Mars Rover Curiosity

Diskutiere Mars Rover Curiosity im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ich finde diese Ironie ziemlich daneben. Wie man inzwischen sieht, gibts mehrere User hier, die den schnellen Verschleiss der Curiosity-Räder...
A.G.I.L

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@Mannerl

Hallo,

guter Hinweis. Bewerbe Dich - vorzugsweise in Englisch - bitte bei

National Aeronautics and Space Administration
NASA Headquarters
300 E Street SW
Washington, D.C.
USA



Viele Grüsse :wink:
Ich finde diese Ironie ziemlich daneben. Wie man inzwischen sieht, gibts mehrere User hier, die den schnellen Verschleiss der Curiosity-Räder hinterfragen, wie ich auch. Zumal ja reichlich Erfahrungen mit den seit Jahren herumfahrenden beiden kleinen Rovern vorliegen. Da muss man nicht gleich mit der Ironie-Keule draufkloppen...
 
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Wotan

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Erstaunlich finde ich allerdings, dass man die Probleme mit der Lebensdauer nicht bereits bei Tests auf der Erde festgestellt hat...
Hallo, im [post=2065074]#251[/post] verweise ich auf ein Video das die NASA Belastungstest der Curiosity Räder zeigt.

... Denkbar ist natürlich, dass die Temperaturverhältnisse bei den Erd-Tests zu wenig berücksichtigt wurde. Oder die Curiosity-Räder wurden tatsächlich aus fehlerhaftem Material gebaut, wäre natürlich sehr ärgerlich.
Aluminium ist schon geeignet für tiefe Temperaturen, bei den Mars Rovern Spirit & Opportunity siehe:

[post=2052286]Konstruktionsanalyse der Räder von den Rover Spirit und Opportunity[/post]

hält es ja prima. Nach meiner Meinung liegen die Fehler in der Fertigung in und der Konstruktion der Räder.

Grüße
Wotan
 

Wotan

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Hallo Fliegernase,

... auch auf die kleinen Rover auf dem Mars zu die grosse Strecken zurück gelegt haben.
und noch immer zurücklegen denn Opportunity funktioniert noch recht gut.

Siehe: [post=2053468]Opportunity & Spirit Probleme der Räder und des Antriebs:[/post]

...
Hierbei ist auffällig das Verhältnis der Steingrösse zur Radgrösse. D.h. Steine die die kleinen Rover zwingend umfahren mussten können von Curiosity durchaus überfahren werden. Es gibt Bilder die das sehr gut zeigen. Die Schäden könnten genau von solchen grossen Brocken verursacht worden sein.
...
Ja, das Verhältnis der Steingröße zur Radgröße spielt eine Rolle. Bei größeren Brocken greifen die stabilen Profilrippen siehe:

[post=2060617]Die Curiosity Radkonstruktion[/post]

Der vertikale Rand auf der Innen- und Außen-Seite und die Versteifungsringe bilden mit den Profilrippen das stabile Skelett des Rades. Scharfkantige Steine die zwischen die Profilrippen passen sind das Problem.


...
Ich betrachte das ganze aus Sicht der Mechanik. ....
Wissen tue ich natürlich nichts genaues über Curiosity, es ist einfach meine Interpretation der wenigesn Infos die ich dazu bisher gesehen habe.
Um den Verschleiß der Curiosity-Räder zu verstehen, liste ich hier vorhandene Informationen auf und analysiere diese.
Angefangen habe ich mit:

Mars Rover und ihre Räder​

Mars Rover Spirit & Opportunity[post=2052286]Opportunity und seine Räder:[/post]
[post=2053062]Opportunity und seine Räder: Schnitt B-B[/post]
[post=2053468]Opportunity&Spirit, Probleme der Räder und des Antriebs:[/post]
[post=2059852] [/post]
Rover Curiosity und seine Räder[post=2059852]Gewichtsverteilung:[/post]
[post=2060617]Die Curiosity Radkonstruktion[/post]
[post=2060624]Die Curiosity Radkonstruktion II[/post]
[post=2061544]Federungseigenschaften der Räder[/post]
[post=2065074]Kraftverlauf[/post]
Fortsetzung
Die nächsten Themen sind:Rißspiegel
Fertigung der Räder
Berechnung der Festigkeit
Materialermüdung, Dauerfestigkeit


Grüße
Wotan
 

Wotan

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Curiosity Räder Rißspiegel Sol 411

Der Rißspiegel zeigt den Stand der Beschädigungen in den Radlaufflächen.
Status zum 2.10.2013, Sol 411, 3,3 km gefahrene Strecke.
Die Räder sind noch relative wenig beschädigt,
ein markanter Schaden im Segment 20 im linken Vorderrad und kleinere Schäden in den beiden Mittelrädern.

