Brunolf Baade und die Luftfahrtindustrie der DDR von R. Müller

Diskutiere Brunolf Baade und die Luftfahrtindustrie der DDR von R. Müller im Aktuell & Neuerscheinungen Forum im Bereich Bücher u. Fachzeitschriften; Hallo allerseits, ich bin gerade auf dieses Buch gestossen, das Ende letzten Jahres erschienen ist. Ich kenne es noch nicht, wäre aber nicht...
Junkers-Peter

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Hallo allerseits,
ich bin gerade auf dieses Buch gestossen, das Ende letzten Jahres erschienen ist. Ich kenne es noch nicht, wäre aber nicht abgeneigt, es mir zuzulegen. Hat es vielleicht schon jemand in seinem Besitz und könnte ein paar Worte darüber verlieren?

Viele Grüße
Peter
 
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Hatte vor geraumer Zeit einen kurzen Kontakt zum Autor. Kenne bis heute allerdings nicht den Text in seiner Gesamtheit, aber nach dem was ich vom Autor gehört hatte müsste es unbedingt eine Bereicherung zum Thema sein. Auch wenn es nicht wirklich mein Interessengebiet ist, ich werde mir das fertige Werk sicher beschaffen!
 
boxkite

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So sehr ich die Lorenz-Bücher wegen ihrer unglaublichen Fülle exzellent bearbeiteter Illustrationen mag, so muß ich doch sagen, daß ich nach der Lektüre des Buches von Reinhard Müller dieses wärmstens empfehlen muß. Keine Publikation hat bisher so umfassend die Person Brunolf Baades beleuchtet - und das immer vor dem Hintergrund des Werdens und Vergehens der DDR-Luftfahrtindustrie. Mir gefiel die Übersichtlichkeit bei der Festlegung der Kapitel, die Objektivität des Autors (insofern es Objektivität überhaupt gibt, aber das zu entscheiden überlassen wir den Philosophen ;)) und die gezogenen Rückschlüsse, weshalb es kam, wie es kommen mußte. Ich glaubte, alles Wichtige zum Thema inzwischen "aufgesaugt" zu haben, aber "Brunolf Baade und die Luftfahrtindustrie der DDR" ist wirklich gelungen - wann liest man schon mal ein Sachbuch "in einem Ritt" durch, wie in diesem Fall geschehen. Bildet Euch selbst ein Urteil! Würde mich freuen, wenn Ihr zu gleichem Urteil gelangt. Hier noch die ISBN für jene, die den Link zur Verlagsseite nicht aufgerufen haben: 978-3-86680-721-1. Schönes Signal auch vom Sutton-Verlag, der in die Bresche sprang und dem Autor eine Veröffentlichung seines Werkes ermöglichte, nachdem der ursprünglich interessierte Salier-Verlag wohl aus pekuniären Gründen kniff.
 

frager

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Dem kann ich voll zustimmen!
(Und endlich mal wieder ein Buch, dessen Author die ihm zur
Verfügung gestellten Kommas nicht wahllos irgendwo verteilt.)
 
Flugi

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So sehr ich die Lorenz-Bücher wegen ihrer unglaublichen Fülle exzellent bearbeiteter Illustrationen mag, so muß ich doch sagen, daß ich nach der Lektüre des Buches von Reinhard Müller dieses wärmstens empfehlen muß. Keine Publikation hat bisher so umfassend die Person Brunolf Baades beleuchtet - und das immer vor dem Hintergrund des Werdens und Vergehens der DDR-Luftfahrtindustrie. Mir gefiel die Übersichtlichkeit bei der Festlegung der Kapitel, die Objektivität des Autors (insofern es Objektivität überhaupt gibt, aber das zu entscheiden überlassen wir den Philosophen ;)) und die gezogenen Rückschlüsse, weshalb es kam, wie es kommen mußte. Ich glaubte, alles Wichtige zum Thema inzwischen "aufgesaugt" zu haben, aber "Brunolf Baade und die Luftfahrtindustrie der DDR" ist wirklich gelungen - wann liest man schon mal ein Sachbuch "in einem Ritt" durch, wie in diesem Fall geschehen. Bildet Euch selbst ein Urteil! Würde mich freuen, wenn Ihr zu gleichem Urteil gelangt. Hier noch die ISBN für jene, die den Link zur Verlagsseite nicht aufgerufen haben: 978-3-86680-721-1. Schönes Signal auch vom Sutton-Verlag, der in die Bresche sprang und dem Autor eine Veröffentlichung seines Werkes ermöglichte, nachdem der ursprünglich interessierte Salier-Verlag wohl aus pekuniären Gründen kniff.
Ich habe das Buch jetzt mit größeren Pausen auch durch. Der Untertitel heißt, „Die wahre Geschichte des Stahlverkehrsflugzeuges 152“. Ob es denn nun die wahre Geschichte so ist, ich kann es nicht einschätzen. Aber das Buch ist nahe genug dran. Man muss abwarten, was die Zeit noch so ans Licht bringt.

Im allgemeinen muss ich Dir zustimmen. Es ist schon in seiner Ausführlichkeit, das umfassendste Werk zur LI in Ostdeutschland und zwangsläufig zur 152. Viele Zusammenhänge sind so noch nicht genannt worden, oder waren unbekannt.
Sicher ist es keine klassische Autobiografie von Brunolf Baade, dazu erfährt man zu wenig über sein privates Leben und seiner Familie, aber es ist eine Autobiografie, wenn man es so nennen darf, der LI die ohne Baade nicht denkbar gewesen wäre.

