HenningOL
Space Cadet
(DPP) Eigentlich ist in der Internationalen Raumstation ISS die Hackordnung klar. Im Vertrag von 1993 ist detailliert nachzulesen, wer was zu tun und zu lassen hat. Oberstes Prinzip ist der Konsens. Das gilt auch für die russischen und amerikanischen Flugleitzentren in Koroljow bei Moskau und Houston (Texas). Dessen ungeachtet gibt es einen latenten Kompetenzstreit. Allein die Tatsache, dass man auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen ist, setzt diesen Hahnenkämpfen bislang gewisse Grenzen. Doch gerade die jüngsten Drohungen der Russen, den bemannten Betrieb der Station zeitweise einzustellen, wenn die USA sich nicht an ihre vertraglichen Verpflichtungen halten, zeigt, wie angespannt die Situation ist.
Besonders allergisch reagieren die Russen, wenn die territoriale Hoheit in ihrem ISS-Segment angetastet wird. Denn es kommt schon mal vor, dass Houston eigenmächtig seinen Astronauten den Befehl erteilt, die Sauerstoffproduktion im russischen "Sarja"-Modul zu drosseln oder zu erhöhen. Da hagelt es postwendend Protest aus Koroljow. Ein ständiger Streitpunkt sind auch die Entsorgung des Kondensats, das Sauerstoffversorgungssystem und die Koordinierung der Tagespläne der Besatzung. Sowohl im russischen wie im amerikanischen Segment wird das Kondenswasser aus der Kabinenluft in speziellen Behältern gesammelt. Doch während die Russen daraus Trinkwasser gewinnen, leiten es die Amerikaner in den Kosmos ab.
Allerdings ist das russische System so dimensioniert, dass es leicht auch das Kondenswasser im US-Segment mit verarbeiten könnte. Doch das lassen die Amerikaner nicht zu. Die Folge: Beide Systeme graben sich im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitig das Wasser ab. Dadurch wiederum ist das Aufkommen bei den Russen geringer als geplant, so dass sie von der Erde für teures Geld Wasser auf die Umlaufbahn bringen müssen, während es die Amerikaner quasi zum Fenster hinauskippen.
Hartnäckig sind auch die Auseinandersetzungen um die Planung. Die Russen, die in ihrem MIR-Labor lange Jahre gute Erfahrungen mit einem zweiwöchigen Planungsrhythmus gemacht haben, beugten sich letztlich dem Wunsch der Amerikaner, die Arbeit in der ISS auf einwöchiger Basis zu organisieren. Doch selbst das halten die Amerikaner nach Ansicht der Russen nicht ein. Mehr noch: Sie werfen dem Partner vor, etwa in jenen Wochen, da die Shuttles an der Station angedockt sind, täglich zwischen 40 bis 60 Planänderungen vorzunehmen, die sich negativ auf die Effektivität der Mannschaft auswirkten.
(ddp)
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Da kann man nurnoch folgendes sagen : AAARRGGHHH
CU
Henning
Besonders allergisch reagieren die Russen, wenn die territoriale Hoheit in ihrem ISS-Segment angetastet wird. Denn es kommt schon mal vor, dass Houston eigenmächtig seinen Astronauten den Befehl erteilt, die Sauerstoffproduktion im russischen "Sarja"-Modul zu drosseln oder zu erhöhen. Da hagelt es postwendend Protest aus Koroljow. Ein ständiger Streitpunkt sind auch die Entsorgung des Kondensats, das Sauerstoffversorgungssystem und die Koordinierung der Tagespläne der Besatzung. Sowohl im russischen wie im amerikanischen Segment wird das Kondenswasser aus der Kabinenluft in speziellen Behältern gesammelt. Doch während die Russen daraus Trinkwasser gewinnen, leiten es die Amerikaner in den Kosmos ab.
Allerdings ist das russische System so dimensioniert, dass es leicht auch das Kondenswasser im US-Segment mit verarbeiten könnte. Doch das lassen die Amerikaner nicht zu. Die Folge: Beide Systeme graben sich im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitig das Wasser ab. Dadurch wiederum ist das Aufkommen bei den Russen geringer als geplant, so dass sie von der Erde für teures Geld Wasser auf die Umlaufbahn bringen müssen, während es die Amerikaner quasi zum Fenster hinauskippen.
Hartnäckig sind auch die Auseinandersetzungen um die Planung. Die Russen, die in ihrem MIR-Labor lange Jahre gute Erfahrungen mit einem zweiwöchigen Planungsrhythmus gemacht haben, beugten sich letztlich dem Wunsch der Amerikaner, die Arbeit in der ISS auf einwöchiger Basis zu organisieren. Doch selbst das halten die Amerikaner nach Ansicht der Russen nicht ein. Mehr noch: Sie werfen dem Partner vor, etwa in jenen Wochen, da die Shuttles an der Station angedockt sind, täglich zwischen 40 bis 60 Planänderungen vorzunehmen, die sich negativ auf die Effektivität der Mannschaft auswirkten.
(ddp)
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Da kann man nurnoch folgendes sagen : AAARRGGHHH
CU
Henning