   Sol 411
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Legende:
Position der Beschädigung.
Die Räder sind in Fahrtrichtung gesehen mit links und rechts bezeichnet. Von jeder Seite ist das Vorderrad, das Mittelrad und das Hinterrad
mit jeweils einer Spalte aufgelistet. Die Segmentbezeichnung 1-20 und a-g kennzeichnet die Lage des Schadens auf dem Radumfang.
Die Radsegmente werden im Rißspiegel als Zeilen dargestellt. Die Numerierung der Segmente erfolgt gegen den Uhrzeigersinn * und beginnt,
in Fahrtrichtung mit dem 1. Segment Nach dem Morse-Code. Die Segmente des Morse-Code's werden mit den Kleinbuchstaben a bis g bezeichnet.
Siehe Zeichnung: Curiosity Rad
Für jede Spalte wird die Innen- und die Außen-Seite des Rades angegeben. Außen-Seite ist die vom Rover abgewandte Seite.
Links [A_____M_____I] und auf der Rechten Seite entgegengesetzt Rechts [I______M_____A].

Symbole für die Beschädigungen:
~Riß bis 30 mmoLoch bis 10 mm
~~Riß bis 60 mm[O]Loch bis 30 mm
~~~Riß bis 90 mm[OO]Loch bis 60 mm usw.
=/=Bruch einer Profilrippe== Riß bis 60 mm parallel zur vorhandenen Strukturen
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* Uhrzeigersinn = Drehsinn bei normaler Vorwärtsfahrt.

Grüße
Wotan

 
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Curiosity Räder Rißspiegel Sol 476

Der Rißspiegel zeigt den Stand der Beschädigungen in den Radlaufflächen.
Status zum 8.12.2013, Sol 476, 4,7 km gefahrene Strecke seit Sol 0.
In den 65 Marstagen seit Sol 411 wurden 1,4 km gefahren, die Strecke hat deutliche Spuren auf den Vorder- und Mittel-Rädern hinterlassen.
Wie erwartet haben sich vorhandene Beschädigungen vergrößert und neue sind hinzu gekommen. In dieser Zeitperiode war es sehr kalt – 20 bis -80 Grad Celsius.
Nach einer Routineinspektion am Sol 463 beschloß die NASA, von diesem Zeitpunkt an, die Räder genauer zu beobachten.

   Sol 476
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Einige Symbole in der Tabelle sind als Link auf die entsprechenden NASA Bilder ausgeführt. Einfach drauf klicken und anschauen.
Quelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Legende:
Position der Beschädigung.
Die Räder sind in Fahrtrichtung gesehen mit links und rechts bezeichnet. Von jeder Seite ist das Vorderrad, das Mittelrad und das Hinterrad
mit jeweils einer Spalte aufgelistet. Die Segmentbezeichnung 1-20 und a-g kennzeichnet die Lage des Schadens auf dem Radumfang.
Die Radsegmente werden im Rißspiegel als Zeilen dargestellt. Die Numerierung der Segmente erfolgt gegen den Uhrzeigersinn * und beginnt,
in Fahrtrichtung mit dem 1. Segment Nach dem Morse-Code. Die Segmente des Morse-Code's werden mit den Kleinbuchstaben a bis g bezeichnet.
Siehe Zeichnung: Curiosity Rad
Für jede Spalte wird die Innen- und die Außen-Seite des Rades angegeben. Außen-Seite ist die vom Rover abgewandte Seite.
Links [A_____M_____I] und auf der Rechten Seite entgegengesetzt Rechts [I______M_____A].

Symbole für die Beschädigungen:
~Riß bis 30 mmoLoch bis 10 mm
~~Riß bis 60 mm[O]Loch bis 30 mm
~~~Riß bis 90 mm[OO]Loch bis 60 mm usw.
=/=Bruch einer Profilrippe== Riß bis 60 mm parallel zur vorhandenen Strukturen
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* Uhrzeigersinn = Drehsinn bei normaler Vorwärtsfahrt.

