RC-Modell in Bienenfarm

[MiG-Admirer]

Meine Absicht war es, einfach nur Kaffee zu trinken und die Seele baumeln zu lassen.
Der übliche „Flugbetrieb“ in EDOI ging, wie gewohnt seinen Gang.
Die „Aurora“ drehte, wie auch sonst, ihre Start- und Landungsrunden und aus der „EECH“ fielen in festgelegten Abständen Fallschirmsprungeleven.
„Da haben Sie aber richtig schönes Wetter mitgebracht“, sagte die freundliche Bedienung, als sie mir den Kaffee brachte.
„Und heute keine Kamera dabei?“
Ihre Frage erstaunte sie selbst und mich dermaßen, dass ich etwas überrascht leicht stotternd erwiderte:
„Doch, doch, hier im Täschchen“, und deutete auf den Nachbastuhl.
Und bevor sie noch nachfragen konnte, wo denn meine Frau heute sei, erklärte ich ihr, dass sie heute mal mit ihren Freundinnen unterwegs sei.

Wie gesagt, alles ging seinen gewohnten Gang.
Plötzlich jedoch schoß hinter der Flugzeughalle ein Flugzeug hervor, kleiner jedoch, als die anderen – ein Modellflugzeug !

 

[MiG-Admirer]

Sofort nahm ich meine Tasche und machte mich in Beobachtungsrichtung auf den Weg.
Auf den ersten Metern konnte ich noch nichts ausmachen, was auf Modellflieger hindeutete.
Erst beim Näherkommen gewahrte ich den RC-Piloten.
Mit seinem umgehängten Steuerpult lenkte es ein kleines RC-Modell ganz geschickt durch die Lüfte.

 

[MiG-Admirer]

Vorsichtig näherte ich mich seinem Standplatz, weil ich die geplante Landung nicht gefährden wollte.
Ich wusste, RC-Piloten sind sehr konzentriert und ein kleiner Steuerfehler kann fatale Folgen haben.

 

[MiG-Admirer]

Die Landung verlief perfekt.

 

[MiG-Admirer]

Voran rollte mit knackigen Motor das Modell einer Piper Cub.
Der Pilot ging hinterher.
Dann machten wir uns bekannt.
Der Modellflieger war selbst Privatpilot einer Cessna, die er am Platz in Heinrichsfelde untergestellt hat.
„Bienenfarm ist total idyllisch“, sagte er, „und heute ist einruhiger Tag. Da kann man in den Pausen beim bestehenden Flugbetrieb mal eine Biege „Modell“ fliegen“.
Der Radiologe aus Berlin ist oft hier, auch mit seinem Flieger.
Und dann erfuhr ich, dass er sein Hobby, die Fliegerei, fast vierzig Jahre betreibt.
Genau genommen sind es ja zwei Hobbys. Die großen und die kleinen Flieger.
Wir fachsimpelten noch eine Weile, ehe wir uns verabschiedeten.
Er flog noch seinen Tank leer und ich mache mich auf den, meine Frau abzuholen.
Vorher jedoch bezahlte ich noch den Kaffee.
„Sie kommen aber auch immer rechtzeitig zu besonderen Eventen“, konstatierte sie bei Bezahlen.
„Bienenfarm ist eben immer einen Abstecher wert!“
„Bis zum nächsten Mal!“, hörte ich sie noch rufen, als ich ins Auto stieg.
;)