NH90 ab 2012 in AFGH

Diskutiere NH90 ab 2012 in AFGH im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Was ich irgendwie an der ganzen Sache nicht verstehe, und bisher auch noch keine befriedigende Antwort gelesen habe ist das es auf dem Weltmarkt...
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@Wolfsmond70: Der NH90-Gag ist wirklich gut!
@all:

Sorry eigentlich müsste man weinen, 270 Soldaten für so ein Kasperles-Theater, plus Laupheim (= CH53), plus Fassberg (=TTH bzw. NH90) und auch noch zig Laienspieler von Polizei und THW in Nachthemden und Turban zwecks Feind- und Bevölkerungsdarstellung dazu, frei nach dem Bonndorfer Komödienstadel in Hammelburg.

Es ging - wohlgemerkt - um die Rettung (PR & Medivac) eines einzigen Soldaten! Wo lebt denn unsere Bundeswehr in 2012 und wo lebt deren militärische Führung? Dies in Anbetracht eines längst im Raume stehenden Rückzugs aus AFG und damit der Gefahr einer zunehmend ins Chaos abgleitenden Lage?

FOB auf einem hessischen Flugplatz, Gefechtsstand in einem Gemeindehaus mit eigener Küche sowie Diskount-Markt auf der anderen Strassenseite gegenüber. Alles für AFG wohl sehr realistisch? Herr OTL, Ihrem „setzt die vollständige Nutzung aller Fähigkeiten im Wirkungsverbund Hubschrauber und luftbewegliche Infanterie eine intensive gemeinsame Ausbildung voraus“, bleibt nur noch Folgendes entgegenzuhalten:

Infernalisches Gelächter und am besten einen deftigen Brief an den Bundesrechnungshof für diese realitäts- und einsatzfremde Geldverschwendung! Hoffentlich fällt auch die A15er-Stelle dieses OTL der BW-Strukturreform zum Opfer und es mag diesem vergönnt sein, wenn dieser per Eingliederungsschein eine zivile Obristenstelle erhält, z.B. als Obrist bei der Heilsarmee.

Der Task, welcher hier inzeniert wurde, nämlich die Rettung (PR & Medivac) eines einzigen Soldaten! hätte sich auch mit maximal 14 -16 Mann realisieren lassen (geschulte Infantrie (2x 4 Mann SOF-Kräfte), plus Medevac-Personal, plus fliegerisches Personal für zwei LUH!)
Das bedarf weder eines CH53 (Laupheim), noch eines NH90 (Fassberg)!

Ich muss eben schon wieder an einen PR-, MEDEVAC- und CASEVAC- sowie ARH- und AH-fähigen SOF-LUH denken. Aber den gibt es ja auch noch nicht bzw. soll es nach dem bisherigen Willen der Beschaffer und Haushälter für die Bundeswehr auch nie geben.

Hätte man vor 12 – 15 Jahren die richtigen Weichen gestellt, wäre der vorgenannte Task sogar mit zwei BO105 realisierbar gewesen. Ein BO 105 mit RTH- bzw. HEMS-Ausstattung wie massenweise beim BGS / BUPol, ADAC und DRF seinerzeit ausgemustert (sicherlich ein Behelf und intensivmedizinisch bei Weitem nicht so gut, wie der NH90 mit bislang nicht einsatzfähiger Patient-Transport-Unit (PTE)) sowie ein weiterer BO105 mit ungelenkten und neuerdings gelenkten Hydra sowie einem FN Herstal HMP 12x99mm .50 cal (sicherlich ebenfalls ein Behelf „von der Stange“ und bei weitem nicht so gut, wie eine bislang nicht einsatzbereite Goldrandlösung namens UH-Tiger).

Beide BO105-Varianten hat die Bundeswehr aber nie gehabt - weil entweder Generalstaxi oder eben Panzerknacker - und keiner will mehr das Rad der Zeit beim TTH-NH90 und beim UH-Tiger zurückdrehen. “Read-back Herr OTL, all after Good Morning”!