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Curiosity Räder Rißspiegel Sol 758

Der Rißspiegel zeigt den Stand der Beschädigungen in den Radlaufflächen.
Status zum 23.9.2014, Sol 758, 9,8 km gefahrene Strecke seit Sol 0.

Seit Sol 476 wurden 5,1 km gefahren, dementsprechend veränderte sich der zustand der Räder.
Auffällig ist der geringe Verschleiß an den Hinterrädern.
Der Bohrer soll sich drehen nicht die Räder, in einer Pressekonferenz im September, verkündigt die NASA neue Prioritäten.
Zukünftig soll weniger gefahren werden dafür soll es mehr Detailuntersuchungen geben.
Es ist etwas wärmer geworden die Temperatur liegt bei +5 bis -75 Grad Celsius (ab Sol 700).

   Sol 758
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Einige Symbole in der Tabelle sind als Link auf die entsprechenden NASA Bilder ausgeführt. Einfach drauf klicken und anschauen.
Quelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Legende:
Position der Beschädigung.
Die Räder sind in Fahrtrichtung gesehen mit links und rechts bezeichnet. Von jeder Seite ist das Vorderrad, das Mittelrad und das Hinterrad mit jeweils einer Spalte aufgelistet. Die Segmentbezeichnung 1-20 und a-g kennzeichnet die Lage des Schadens auf dem Radumfang. Die Radsegmente werden im Rißspiegel als Zeilen dargestellt. Die Numerierung der Segmente erfolgt gegen den Uhrzeigersinn * und beginnt, in Fahrtrichtung mit dem 1. Segment Nach dem Morse-Code. Die Segmente des Morse-Code's werden mit den Kleinbuchstaben a bis g bezeichnet.

Siehe Zeichnung: Curiosity Rad
Für jede Spalte wird die Innen- und die Außen-Seite des Rades angegeben. Außen-Seite ist die vom Rover abgewandte Seite. Links [A_____M_____I] und auf der Rechten Seite entgegengesetzt Rechts [I______M_____A].

