Segelflugzeug und UL bei Berlin zusammengestoßen - 3 Tote

Diskutiere Segelflugzeug und UL bei Berlin zusammengestoßen - 3 Tote im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; In welcher Höhe und Situation sind die denn kollidiert? Wollte das UL nicht in Saarmund landen?
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Rhönlerche

Alien
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In welcher Höhe und Situation sind die denn kollidiert? Wollte das UL nicht in Saarmund landen?
 

chmies

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Moin!

Traurige Sache! Ich wünsche allen Betroffenen die Kraft, dieses Erlebnis zu verarbeiten.

Ohne jetzt irgendeiner Untersuchung vorgreifen zu wollen oder weltfremde Vermutungen anzustellen:
Das UL hatte in dieser Höhe über dem Platz nix, aber auch rein gar nix zu suchen!
Ein Luftfahrzeug gleich welcher Kategorie hat sich - falls keine Landung beabsichtigt - erkennbar aus dem Platzrundenbereich herauszuhalten. Und erkennbar heißt hierbei in ausreichender horizontaler sowie vertikaler Entfernung. Und selbst wenn es dort landen wollte: über dem Platz hatte es in dieser Höhe ohne vorherige Ankündigung über Funk nix zu suchen.
Lieder erlebe ich immer und immer wieder solche Dunkeltapper, die unter, in oder nur knapp über Platzrundenhöhe den Luftraum kreuzen, ohne vorher einen Piep im Funk zu sagen. Manch einer will das nicht hören, aber 95% davon sind UL's. Die meisten Luftfahrzeugführer andere Kategorien haben auch keine große Lust, in solch geringer Höhe durch die Welt zu schippern. Luftsportgeräteführer scheinen aber oft noch nicht allzuviel von Sicherheitsmindestflughöhe und diversen anderen luftrechtlichen Vorschriften gehört zu haben. In meinen Augen ein deutlich erkennbarer Mangel in der Ausbildung.
An unserem Platz ist es übrigens üblich, jeden Windenstart kurz über Funk anzukündigen. So sind sämtliche anderen Teilnehmer informiert und können ggf. eine Unaufmerksamkeit des Winden-Startleiters kompensieren, indem sie umgehend anderen Verkehr melden. Das hat nicht mit Volllabern der Frequenz zu tun sondern mit Sicherheitsbewußtsein. Volllabern der Frequenz sind für mich Sachen wie "erbitte Rollen" auf einem Info-Platz oder Leute die erst anfangen zu denken nachdem sie die Sendetaste gedrückt haben. Kurze knappe Angaben aller Teilnehmer des Platzverkehrs bringen mehr Sicherheit, auch wenn wenig los ist.

Ich hoffe, dass ich nie Zeuge eines solchen Ereignisses werden muss!

Gruß,
Christian
 
Spartacus

Spartacus

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Hier in EDVE (Verkehrsflughafen, Wochentags CTR, manchmal auch an Wochenenden) ist auch Segelflugbetrieb, aber die sind im Platzfunk nicht zu hören. Genauso wenig die Springer. Die funken auf ihren eigenen Frequenzen.
Zum Glück überschneiden sich die Platzrunden der Segler nicht mit denen der Motorflieger.

Als VFR-Flieger im Anflug bekommt man hier vom Tower/Info ggf. den Hinweis auf entsprechende Aktivitäten. Wenn CTR aktiv, wird auch entsprechend mit Vollkreisen oder verlängerten Gegenanflügen gelenkt. Die haben aber auch entsprechendes Radar und sind voll ausgebildete Lotsen.
Vom Vorfeld und den Rollbahnen aus sind entsprechende Warnlampen sichtbar.

Wie die Segler funken und Luftraumfreiheit sichern, weiß ich nicht, aber als Motorflieger bekommt man von denen wirklich nicht viel mit.

Schönen Gruß

Spartacus
 
Flugi

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Alien
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Moin!
...............

Traurige Sache! Ich wünsche allen Betroffenen die Kraft, dieses Erlebnis zu verarbeiten.