Denkt Vtg-Amtmann und Gruß @all.


P.S.: Dass das Ganze realisierbar gewesen wäre und vielleicht doch noch für jüngere EU-Beitritts- und NATO-Bündnisstaaten von Deutschen Unternehmen realisiert wird, könnte man an diesen BO105 sehen, welche ein anderes NATO-Mitglied samt aller Ersatzteile abverkauft hat::FFEEK:



Der Bedarf scheint zumindest gegegeben zu sein, aber noch stehen die von den Ämtern des BMVg auszumusternden BO105P1M sowie PAH 1A1 nicht dem Markt und damit auch nicht einem Wertschöpfungsprozess - an welchem auch der EP 14 profitieren könnte - zur Verfügung. Das wird wohl „bundeswehrtypisch“ noch geraume Zeit dauern, selbst wenn bei den jüngsten Antrittsbesuchen von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière in Usbekistan und in Pakistan bereits die Finger in gleicher Sache gehoben wurden. Aber die dort Beteiligten sind sich offenbar der Probleme samt Überholungen und Umrüstungen, um den an sich sehrguten Hubschrauber BO105 in einen zweiten militärischen und/oder paramilitärischen Lebenszyklus zu schicken, absolut nicht bewusst?

Es sei denn man will die bestens gewarteten Bundeswehr-BO105 einfach mal so verschenken, um sich vermeintliche Entsorgungskosten für diese wertvolle Substanz zu ersparen?:headscratch:
Was ich irgendwie an der ganzen Sache nicht verstehe, und bisher auch noch keine befriedigende Antwort gelesen habe ist das es auf dem Weltmarkt genügend Helis gibt die diese Aufgabe übernehmen können, sogar aus dem Hause Eurocopter. Warum kann man nicht auf diese zurückgreifen? Und wenn sie nur im wet leasing wären. Das ganze kommt mir wie eine Episode der Schildbürger vor. Und das Geld was in dieser Zeit der ewigen Evaluierung verbrannt wurde, wohlgemerkt Steuergelder, dafür hätte man auch schon vorhandene Helis mit diesen Eigenschaften beschaffen können.
 
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Dort wurde u.a. argumentiert, dass eine BO105 PAH ja ein "Kampfhubschrauber" wäre, und deshalb nicht von zivilen Unternehmen geflogen werden dürfe, da die "Waffenanlagen" ja jederzeit zurückgerüstet werden könnten... Gelächter...
Na ganz so war die Sache nicht und es handelte sich auch nicht um PAH, sondern um die erste VBH-Generation BO105M. Gekauft wurde auch nicht "klassisch" über die VEBEG, sondern "etwas anders". Gerichtsanhängig war zuvor tatsächlich der Fakt, dass diese VBH unter das Kriegswaffenrecht fallen würden, weil man diese "aufrüsten" könne, folglich ein Weiterverkauf der Zustimmung aus Eschborn bedürfe. Hier agierte aber ein völlig anderes Unternehmen (welches davon träumte mit acht dieser Maschinen reich zu werden und einen Teil davon auch noch gewerblich zulassen wollte. Dieses Unternehmen gibt es m.W. nicht mehr.).

Allerdings war die Agrarflug-Helilift als weiterer Käufer von 20 "selbst ausgewählten, noch flugfähigen sowie bestens dokumentierten" Maschinen wohl nicht ganz uninteressiert und unengagiert in dem Fall. Die Quittung erhielten dann die BW- und BMVg-Schlaumeier samt Eurocopter (diese musste vertraglich ein Kontingent von ca. 50% der "flugfähigen" Maschinen zurücknehmen und wollten der restlichen Industrie den Markt blockieren) vom Verwaltungsgericht, welche diese BO105M-VBH mit zivilen BO105CB4 gleichsetzte. Es bedurfte also keiner Ausfuhrgenehmigung von Eschborn, wobei die (zivile) Zulassungsfrage das VG nicht interessierte und dies nach wie vor auf einem völlig anderen Blatt stand und steht, nämlich auf dem der "Enduser". Bin da recht gut informiert, da seinerzeit nicht ganz unbeteiligt.