Symbole für die Beschädigungen:
~Riß bis 30 mmoLoch bis 10 mm
~~Riß bis 60 mm[O]Loch bis 30 mm
~~~Riß bis 90 mm[OO]Loch bis 60 mm usw.
=/=Bruch einer Profilrippe== Riß bis 60 mm parallel zur vorhandenen Strukturen
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* Uhrzeigersinn = Drehsinn bei normaler Vorwärtsfahrt.

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Die Fertigung der Räder

Die Fertigung der Räder

Die Räder bestehen aus Hochfesten Aluminium 7075 und wurden aus dem vollen gefertigt.

Aluminium 7075 oder EN AW-7075, DIN: AlZnMgCu1,5
Dieses Aluminium ist ein Hochfester Werkstoff mit sehr guten Zerspanungseigenschaften, aufgrund der hohen Festigkeit und dem geringen Gewichts wird dieser Werkstoff gerne für Luft- und Raumfahrt verwendet. Das fertigen aus dem vollen gibt den Konstrukteuren einen hohen Gestaltungsfreiraum man muß keine anderen Fertigungsverfahren berücksichtigen. Die Materialstärke der „Blechfläche“ zwischen den Profilrippen wurde mechanisch bearbeitet und auf 0,75 mm Dicke reduziert.

Blech
Die durch spanende Bearbeitung erstellte „Blechfläche“ hat nicht viel mit Blechen zu tun die wir aus dem Alltag kennen. Getränkedosen, Gehäuseverkleidung, Farad-fegen, Gebäudeverkleidung und Kfz-Bleche sind Blechprodukte die wir kennen. Diese Bleche werden in Walzwerken hergestellt, Bleche mit einer Stärke von kleiner 3 mm, nennt man Feinbleche, diese werden durch Kaltwalzen hergestellt. Durch das Walzen erhält das Blech spezifische Eigenschaften in der Mikrostruktur. Das Material wird kaltverfestigt und durch anschließende Wärmebehandlung wird ein günstiges Korngefüge eingestellt das bessere mechanische Eigenschaften aufweist. Auch die hohen Oberflächenqualitäten, mit Rautiefen < 1µm, verbessern die Festigkeit.
Spanend bearbeitete Blechflächen haben die gleichen Abmessungen aber nicht die gleichen Eigenschaften wie gewalztes Material.
1 Mikrometer = 1µm = 10[SUP]−6[/SUP] m​

Die Radlauffläche, mit den Blechflächen zwischen den Profilrippen und den Morse-Code, wurde auf einem CNC Bearbeitungszentrum gefertigt. Die Freiformflächen wurden mit 3D-Frästechnik hergestellt. Ein Werkstück wie das Curiosity-Rad aus dem Vollen zu fertigen bedeutet das der Rest des Materials in Späne verwandelt wird. Ein solcher Fertigungsprozeß beginnt mit dem Schruppen, hierbei nähert man sich der Endkontur des Werkstücks bis auf wenige Zehntel Millimeter. Die Schrupp-Arbeitsgänge haben ein hohes Spanvolumen hinterlassen aber eine rauhe Oberfläche. Deshalb endet der Fertigungsprozeß mit dem Schlichten, hierbei werden die Konturen des Werkstücks auf das richtige Maß gebracht und die gewünschten Oberflächenqualitäten erstellt.
Nur dieser letzte Arbeitsgang hinterläßt Spuren auf dem fertigen Werkstück, die wir uns einmal genauer anschauen wollen.

Fortsetzung folgt.

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Die Fertigung der Räder

Um die Bearbeitungsspuren auf dem Curiosity-Rad erkennen zu können brauchen wir licht das in einem bestimmten Winkel von der Oberfläche in die Kamera reflektiert wird. Da muß man etwas suchen damit man Fotos mit Lichtreflexen im richtigen Winkel findet. Alleine das wir Bearbeitungsspuren auf der Oberfläche erkennen können sagt etwas über die Rauheit der Flächen aus. Für unser Auge wirken Rauheiten R[SUB]a[/SUB] < 0,1 µm wie ein Spiegel es sind keine Bearbeitungsspuren zu erkennen.

Die Rauheit beschreibt die Oberflächentopographie.
Die mittlere Rauheit R[SUB]a[/SUB] ist der arithmetischen Mittenrauwert und
Rautiefe R[SUB]t[/SUB] ist die Höhendifferenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt.
Um die Größenordnungen zu verstehen wird gerne der Vergleich mit dem menschlichen Haar benutzt. Die Haardicke von 0,05 mm entspricht 50 µm.