Gruß,
Christian
Endlich schreibt hier mal einer was Phase ist, denn das großtuerische Bessergewisse einiger Protagonisten bringt hier keinen weiter.
Es ist traurig was passiert ist.
Auch wenn die ULer hier nicht gut wegkommen, fühle ich mich nicht angesprochen. Mein fliegerisches Vorleben war ein anderes, als das heutige Imagegehabe, mal schnell einen Schein zu machen. Ich war selber am Samstag 500 Kilometer mit dem UL unterwegs. Es ist mir nicht in den Sinn gekommen, einen fremdem Platz in der Ausklinkhöhe eines Seglers zu überfliegen, selbst als am frühen Morgen noch kein Segler aus den Hallen gezogen war. Man sollte auch für andere Flugsportarten einen Sinn haben, dann klappt es auch mit dem gegenseitigen Verständnis.
Wer sich nicht an die einfachsten Vorschriften hält, der muss mit Konsequenzen rechnen und wenn sie letztlich tödlich sind.
Tragisch dabei ist, wenn man Schuldlos sein Leben verliert.
 
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flyer0852

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3. Das tief über nen Platz rauschen ist kein UL Problem das machen leider auch andere "GPS linie entlangflieger" .


- Wenn schon über nen Platz geflogen wird ncht gerade die "Typische" Ausklinkhöhe 300 - 600 m üPlatz nutzen.

l
Ich will nicht sagen dass es in diesem Fall der Grund war, aber immer häufiger wird am GPS entlangeflogen ohne sich dabei noch um die ICAO Karte oder sonstwas zu kümmern...
Das GPS macht die dauernde Beobachtung unnötig, das permanente wo bin ich? und da werden auch gerne Koordinaten, von Plätzen verwendet, weil man die ja so schön ablesen kann, die muss ich mir ja gar nicht selbst herausmessen oder aus Google -Earth abnehmen oder sonstwo. Je mehr Verlass auf solche Systeme, desto weniger werden Gefahren die von dem überflogenen Gebiet herrühren wahrgenommen, wie z.B. reliefinduzierte Turbulenzen, oder ein steil von unten kommender Segelflieger!
Das Unerwartete, nie darüber nachgedacht, aber wenn man nur von Wegpunkt A zu B zu C fliegt und das in Heimarbeit schon eingetragen hat ins GPS oder sogar auf bereits eingetragene Punkte zurückgreift, macht man sich das keine Gedanken mehr drüber.
Vor diesem Hintergrund frage ich mich auch inwieweit Änderungen in den ICAO Karten von den "Sklaven" des GPS überhaupt wahrgenommen werden, bzw. wie deren Flugplanung abläuft?

Aber mancher wird nach diesem Vorfall hoffentlich die Flugplanung etwas sorgfältiger angehen.
 

Rhönlerche

Alien
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Aber wenn der UL-Pilot ein ortskundiger Fluglehrer war, dürfte er doch wohl nicht so einen Anfängerfehler gemacht haben.
 

Aviador

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@Holger: Weiter oben wurde bereits die existierende Arbeitsverteilung beim Windenstart als Link gepostet. Wenn das alles so liefe wie gewollt und geplant, wäre das nicht passiert. Dazu hätte aber auch der UL-Pilot sich so verhalten sollen wie gelehrt ... wahrscheinlich ... also so ganz rund ist es noch nicht.
Hartmut
Danke Hartmut. Ich habe die Ordnung aufmerksam gelesen und verstanden.
Das Problem oder die Gefahr ist gross wenn eine Partei sich nicht an die Regelungen hält.
Man muss ja selber keinen Fehler gemacht haben und es erwischt einen trotzdem.
Auch wenn die Ampel grün zeigt ist das kein Garant das man auf der anderen Seite ankommt. Deshalb ist man verpflichtet sich trotz grüner Ampel oder offenem Bahnübergang vorher zu vergewissern das keine Gefahr besteht oder da jemand ist der sich nicht an die Regeln hält.
Gruss,

Holger.
 
Segelfliescher

Segelfliescher

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Und schon wieder eine ähnliche Situation, dies mal mit mehr Glück.

Beim Training für die Deutschen Meisterschaften im Segelfliegen sind am frühen Sonntagnachmittag auf dem Flugplatz-Zwickau beinahe zwei Schleppflugzeuge zusammengestoßen.
http://www.radioleipzig.de/index.php?id=1634

=> in der Mitte ist der Artikel

Hoffen wir, dass durch die Untersuchungergebnisse der BFU zukünftige Fehler vermieden werden können...

Fliegergrüße

Tobias
 
Toryu

Toryu

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5 Windenfahrer / Startleiter überprüfen den Luftraum , stimmt aber es ist ja nicht so das die dauern den Luftraum Scannen können , bei manchen Plätzen machen geografische Gegebenheiten eine Rundumsicht nur bedingt möglich.
Eben.
Den Bereich, in dem innerhalb der ±30s Schleppzeit ein LFZ mit gefährlicher Annäherung/ Kollision auftauchen kann, kann man de facto nicht scannen.
Das liegt z.T. an geographischen Details (Baumbewuchs, Sonnenstand, usw) aber auch an den Annäherungsgeschwindigkeiten.

