"Sonderregime" Triebwerk R-25

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reiner abg

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Bei Wikipedia gibt es widersprüchliche Erklärungen,wie dieses "Sonderregime"
zugeschaltet werden konnte.
Einmal heißt es durch eine Schalter in der Kabine (also elektrisch),
in einem anderen Artikel erfolgt die Leistungssteigerung durch zusätzliche
Steuerung der Kraftstoffhauptpumpe.Diese Pumpen waren aber Koax-
Pumpen.Solche Geräte werden jedoch durch Änderung der Schrägstellung
der Taumelscheibe,also mechanisch,geregelt.
Wer von den Experten kann es mir genau erklären?
 
DDA

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Dann will ich mich mal am Sonderregime versuchen (Himmel - ist denn hier kein Triebwerker...:) )


Beginnen wir mal mit der Dienstvorschrift: (A101/1/115 Flugzeug MiG21BIS Besonderheiten der Steuertechnik, der Navigation und des Gefechtseinsatzes):

Das Sonderregime des Triebwerks wird genutzt zum Verkürzen der Anrollstrecke beim Start sowie zum Erhöhen der Geschwindigkeit oder der Steigfähigkeit in Höhen bis 4000 m.
Das Sonderregime wird eingeschaltet mit dem Schalter "Sonderregime" bei Stellung des Drosselhebels am Anschlag "Maximale Nachbrennerleistung" oder durch Verstellen des Drosselhebels an den Anschlag "Maximale Nachbrennerleistung" bei eingeschaltetem Schalter "Sonderregime".
Das Sonderregime wird ausgeschaltet mit dem Schalter "Sonderregime" oder durch Zurücknehmendes Drosselhebels vom Anschlag "Maximale Nachbrennerleistung" sowie automatisch beim Einnehmen einer Höhe über 4000 m.
Die Signallampe "Zweite Nachbrennerstufe" leuchtet beim Einschalten des Sonderregimes auf und erlischt beim Ausschalten desselben.


Damit ist klar- es gibt einen (elektrischen ;) )Schalter zum Einschalten, der rote Pfeil auf dem angehängten Bild zeigt auf den Schalter in der Kabine.



Soweit kann alles als gesichert gelten, nun zu dem, was meine Erinnerung noch so hergibt: Die Stellung der Taumelscheibe wird durch Kraftstoffdruck geregelt. Das Einschalten des Sonderregimes schaltet eine zusätzliche Leitung in die Regelschleife, die die Schrägstellung der Scheibe weiter vergrößert. Wenn ich mich recht erinnere, dann geschieht dies in der Haupt- und nicht der Nachbrennerpumpe.

Hierbei kann die Drehzahl des Niederdruckrotors bis auf 103,5 % und die des Hochdruckrotors bis auf 107,5 %, die Gastemperatur hinter der Turbine bis auf 830° steigen.

Ich hoffe, dies reicht vorerst.

Axel
 
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HorizontalRain

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Hierbei kann die Drehzahl des Niederdruckrotors bis auf 103,5 % und die des Hochdruckrotors bis auf 107,5 %, die Gastemperatur hinter der Turbine bis auf 830° steigen.
@ Axel,

das gilt aber nur in der Luft! In der A 101/1/111 steht zusätzlich geschrieben, dass am Boden die Drehzahl des Niederrotors (steht wirklich so da!) auf 103 % steigen kann. Zusätzlich gibt es dort auch die Betriebsbegrenzung: "Das Triebwerk darf maximal 3 min mit dem Sonderregime laufen. Das erneute Einschalten des Sonderegimes ist erst nach 30 s zulässig."

HR
 
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@HR,
danke, Du hast recht, hätte ich dazu schreiben sollen.

Axel
 

reiner abg

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Recht vielen Dank an euch Beide.Dachte eigentlich auch,dass sich ein Triebwerker bemüht.
Aber so war es auch schon zu meiner Zeit im JG-8,die Funker waren (meistens) DIE Fachleute.
Wünsche euch einen guten "Rutsch"
 

reiner abg

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Triebwerkskennlinien

Kennt jemand von den Triebwerkern oder Ljotschiks
noch die Kennlinien im Maximal- und Sonderregime
vom R-25 ?
 
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"Sonderregime" Triebwerk R-25

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