Tu-154 auf dem Rollfeld von Surgut (RUS) ausgebrannt

Diskutiere Tu-154 auf dem Rollfeld von Surgut (RUS) ausgebrannt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; http://derstandard.at/1293369818509/Drei-Todesopfer-Russische-Passagiermaschine-brannte-auf-Flughafen-lichterloh
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Für die meisten von knapp 130 Menschen an Bord einer brennenden Passagiermaschine in Westsibirien ist das Unglück am Neujahrstag glimpflich ausgegangen: Fast alle konnten gerettet werden, obwohl das Flugzeug nach der Explosion eines Triebwerks auf der Rollbahn binnen kürzester Zeit ausbrannte. Drei Menschen starben jedoch, mehr als 30 wurden verletzt, wie russische Medien am Samstag berichteten. "Wir können keine Ursache ausschließen, auch einen Anschlag nicht", sagte Transportminister Igor Lewitin unmittelbar nach dem Unfall in der Stadt Surgut, die rund 2.000 Kilometer östlich von Moskau liegt. Augenzeugen sprachen von dramatischen Momenten an Bord der Tupolew Tu-154. "Alle stürzten panisch durch die Notausgänge und sprangen dann von den Tragflächen aufs Rollfeld", berichtete der Musiker Wladimir Politow. .....
Nach Angaben des Staatsfernsehens ereignete sich die Explosion unmittelbar vor dem Start der Maschine nach Moskau. Andere Medien berichteten wiederum über eine Notlandung der Tupolew.
http://derstandard.at/1293369818509/Drei-Todesopfer-Russische-Passagiermaschine-brannte-auf-Flughafen-lichterloh
 
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Im Moment spricht mal leider schon von mindestens 4 Toten und 44 Verletzten:(
 
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Bilanz jetzt 3 Tote und 43 Verletzte.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,737364,00.html

Hätte man sofort evakuiert, statt zu versuchen mit brennendem Triebwerk zurück zum Terminal zu rollen, hätte es wohl weniger Tote und Verletzte gegeben. Vielleicht sah es aber zunächst nicht so schlimm aus.
 
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Es gehoert schon eine ganze Menge Daemlichkeit dazu ein brennendes Flugzeug durch die Botanik rollen zu lassen...
 

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Es gehoert schon eine ganze Menge Daemlichkeit dazu ein brennendes Flugzeug durch die Botanik rollen zu lassen...
Aus der Ferne betrachtet mag es dämlich wirken, aber wir alle waren nicht in der Situation und wir wissen nicht, wie wir gehandelt hätten.

Gruss
 
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Jetzt leider schon vier Tote... :(

Das es sich um die Tu-154B-2 RA-85588 der Kogalymavia handelte, sah man auf den ersten Bilder ja gut. Wie die Geschehnisse in der Tat abliefen, ist anscheinend noch nicht ganz klar.

Das bei der Bekämpfung des Brandes einiges nicht optimal lief, lassen die ersten Videos vermuten, welche Dank des medialen Zeitalters jetzt nach und nach auftauchen.
Eine Menge Fahrzeuge und Leute vor Ort, aber nur ein Löschfahrzeug greift aktiv ein... :eek: :confused: :rolleyes:

http://rutube.ru/tracks/3936310.html?v=d7f8c2b7658f340d1369f3c4b297d584

Auch sind inzwischen Bilder verfügbar, welche die Maschine im frühen Stadium des Brandes zeigen - Flammen am rechten TW und auf der rechten Tragfläche, der Rest der Maschine noch unbeschadet...

http://de.rian.ru/society/20110101/258030279.html

Zu spät erst sind etliche Feuerwehren zur Stelle... :confused:

http://www.vesti.ru/videos?vid=313562&cid=1

http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20110101-0

Selbst auf der Infotafel von RIA Novosti wird bei einer Stückzahl von ca. 900 gebauten Maschinen des Typs Tu-154 die Zahl von 64 Totalverlusten ausgewiesen, auaaaaa....

http://de.rian.ru/infographiken/20100119/124748482.html

Interessant in diesem Zusammenhang, daß das russische Verteidigungsministerium erst letztes Jahr eine werksneue Tu-154M mit der c/n 10A1000 ( die 301. gebaute Tu-154M ) übernahm. Vorgesehen war diese in der Salonversion gebaute Maschine für die 223.Fliegerabteilung in Tschekalowsk.
 

