Quelle: Bild.de ( Ja ja- ich weiß schon was ihr jetzt denkt
)
Hat Rolls-Royce alle getäuscht?
Quantas behauptet: Schubkraft reicht nicht aus
Sydney (Australien) – Heftiger Streit zwischen der australischen Fluggesellschaft Quantas und dem britischen Triebwerkshersteller Rolls-Royce – wie sicher und leistungsstark waren die Triebwerke beim Horror-Flug des Qantas-Riesenjumbos wirklich?
Bei der Auseinandersetzung geht es um das Triebwerksmodell Trent 972. Das wurde auch in dem Quantas-Airbus A380 eingesetzt, der Anfang November notlanden musste.
Die Schubkraft dieses Aggregats soll nicht ausreichen, um den Airbus A380 einwandfrei starten zu lassen.
Das schreibt das britische Fachmagazin „flightglobal“ und beruft sich auf eine eidesstattliche Versicherung von Quantas.
Erschreckend: Bei Quantas sei man nach bisherigen Rolls-Royce-Angaben von 2000 möglichen Starts bei vollem Schub ausgegangen, bevor die Rolls-Royce-Triebwerke mit normalen Verschleißerscheinungen ausgetauscht werden müssen.
Nach neuesten Erkenntnissen soll dies jedoch angeblich schon nach jedem 75. Start erfolgen!
Laut „flightglobal“ soll Rolls-Royce neue Einsatzrichtlinien für die Triebwerke erlassen haben. Darin soll es heißen: Trent 972-Triebwerke vom Typ A- und B-Mod sind bei vollem Schub nur 75 Mal zu gebrauchen, danach müssten sie raus aus der Maschine.
Oder aber man dürfe den Schub nicht gänzlich ausnutzen. Das steigere die Lebensdauer der Aggregate.
FLUGHÄFEN WIE LOS ANGELES ERFORDERN VOLLEN SCHUB
Quantas will das nicht gelten lassen.
Gerade am Beispiel des Flughafens von Los Angeles zeige sich, dass mit vollem Schub gestartet werden müsse. Andernfalls bekäme man den schweren Vogel auf der kurzen Startbahn nicht in den Himmel.
Rolls-Royce hat im April des Jahres ein neues Triebwerkmodel des Trent 972 vorgestellt: Typ C-Mod. Hier soll es keine Beschränkungen mehr geben. Ein zeitnaher Austausch der bisherigen Modelle ist vorgesehen.
Andere Fluggesellschaften, die den Airbus A380 im Portfolio haben, verwenden Triebwerke vom Typ Engine Alliance GP7200. Diese werden in einer Kooperation von General Electric und Pratt & Whitney hergestellt – größere Probleme sind bisher nicht bekannt.