Freiformflächen, wie diese auf der Radlauffläche, werden gerne mit Kugelfräser oder Radiusfräser bearbeitet. Ein solcher Fräser hinterläßt Fräsbahnen die im Querschnitte ein Kreissegment zeigen, da der eingreifende Teil des Fräser eine Kugelkalotte ist.
Kugelfräser oder Radiusfräser: Radiuskopf, kugelförmige Spitze d = 4 mm, r = 2 mm



Bild Curiosity-Rad mit Bearbeitungsspuren
Das Bild hat einen günstigen Lichteinfall so das man die Fräsbahnen gut erkennen kann. Die Bahnen des Kugelfräsers laufen zwischen den Profilrippen hin und her. Die des Torusfräser laufen parallel zur den Profilrippen, im Bild mit „T --->“ gekennzeichnet.
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Ein Fräser mit Kugelform liefert uns 2 unterschiedliche Rauheiten, eine längs zur Fräsbahn die von den Schnittdaten abhängt und eine 2. quer zur Fräsbahn, die nur vom Fräserdurchmesser und Bahnabstand abhängt.
Die 1. Rautiefe müßte gemessen werden, das können wir leider nicht. Erfahrungswerte sagen uns, bei dieser Bearbeitungsart, Rautiefen R[SUB]t[/SUB] < 10 µm voraus.


Zeichnung Bahnen des Kugelfräsers
Die Zeichnung zeigt einen Querschnitte durch die Fräserbahnen des Kugelfräsers. Die Fräserbahnen liegen in Drehrichtung des Rades. Im Hintergrund ist die Profilrippe zu sehen.
d = Durchmesser des Kugelfräsers
b[SUB]a[/SUB] = Bahnabstand
R[SUB]th[/SUB] = Rautiefe abhängig von b[SUB]a[/SUB] und d
Bildquelle: Eigenerstellung durch Wotan.

Die 2. Rautiefe kann berechnet werden:

R[SUB]th[/SUB] = d/2 – ((d[SUP]2[/SUP]-b[SUB]a[/SUB][SUP]2[/SUP])/4)[SUP]0,5[/SUP] in [mm]mit:
d = Durchmesser des Fräser [4 mm]
b[SUB]a[/SUB] = Bahnabstand [2 mm] aus Bildmaterial
ergibt es: R[SUB]th[/SUB] = 0,26 mm
Das einspricht 260 µm, ein ungewöhnlich hoher Wert für eine Rautiefe. Auch die Bilder zeigen bei den Fräsbahnen zwischen den Profilrippen deutliche Berg und Tal Konturen. Das könnten schon 260 µm sein.

Zum Vergleich gängige Werte beim 3D-Frästen:
Kugelfräser d = 4 mm und Bahnabstand b[SUB]a[/SUB] = 0,4 mm das ergibt eine R[SUB]th[/SUB] = 0,010 mm.

Diese Werte auf die Fertigung des Curiosity Rad übertragen würde bedeutet das der Fräser für die Fertigung eines Radsegments 1000 mal zwischen den Profilrippen hin und her fahren muß. Da Radbreite / Bahnabstand 400/0,4 =1000 Bahnen. Kalkulierten wir eine Bahn mit 5 s, dann benötigt der Schlichtarbeitsgang mit dem Kugelfräser mehr als 1,5 h pro Segment, und mehr als 24 h für die 20 Segmente pro Rad. Deshalb hat man andere Werte für eine schneller Fertigung gewählt. Bei der Bearbeitung von Freiformflächen mit Kugelfräser gilt es immer einen Kompromiß zwischen Bearbeitungszeiten und Oberflächenqualitäten zu finden.
Man könnte annehmen eine größere Rautiefe auf der Radlauffläche ist doch eher gut da sie die Haftreibung den Grip erhöht. Das ist mit Sicherheit so aber dieser Wert hat noch eine ganz andere Bedeutung das sehen wir später bei den Thema der Festigkeitsberechnung.


Fortsetzung folgt.

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Komet Siding Spring,

es ist damit zu rechnen das der Kometenschweif mit 56 Kilometer pro Sekunde auf die Marsatmosphäre trifft. Da sollte man schon mal hinschauen wenn man sowieso gerade in der Nähe ist. Curiosity ist bereit. Siding Spring befindet sich auf einer Hyperbelbahn, seine Geschwindigkeit ist zu groß, er wird für immer aus dem Sonnensystem verschwinden. Hyperbelbahn ist einfach zu erklären: der Komet kommt, kommt und kommt dann einmal im Scheitel um die Sonne, dann geht er und geht und geht und kommt nicht wieder. :rolleyes:
Eine Gewehrkugel erreicht 1 Kilometer pro Sekunde, der Komet mit Schweif ist 56 mal schneller. Da steht man besser nicht in der Schußbahn. Deshalb ist es auch eine gute Idee der NASA ihre Satelliten hinter dem Mars zu Positionieren wenn der Komet vorbeischrammt.

Grüße
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Die Fertigung der Räder

Die Siding Spring Pause ist vorbei es geht weiter mit der Analyse der Rover Räder.

