Flygvapenmuseum - Schwedisches Luftwaffenmuseum

Diskutiere Flygvapenmuseum - Schwedisches Luftwaffenmuseum im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Woher hast du eigentlich die Einzelinformationen zu den Maschinen? Gibt's da jetzt einen Katalog..? (Mein letzter Besuch was schon 2007, da sah...

Hans Trauner

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Woher hast du eigentlich die Einzelinformationen zu den Maschinen? Gibt's da jetzt einen Katalog..? (Mein letzter Besuch was schon 2007, da sah das alles noch etwas anders aus und eben die Infos bekam ich nicht....)
 
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Hallo Hans,
naja, zu jedem Flugzeug gibt es eine Tafel, da steht so das wichtigste drauf. Kann man abfotografieren oder sich notieren. Einfacher ist es aber, sich im Museumsshop den Ausstellungskatalog zu kaufen, in dem es auch noch weitere Infos zum Museum allgemein gibt. Der Katalog ist zweisprachig schwedisch/englisch und kostet doch tatsächlich satte 50 skr, also knappe 6 Euro. Ist sein Geld wirklich wert und ohne den könnte ich Euch die Infos nicht so gut wiedergeben.

Dann will ich mal weitermachen. Hier haben wir die Hawker Hunter, die eigentlich nur eine Zwischenlösung darstellen sollte, da sich die Entwicklung der Draken noch verzögerte und man sich in Schweden ernsthafte Gedanken eines Überfalls der Sowjetunion machte in den frühen 50er Jahren ....
 
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.... Man kaufte in England 120 Stück dieser eleganten Flugzeuge, gab ihnen die Bezeichnung J 34 und stationierte sie ab 1955 auf Basen in Raum Stockholm. Die vorrangige Aufgabe war die Abwehr feindlicher Bomber. Die letzten Hunters wurden 1969 außer Dienst gestellt.
 
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Die Saab 105 (SK 60) ist eigentlich ein Business Jet. Die Luftwaffe fand das Flugzeug aber als Jet Trainer brauchbar und die Maschinen wurden ab 1967 ausgeliefert. Es gibt auch eine Aufklärerversion und ein viersitziges Verbindungsflugzeug. Dank Weiterentwicklung wird die Saab 105 noch verwendet. Auch an Österreich wurden diese Flugzeuge geliefert, hier allerdings mit französischen Triebwerken.
 
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Auch die MBB Bo 105 wurde von den Schweden verwendet. Unter der Bezeichnung HKP 9 wurde der Hubschrauber mit 4 Raketen z.B. zur Panzerabwehr eingesetzt. Die Museumsmaschine war 2006/2007 im Kosovo eingesetzt.
 
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Die Agusta Bell 204 B wurde unter der Bezeichnung HKP 3 von den Schwedischen Streitkräften hauptsächlich für Transport- und Rettungsaufgaben verwendet. Die Museumsmaschine ist vom Heer verwendet worden und kam 2001 ins Museum.
 
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Neuster Museumszugang ist diese Boeing Vertol 107 (HKP 4), die bei Luftwaffe und Marine Verwendung fand. Eine der eher unbekannten Aufgaben, für die diese Helis eingesetzt wurden, war die Waldbrandbekämpfung. Und Wald hat Schweden seeehr viel .....
 
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.... Weltweit bekannt wurden diese Maschinen allerdings in den 80er Jahren als U-Boot-Jäger. Auch wenn sich bald alle 5 Minuten ein U-Boot in den Küstengewässern "verirrte", ging den Schweden nur ein sowjetisches Boot 1981 ins Netz. Im 80er Pavillon gibt es davon einige faszinierende Bilder und Videos, u.a. wie die Helis Wasserbomben abwerfen ....
 
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.... Die Museumsmaschine war bei der Marine im Einsatz und war auch an solchen Einsätzen gegen die U-Boote beteiligt. Erst im Frühjahr 2011 kam die Maschine ins Museum. Ein ziemlicher Brocken!
 