Trotzdem sind mir beim Lesen zwei Dinge aufgefallen.
Das Buch könnte um 20 Seiten kürzer sein, wenn der Autor (Dozent) sich nicht ständig wiederholen würde.
Wenn ein Sachverhalt erklärt und dargestellt wird, dann habe ich das als Leser gespeichert und muss das nicht im nächsten und übernächsten Kapitel noch einmal erklärt bekommen.
Der Autor schreibt selber, das immer noch Dinge offen sind, die noch einer Klärung bedürfen.
Die Öffnung russischer Archive zum Thema könnten weiter Licht in die zwischenstaatlichen Absprachen und Machenschaften der sowjetischen Führung und MAP (Ministerium der sowj. Luftfahrtindustrie) bringen.
Auch der Beweis, das Werke der sowjetischen Luftfahrtindustrie nach der Einstellung der Fernbomberproduktion nicht ausgelastet waren und deshalb Kapazitäten für eigene Verkehrsflugzeuge frei wurden, ist nicht erbracht. Der Sachverhalt wird zwar von Autor angezweifelt, bleibt aber aufgrund stichhaltiger Erkenntnisse nicht geklärt.

Fazit: Für Interessenten der Materie, unbedingt empfehlenswert.
 
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Quax3

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Dem kann ich voll zustimmen!
(Und endlich mal wieder ein Buch, dessen Author die ihm zur
Verfügung gestellten Kommas nicht wahllos irgendwo verteilt.)
Grundsätzlich ist es zu begrüßen und sehr lobenswert, dass ein Buch über Brunolf Baade und seine Umgebung erschienen ist, denn er hat ohne Zweifel mit seinem Team entscheidend an der Entwicklung von Luftfahrzeugen in der Zeit nach 1944 in Mitteleuropa mitgewirkt.
Bemerkenswert ist, dass der Autor sich offensichtlich davor scheut, die Offiziersschule der NVA - Luftstreitkräfte der DDR in Kamenz zu nennen. Er bezeichnet sie etwas irreführend als „Luftfahrttechnische Lehreinrichtung in Kamenz“. Warum diese Umschreibung?
Die gesamte Betrachtungsweise des Autors zeigt auch, dass Einiges sehr beschönigend und in stark abgemilderter Form dargestellt wird als es für viele objektive Wirklichkeit war.
Der Abschnitt über die Lehr- und Forschungseinrichtungen in der DDR weist jedoch erhebliche Unrichtigkeiten auf, die das Geschehen arg verfälschen, auch im Zusammenhang mit Prof. Baade. Offensichtlich ist hier nicht eingehend genug recherchiert worden, obwohl einige der befragten Personen, die angegeben worden sind, es wissen müssten (oder nicht wissen wollten, weil auch politische Hintergründe eine Rolle spielten).
Leider habe ich das Werk bisher nur flüchtig überflogen, weil nur kurz geliehen. So können die Bemerkungen auch nur ein erster Eindruck sein.
Quax3
 
Flugi

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....
Bemerkenswert ist, dass der Autor sich offensichtlich davor scheut, die Offiziersschule der NVA - Luftstreitkräfte der DDR in Kamenz zu nennen. Er bezeichnet sie etwas irreführend als „Luftfahrttechnische Lehreinrichtung in Kamenz“. Warum diese Umschreibung?
....
Quax3
Verstehe ich jetzt nicht. :?!
Warum sollte der Autor von einer Offiziersschule der NVA - Luftstreitkräfte sprechen, wenn es die damals noch gar nicht gegeben hat?
Nach meinem bescheidenen Wissen wurde Kamenz erst 1963 Offiziersschule, da war die LI schon lage abgewickelt.
 

frager

Guest
Auch der Beweis, das Werke der sowjetischen Luftfahrtindustrie nach der Einstellung der Fernbomberproduktion nicht ausgelastet waren und deshalb Kapazitäten für eigene Verkehrsflugzeuge frei wurden, ist nicht erbracht.
Genau andersrum: Der Autor hält diese Begründung seitens der Su für vorgeschoben und sachlich für unbegründet. Damit sei der Nichtkauf von Flugzeugen aus DDR-Produktion "begründet" worden, um das Monopol der Luftfahrtindustrie der UdSSR bei Verkehrsflugzeugen zu zementieren.

Mangels zugänglicher Quellen kann Müller das jedoch nicht beweisen. Darauf weist er selbst deutlich hin!

Zu den Wiederholungen: Das ist wirklich auffällig, aber es ist doch auch ganz nett, wenn dem Leser nicht dauernd nur neue Fakten geliefert werden. Da sag ich mir dann: "Das hab ich doch schon gewusst!" ;)
 

Quax3

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Verstehe ich jetzt nicht. :?!
Warum sollte der Autor von einer Offiziersschule der NVA - Luftstreitkräfte sprechen, wenn es die damals noch gar nicht gegeben hat?
Nach meinem bescheidenen Wissen wurde Kamenz erst 1963 Offiziersschule, da war die LI schon lage abgewickelt.
Mißverständnis! Der Autor selbst war an dieser Offiziersschule tätig und scheut sich davor, das zu sagen
Quax3
 
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Nach Franz Spur "Fliegen Sie sich frei" nahm in Kamenz am 03.12.1962 die "Fliegertechnische Schule" (lt. Befehl 75/62 des MfNV Ausbildungseinheit Fliegertechnik der Technischen Schule und Jagdfliegerschule zusammengeführt) die Lehrtätigkeit auf.
Lt. Befehl 45/63 des MfNV vom Juni 1963 über die Umgliederung und Aufstellung von Offiziersschulen war am Standort Kamenz eine dem Stellvertreter des Ministers und Chefs der LSK/LV direkt unterstellte Offiziersschule zu bilden. Sie erhielt die Bezeichnung "Offiziersschule der LSK/LV" und nahm am 02.12.1963 die Ausbildung auf.
 
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