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Innsbruck, Hohenems – Die Debatte um die Wehrpflicht hat das Bundesheer zuletzt immer wieder in die Schlagzeilen gebracht. Und das Thema beherrschte am Freitag in Hohenems auch die Gespräche am Rande der Vorstellung der Luftraumsicherungsoperation „Dädalus 11“. Brigadier Karl Gruber, Leiter des Teilstabs Luft, konnte sich dabei einen Seitenhieb auf die aktuelle Diskussion nicht verkneifen: „Es stellen sich drei Fragen: Was sollen die Streitkräfte können, wie viel Geld soll das kosten und welche Wehrform brauchen wir? Mit der dritten Frage anzufangen, halte ich nicht für den richtigen Weg.“
Doch zurück zu „Dädalus“. Wie schon in den vergangenen Jahren assistiert das Bundesheer den Schweizer Kollegen auch heuer wieder bei der Sicherung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos (26. bis 30. Jänner). Dazu wird kommende Woche über dem Großteil von Vorarlberg eine temporäre Flugverbotszone eingerichtet. Damit sollen die prominenten Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, die sich im kleinen Schweizer Skiort treffen, vor Angriffen aus der Luft beschützt werden. Unter den Gästen ist etwa der russische Präsident Dmitri Medwedew, der das WEF eröffnet. Ebenfalls angesagt haben sich u. a. der britische Premierminister David* Cameron, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sowie die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
Sie alle bekommen auch Rückendeckung aus Tirol. Von hier aus operieren in der kommenden Woche 17 der 23 für „Dädalus“ eingesetzten bewaffneten Luftfahrzeuge. Am Montag verlegt das Bundesheer hierfür fünf Maschinen des Typs Saab 105 und sechs PC 7 auf den Innsbrucker Flughafen. Von Landeck aus sollen sechs Bell-Hubschrauber ihre Einsätze fliegen. Insgesamt sind rund 1000 Mann im Zuge der Luftraumsicherungsoperation im Einsatz. Kostenpunkt: 580.000 Euro. Das ist allerdings kein Zusatzposten im Heeresbudget. „Wir ersparen uns durch Dädalus eine von zwei jährlichen Großübungen“, wie Gruber erklärt.
Um Geld dürften sich auch viele Gespräche beim WEF drehen. Immerhin soll bei dem Forum thematisiert werden, wie die Folgen der Finanzkrise eingedämmt und Auswirkungen auf andere Lebensbereiche verhindert werden können, so WEF-Gründer Klaus Schwab. Es müsse aufgepasst werden, dass sich nicht, wie bereits in einigen Ländern geschehen, auch soziale Krisen entwickeln. (chw, APA)