Zunächst einmal wurden die vorhandenen Z-42 über die Treuhand an die Landesluftfahrtverbände und über diese an die bestehenden Vereine weitergegeben. Die Vereine erhielten also (wenn sie es überhaupt wollten), die Flugzeuge kostenlos zur Nutzung. Nach dem Motto "Was nichts kostet, kann auch nichts taugen" wurde nun so manche Z gnadenlos abgeflogen. Die schlechte Ausrüstung der Flugzeuge, der schlechte Zustand (vor allem Optik und Innenbereich) und das Bedürfnis nach westlichen Modellen (Cessna, Piper...) liesen die Zlins ins Abseits geraten (nicht überall aber häufig). Die ursprünglich kurzen Wartungsinterwalle des Herstellers für Zelle und Triebwerk und vor allem die explodierenden Kosten auf tschechischer Seite, der relativ hohe Spritverbrauch und dabei noch als Zweisitzer, liesen die Z auch für Flugschulen eine betriebswirtschaftlich schlechte Lösung sein. Abstürze beim Kunstflug (betraf jedoch nur die 142) und beim Trudeln führten zur Sperrung in der Kategorie Kunstflug in Deutschland und zu dem Mythos des "gefährlichen Flugverhaltens.
Die verbliebenen Z-42 fanden jedoch ihre Liebhaber. Beim Zlintreffen in Gera im Jahr 2008 waren über 30 Flugzeuge eingetroffen. Eine schöner als die andere. Es gibt eine eingeschworenen Gemeinschaft der jetzt überwiegend privaten Halter, welche nichts auf die Machinen kommen lassen. Neue Lackierungen, Innenausstattung und technische Aufwertungen wie Radverkleidung, ANR- Headsets, COM/Nav- Geräte, GPS, Transponder usw. machten die Zlins wieder zu gern gesehenen Flugzeugen auf allen Flugplätzen. In der Ausbildung werden die Maschinen für die Anfängerschulung, CVFR- und Nachtflugausbildung verwendet. Die Nutzung von Mogas (und ich verbrauche davon 33 Liter in der Stunde), macht die Zlin schlagartig kostengünstig im Vergleich mit einem Avgas-Flugzeug. Die ursprünglich strengen Überholungsintervalle der Tschechen sind lockerer geworden. Die Luftschraube (siehe Gabi) soll jetzt nach 7 Jahren überholt werden und nicht wie vorher nach 1000 Stunden. Das ist aber bei allen anderen Luftschrauben ebenso. Das TW hat 1000 Stunden TBO und wird dreimal je 200 Stunden verlängert. Nach 15 Jahren ist eine Befundung des Kurbelgehäuses durch den Hersteller vorgeschrieben. Laut Moravan sollen die Wartungsintervalle für die Zelle bis 6000 Stunden Lebenslaufzeit auf die 100 Stunden- Kontrollen begrenzt werde (ist aber noch nicht 100%ig klar).
Die Zlin 42 fällt nicht beim Überziehen ins Trudeln (Nummi). Da muss schon noch einiges mehr vorliegen. Bedingt durch die Fähigkeit zum Kunstflug ist die Maschine sehr agil. Sie reagiert sofort und sehr feinfühlig auf Ruderbewegungen und das ist eine große Freude beim Fliegen. Die Sichtbedingungen aus der Kabine sind hervorragend. Es ist ausreichend Platz vorhanden, es ist bequem und das Flugzeug verfügt über ausreichende Leistungs- und Festigkeitsreserven.
Für mich das beste Flugzeug, was ich mir vorstellen kann. Vor allem auch im Hinblick auf Preis und Leistung.
Gruß Semjon