Eine Cessna mit 100KtGS legt in der Schleppzeit von 30s etwa 1,5km zurück.
Abgesehen davon, dass es natürlich auch das navigatorische Tourettsyndrom gibt, bei dem der Luftverkehrsteilnehmer ohne erkennbaren Grund und entgegen jeder Sinhaftigkeit Spirenzchen und Regelverstöße ausübt.
Das muss nicht nur ein Querfeldeinflieger sein - das kann auch ein völlig sinnfreier Einstieg in die Platzrunde oder ein "Dichter und Denker" mit dem Finger auf der Sendetaste sein.

Ich finde gerade das Thema "Sonntagsflieger im (eigenen) Verein" hätte einen eigenen Fred verdient, in dem Erfahrungen ausgetauscht und Abhilfen besprochen werden können.
Mangelnde Sensibilisierung für gewisse Gefahren scheint oftmals der Hauptgrund für sonderbares Verhaten zu sein.
 
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bigs

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ich glaube hier redet man am Thema vorbei.
Der Segelflieger kann da wohl eher nix für, die waren Helden des Ünglück kommen wohl eher aus dem UL. Dieser UL PILOT flog ja sonst auch noch UL Drehflügler als Lehrer/Verkäufer hm, da stellt sich wirklich die Frage....was war da denn los???:FFEEK:
 
nerbe

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Hi Bigs,
Ja, ich glaube da fehlen uns einige Inputs, um da klarer zu sehen. Ich denke, in unseren Kreisen wird sich schon bald mittels Rundsprech der der Nebel lichten. So lange sollten wir uns bedeckt halten. Aber die Sachen, die Du gerade ansprichst, werden uns schon noch beschäftigen. Schlimm, das alles, und so dumm, und so unnütz....

Gruß ...
 
Toryu

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Es kommen jedes Jahr viel mehr Piloten durch verpatzte Windenstarts oder Absaufen in der letzten Kurve um.
Das ist eigenverschuldet oder Pech.

Ich habs nur nicht so gerne, wenn ich durch die Unfähigkeit Anderer gefährdet werde.
 
bigs

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Herr .....XXXXXXXX........flog mit seinem gyrosteil oder was auch immer, mehrmals die Woche diesen Platz an.
An diesem Tag kommt er mit einem Fluggast dahin und vergisst dass dort Segelflugbetrieb ist.
Er wurde sogar darauf hingewiesen im Anflug.
Dann kommt er mit exakt 65kn angeknattert (in 800ft) und sieht das Segelflugzeug nicht? OK????da habe ich Fragen!

Als Segelflieger bekomme ich die Erlaubnis zu starten.
Nach 50m bin ich in der Luft und stelle den Flieger an.

Vom Zeitpunkt der Freigabe bis losrollen 5sec????? oder 8 oder 10?????

Frage: nach Freigabe.........selbst wenn ich Herrn .....XXXXX......sehe muss ich damit rechnen dass er mir ins Seil fliegt????

ich denke nicht:?!

Mit anderen Worten ...ich bin in EDDB im Endteil......sehe wie ein Flieger vor mir landet
und abrollt....dann breche ich sofort die Landung ab, da er zurück rollen könnte????

isss nich war oder???

aber ok ich lerne ja dazu
 
Toryu

Toryu

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Frag mal die UL Besatzung wie gern sie das hatte, dass ein Segler-Team eine unfähige Luftraumbeobachtung gemacht hat.
Ich denke ich habe schon oft genug darauf hingewiesen, dass der gerne von aller Veratwortung freigesprochene Ul-Flieger sich nicht darauf verlassen sollte, dass sein Rasenmäher überall zu jeder Zeit von Allen gesehen/ gehört/ wahrgenommen werden kann.

Ebenso müsste sich der Freigeist fragen, was er mitten über einem Flugplatz mit Segelflugbetrieb in Schlepphöhe zu suchen hat.

Fährst du eigentlich auch bei Rot über die Kreuzung und verdammst dann den Unfallgegener, weil er sich nicht genügend umguckte?
 
Intrepid

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Die Einstellung von @Hartmut S. passt zum Verhalten einiger, welches nach meinem Dafürhalten für das schlechte Image der UL-Fliegerei verantwortlich ist. Schade um die besonnenen und umsichtigen UL-Piloten, die mit über diesen einen Kamm geschoren werden.
 
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