Vereisungsluftschutz

Diskutiere Vereisungsluftschutz im Luftfahrzeugtechnik u. Ausrüstung Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Welchen Einfluss hat die Vereisungsluftschutz auf die Leistungsdaten eines Hubschraubertriebwerkes? Ist bei Inbetriebnahme dieser Einrichtung ein...

hubi22

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Welchen Einfluss hat die Vereisungsluftschutz auf die Leistungsdaten eines Hubschraubertriebwerkes? Ist bei Inbetriebnahme dieser Einrichtung ein Leistungsabfall vom Piloten spürbar?
 
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grinch

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Bei allen Systemen die komprimierte, also erwärmte Luft aus den Triebwerksverdichtern entnehmen auf jeden Fall. Je nach Triebwerk, Leistungsbereich und Hubschrauber ist der Leistungsverlust teilweise sehr beträchtlich und kann bis zu 20% erreichen.

Gleiches gilt beim Betrieb aller anderen Systeme, die auf diesem Funktionsprinzip - Entnahme von Verdichterluft- aufbauen. Häufig sind das Kabinenheizungen oder auch particle separator.

In dieser Hinsicht relativ genial gelöst haben das die Russen, die beispielsweise beim Hubschrauber Mi-2 das Triebwerk teilweise vor Vereisung schützen, in dem sie den Ölbehälter ringförmig gebaut haben und vor das Triebwerk gesetzt haben. So heizt die Abwärme des etwa 70-100°C warmen Öls gleich den Triebwerkslufteinlauf. So etwas geht natürlich nur bei einem axialen Lufteinlauf und kann keine allgemein gültige Lösung sein.
 
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vossi79

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Also in der Ausbildung lerne ich gerade, das Enteisungssysteme beim Start abgeschaltet werden um den Leistungsverlust zu verringern. Ich hoffe das stimmt auch so.
 

hubi22

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Erstmal vielen Dank! Gibt es aber zu diesem Thema auch Literatur bzw. techn. Dokumente (speziell zur Realisierung in diversen Hubschraubertypen)?
 
grinch

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Allgemeines findet sich in allgemeinen Triebwerksbüchern. Bei konkreten Typen muss man in die konkreten Typ-Manuals schauen.

Also in der Ausbildung lerne ich gerade, das Enteisungssysteme beim Start abgeschaltet werden um den Leistungsverlust zu verringern. Ich hoffe das stimmt auch so.
Theoretisch stimmt das auf jeden Fall. Die Hersteller sind nach den gültigen Konstruktionsvorschriften natürlich verpflichtet alle Einschränkungen im Betrieb des Musters in den entsprechenden Handbüchern aufzuführen. Deshalb steht bei vielen Typen, dass Systeme, die Verdichterluft abzapfen bei Start und Landung abgeschaltet werden müssen.

In der Praxis ist das aber manchmal kaum realisierbar und die Piloten entscheiden sich dann häufig vorschriftswidrig für weniger Leistung, aber sicheren Betrieb ;) denn der Unterschied ist, der Hersteller interessiert sich für Produkthaftung und der Pilot für seine Sicherheit.

Versteht sich ja eigentlich von selbst, dass man bei Start oder Landung auf schneebedeckten Flächen mit entsprechender Aufwirbelung und natürlich dann auch dem Ansaugen von Schnee und/oder Triebwerksvereisung zu rechnen hat. Ausgerechnet in solchen Situationen dann die Enteisung abzuschalten ist Quatsch. Auch wäre es blöd mit vereister Frontscheibe zu starten und zu landen, nur weil die vielleicht auch von Zapfluft geheizt wird.

Solch Handeln setzt natürlich unbedingt voraus, dass immer noch genug Triebwerksleistung für sichere Start/Landung verfügbar ist. Bei Flügen mit maximalen Take-off weight geht das natürlich nicht. Da muss alles abgeschalten werden. Deshalb habe ich Winteroperations mit einigen Hubschraubertypen in sehr sehr "frostiger" Erinnerung.
 
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phantomas2f4

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Also , so eine Vorrichtung nennt man eigentlich "Enteisungsanlage" oder Vereisungsschutz für den Lufteinlauf

Klaus
 
Chopper80

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Allgemeines findet sich in allgemeinen Triebwerksbüchern. Bei konkreten Typen muss man in die konkreten Typ-Manuals schauen.



Theoretisch stimmt das auf jeden Fall. Die Hersteller sind nach den gültigen Konstruktionsvorschriften natürlich verpflichtet alle Einschränkungen im Betrieb des Musters in den entsprechenden Handbüchern aufzuführen. Deshalb steht bei vielen Typen, dass Systeme, die Verdichterluft abzapfen bei Start und Landung abgeschaltet werden müssen.

In der Praxis ist das aber manchmal kaum realisierbar und die Piloten entscheiden sich dann häufig vorschriftswidrig für weniger Leistung, aber sicheren Betrieb ;) denn der Unterschied ist, der Hersteller interessiert sich für Produkthaftung und der Pilot für seine Sicherheit.

Versteht sich ja eigentlich von selbst, dass man bei Start oder Landung auf schneebedeckten Flächen mit entsprechender Aufwirbelung und natürlich dann auch dem Ansaugen von Schnee und/oder Triebwerksvereisung zu rechnen hat. Ausgerechnet in solchen Situationen dann die Enteisung abzuschalten ist Quatsch. Auch wäre es blöd mit vereister Frontscheibe zu starten und zu landen, nur weil die vielleicht auch von Zapfluft geheizt wird.

Solch Handeln setzt natürlich unbedingt voraus, dass immer noch genug Triebwerksleistung für sichere Start/Landung verfügbar ist. Bei Flügen mit maximalen Take-off weight geht das natürlich nicht. Da muss alles abgeschalten werden. Deshalb habe ich Winteroperations mit einigen Hubschraubertypen in sehr sehr "frostiger" Erinnerung.
Bei einigen mehrmot-Hubschraubern mit Bleed-Air-System kann man dieses auch bei Start/Landung anlassen, da sich bei einem evtl. TW-Ausfall das System dann automatisch abschaltet.

C80
 
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