Berlin (West) ca. 1987

Diskutiere Berlin (West) ca. 1987 im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Hallo Ich habe da mal eine ganz blöde Frage (..blöd anhand der vielen Vollprofis hier..). Ich habe bis 1989 in Berlin-Kladow beim Wasserzoll...

D-AIAS

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Hallo

Ich habe da mal eine ganz blöde Frage (..blöd anhand der vielen Vollprofis hier..).

Ich habe bis 1989 in Berlin-Kladow beim Wasserzoll Dienst gemacht und habe eines schönen Tages es kann 1987 oder 88 gewesen sein, eine für West-Berlin recht seltene Beobachtung gemacht:

Aus Richtung West, wahrscheinlich zuvor das Westende des Flugplatzes Gatow bzw. Groß-Glienicke passierend, überflog ein Verband von Jets sowjetischer Bauart (..evtl. SU-22, ich war damals noch nicht so fit in der Identifizierung..) den Wannsee in ziemlich niedriger Höhe, deutlich unter 1000m. Anschließend drehte er über Zehlendorf langsam auf Süd und kam außer Sicht. Es waren locker 12-15 Maschinen in, so schien es mir, relativ ungeordneter Formation bei niedriger Geschwindigkeit.

Was habe ich da gesehen, Russen oder NVA?

War sowas Usus?

Ich kannte als Kind noch die Tiefflugübungen über Berlin, wenn den Jungs in Moskau im Bezug auf Berlin mal wieder was mißfallen hat, aber das sah anders aus.

Gruß aus Falkensee,

Christian
 
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Reinhard

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@D-AIAS,
die NVA kannst Du eigentlich völlig ausschließen. Es gab die Berliner Kontrollzone (BKZ), wo nur die Allierten, einschließlich die sowjetischen Streitkräfte, fliegen durften. Daran hat die DDR sich bis auf wenige Ausnahmen gehalten. Und verfliegen ist bei so einer großen Anzahl von Flugzeugen eigentlich unmöglich.
Bleiben bloß noch sowjetische Flugzeuge zur Auswahl.
 

Rhönlerche

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Kann es was mit damaligen Flugzeugfluchten/-entführungen (LOT) nach Tempelhof zu tun gehabt haben? Da gab es wohl jeweils größere Aufregung mit Abfangjägern. Habe aber nie gehört, dass die in derartig großem Stil über dem Stadtgebiet (oder auch nur nahe) unterwegs waren.
Einzelne SU Mig-25 u.ä. nach Werneuchen sind schon mal offiziell quer durch die Kontrollzone geflogen.
 

D-AIAS

Sportflieger
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Nein, nach "scharfem" Einsatz sah das nicht aus, eher geruhsam. Ich erinnere mich, gerade auf dem Weg zum Boot gewesen zu sein, als ich ein ungewohntes Geräusch mehrerer Turbinen hörte. Nicht der "Trooper" oder eine Dominie aus Gatow, wie üblich. Ich guckte hoch und dachte, ich bin im falschen Film!
Da waren sie gerade über mich hinweg und ich sah den Verband von schräg hinten, unten. Typische "Russen-Formen", aber als ich wieder soweit "cool" beobachten konnte, waren sie zu weit weg um mir noch konkrete Formen zu merken. MiG 25 waren es definitiv nicht, eventuell auch zwei verschiedene Typen.

Was die Flugzeugentführungen anging, war ich 1970 (..mit 10 Jahren..) sogar Augenzeuge. Wir machten einen Spaziergang um den Tegeler See, als ich das Geräusch eines tieffliegenden Props hörte. Im Gegenlicht sah ich etwas "viermotoriges" über dem See kurven, kurz darauf zwei tieffliegende Jets. Das ging eine Weile so weiter, mal sah man den Airliner, mal die MiGs. Zuletzt sahg ich die beiden Jets nebeneinander in Richtung Flughafen Tegel fliegen. Zunächst rätselten wir rum, was das war, nachdem wir dann zuhause die Abendschau gesehen, waren wir schlauer..
 
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Reinhard

Guest
Die große Anzahl von Flugzeugen spricht eigentlich gegen einen Zusammenhang mit Flugzeugentführungen. Und wenn es wirklich Su-22 waren, auch der Flugzeugtyp.
In der Umgebung von Berlin gab es ja große Truppenübungsplätze, da haben die Russen fast immer Krieg gespielt und in der BKZ durften sie ja prinzipiell auch fliegen.
Ich könnte mir noch eine Machtdemonstration der Russen vorstellen. Eine Bundestagsdebatte in Westberlin wurde ja früher auch schon mal durch NVA- und sowjetische Flugzeuge aufgemischt.
Vielleicht eine Reaktion des sowjetischen Militärs auf die Landung von Matthias Rust auf dem Roten Platz (die war am 28.05.1987) . Oder ein Ereignis, vielleicht ein hoher Besuch in Westberlin, der den Russen nicht paßte und den sie beeindrucken wollten.
 

Rhönlerche

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Hätte man davon damals nicht mehr in den Medien hören müssen?
Vielleicht war es eine verirrte Geschwaderverlegung oder ein verirrter Manöverflug.
 

Foxi

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Die "Russen" flogen Su-17. Die SU-22 war nur im Export.
 
