Alpha-Jets der Luftwaffe

[phantomas2f4]

Der Alpha Jet sollte auch als Träger für eine nach unten gerichtete und von Sensoren selbstausgelöste Panzerabwehrwaffe mit mehreren schräg nach hinten zeigenden Ausstoßrohren sein. Mir fällt nur gerade der Name nicht ein.

...nannte sich VBW ( Vertical Ballistic Weapon )

Klaus

 

[chad]

Also konkret geht es mir um diesen Behälter (im Vordergrund zu sehen):

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b0/MATRA_TYPE155RL_W_68MM_RP.JPG

Dieser war in der Zeichnung zu sehen...

 

[Xena]

Das ist ein Matra RL 115 MA 18 oder kurz Matra 155. Habe ich aber nie auf Bildern mit der Alpha Jet gesehen.

Vielleicht kann jemand ein Bild beitragen?

 

[Talon4Henk]

Bitte:

 

[Talon4Henk]

Ich bitte die schlechte Quali zu entschuldigen, die Bilder hatte ich 1997 eingescannt.

 

[Talon4Henk]

Damals waren die Scanner noch nicht so toll.
Und zum neu scannen müsste ich erstmal Bedarf sehen, Zeit haben, meinen Scanner wiederhaben und die Bilder suchen.

 

[phantomas]

@ Talon4Henk:

Trotzdem sehr sehens- und zeigenswert.

 

[Augsburg Eagle]

In dem Buch "Immer im Einsatz-50 Jahre Luftwaffe" habe ich eine nette Anekdote gelesen.

"Und man traute dem Alpha Jet manches zu. Eine wahre Begebenheit.

In den 80er Jahren wurden mit dem Alpha Jet in Goose Bay Schwerlasteinsätze erprobt. Um sein Verhalten im Tiefflug bei voller Waffenlast zu
simulieren, belud man das Flugzeug mit modifizierten Aussentanks, die mit Wasser und Schlämmkreide gefüllt und über den jeweiligen Zielen
entleert wurden. Die „Wasserauslösung“ folgte exakt der Routine eines echten Waffeneinsatzes mit Streubomben. Neben der Betankung mit
Flugbenzin erforderte dies natürlich ein Befüllen der „Spraytanks“ mit Wasser. Dazu waren spezielle Tankfahrzeuge eingesetzt, die, um Verwechslungen
vorzubeugen, deutlich mit „Water“ beschriftet waren.
Zwischen zwei Flugperioden beobachtete ein Kanadier einen solchen Betankungsvorgang und fragte den aufsichtführenden Technischen Offizier
ungläubig: „You don`t really operate this aircraft with water, do you?“. Der TO antwortete, ohne erkennbare Gefühlsregung: „Of course, we do!“,
griff in seine Brusttasche, zog einen Streifen Aspirin heraus, drückte eine Tablette in den Tankstutzen und ergänzte: „But we need to add a
fuelpill to make it work!“
Man berichtet, der Kanadier habe kopfschüttelnd den den Schauplatz verlassen....."

 

[Max I.]

Ich meine mich zu erinnern das diese Einsätze geflogen worden um chemische Waffeneinsätze zu simulieren

 

[Tracer]

Könnte hinkommen, denn in der Ausbildung wird gelegentlich auch das Wasser/Schlämmkreidegemisch zur Simulation eines Sprühangriffs genutzt.

 

[Augsburg Eagle]

Vielleicht wollte der Autor nichts von Chemiewaffen schreiben

 

[Hagewi]

Wenn es nur um Lastversuche ging (Warum sollte man ausgerechnet in Goose-Bay Chemie-Angriffe simulieren, es könnte ja wohl nur um die Auswirkungen gegnerischer Angriffe auf eigene Truppen gehen, nicht um das Üben eigener Abwürfe. Eigene Truppe steht in der Einöde aber ja wohl gar nicht unten.) könnte man sich möglicherweise dedacht haben, das die Schlämmkreide den Aggregatzustand des Wassers etwas dichter macht, so dass es im Tank nicht so stark und schnell den Schwerpunkt verändert? Zumal wenn der Tank nicht immer ganz voll ist?

