Warbirds im Museum oder in der Luft

Diskutiere Warbirds im Museum oder in der Luft im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Am letzten Wochende sind 2 Warbirds unrettbar verloren gegangen, dann noch die P-51D der Fighter Academy und vor nicht all zu langer Zeit eine...

chilla

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Am letzten Wochende sind 2 Warbirds unrettbar verloren gegangen, dann noch die P-51D der Fighter Academy und vor nicht all zu langer Zeit eine B-17. Man könnte nun hochrechnen wann der letzte Warbird der noch nicht im Museum steht abgestürzt sein wird. Sollte man dann nicht lieber alle auf den Bodenverbannen und sich das Motorgeräusch vom Tonband anhören dmit unsere Enkel auch noch diese tollen Maschinen bestaunen können?
 
Manuc

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TDL

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Alien
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Guten Morgen!

Das ist sozusagen eine "klassische" Frage, die seit vielen Jahren bzw. Jahrzehnten in vielen Magazinen bzw. seit einiger Zeit auch Online-Foren gestellt wird.

Ich denke, dass es keine eindeutige Antwort gibt - denn jeder hat da andere Prioritäten.

Meine Meinung: Es ist ein tolles Erlebnis einen "Oldtimer der Lüfte" auch dort - nämlich in der Luft - erleben zu dürfen. Ich möchte das nicht missen.

Auf der anderen Seite, sollte man mit echten Einzelstücken vorsichtig sein. Hier ist es m.E. besser, auf Flugvorführungen zu verzichten und diese in Museen zu zeigen. Man kann vielleicht auch mal den Motor laufen lassen oder die Maschine im Freien rollen lassen (wenn das sicher zu bewerkstelligen ist) - aber das sollte es dann auch sein.

Gruß und schönes Wochenende,
Thomas
 
born4fly

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Flugzeuge im Museum sind - für mich persönlich - nicht mehr als ein Haufen Schrott :)
 
Aeronaut2

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Wer einmal in Duxford einen "Balbo" (Überflug aller Teilnehmer) erlebt hat, für den ist ein statisches Display nur der halbe Spass :D

Beste Grüße,
Dirk
 

Jumo 004

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Ich vertrete dazu eine ganz klare Meinung:
Ein historisches Flugzeug, von dem es nur noch sehr wenige Exemplare gibt, hat in der Luft nichts mehr zu suchen. Bei einem eventuell Flugunfall, sei er noch so unwahrscheinlich, könnte die Maschine unwiederbringlich zerstört werden. So etwas darf einfach nicht geschehen. Abgesehen davon kann ein über 60 Jahre altes Fluggerät in aller Regel nur mit einem immensen technischen Aufwand in die Luft gebracht werden, der bereits zur weitgehenden Vernichtung der historischen Substanz führen würde. Nehmen wir doch einfach einmal die He 162, die kürzlich vom DTMB gekauft wurde. Bei dieser Konstruktion, die zum Ende des Krieges aus einfachsten Mitteln hergestellt wurde, würde ein faktischer Neubau erforderlich werden, um die Maschine sicher in die Luft zu bringen, wenn man vom Rumpfgerüst und Triebwerk einmal absieht. Diese Maschine ist allerdings noch ein schlechtes Beispiel, weil sie komplett vollständig ist und aus Sicherheitsgründen "nur" die Beplankung erneuert werden müsste. Noch schlimmer wäre es, wenn z. B. die einzige Fw 190 D-9 in Europa, die vor zwanzig Jahren aus dem Schweriner See geborgen wurde und derzeit vom Luftwaffenmuseum Gatow als Ausstellungsstück aufgearbeitet wird, unbedingt in die Luft gebracht werden müsste. Die paar Originalteile, die dafür in der Maschine noch verwendet werden könnten, würden auf eine Schiebkarre passen. Oder auch die Bf 109 G-4 des Museums in Speyer und die Bf 110 F des DTMB als einzige Überlebende ihrer Bauart. Als schlechtes Beispiel sei die Bf 109 E-4 genannt, die derzeit in den USA oder Kanada fliegt und von der behauptet wird, dass sie die Originalmaschine von Marseille gewesen sei. Dieses würde gar keine Rolle mehr spielen, weil fast nichts an dieser Messerschmitt noch "original" ist. Ein paar Kleinteile vielleicht und ein Fabrikschild.
Es gibt allerdings Flugzeuge, von denen diverse erhalten sind. Sei es die P-51 "Mustang" oder auch die Spitfire. Zwar wäre auch hier jeder Verlust tragisch, allerdings sind ausreichend Maschinen vorhanden, die in vielen Museen besichtigt werden können. Auch spricht überhaupt nichts dagegen, dass eine Bf 109, die aus einer der zahlreichen HA 1112 "Buchon" entstanden ist, bei einer Airshow vorzuführen. Durch den Umbau ist hier eine Bf 109 entstanden, die dem Vorbild exakt entspricht. Sie sieht aus wie eine Me 109, hört sich an wie eine solche und fliegt auch so. Gleiches gilt für den originalgetreuen Nachbau der FW 190 von Flugwerk oder auch der Me 262 in den USA. Diese Maschinen sind durchaus dazu geeignet, dem Zuschauer den Eindruck eines Warbirds zu vermitteln und dazu auch (um-)gebaut worden.
 