IberiaMD-87

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Die Anzahl von Totalverlusten ist sicherlich auf dem ersten Blick kein schöner Wert. Unter Berücksichtigung der Umstände, unter denen dieser Flugzeugtyp aber eingesetzt wurde und wird, relativiert sich meiner Ansicht nach diese Zahl aber teilweise. Ähnlich ist es bei der Fokker F28 mit knapp 240 gebauten Exemplaren und mit statistisch einer der höchsten Verlustraten unter zivilen Verkehrsflugzeugen. Der (in mancherlei Hinsicht) sehr interessante Nutzerkreis und Einsatzspektrum der Fokker F28 (ob nun fabrikneu oder gebraucht) hat sicherlich auch etwas mit der höheren Verlustrate zutun, da die F28 u.a. auch in Regionen von Unternehmen eingesetzt wurde, wo die Infrastruktur eher unterdurchschnittlich war. Die extrem hohe Empfindlichkeit der F28 bei mit Schnee oder/und Eis kontaminierten Tragflächen wurde ihr zusätzlich zum Verhängnis, wenn sich nicht genau an die Betriebsvorschriften gehalten wurde. Das Modell selber erwies sich bei einer Vielzahl von Fluggesellschaften als sehr zuverlässiges Modell und bot für ihre Epoche dem Komfort eines richtigen großen Flugzeugs für weniger nachgefragte Strecken oder war ein ideales Flugzeugmuster für ein intensiv bedientes Kurzstreckennetz. Man erinnere sich nur daran, mit welcher Intensität und Zuverlässigkeit die schwedische Linjeflyg ihre Fokker F28 einsetzten.

Leider zeigt sich belegbar, dass sich die Unfallrate eines Flugzeugs zumeist mit den Jahren erhöht hat, wobei dies weniger etwas mit dem Alter des Flugzeugs zutun hat, sondern eher mit den veränderten Umständen, unter denen alternde Flugzeuge eingesetzt werden. Obwohl ein alterndes Flugzeug eine immer intensivere Wartung für einen weiterhin hohen Sicherheitsstandard erfordert, kommen zumeist und zunehmend ganze Bauserien von verschiedenen Flugzeugtypen bei Nutzern zum Einsatz, die möglicherweise nicht die Infrastruktur, Ressourcen und die Sicherheitskultur des Erstnutzers bieten können. Operationell völlig überfordert, wird bei manch einer Fluggesellschaft der Aspekt einer reibungslosen Organisation eher durch Flash-animierte Website-Auftritte kompensiert, mit Message vom CEO und welche Missionen erfüllt werden und wo noch alles erfüllt werden muss...

Insgesamt ist meine persönliche Erwartungshaltung hinsichtlich der Standards einiger Fluggesellschaften in einigen Regionen dieser Erde aus bestimmten Gründen nicht besonders ausgeprägt und dann spielt es für mich keine Rolle, ob es nun eine gerade neu angemietete Airbus A320 oder um eine betagte TU-154B-2 „mit zwei Löchern am Heck“ ;-) handelt.

Warten wir am besten auch bei diesem Zwischenfall erstmal die Untersuchungsberichte ab und im Idealfall zieht man Lehren, damit sich so ein Zwischenfall nicht mehr ereignet.

Gruss
 
Schorsch

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Man kann es so zusammen fassen:
Die Art des Flugzeugs bestimmt die Anzahl der Vorfälle (durch Systemzuverlässigkeit).
Der Betreiber und die Infrastruktur deren Ausgang.

Im Falle des Modells "Tu-154" kommt ein latent anfälligeres Flugzeug in den Besitz schlechter Betreiber und wird im hinteren Sibirien betrieben. ULTRA FAIL.
 
