE 9K72 (SS 1c))
20. A 464. RBr FÜRSTENWALDE 9K79 (SS 21)
(+ 27. RBr ALTES LAGER 9K72 (SS 1c))
3. StA 448. RBr BORN 9K79 (SS 21)
(+ 36. RBr ALTENGRABOW 9K72 (SS 1c))
1. PA 432. RBr WURZEN 9K79 (SS 21)
(+ 181. RBr KOCHSTEDT 9K72 (SS 1c))
8. A 494. RBR ARNSTADT 9K79 (SS 21)
(+ 11. RBr WEIßENFELS 9K72 (SS 1c))

Front 164. RBr DRACHHAUSEN 9K72 (SS 1c)
175. RBr OSCHATZ 9K72 (SS 1c)
Leicht zu merken, die RA waren alle in den 4er RBr der C+A und waren nicht in den Div, also somit auch nicht unter Kdo-Gewalt der DivKdr's. Wo hier die NVA nicht mehr kompatibel war.
Welche Konsequenzen hatte dies beim Führen des 1. mKWS??? - bestimmt welche, die ich aber auch nicht kenne ...
Logisch unvorstellbar: dem sowj. DivKdr wird die Einsatzmöglichkeit von nukes per takt. Rakete Toschka SS 21 genommen, der NVA DivKdr aber darf!!!:confused:

Deswegen war für mich schon überraschend, wie Zeitgenossen die Zuteilung von GK aus Lychen für den MB V (!!!) auf Stk genau ermitteln, ohne die Struktur im Ernstfall auch nur annähernd zu kennen. - Ich ahne es, die 144 Halterungen ....:

Gruß P.
 

gringo

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Das Thema ist hochinteressant!! Aber eine Bitte: ginge es auch ohne diese Abkürzungen?? Rtbtr, GSSD... und was weiß ich nicht noch alles. Das liest sich für einen Aussenstehenden wie ein chinesisches Handbuch für irgendwas.
OK, bessere mich und liefere auch ein Teil Erklärungen nach.
- RA Raketenabteilung (hier meist gemeint der Division)
- RBr Raketenbrigade (der Armee, z.B. 5. A)
- BRTB Bewegliche Raketentransport Basis (der Armee, Front)
(quasi Nachschubtruppe für Raketen, GK (Gefechtsköpfe))
- GSSD Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland,
später wurde daraus WGT - Westgruppe der ....
Soldatenjargon "C+A oder C&A" von den Autotüraufklebern
kyrillisch CA = in deutsch SA - Sowjetarmee
- PA Panzerarmme
- StA Stoßarmee
- A Armee
Das G davor für "Garde" wurde meist weggelassen.
- 1. mKWS erster massiver Kernwaffenschlag
- GK Gefechtskopf

Ob dies jeweils korrekte offizielle Abk. sind? - meist ja, Rest keine Garantie.
Wichtig noch, gleiche mil. Begriffe hatten in Ost und West mitunter gaaanz andere Bedeutungen, wie z.B.
Verband Bw = Bataillon
Verband NVA/GSSD = Division

Übrigens sicher auch ein Grund, warum irgendwo Aufgeschnapptes fehlinterpretiert wird, ohne dies zu bemerken.
 

Reinhard

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Die Links sind der Gipfel der Krönung...
Jetzt werden es sogar noch weniger...
 

Foxi

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Was für ein Passwort? Achso, der Link zum Bunkernetzwerk geht natürlich erst nach Anmeldung (sorry)


Der Niederländische Link ist schon etwas verworren. Allein wenn man sich ansieht wo diese 10 Raketenbrigaden gestanden haben sollten, sieht man das es sich kaum um die 5. Armee (NVA) handeln konnte.
 
victoralert

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Zumal die der 5. A unterstellten 94. GardeMotSchützenDiv schon keine RA hatte ...

Ich ahne es, die 144 Halterungen ....:
Das war bis Ende der achtziger Jahre die 1562. Boden-Boden-Raketenabteilung in Hagenow, nach Umformierung der neu geschaffenen 458. Boden-Boden-Raketenbrigade in Strelitz-Alt unterstellt.

Du warst nie dort, sonst wüsstest Du das es dort keine 144 sondern viel mehr Halterungen zum verzurren der Kisten gibt.
 

gringo

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Bevor wir uns hier weiterstreiten wem das Lager "eigentlich" gehörte verweise ich mal auf den folgenden Link wo ein Dokument genau darüber Auskunft gibt.

http://www.bunkernetzwerk.de/invboard/index.php?act=ST&f=3&t=1245&st=33
Also, streiten wollen wir uns eigentlich nicht.

Nur, was Lychen betrifft, kann ich versichern, dass es viele "Baufirmen";) gab.
So sicher das PiBtl-5 PASEWALK, das PiBBtl-32 PRENZLAU .... und schließlich die Russen.
Auf diversen Sites werden Baupionier-Truppen angegeben, wo die Schreibweise daneben ist bzw. TrTle, die es gar nicht gab.

Das Projekt nannte sich damals tatsächlich schon Lychen II. Was daraus werden sollte, wußte damals keiner von den dt. Bauausführenden.
Den Endausbau, technische Einrichtung etc. erfolgte durch Sowjets.
Schau mal genau auf die Installation, Leitungsverlegerei usw. - Das stammt nicht von einer deutschen Fachkraft. Hätte auch keiner abgenommen.

Notstromaggregat kyrillisch beschriftet (eingegossen in Motorblock), DDR Stationärmotore kamen aus Schönebeck und sahen anders aus.
Hebezeuge/Laufkatzen hätten Prüfschilder der Technischen Uberwachung (die gab es auch in der NVA). usw. usw.
Einzig Feuermelder haben eine deutsche Herkunft. - Irgendwo gekauft???

Dieses Lager hat nicht einmal der oberste Heerführer der NVA betreten dürfen.

Das Prinzip, dass für die GSSD/WGT Bauleistungen erbracht wurden, ist vielschichtig. Dafür gab es im Ministerium für Bauwesen, den Bereich Spezialbauwesen, und in der NVA den immer größeren Anteil an Baupionieren.
Manche Bau-TrTle unterstanden der Militärführung, andere sogar dierekt dem Bereich Speziabauwesen/Bauministerium. D.h. feldgraue Uniform, aber eigentlich keine NVA.
Gebaut wurden für die GSSD von SLB auf Flugplätzen bis Wohnblocks für die Offiziere.
Das waren für die DDR im Grunde Exportleistungen, die eben verrechnet wurden.
Und, wenn fertig, gehörte es der Sowjetarmee.
Mal nachlesen, was Deutschland für diese Liegenschaftbebauungen beim Abzug der Truppen zahlen sollte.
Die Summen konnten reduziert werden, weil Deutschland sich dann verpflichtete den Russen die Kosten für die Beseitigung der Umweltschäden
zu erlassen.:FFEEK:
Ob das ein gutes Geschäft war ...:?!
Wie dem auch sei, man wollte die Sowjets schnell raus haben.
 
Thema:

NVA: Nukleare Teilhabe

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