Rhönlerche

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Es ist was ganz anderes, ein Flugzeug in seinem Element zu sehen, am Himmel. Deswegen befürworte ich grundsätzlich Flüge.

Der beste Kompromiss ist m.E., exakte Nachbauten für diese Vorführungen zu benutzen und die Originale am Boden zu konservieren. Zumal man für die Flugtauglichkeit den Originalzustand im Detail oft stark verändern muss.
 

Jumo 004

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Flugzeuge im Museum sind - für mich persönlich - nicht mehr als ein Haufen Schrott :)
Für mich sind z. B. die originalen Me 163 und 262 im Deutschen Museum München, die Bf 109 und 110, Bü 181, He 162 und Ju 88 im DTMB, die Ju 52 in Wunstorf, die Bf 109 G-4 in Speyer und die Fw 190 D-9 und Me 163 im LWM echte Zeitkapseln, die unter allen Umständen für die Nachwelt zu erhalten sind (auch wenn sie flugtechnisch "Schrott" sind).
 
Kenneth

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Alien
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Viele Warbirds gibt es nur deswegen heute noch, weil sie eben zum flugfähigen Zustand restauriert oder rekonstruiert werden konnten. Keine Privatperson möchte Millionen in eine statische Restaurierung investieren, und die meisten Museen können es nicht.
 

eisvogel75

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Ein Flugzeug heist Flugzeug und nicht Stehzeug!
 

Standalone

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Es gibt ja genug Einzelstücke (bereits genannte + zahlreiche andere, darunter auch die FW189) die es so nur einmal gibt oder eben sehr selten sind.

Aktuellstes Beispiel ist der Kauf der HE162... (an dieser Stelle sei auch noch der Nachbau erwähnt :) ) Eine Seltenheit.

Gerade die "deutschen Warbirds" sind mit einer wahren Seltenheit behaftet und wenn ich es genau weiss, fliegen nur noch sehr wenige Originalmaschinen (z.B. Bf 108) aus deutscher Produktion (kein Umbau, Neubau, Nachbau, technisch verändertes Fluggerät,....). Daher muss ich hier Jumo 004 Recht geben, dass gerade bei solch seltenen Flugzeugen eine Ausnahme gemacht werden sollte. Auch wenn es schwerfallen mag :rolleyes:

Sicherlich schön, den "Volksjäger" oder eine Arado am Himmel zu bestaunen aber auch der Nachwelt sollten diese Exponate erhalten werden. Ich will meinen Enkeln in vielen Jahrzehnten auch noch das zeigen können, wie es damals war. Heute gibt es ja genug Dinge, die nur noch irgendwo geschrieben sind und von denen es vielleicht dann noch ein Bild gibt...Lassen wir den Neu-/Nachgebauten Modellen den Vortritt am Himmel ;)

Grüße
 
Kenneth

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Gerade die "deutschen Warbirds" sind mit einer wahren Seltenheit behaftet und wenn ich es genau weiss, fliegen nur noch sehr wenige Originalmaschinen (z.B. Bf 108) aus deutscher Produktion (kein Umbau, Neubau, Nachbau, technisch verändertes Fluggerät,....).
Fast alle fliegende Warbirds sind gegenüber ihrem historischen Ursprungszustand technisch verändert worden, um einen sicheren und einigermassen reibungslosen Betrieb zu ermöglichen:

Propeller (AFAIK kann eine Bf-108 in Deutschland aus Lärmschutzgründen nicht mit Verstellpropeller fliegen), Schläuche, Reifen (fliegen nicht einige P-51 bzw. Sea Furies mit P-63 bzw.. F-102 Räder herum?), elektrische Verkabelung und Systeme, moderne Funkgeräte, und andere Subvarianten der Triebwerke (z.B. "Transport Merlins" in diversen P-51).

Wenn solche Flugzeuge in einem Museum ein akkurates und historisches Vorbild darstellen soll, dann müssen sie erst "zurückgebaut" werden - oder eben von vorne herein als solche restauriert werden (z.B. mit stoffumantelten elektrische Leitungen).