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Die Saab 32 Lansen war das erste Überschallflugzeug der Luftwaffe. Es war universell einsetzbar als Jäger, Jagdbomber, Aufklärer, Nachtjäger und war Schwedens erster Allwetterjäger. Der Prototyp flog bereits 1953 und die ersten Serienmaschinen wurden 1955 ausgeliefert. Die Maschinen waren bis Anfang der 90er Jahre im Einsatz. Die Museumsmaschine steht sehr ungünstig zum Fotografieren im Raum. Man kommt von der Vorderseite nicht ran. Deswegen habe ich leider nur dieses Bild machen können. Diese Maschine ist eine Jagdbomberversion und wurde 1957 an das Geschwader F6 in Karlsborg geliefert. 1975 kam sie ins Museum.
 
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Das berühmteste Flugzeug aus dem Hause Saab wird wohl für immer die J 35 Draken bleiben. Durch ihre Deltaflügel konnte sie schneller fliegen, als alle Flugzeuge der Luftwaffe vorher. Aber auch die Langsamflugeigenschaften waren hervorragend. Sie war hauptsächlich konzipiert worden als Abfangjäger gegen hochfliegende Bomber. Die Draken wurde in verschiedenen Versionen gebaut und trat 1955 ihren Dienst in der Schwedischen Luftwaffe an. Auch die Luftwaffen, Dänemarks, Finnlands und Österreichs verwendeten die Draken, bei letzterer wurde das Flugzeug bis 2005 geflogen.
Die Museumsmaschine (läßt sich auch sehr schlecht fotografieren) wurde 1965 ausgeliefert und kam 1985 ins Museum, Nach einer Generalrestaurierung 2009 hat sie nun hier in der neuen Halle ihren Platz gefunden.
 
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@BlackWidow01!
Weist du zufällig welche Dbz der J-35D Draken hat?? Danke im voraus!!
MfG Alex
 
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@Skyservant
Eine Do 27 ist nicht in der Ausstellung, sonst hätte ich die schon gezeigt. Ist vielleicht ausgeflogen ....

@Maschin
Was ist eine Dbz? Falls es sowas ähnliches wie eine Wk-Nr. ist, tut mir leid, darauf habe ich bei der Draken nicht geachtet.

@DDR-TES
Tja, leider kenne ich in Schweden nur dieses Museum. Habe in Ängelholm, nördlich von Helsingborg auch noch eines gefunden. War leider Montags in der Gegend, da war es geschlossen. Hat sowieso nur während der Sommermonate geöffnet, wenn ich mich recht erinnere. Das Norwegische Luftwaffenmuseum ist in Oslo, aber da war ich auch noch nicht. Das Dänische Luftwaffenmuseum ist irgendwo in Norden von Jütland. Muß ich mal raussuchen. War ich auch noch nicht. Ich melde mich dazu nochmal. Sehr empfehlen kann ich das Finnische Luftwaffenmuseum in Tikkakoski in der Nähe von Jyväskylä. Da war ich 2005. Da stehen nicht nur Draken rum sondern auch ein paar MiG 21. Und natürlich jede Menge Flieger mit dem Hakaristi, u.a. eine Bf 109 G-6. Den Museumsshop habe ich damls halb leer gekauft. Und wenn man Glück hat und unter der Woche dahin geht, wenn keine Ferien sind, hat man die Flieger ganz für sich alleine ..... :) In Vantaa (Helsinki) auf dem Flughafengelände gibt es auch noch ein Flugzeugmuseum. Da steht alles kunterbunt durcheinander. Die haben da einen "Rata"-Doppelsitzer, sowas haben noch nicht einmal mehr die Russen.

Okay, 4 Bilder habe ich noch, dann bin ich durch mit meinem Bericht. Nicht vergessen darf man natürlich die Saab 37 Viggen, die ähnlich populär ist, wie die Draken. Auch die Viggen gab es in verschiedenen Ausführungen als Jäger, Jagdbomber und Aufklärer. Wie früher die Tunnan konnte die Viggen von kleinen Feldflugplätzen und Straßen starten. Dazu gibt es ja einige bekannte Filmaufnahmen ....
 