Um die Fehlerquellen zu erkennen müssen Fertigungsdetails untersucht werden, ich hoffe das die Erklärungen für alle verständlich sind.
Die meisten haben wahrscheinlich noch nie etwas mit Fertigungstechnik zu tun gehabt, deshalb hier einmal zur Einstimmung ein CNC Bearbeitungszentrum im Einsatz.
Die Videos zeigen nicht die Fertigung der Curiosity Räder sonder vergleichbare Ferigungsverfahren.

http://www.youtube.com/watch?v=NP4sDX87JE8
Bearbeitung von Aluminium, so ähnlich sind die Profilrippen entstanden.
Video 1 Min. Quelle: Youtube

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=r_DuHJ_PtKU
Aluminium Verdichterrad aus dem Vollen gefertigt mit den Fertigungsschritten Schruppen und anschließend Schlichten mit Kugelfräser.
Video 6 Min. Quelle: Youtube

Grüße
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Die Fertigung der Räder
...
Das einspricht 260 µm, ein ungewöhnlich hoher Wert für eine Rautiefe. Auch die Bilder zeigen bei den Fräsbahnen zwischen den Profilrippen deutliche Berg und Tal Konturen. Das könnten schon 260 µm sein...


Noch ein Bild zum Thema Rautiefe Rth der Fräserbahnen.


Bild: Riß und Bahnen des Kugelfräsers.

Eine Aufnahme der Science Cameras Chemistry & Camera (ChemCam).
Das Bild zeigt eine Bruchfläche im Blech zwischen den Profilrippen.
Oberhalb der Bruchfläche sehen wir die Bahnen des Kugelfräsers mit ihrer Berg und Tal Form.
Die Blechdicke sollte hier 0,75 mm betragen. Der Unterschied der zwischen Berg und Tal der Fräserbahn sollte dem berechneten Wert Rth = 0,26 mm entsprechen.
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Zum original NASA Bild auf das Bild klicken (Link).

Die mechanische Belastung die den Riß entstehen ließ hat die Blechfläche verbogen und verzerrt aber die Fräserbahnen sind trotzdem noch gut zu erkennen. Das muß man sich nochmal vor Augen halten: Wir sehen hier einen Riß, in einem Rad, von einem Gefährt, das auf dem Mars steht also über 60 Millionen km entfernt ist.

Fortsetzung folgt.

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Die Fertigung der Räder

Profilrippen parallele Fräserbahnen sind eine der Ursachen für die starke Rißbildung in den Curiosity Rädern.



Zeichnung: FQP-1, Fräserbahnen im Querschnitt durch die Profilrippe 1. Zeichnung


Die Zeichnung: FQP-1 zeigt einen Querschnitte durch die Profilrippe,
rechts von der Profilrippe wird eine fertig bearbeitet Kontur dargestellt und links von der Profilrippe sieht man die jeweiligen Bearbeitungsschritte. Fräser die sich im Einsatz befinden sind grün dargestellt. Das Aufmaß für den letzten Schlichtarbeitsgang wurde in Magenta eingezeichnet. Das Schlichten als letzter Arbeitsgang hat alle Spuren der vorigen Arbeitsgänge beseitigt deshalb werden hier nur die letzten Fertigungsschritte beschrieben.





Werkzeug: Kugelfräser oder Radiusfräser, Radiuskopf, kugelförmige Spitze d = 4 mm, r = 2 mm.
Wir starten mit dem schlichten zwischen den Profilrippen, nun laufen die Kugelfräserbahnen von links nach rechts und enden einige mm vor der Profilrippe, hier findet der Bahnwechsel statt. Siehe Zeichnung: FQP-2.
Beim Bahnwechsel bewegt sich der Kugelfräser, um den Bahnabstand b[SUB]a[/SUB], ins Bild und danach fährt er von rechts nach links um die nächste Bahn zu bearbeiten. Und so pendelt er hin und her bis alle Bahnen zwischen den Profilrippen bearbeitet wurden.


Fortsetzung folgt.

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Die Fertigung der Räder


Für die Bearbeitung der Profilrippen wird das Werkzeug gewechselt.

Siehe Zeichnung: FQP-3.

Werkzeug: Torusfräser, Zylindrischer Fräser d = 4 mm mit Eckenradius r = 0,5 mm.
Die Profilrippen wurden mit einem Torusfräser erzeugt. Erkennbar durch die Fräsbahn die parallel zu der Profilrippe verläuft. Der Torusfräser bearbeiten die Flanke der Profilrippe und taucht mit seiner Stirnseite soweit ins Material ein das in diesem Bereich die Kugelfräser Spuren verschwinden. Die Bahn des Torusfräser beendet nun die Fräsbahnen des Kugelfräser und schafft mit seinem Radius einen Übergang zur Profilrippe.