Bei den jetzt bei der Bundeswehr zur Ausmusterung anstehenden BO105P1M (= rückgerüstete PAH 1A1) und eben auch PAH 1A1, sieht die Sache dagegen völlig anders aus, weil eben (ehemals) reine Waffensysteme. Hinzukommt der Fakt, dass diese Vögel zumindest der letzten BO 105 "Super-Five" entsprechen, wenn man von den für die BW bereits kaum noch versorgungsfähigen und für Dritte "absolut nicht wartungs- und instandsetzungsfähigen" MTU-Triebwerken absieht. Insofern spricht Garnichts dagegen, wenn die BW im Zuge der "Hochwertersatzteil-Gewinnung" die MTU-Engines für die bis zum finalen Zulauf der UH-Tiger verbleibenden PAH 1A1 kannibalisiert.

Ein "militärischer oder paramilitärischer "Super-Five", teil- oder auch grundüberholt, mit versorgungsfähigen RR-Engines sowie kundenspezifischer Aus- und Aufrüstung ist ja vielleicht doch für manches Land nicht ganz "Ohne" (... ohne dass man gleich an "Schurkenländer" denkt)? Den Rest bzw. die mögliche Fortsetzung der Geschichte, darf ich deshalb dem Vorstellungsvermögen der geneigten Leser überlassen.

Gruß @all, Vtg-Amtmann

P.S. Dass mit den seinerzeit weiterverkauften Maschinen weltweit der Markt für irgendwelche zivilen Experimentalzulassungen weitestgehend gesättigt ist, dürfte auch klar sein.
 
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Moin.

Anbei der heute vom Bundesminister für Verteidigung verkündete "Dresdner Erlass".

Besondere Beachtung verlangen meiner Meinung nach die Punkte V 1. und 2.

Dresdner Erlass bei augengeradeaus.net

Zitat:

"1. Der Abteilungsleiter Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung trägt die Gesamtverantwortung für den Ausrüstungs- und Nutzungsprozess und die IT- Strategie in der Bundeswehr.
Er ist zuständig für die Erstellung und Weiter- entwicklung der entsprechenden Verfahrensregeln. Darüber hinaus ist er zu- ständig für die Grundsätze der Beschaffung und des Vergabewesens in der Bundeswehr.

2. Die „Materialverantwortung für die Einsatzreife“ liegt im Zuständigkeitsbereich der Abteilung Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung, dagegen liegt die „Betriebs- und Versorgungsverantwortung für den Erhalt der Einsatzfähigkeit und Einsatzbereitschaft“ im Zuständigkeitsbereich des Generalinspekteurs der Bundeswehr."

Zitat Ende.
 

arneh

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Nur die offenbaren Folgerungen, dass der von den Marinefliegern favorisierte MH92 „Superhawk“ aus politischen Gründen nicht einmal geleast werden kann, um keine zweite Logistikschiene aufbauen zu müssen, ist absolut nicht mehr nachvollziehbar,
Hmmm, habe ich was übersehen ???
Gibt es den mittlerweile auch in echt (also einsatzfähig) oder nachwievor nur in Powerpoint???
Das Programm ist doch mindestens in genauso verheerendem Zustand wie der NH90, wenn nicht noch schlimmer!!?
Vor 2015 wird man da wohl keine wirklich einsatzfähige Kiste von sehen.

Wenn man jetzt was braucht, geht nur S-70 oder Caracal, mit etwas Abstrichen in Sachen Avionik für CSAR dafür aber ordentlich Platz und Leistung der AW101.
 

Huey

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Ich gehe davon aus, das er NICHT den NH90 in der Marineversion (=MH90) meint, sondern vielmehr den S-92 als Marinehubschrauber (=MH92)....und dieser ist sehr wohl schon im Betrieb....
 