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hier zeigt sich mal wieder postsowjetische Feuerloeschkultur:rolleyes: Hier auf dem Airport in Uralsk haben wir grade mal EINEN!!!!! KAMAZ stehen. Das naechste Feuerwehrauto steht ca 8 km weit weg. Da wuerde es bei einem Unfall zwangslaeufig mindestens genauso enden. Anscheinend braucht man aber nur ein einsames Loeschfahrzeug um den Standarts zu genuegen.
Uebrigens:
Die russische Verkehrsaufsicht Rostransnadsor hat alle Fluglinien aufgefordert, die Flüge mit Tu-154B-Maschinen einzustellen, bis die Gründe für das jüngste Flugzeugunglück im sibirischen Surgut aufgeklärt sind.
 
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... Die russische Verkehrsaufsicht Rostransnadsor hat alle Fluglinien aufgefordert, die Flüge mit Tu-154B-Maschinen einzustellen, bis die Gründe für das jüngste Flugzeugunglück im sibirischen Surgut aufgeklärt sind.
Aufgefordert und nicht verboten ?
Soetwas klingt doch dann eher nach einer Bitte. Aber können es sich wirklich alle Tu-154 Betreiber in RUS leisten auf Flüge mit der Tu-154 zu verzichten ?
 

IberiaMD-87

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Wie viele "B-2er" sind eigentlich noch unterwegs, müssten doch erheblich weniger sein als die Anzahl an "Ms"?

Ich weiss nicht, was ich von solchen Reaktionen halten soll. Es gäbe diverse (bis heute nicht vollständig geklärte) Unglücke, wo man kein Flugverbot bis zur Klärung angeordnet hat oder eine Bitte, doch die betroffenen Flugzeuge abzustellen.

Da wuerde es bei einem Unfall zwangslaeufig mindestens genauso enden. Anscheinend braucht man aber nur ein einsames Loeschfahrzeug um den Standarts zu genuegen.
Leider kommen solche Zustände erst zutage, wenn etwas passiert. In den 1990ern gab es auch Unglücke, wo Löschfahrzeuge vor verschlossenen Zugängen standen oder die Hälfte nicht funktionierte. Die Bereitstellung von derartigen Geräten kostet wohl zu viel und wenn es um Einsparen geht, sucht der Luftverkehr sehr schnell nach Möglichkeiten und hier sollten dann Gesetze eigentlich Minimumanforderungen gewährleisten.

Gruss
 

Kwashiorkor

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Im Falle des Modells "Tu-154" kommt ein latent anfälligeres Flugzeug in den Besitz schlechter Betreiber und wird im hinteren Sibirien betrieben. ULTRA FAIL.
Aha, das ist doch mal eine verwertbare Aussage. Vor allem das „latent anfällige“ Flugzeug. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und ein bißchen recherchiert, was denn die, zugegebenermaßen relativ häufigen, Zwischenfälle mit diesen Maschinen verursachte. In den absolut wenigsten Fällen ist es ein technisches Problem. In dem Großteil handelt es sich um, wie sagt man so schön, „menschliches Versagen“.

Ja, die Teile werden nunmal im hintersten Sibirien eingesetzt, dafür wurden sie gebaut. Und wenn dann ein Pilot meint, bei Null Sicht und ohne jegliche Instrumentenlandesysteme den Anflug auf einen Flughafen zu versuchen um an einem Berg zu zerschellen, so kann das Flugzeug nichts dafür. In einem anderen Fall, der mir gerade einfällt, hat ein Pilot versucht, ein Gewitter zu überfliegen. Der kam dann so hoch, daß der Auftrieb nicht mehr ausreichte und er (mit einem völlig funktionstüchtigen Flugzeug) einen Strömungsabriß erlitt, der trotz der großen Höhe nicht mehr wiederherzustellen war. Sowas zieht sich durch die gesamte Unfallhistorie dieses Flugzeugs und wenn ich dann die beiden Notlandungen Ende letzten Jahres sehe, bei denen alle oder fast alle Passagiere unverletzt davon kamen, spricht das doch eher FÜR das Gerät.

Ich hätte absolut keine Bedenken, eine Tu-154 einer renommierten Fluggesellschaft zu besteigen. Aber dummerweise sind diese renommierten Fluggesellschaften mit TU-154 mittlerweile äußerst rar.
 
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