Auswirkungen dieser Fertigung:
Man erkennt das die Fräsbahn, parallel zu den Profilrippen, tiefer ins Material eintaucht als die Täler der Kugelfräserbahnen. Somit ist dies die dünnste Stelle in der Radlauffläche, begrenzt durch den Übergangsradius zur Profilrippe und den endenden Kugelfräserbahnen.
Von oben betrachtet sieht dieser Bereich aus wie eine Perforationslinie, wie eine Abreißkanten die wir aus dem Papier Bereich kennen. Leider sieht dieser Bereich nicht nur so aus sondern funktioniert auch so. Das Material ist hier nicht perforiert aber hier treffen auf engsten Raum viele Störfaktoren aufeinander und addieren ihre Kerbwirkung.

Problemzonen mit ihren Störfaktoren:
~Wir haben hier einen Übergang von der Stabilen Profilrippe zur dünnen Blechfläche.
~Auf der anderen Seite haben wir die auslaufenden Kugelfräserbahnen.
~Da der Torusfräser tiefer ins Material eintaucht als die Täler der Kugelfräserbahnen haben wir hier die dünnste die schwächste Stelle im Blechmaterial.
~Durch das Tal der das der Torusfräser mit seiner Bahn erzeugt haben wir an dieser Stelle einen weiteren Absatz mit entsprechender Kerbwirkung.
~Auch die Fräserbahn des Torusfräser hat noch eine Rautiefe die die dünnste Stelle auch noch schwächt.
~Um die Kernmaterialstärke zu ermitteln müssen wir alle Rautiefen und sonstigen Vertiefungen von der Sollmaterielstärke abziehen. Die Sollmaße werden immer den Bergspitze gemessen die Rautiefe bleibt bei den Abmessungen unberücksichtigt.


Riß Beispiele:
Schauen wir uns einmal einige Risse in den Curiosity Rädern an die genau durch diese Schwachstelle ausgelöst wurden. Also Risse die durch die Torusfräserbahn und parallel zu den Profilrippen laufen.


Sol 744 eine Aufnahme der MAHLI Kamera. Zu sehen ist das linke Vorderrad, im Segment 20 gleich neben den Morse-Code ein über 200 mm langer gerader Riß durch das Tal der Torusfräserbahn und parallel zur Profilrippe. An dieser Stelle können sich besonders lange Risse bilden da diese Profilrippe gerade über die volle Radbreite verläuft. Eine im zick-zack verlaufende Profilrippe würde den Riß früher stoppen oder umleiten. Dieser Riß ist ein Klassiker unter den Rissen denn er ist der 1. große Riß in den Curiosityrädern er ist in den Rißspiegeln[post=2068434] Sol 411[/post] , Sol 476 und Sol 758 zu sehen.
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS



Weitere Beispiele:
http://mars.jpl.nasa.gov/msl-raw-images/msss/00744/mhli/0744MH0002640000204514E01_DXXX.jpg
Sol 744 eine 2. Aufnahme der MAHLI Kamera. Zu sehen ist das linke Mittelrad, im Segment 8 ein langer gerader Riß, er hat sich den am längsten gerade verlaufenden Teil der zick-zack verlaufenden Profilrippe ausgesucht. 8. Segment, vom Morse-Code aus gegen den Uhrzeigersinn gezählt. Der Riß ist nur im Rißspiegel Sol 758 zu sehen.
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS

http://mars.jpl.nasa.gov/msl-raw-images/msss/00744/mcam/0744ML0031950030205728E01_DXXX.jpg
Sol 744 eine Aufnahme der Mastcam Kamera. Zu sehen ist das rechte Mittelrad, im Segment 6 ein langer gerader Riß. Aufgrund des günstigen Lichteinfalls kann man die Bearbeitungsspuren der Fräser gut erkennen. Der Riß ist im Rißspiegel [post=2068601]Sol 476[/post] und Sol 758 zu sehen.
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS

http://mars.jpl.nasa.gov/msl-raw-images/msss/00713/mhli/0713MH0002620000204354E01_DXXX.jpg
Sol 713 eine Aufnahme der MAHLI Kamera. Zu sehen ist das linke Vorderrad, im Segment 16 ein langer gerader Riß. Der Riß ist nur im Rißspiegel [post=2070679]Sol 758[/post] zu sehen.
Außerdem sehen wir nochmal den langen Riß aus Segment 20, hier ist zu sehen das die Befestigungsstege (Versteifungsringe) für die Speichen den Riß beenden.
Bildquelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS


Rißverlauf:
Ein langer gerader Rißverlauf zeigt das der Riß einer dominanten Kerbwirkung folgt und sich nicht von Gefügestrukturen ablenken läßt. Normalerweise wird ein Riß, im Gefüge an den Korngrenzen, immer wieder abgelenkt und zeigt einen zick-zack-förmigen Verlauf.
Wie die Kerbwirkung funktioniert wird später im Thema Berechnung der Festigkeit gezeigt.


Fortsetzung folgt.

Grüße
Wotan
 
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Wotan

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Rauheitsmessung

hier noch ein kleiner Exkurs zur Rautiefenmessung denn das Thema ist auch bei der Festigkeitsberechnung bzw. bei der Dauerfestigkeit relevant.
Oberflächenqualitäten wie Rauheit und Rautiefe werden mit Tastspitzen gemessen, eine solche Spitze besteht aus Diamant und hat einen Radius von 2µm. Ähnlich wie die Nadel eines Plattenspielers. Mit dieser Tastspitze wird ein Hub über das zu vermessende Werkstück ausgeführt. Dabei folgt die Tastspitze der Oberflächenkontur und erzeugt durch ihre Bewegung elektrische Signale, die in die Rauheitswerte umgewandelt werden.

Hier ein Video mit einer Rautiefenmessung.
http://www.youtube.com/watch?v=kAI5J5fL-4A
Quelle: Youtube Video Mitutoyo

hier Informationen zur Oberflächenrauheitsmessung
http://www2.mitutoyo.de/uploads/media/Oberflaechenrauheitsmessung_PR1269.pdf
Quelle:Mitutoyo

Grüße
Wotan
 
pok

pok

Alien
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Dass die Risse ausgerechnet durch den Morsecode verschlimmert werden ist schon tragisch, zumal der, soweit ich weiß, quasi " auf dem kurzen Dienstweg" genehmigt und eingebracht wurde.

Was mich aber auch sehr wundert ist, das diese Schäden nicht schon beim Testen auf der Erde aufgefallen sind. Wir in der Automotive Industrie testen sogar Fensterheber einen vollen LifeCycle mit allen Temperaturen und Feuchtigkeit und lassen den Test dann mindestens weiterlaufen bis zum Versagen oder 3 Lebenscyclen bei Raumtemperatur.

Ich kann kaum glauben, dass der Rover nicht bis über die Auslegungslebensdauer hinaus getestet wurde, da muss, auch wenn es scheinbar ein Fertigungsproblem gibt, noch etwas anderes schiefgegangen sein. Zum Beispiel "late changes" die irgendjemand fuer nicht so wichtig gehalten hat - irgendjemand, der selber kein Ingenieur ist, aber meint die pessimistischen Ingenieure ignorieren zu können, solche Manager hat wohl jeder Laden.
 

Wumpe

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Dass die Risse ausgerechnet durch den Morsecode verschlimmert werden ist schon tragisch, zumal der, soweit ich weiß, quasi " auf dem kurzen Dienstweg" genehmigt und eingebracht wurde.
[...]
Zum Beispiel "late changes" die irgendjemand fuer nicht so wichtig gehalten hat - irgendjemand, der selber kein Ingenieur ist, aber meint die pessimistischen Ingenieure ignorieren zu können, solche Manager hat wohl jeder Laden.
Ich schätze mal, dass wird dann der erste Mensch für eine bemannte Mars-Mission sein. Zum Räderwecheln zum Mars verdonnert... :FFTeufel:
 
mcnoch

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Alien
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Noch ein paar weitere Links zu Hintergrund-Infos, was die Entdeckung von organischen Molekülen auf dem Mars für die biologischen und chemischen Voraussetzungen für Leben auf dem Mars bedeuten.
Kurzfassung: Der Mars ist nicht ganz so tot wie viele geglaubt haben, aber kleine grüne Männchen laufen da trotzdem nicht rum. :FFTeufel:


http://www.marsdaily.com/reports/Goddard_instrument_makes_first_detection_of_organic_matter_on_Mars_999.html
http://www.marsdaily.com/reports/NASA_Rover_Finds_Active_and_Ancient_Organic_Chemistry_on_Mars_999.html
 
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Mars Rover Curiosity

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