Thone

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@Huey: Ganz genau.
Es geht um den S-92, der fliegt.
Der MH90 ist wohl immer noch nur ein Traum einiger Weniger.

Der SeaHawk ist aus etlichen Gründen für die Marine nicht geeignet. Gibt etliche Threads zu dem Thema hier im FF.

Anbei die Rede des Ministers von heute, zur Verkündung des "Dresdner Erlasses".
Quelle: www.augengeradeaus.net

Gruß,

Thomas
 
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arneh

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Ich gehe davon aus, das er NICHT den NH90 in der Marineversion (=MH90) meint, sondern vielmehr den S-92 als Marinehubschrauber (=MH92)....und dieser ist sehr wohl schon im Betrieb....
Wo ist der im Betrieb?
Die Zivilversion fliegt schon aber die militärische (Basis CH-148 der Kanadier) ???
Da liest man Katastrophenmeldungen, die sich mit dem MH90 ein Kopf-an- Kopf Rennen liefern.

Du meinst die kanad.Variante des S-92 den CH-148.
Nach meinem Verständnis ist das die Version auf der die militärischen Varianten für alles andere als Brötchen von A nach B fliegen aufsetzen werden mit verbessertem Getriebe, Avionik, und sonstigen Goodies die man braucht, wo einem die Kugeln um die Ohren fliegen.

Und die ist noch schwer 'vapor- ware'

@Huey: Ganz genau.
Es geht um den S-92, der fliegt.
Ist für die BW wirklich nur die Zivilversion angedacht ???
Ich denke sowohl für Marine als auch für CSAR ist ein reiner Omnibus nicht das, was benötigt wird.
Beim kanadischen Muster kriegt man eben genau die militärische Missionselektronik nicht in den Griff neben den vom M/NH90 bekannten Problemen mit dem FBW und dem zusätzlichen Problem des völlig unzulänglichen Hauptgetriebes. (Edit: Das teilt er zwar mit den Zivilmustern aber gerade bei CSAR aber auch bei der Marine ist ein 'Land immediately' nach einem Streifschuss irgendwo ins Getriebegehäuse oder sonstigem Ölverlust nicht wirklich ideal. Da lobt man sich, wenn man noch ein paar Meilen Richtung freundlicher gesonnenem Terrain weiterhumpeln kann...)
 
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Praetorian

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Forderung der Kanadier für den CH-148 sind 30 min run-dry, schon deswegen entspricht das Getriebe nicht dem der Zivilversion.
Sikorsky arbeitet an einem neu entwickelten MGB (Improved Durability MGB bzw. Phase IV MGB), das ab ~2013 zur Verfügung stehen soll.
 

mhansi

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Das Angebot von Rheinmetall und Sikorsky dürfte nicht mehr bestehen. Rheinmetall will seine Abteilung für Luft- und Drohnenaktivitäten abspalten. Danach will EADS Cassidian von dieser Abspaltung 51% übernehmen. Ein Sikorsky Heli kann dann nur noch z.B. über Ruag gekauft werden. Ob Ruag oder andere dafür die richtige Lobbyisten haben, ist die große Frage.

Die Zukunft des Joint Venture von R und C und die von Cassidian sind nach der Einstellung der Talarion UAV allerdings ungewiss. Ohne neue Bw Aufträge muss Cassidian sich stark verkleinern. Da gibt es ja auch noch Streit mit EADS um Kohle und Einfluss. Major Tom möchte den Deutschen Einfluss massiv zurückfahren, aber die dicke Deutsche Staatskohle weiterhin kassieren. Das will die Deutsche Regierung nicht so schön. Bevor das nicht gelöst ist, passiert eh nichts.

Wieso ist der NH 90 als Marine Helikopter eigentlich nicht zu gebrauchen, wenn die Niederländer oder die Italiener den als Marine Heli einsetzen?
 
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Alles eine Frage der Beschaffer, der Industrie und der Verträge samt Vertragstreue!