Veith

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die NVA kannst Du eigentlich völlig ausschließen. Es gab die Berliner Kontrollzone (BKZ), wo nur die Allierten, einschließlich die sowjetischen Streitkräfte, fliegen durften. Daran hat die DDR sich bis auf wenige Ausnahmen gehalten. Und verfliegen ist bei so einer großen Anzahl von Flugzeugen eigentlich unmöglich.
Im Ergebnis würde ich mich dem anschließen, jedoch nicht so strikt formulieren. Die Kontrollzone betraf "lediglich" bestimmte Flugregime / -höhen, außerhalb derer die NVA selbstverständlich auch über der Besonderen politischen Einheit Berlin (West) ;) handelte. Grundsätzlich wäre demnach eine "Kursänderung" auf Anweisung der Flugleitung aus fliegerischen Gründen denkbar.
 
Monitor

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Ich kannte als Kind noch die Tiefflugübungen über Berlin, wenn den Jungs in Moskau im Bezug auf Berlin mal wieder was mißfallen hat, aber das sah anders aus...
Stimmt. Am 07. April 1965 war ganz schön was los über der Kongreßhalle. Kann mich an diverse TV-Berichte noch gut erinnern.
 
Veith

Veith

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Am 07. April 1965 war ganz schön was los über der Kongreßhalle.
Nicht nur dort: Am 07. April 1965 donnerten hunderte Kampfflugzeuge im Tiefflug und mit hoher Geschwindigkeit über Reichstag und Kongreßhalle in West-Berlin. Die Su- und MiG-Maschinen fliegen einzeln und in Staffeln im Sturz- und Tiefflug über dem Tiergarten, den Flughäfen Tempelhof, Tegel und Gatow sowie den Hauptquartieren der Alliierten. Die Flüge über der Stadt wurden als Einzelflüge mit kurzen Abständen und nur im Horizontalflug ohne Nachbrenner durchgeführt. Dabei gab es eine Plangrafik mit festgelegten Überflugzeiten und Überflugpunkten. Es waren fünf NVA-Maschinen beteiligt.

An diesem Tag war auch der Verkehr auf der Autobahn zwischen Helmstedt und Berlin von 8.30 Uhr bis gegen 12 Uhr unterbrochen, die Wartezeiten betrugen mehr als 20 Stunden. Den Abgeordneten des BRD-Bundestages, Willy Brandt als Regierender Bürgermeister des Westberliner Senates eingeschlossen, gelang es nicht auf dem Landweg nach Westberlin vorzudringen. Sie mußten auf Hilfe und Flugzeuge der Westalliierten zurückgreifen.

Die Aktion erfolgte zeitgleich mit einer vom 05. bis 11. April 1965 im Raum Berlin bis westlich der Elbe stattfindenden Truppenübung der Land- und Luftstreitkräfte der NVA und der Sowjetarmee. Es kamen bei der Übung ca. 500 Flugzeuge zum Einsatz.

Die Kampfjets und die Boden-Blockaden von Westberlin (1965, 1968, 1969) erreichten ihr Ziel: Im Berliner Viermächte-Abkommen vom 03. September 1971 (BAnz Nr.174/72-Beil.) verpflichten sich die Westmächte, keine Plenarsitzungen des Bundestages in Berlin mehr zuzulassen. Erst 25 Jahre später, tagten die westdeutschen Parlamentarier wieder in Berlin.

http://home.snafu.de/veith/westberl.htm :)
 

Rhönlerche

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Hier geht es aber um etwa 1987. Ein dutzend NVA-Flugzeuge in unter 1000 Metern Höhe über Gatow? Glaub nicht. Eher die Freunde.
 

Rhönlerche

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Sie waren "eine Seltenheit". Vor allem tief.
 

Foxi

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Weiß jemand, wie lange Schönwalde als Flugplatz genutzt wurde ?
Schönwalde kann man ausschließen. Letzte Flugzeuge waren Jak-12 bis 1963, danach bis 1980 eigentlich nur sporadisch durch Hubschrauber belegt. Gehörte nach 1980 den LaSK.


Wenn das tatsächlich SU-17 waren tippe ich auf Neuruppin. In Allstedt waren auch welche stationiert: Das waren im Gegensatz zu Neuruppin taktische Aufklärer.
 
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Im Ergebnis würde ich mich dem anschließen, jedoch nicht so strikt formulieren. Die Kontrollzone betraf "lediglich" bestimmte Flugregime / -höhen, außerhalb derer die NVA selbstverständlich auch über der Besonderen politischen Einheit Berlin (West) ;) handelte. Grundsätzlich wäre demnach eine "Kursänderung" auf Anweisung der Flugleitung aus fliegerischen Gründen denkbar.
Mensch Veith, hieß das nicht "Selbständige politische Einheit Westberlin"?
Und noch ganz nebenbei zu diesem Thema: Auch Schönefeld lag in der Kontrollzone und dort landete die NVA gar nicht selten.
 
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Warum sollten russische Flugzeuge nicht durch die Westberliner Kontrollzone fliegen, sie waren doch die 4.Besatzungsmacht und der Rest tummelte sich doch auch darin rum.
Was die NVA angeht: unsere Strecke mittlere Höhe (ab 7.000 m aufwärts) ging über den südlichen Teil von Westberlin drüber, das lag dann aber oberhalb der Kontrollzone.
 
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