Um Tarnversuche für Wintertarnung auf dem Boden wird es wohl nicht gegangen sein, dafür wurde vom Heer gerne Schlämmkreide mit Wasser verwendet.

Hagewi

 

[EDCG]

Um Tarnversuche für Wintertarnung auf dem Boden wird es wohl nicht gegangen sein,
dafür wurde vom Heer gerne Schlämmkreide mit Wasser verwendet.

Die wurde dafür verwendet. Aber eher sehr ungern.
Es ist eine Mordsarbeit die Sauerei wieder zu entfernen.

 

[chopper]

Mitte der 70er Jahre haben wir dieses Wasser/Schlämmkreidegemisch auch mit der guten alten Alouette II ausgebracht, um einen gegnerischen Chemiewaffenangriff auf die eigene Truppe zu simulieren. Meist war nach einem solchen "Angriff" betretenes Schweigen bei der Truppe, denn kaum jemand hat sich richtig verhalten.

 

[Hagewi]

@EDCG
Stimmt, war immer 'ne ziemliche Sauerei, das verwendete Werkzeug (Pinsel, Schrubber pp.) konnte man dann auch ziemlich wegwerfen, wir haben dann später Nadelbaumgeäst verwendet, vorzugsweise Schwarzkiefer.

@chopper
Auch richtig, da merkte mann dann, dass man ziemlich verseucht war und das schließen des obersten Knopfes am Parka nicht viel geholfen hätte. Die Overgamends (oder so ähnlich hießen die ja wohl) gab es ja z. B. noch nicht.

Gut, dass wir uns damit wohl nicht mehr beschäftigen müssen, andere ja leider wohl.

Aber zurück zum Alpha-Jet. Kann jemand mit speziellen Kenntnissen was zu meiner Vermutung sagen? Bei der Heerestarnaktion wurde das Wasser-Schlämmkreide-Gemisch jedenfalls ziemlich zäh.

Tschüs, (woll'n jetzt mal sehen, dass die wahre Borussia auch heute gewinnt)
Hagewi

 

[Dr. Seltsam]

Vielleicht wollte der Autor nichts von Chemiewaffen schreiben

Was die Frage aufwerfen hätte können, warum die Bundeswehr entsprechende Sprühtanks für den Alpha Jet (und vorher die G-91) vorhielt, obwohl Deutschland chemischen und biologischen Waffen abgeschworen hatte...

 

[chopper]

Diese primitiven Spruehvorrichtungen waren in keiner Weise geeignet wirkliche Chemiewaffen auszubringen!
Die Bundeswehr verfuegt nicht ueber Chemiewaffen und auch ueber keine Einsatzmittel.

 

[Dr. Seltsam]

Und da ist sie schon, die Diskussion, die man sicherlich vermeiden wollte

 

[Rhönlerche]

Wie ist das eigentlich geregelt? Zu A-Waffen ist das Prozedere einigermaßen klar (US-Waffen unter ständigem US-Verschluss nur mit US-Freigabe auf US-geprüfte Ziele einsetzbar) Aber C und gar B? Gibt es da irgendwelche Abkommen? Wir sind uns einig, dass es im Kalten Krieg auf beiden Seiten sowas gegeben haben dürfte.

Deutschland hat erst 1994 die Chemiewaffenkonvention ratifiziert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chemiewaffenkonvention

Biowaffen sind seit 1972 verboten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Biowaffenkonvention

Seit den 50er Jahren hat die Bundesrepublik (nach eigenen Angaben) auf die Herstellung von Chemiewaffen verzichtet und Kontrollen zugelassen.
http://www.ausfuhrkontrolle.info/ausfuhrkontrolle/de/cwue/index.html

Und dann gab es noch die Aktion Lindwurm 1990, einen riesigen Chemiewaffenabzug der Amerikaner aus D.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_Lindwurm