Das Angebot von Rheinmetall und Sikorsky dürfte nicht mehr bestehen. Rheinmetall will seine Abteilung für Luft- und Drohnenaktivitäten abspalten. Danach will EADS Cassidian von dieser Abspaltung 51% übernehmen. Ein Sikorsky Heli kann dann nur noch z.B. über Ruag gekauft werden. Ob RUAG oder andere dafür die richtige Lobbyisten haben, ist die große Frage. ....
Wieso ist der NH 90 als Marine Helikopter eigentlich nicht zu gebrauchen, wenn die Niederländer oder die Italiener den als Marine Heli einsetzen?
M.M.n. ist die RUAG Aerospace Defence Technology - RUAG Aerospace Services GmbH in D-82231 Wessling nach wie vor unmittelbarer Subcontractor von Sikorsky Aerospace Services - United Technologies. Die weiteren Unternehmen ZF, MTU und Rheinmetall innerhalb des Deutschen Industriekonsortiums sind eher weitere Subcontractor mit tertiärem Charakter. Ein möglicher Kauf über die RUAG - unter Mitwirkung von Sikorsky - dient nur dazu, einen möglichst hohen Anteil des Invests im Deutschen Wirtschaftskreislauf zu behalten. Montage bzw. Teilfertigung der Machinen würde dann über das Konsortium laufen, ebenso wie der BWI-PPP-Vertrag (Betreibermodell).

Ob ferner die RUAG - unter Einbezug der Dornier-Era - einer so "emsigen Lobby" wie z.B. andere weniger erfolgreiche und weniger vertragstreue Hersteller bedarf, darf ich auch anzweifeln, kann die RUAG doch immerhin auf die Erfolgsgeschichten von 46 Jahren Systembetreuung für UH1D/H und bis heute von 39 Jahren Systembetreuung für Alpha Jet zurückblicken und b.a.w diese fortschreiben.

Bei den Italienern und den Niederlande haben beim NATO Frigate Helicopter (NFH) weniger die militärische Beschaffer- und Weiterentwicklerseite "mitgemischt" und AgustaWestland hatte relativ freie Hand bei der Navalisierung des NH90 zum NFH; vielleicht liegt darin dieser Erfolg begründet.

Auf Deutscher Seite bzw. beim MH90 (MH90 NG als Variante des NFH) dagegen, ist man bislang über eine Kauf-Absichtserklärung nicht hinausgekommen, offenbar ob des "Hick-Hacks" über die Fähigkeiten dieses Hubschraubers, welche dieser haben soll, oder bislang eben gerade nicht hat. Aus Blickrichtung der Marine (-flieger) und auf das Drama bei TTH NH90 könnte man völlig berechtigt sagen, Gott sei Dank gibt es noch keinen konkreten und festgeschriebenen Auftrag, denn aufgrund der weiteren ganz erheblichen Verzögerungen auch bei der Entwicklung der Marinevariante MH90, wird bereits seit März 2008 ein alternatives und eher verfügbares sowie leistungsfähigeres und geeigneteres Hubschraubermodell seitens der Marineflieger gefordert.:FFEEK:

Genau darin liegt doch das Dilema begründet, dass die Hubschrauberverfügbarkeit bei der Marine eine mittlerweile untragbare und auch unfassbare Kathastrophe ist! :headscratch:


Gruß @all, Vtg-Amtmann
 
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Xena

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Was Militärhubschrauber angeht, so ist es seit den letzten zwei Projekten eine komplette unfassbare Katastrophe. Unfassbar auch, daß dies keinerlei Konsequenzen zu haben scheint. Unfassbar, daß wir solche Dilettanten haben, die so etwas überhaupt zulassen. :mad:
 

Rhönlerche

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Das Kernproblem ist die überlange Entwicklungszeit. Dadurch wird alles extrem teuer und das Endprodukt entspricht einer Wunschkonfiguration aus der Vergangenheit. Dann muss upgedated werden, das dauert wieder, wird noch teuer und dann kommt die nächste Änderungsrunde aus Spargründen. Dann geht alles wieder von vorne los.

