Zunächst ist die große Herausforderung die Annährungsgeschwindigkeit.
Diese wird maßgeblich durch die Geschwindigkeit und Höhe des Ziels bestimmt. Das alleine stellt schon eine Herausforderung für den Abfangprozeß und den entsprechenden Abfangkurs da.
Die Annäherungsgeschwindigkeit (auf Gegenkurs im Zweifel sehr hoch) verlangt vom Waffensystem des Abfangjägers das es rechtzeitg den Gegner entdeckt, erfaßt und die Leitlösung bestimmt. Das bedingt zunächst ein Radar mit hoher Reichweite und hohen Automatisierungsgrad.
Dann muß der der Suchkopf der Waffe (Rakete - Infrarot und Radar) auf Gegenkurs erfassen können und auch der Annäherungszünder muß der entsprechenden Annährungsgeschwindigkeit Rechnung tragen, um rechtzeitig zu detonieren.
Sollte der Abfangjäger aus Gründen der Zeit oder der eigenen limitierten Einsatzhöhe die Höhe des Gegners nicht erreich so muß das Waffensystem die Möglichkeit haben den Gegner oberhalb (oder auch unterhalb) der eigenen Flughöhe erfassen und bekämpfen zu können.
Das Waffensystem und die Waffen der MiG-21 (weder MiG-21M/MF noch die MiG-21bis) kann das nicht oder kaum leisten. Weder verfügt das Radar über eine ausreichende Reichweite, noch kann es Gegner oberhalb und unterhalb der eigenen Flughöhe suchen und erfassen. Ausserdem kann weder die R-3S noch die R-13M das Ziel auf Gegenkurs erfassen.
Interessant wäre die Erfahrungen aus Astrachan zu hören, wo u.a. auch ein Abfangen der MiG-25 probiert wurde. Beim Abfangen der MiG-25 werden die Probleme am allerdeutlichsten. Vielleicht kann einer der im Forum anwesenden MiG-23 Piloten hier etwas dazu beisteuern.
@veith,
"welche potentiellen Gegner im Truppendienst hätten dies dagegen beherrscht?"
Alle, die damals eine AIM-7 "Sparrow" tragen, starten und lenken konnten.
Auch das hängt u.a. sehr vom jeweiligen Waffensystem und der Version des "Sparrow" Trägers ab.