Siet kurzem fliegt in England eine Spitfire Mk. 1a, die auf einem an der französischen Kanalküste ausgegrabenen Wrack basiert. Ich wette, dass kaum ein (in der Regel staatliches und demzufolge ziemlich mittelloses) Museum nur ein einigermassen gelungener statischer Aufbau dieses Wracks hätte finanzieren können.
 
Susie-Q

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Schöne Einzelstücke

Man muss die schönen Einzelstücke aber nicht bis an die Belastungsgrenzen fliegen :rolleyes:
 
pok

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. Man könnte nun hochrechnen wann der letzte Warbird der noch nicht im Museum steht abgestürzt sein wird. Sollte man dann nicht lieber alle auf den Bodenverbannen und sich das Motorgeräusch vom Tonband anhören dmit unsere Enkel auch noch diese tollen Maschinen bestaunen können?
Irgendwann wird jedes Flugzeug "end of life" sein und irgendwann wird es auch keine Museen mehr geben. Nichts ist fuer die Ewigkeit, aber fuer einige Jahrzehnte reicht die Restlebensdauer und der "Vorrat" an Maschinen fuer den Gelegenheitsbetrieb sicher noch aus.
Ist eine eher Akademische Frage, die Maschinen sind in Privatbesitz ( sonst waren sie laengst Bier und Coladosen ( ja hier in USA sind die Boeden und Deckel aus Alu :-) ). Der Besitzer entscheidet was mit den Maschinen passiert, wenn er das Risiko eines Verlustes oder einer Beschaedigung eingehen will und die Kosten traegt ist es seine Entscheidung.
Ich jedenfalls bin den Enthusiasten, die das machen sehr sehr dankbar und geniesse es jedes mal. Meine Kinder ebenfalls und deren Kinder werden es wohl auch noch erleben, zumindest hier in Amerika.
 

Rhönlerche

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Die meisten US-Warbirds von Privatleuten gehören doch, juristisch gesehen, Stiftungen. Aus steuerlichen Gründen. Die Allgemeinheit fördert also die Erhaltung dieser Luftfahrtschätze.
_

Die einzige Sache finde ich, Oldies sollte man nicht draußen stehen lassen. Schon gar nicht in Museen. DAS ist traurig, denen beim Verrotten zuzusehen.*

*Hiervon nehme ich ausdrücklich Cottbus aus
 
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Del Sönkos

Del Sönkos

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Die einzige Sache finde ich, Oldies sollte man nicht draußen stehen lassen. Schon gar nicht in Museen. DAS ist traurig, denen beim Verrotten zuzusehen.*

*Hiervon nehme ich ausdrücklich Cottbus aus
Ich war vor ca. 6 Wochen im Luftwaffenmuseum in Berlin/Gatow, das ist eine einzige Schande. Der Großteil der Flugzeuge steht da seit Jahren in der freien Witterung. Da sind einige echte Schätzchen dabei. War mit einigen Freunden da, als wir auf einem Zwischenstop in Berlin waren. Ich war der Erste, der gehen wollte.
Leider kein Witz :FFCry:
 
Christoph West

Christoph West

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Ich war vor ca. 6 Wochen im Luftwaffenmuseum in Berlin/Gatow, das ist eine einzige Schande. Der Großteil der Flugzeuge steht da seit Jahren in der freien Witterung. Da sind einige echte Schätzchen dabei. War mit einigen Freunden da, als wir auf einem Zwischenstop in Berlin waren. Ich war der Erste, der gehen wollte.
Leider kein Witz :FFCry:
Mig 15,17,19,21,23,29, Su20,22,Starfighter,AlphaJet,Mirage III,Hunter,Harrier,Canberra ........
-
Also,daß wäre wohl der beste Flugtag den Deutschland je erlebt hat ..... um beim Thema zu bleiben !
 

Aviador

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Der letzte seiner Art

Moin, Moin.
Da wo dieser hier steht, steht er gut. Dieser Heinkel 111 E1 ist der letzte seiner Art Weltweit und muss der Nachwelt erhalten bleiben. Das Museum ist sehr stolz auf dieses Unikat und hier würde niemand auf die Idee kommen den wieder flugtauglich herzurichten.
Hier in "Quatro Vientos" (Madrid) stehen allerdings auch viele Maschinen im Freien aber es werden immernoch Hangare gebaut um die besten Stücke unterzubringen und zu restaurieren.
Zum Glück steht die orginale Dornier 24 T3 jetzt nicht mehr draussen und hat auch einen Platz in einer neuen Halle bekommen. Die Do kam 1944 nach Spanien und war bis in die 70'ger bei der SAR im Einsatz.
Hier mal ein Link wo ein paar Exponate (bei weitem nicht alle) zu sehen sind.
http://www.flickr.com/photos/24101413@N03/sets/72157625983057482/detail/
Gruss,

Holger.
 
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