Nach meinem Erachten vor allem ein Problem auf der Seite des politischen Auftraggebers und seines unzureichenden Managements. Vielleicht lässt man sich am Anfang auch zu utopische Fähigkeitswünsche einreden. Bei der überlangen Laufzeit sind dann auch zuviele Regierungen, Minister und sich widerstrebende Interessen involviert.
 

arneh

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Das Kernproblem ist die überlange Entwicklungszeit. Dadurch wird alles extrem teuer und das Endprodukt entspricht einer Wunschkonfiguration aus der Vergangenheit. Dann muss upgedated werden, das dauert wieder, wird noch teuer und dann kommt die nächste Änderungsrunde aus Spargründen. Dann geht alles wieder von vorne los.
Zunächst mal: Zustimmung !
Durch die lange Entwicklungszeit passieren zuviele Kurswechsel während der Phase wo man eigentlich stabile Rahmenbedingungen bräuchte. De führt dann zu ständigen Änderungen auch gerade personeller Art.
En Grundübel ist aus meiner Sicht, dass die letzte Generation Heli's (Generation S-70) schon ziemlich nah am technisch Machbaren dran ist.
Da ein neues Muster aber natürlich deutlich mehr können muss (Verkaufsargument) werden Kopfstäde in Design / Konstruktion / Technik gemacht, um etwas zu können, was die anderen nicht können. Das war beim S-70 gegenüer der UH-1 nicht so schwer. da liegen noch echte technische Sprünge dazwischen.
Der nächste Schritt ist aber extrem aufwendig. Man spart mit enormem technologischen Aufwand die letzten paar Kilogramm ein, um etwas mehr zu können als ein Blackhawk und hat plötzlich einen zu fragilen Boden.
Man entwickelt eine komplexe FBW Steuerung, die aber netto nicht wirklich viel mehr Fäigkeiten erlaubt.
Da man preislich aufgrund der geringeren Stückzahlen nicht unter den abbezahlten (und recht konventionellen) Blackhawk drunter kommen kann, versucht man es eben auf Gedeih und Verderb durch Features / High-Tech. Die sind es aber, welche die Komplexität und damit Entwicklungszeit strecken. Dann noch ein paar politische Störeinflüsse (Wende, Ende kalter Krieg, damit unklare Zielrichtung, kein hoher Leidensdruck, dann internationale Einsätze, plötzlich sind die Heli's wieder wirchtig/relevant und gleichzeitig eine signifikante Anzahl von Verteidigungsministern -wenn man alle beteiligten nationalen Verteidgungsminister zusammenzählt sicher satt zweistellig) und fertig ist die Gemengelage.
Und wenn es erst mal lang genug dauert, kommt meist irgendwann interne Fluktuation verbunden mit Wssensverlust und Reibungsverlusten auch noch als Sahnehäubchen dazu.

Und dann stehen die Chancen halt nicht schlecht, dass man genau da ist, wo man heute offenichtlich ist, betrüblich aber aus etwas Dstanz betrachtet nicht wirklich überraschend....
 

mhansi

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Gott sei Dank gibt es noch keinen konkreten und festgeschriebenen Auftrag, denn aufgrund der weiteren ganz erheblichen Verzögerungen auch bei der Entwicklung der Marinevariante MH90, wird bereits seit März 2008 ein alternatives und eher verfügbares sowie leistungsfähigeres und geeigneteres Hubschraubermodell seitens der Marineflieger gefordert.
Am schnellsten ist die Heeresversion der NH 90 verfügbar. Mit Hilfe z.B. von den Niederländern könnte man diese Version auf die schnelle und vor allem nicht zu teuer Marinetauglich machen. Dann das Lastenheft einfach soweit ausdünnen, bis es passt. Das verkauft man dann als Marktnahe Lösung. Diese Variante wäre mit den geringsten Risiko behaftet.
Dagegen hat Sikorsky keine Chance. Deren Heli müsste erst Bundeswehr tauglich gemacht werden.
 