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.... Die Viggen war für 2 Jahrzehnte das Rückrat der Schwedischen Luftwaffe. Die Museumsmaschine war der letzte gebaute Jagdbomber (Bezeichnung AJ 37) und diente bei 3 Einheiten. Der letzte Flug dieser Maschine führte 1997 vom Geschader F10 in Ängelholm nach Linköping.
 
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Geht man in das Untergeschoß vom Museum, kommt man in einen ziemlich schummrig gehaltenen Raum mit einer merkwürdigen Atmosphäre. Hier ist das Wrack einer Dakota zu sehen. Und hier kommt auch die bereits erwähnte MiG 15 ins Spiel. Am 13. Juni 1952 machte diese DC 3 einen Aufklärungsflug über der Ostsee und wurde von einer MiG 15 nordöstlich der Insel Gotland abgeschossen. Bei dem Absturz kamen alle 8 Besatzungsmitglieder ums Leben .....
 
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.... Bei der Suchaktion wurden auch die unbewaffneten Catalinas eingesetzt, die für solch eine Aufgabe ja wie geschaffen sind. 3 Tage nach Beginn der Suche wurde eine Catalina wiederum von einer MiG 15 abgeschossen. Diesmal hatte die Besatzung jedoch Glück, machte eine Notlandung auf dem Wasser und konnte von einem Schiff aufgenommen werden (wenn ich es richtig verstanden habe, war es sogar ein deutsches). Dieser Abschuß führte verständlicherweise zu heftigen Reaktionen der schwedischen Seite und belastete die Beziehungen beider Staaten schwer (die Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern dürften vermutlich nie als "gut" zu bezeichen gewesen sein) und führte zur sogenannten "Catalinaaffären". Trotz intensiver Suche im richtigen Seegebiet wurde das Wrack erst im Herbst 2003 in 126 Meter Tiefe gefunden und im Frühjahr 2004 gehoben. Seit kurzem ist es nun hier zu sehen.
 
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So Jungs, das war mein Bericht vom Flygvapenmuseum in Linköping, ein, wie ich finde, sehr sehenswertes Museum. Das Museum wurde mehrmals umgebaut (u.a. für die DC-3 im Keller) und im Juni 2010 wiedereröffnet. Man hat sogar die Möglichkeit in der hauseigenen Bibliothek zu schmöckern, was ich allerdings nicht genutzt habe, da ich erst 5 Minuten vor Feierabend die Heiligen Hallen verlassen habe. Im Museumsshop kann man auch jede Menge Bücher kaufen, sofern man des Schwedischen mächtig ist .... leider. Da sind wirklich viele schöne Bücher zu Themen der schwedischen Luftfahrt (-waffe), aber leider alle nur in Schwedisch. Sehr empfehlen kann ich jedoch den bereits erwähnten Ausstellungskatalog auf Schwedisch/Englisch für gerade mal 50 skr. Der Eintritt ins Museum kostet auch nur 50 skr. Die Öffnungszeiten sind von 11 - 17 Uhr und glaubt mir, ihr braucht die ganze Zeit. Es gibt soviel zu sehen, das ist schier unglaublich! Geöffnet ist das Museum Dienstags bis Sonntags und in den Sommermonaten auch Montags.
Und wer sich nicht nur für die Flugzeuge der Firma Svenska Aeroplan Aktiebolaget interessiert, sondern auch für deren Autos, dem kann ich das Automuseum in Trollhättan am Vänernsee empfehlen. Da stehen Kisten rum, das einem das Herz aufgeht! Und um die Ecke steht eine Viggen .... :)
Vielen Dank für Euer reges Interesse an meinem Bericht! Hat mich sehr gefreut.
Hier noch der Link zum Museum: www.flygvapenmusem.se

Gruß
Torsten
 
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Guten Abend!

Ich hätte noch einige Ergänzungen anzubieten (die offenbar nicht mehr ausgestellt sind, zumindest aber von Torsten nicht erwähnt wurden).

Zunächst eine Sparmann P 1/S 1A (direkt zweimal, d.h. Orginal und Modell)...
 
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