K.B.

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Nur weil Marine-NH-90 schon bei den Niederländern und Italienern fliegen, heißt das noch lange nicht, dass die auch wirklich einsatzbereit sind.

So werden die Niederländer die IOC zum SAR-Dienst erst Mitte des Jahres erreichen. Von FOC inkl. ASW oder ASuW sind die noch weit entfernt

Wo man das nachlesen kann? Natürlich in dem Thread des Flugzeugforums, wo auch die meisten der letzten Posts hingehören, die nur noch wenig mit AFG zu tun haben:

http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?25146-Produktion-NH90&p=1646852&viewfull=1#post1646852

PS: Ob ein Mod hier mal wieder ein bisschen aufräumen kann?
 

Dr. Seltsam

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Am schnellsten ist die Heeresversion der NH 90 verfügbar. Mit Hilfe z.B. von den Niederländern könnte man diese Version auf die schnelle und vor allem nicht zu teuer Marinetauglich machen. Dann das Lastenheft einfach soweit ausdünnen, bis es passt.
Wenn man das Lastenheft entsprechend ausdünnt passt es eben nicht mehr für die Marine. Es passt ja nicht einmal für das Heer. Das Ding ist mit seiner Plastikzelle einfach kein Militärgerät. Dazu fehlt ihm auch ein fünftes Rotorblatt. Zivil wäre es wohl gut brauchbar, aber da gibt es in dieser Gewichtsklasse genauso wenig Nachfrage, wie für einen A400M ohne seitliche Frachttür... ;)
 

Xena

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LOL. Man kann natürlich immer alles per Lastenheft passend machen. Was braucht denn die deutsche Marine was die Niederländer und Italiener nicht in ihren Hubis drinn haben? Oder will Deutschland wieder so ein Phantasieprodukt das keiner bauen kann?
 
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Euer Problem ist, dass alles bei euch "Made in Germany" sein muss. Bevor ihr bewährte Fluggeräte aus fremder Erzeugung kauft, lasst ihr lieber alles selber entwickeln. Auch wenn unterm Strich dann eine Fehlgeburt raus kommt.

Da haben es kleinere Länder viel einfacher: Man schreibt einen mittleren Transporthubschrauber aus, holt die Angebote ein, evaluiert und sucht sich dann den best geeignetsten (ob für Militär oder Politik sei jetzt mal ausser Acht gelassen) Hubschrauber aus. Und ein paar Jahre nach der Bestellung fliegt man damit bereits im Einsatz herum.

Die Hersteller sollen auf eigene Kosten selbständig entwickeln und dann schauen, wie sie ihren Hubschrauber an den Mann/Nation bekommen. Nich im Vorhinein schon Vertäge unterzeichnen aus denen man dann kaum noch heraus kommt.

Irgendwie muss ich ja auch lachen, unsere österreichischen Militärs wollten nach der Galtürkatastrophe ja unbedingt den NH90 und nicht den Black Hawk haben. Wie froh müssen die jetzt sein, dass wir uns doch richtig entschieden haben!
 

Dr. Seltsam

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Was braucht denn die deutsche Marine was die Niederländer und Italiener nicht in ihren Hubis drinn haben?
"Drin haben" ist nicht so sehr das Problem. Es geht eher um das "dran" haben, denn U-Boote bekämpft man nicht, indem man Steine aus dem Laderaum rollen lässt. Die Zelle soll so ihre Problem bei der Befestigung von Aussenlasten haben, das ist bei "Plastik" eben nicht so einfach. Zudem ist das Ding auch den Niederländern jetzt schon zu schwer. Mit dem Vierblattrotor gibt es dann auch keine entsprechenden Flugleistungen, um Sea King und Sea Lynx ablösen zu können.
 
Thema:

NH90 ab 2012 in AFGH

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