Gerätebrett Bf 109G-6 in 1/4

Diskutiere Gerätebrett Bf 109G-6 in 1/4 im Props ab 1/32 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Bei Propagteam sind mehrere Bausätze (auch fertig montiert) von Gerätebrettern in 1/5 und 1/4 erhältlich. Gedacht und ausgelegt sind sie für den...

Hans Trauner

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Bei Propagteam sind mehrere Bausätze (auch fertig montiert) von Gerätebrettern in 1/5 und 1/4 erhältlich. Gedacht und ausgelegt sind sie für den R/C-Modellbau. Anläßlich des Baues eines Gerätebrettes einer Bf 110 von Eduard entdeckte ich diese Bausätze. Inspiriert durch einen 1:1 - Nachbau für eine Me 163 eines Modellbauforumskollegen beschaffte ich mir den Kit für eine Bf 109G.

Wie erwähnt, sind die Teile für den R/C-Bau ausgelegt. Die "Bretter" bestehen aus PU-Hartschaum ohne jegliche Detaillierung, die flach aufeinandergeklebt werden sollen. Die Instrumente bestehen aus Instrumentenfronten (wie bei Eduard), aus Polystyrolspritzguss, Anzeigen auf gedrucktem Karton und verglast. Diese drei Teile sind bereits montiert (leider...). Dazu sind noch Teile in PU-Harz ("Resin"), zwei geätzte Teile in Messing, bedrucktes Papier plus ein Satz Nassschiebebilder (Decals) vorhanden. Die Bauanleitung ist knapp aber ausreichend. Ein Instrument und zwei Resin-Teile fehlten, aber nach einem Mail waren die fehlenden Teile nach zwei Tagen nachgeliefert. Überhaupt nicht vorhanden ist der "Steckschlüssel" für den Zündschalter und eine Kette hierfür.
 
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Hans Trauner

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Die PU-Hartschaum-Teile waren unbefriedigend. Insbesondere der Gerätebrett-Träger, das oberste Teil, das man in einer Bf 109 (ab F) erkennt, hatte praktisch "keine" Form. Ich entschloss mich zur Neuanfertigung. Mit Unterstützung eines ausgesprochenen hier wohlbekannten Experten bekam ich eine Zeichnungsgrundlage für das Gerätebrett und das Einsatzbrett. Ich zeichnete es mit Corel Draw neu bzw um, vereinfachte es durch weggelassene Bohrlöcher etc und zeichnete den Gerätebretträger nach Fotos neu. Ziel war die hölzerne Version der Bretter, nur in der Vorderansicht korrekt. Die Rückansicht mit den ausgefrästen Stellen wäre an und für sich nicht problematisch, macht aber wegen der unvollständigen Instrumente keinen Sinn.
 
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Hans Trauner

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Hier die Teile in einer Probemontage mit M2er Schrauben und Abstandshaltern. Die Abstandshalter sind von Conrad, sind aus Polystyrol, 5mm hoch und hier gerade passend. Man findet sie mit dieser Bezeichnung im Conrad-Katalog, sie dienen als Abstandshalter für Platinen.
 
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Die seitlich unteren Anbauteile am Gerätebrettträger entstanden aus mitgelasteren Teilen, Abdeckungen durch Plastikplatten und Verschraubungen. Ganz essentiell bei diesem Bau war ein Uhren- und Brillenschraubensatz von Toolcraft, den man u.a. auch bei Conrad erhält (siehe Bildhintergrund)
 
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Hans Trauner

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Die Bretterteile wurden ohne Grundierung mit Tamiya TS-4 German Grey lackiert. Dieses "Panzergrau" sollte eigentlich RLM 66 entsprechen und für 1/4 tut es dies auch recht gut. Es wurden drei Lagen aufgebracht, mit leichtem Zwischenschliff. Ich wollte die Holzstruktur erhalten, die man auf den Originalbrettern deutlich erkennt. Eine vorherige Beizung (das Holz ist sehr hell; die o.a. Bilder zeigen die bereits mit verdünnter Ölfarbe durchgeführte Beizung) erwies sich im Nachhinein als unnötig, da bei der "Alterung" auch die Beize wieder entfernt wurde und ohnehin nachgebeizt wurde.

Alle anderen Teile wurden nun auch lackiert. Als Schwarz fand Tamiya-Spray Mattschwarz Verwendung, danach leicht überpoliert. Die Resinteile wurden gewohnheitshalber mit Tamiya Primer grau grundiert. Die bereits montierten Instrumente mussten auch lackiert werden, um die optisch mit den Rahmen gleichzustellen. Sie wurden mit Tesa Professional abgeklebt. Dieses wurde auf eine Schneidmatte geklebt und im passenden Durchmesser mit dem Olfa Schneidzirkel ausgeschnitten. In dieser Größe kein Problem.
 
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Gelbe Lackierungen enstanden mit Plaka wasserlöslichen Glanzlack, rote entweder mit Tamiya-Spray oder Revell Aqua. Die alufarbenen Teile wurden mit Tamiya Silver Leaf aus der Dose behandelt. Das Ventil für die Scheibenreinigung wurde um die Muffen erleichert und diese wieder mit M2er-Muttern neu ergänzt. Wärmegebogenes Polystyrol-Rundprofil wurde dann "selbstschneidend" hineingedreht.
 
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Hans Trauner

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Die beigelegten Decals wurden kaum verwendet. Die Ziffernfolgen sind zu groß, die Bretter waren zT handschriftlich gekennzeichnet. Eine passende Beschriftung des Zündschalters fehlt ganz. Eine Zusammenstückelung aus den Ziffernfolgen ergibt eine nicht vollständige und zu grosse Beschriftung - mangels eigener Ziffern < 2mm muss ich damit leben. Die Kette am Zündschalter, so wurde mir gesagt, war fast immer eine Kugelkette, aber die konnte ich bislang in 1/4 nicht herstellen: Kugelgrösse < 1mm!

Die Intrumente insgesamt liegen etwas über dem Maßstab 1/4, es wurde also letztlich etwas knapp auf dem exakten 1/4er Brett. Dies trieb mich aber an einer Stelle an den Schwachsinn: Die Muttern der Verschraubung liegen ja ersichtlich vorne und M2er sind bereits zu gross. In der Toolcraft-Sammlung sind schöne M 1,4er Muttern vorhanden, aber die Beschaffung von entsprechend langen 1,4er Schrauben war mir nicht möglich. Die längsten erhältlichen liegen bei 12 mm und auch diese hätten Lieferzeit gehabt. Ich habe deshalb 10er Schrauben von hinten versenkt und die Abstandshalter um 1mm gekürzt, dann passte es genau. (Die einfachste Lösung, die Schraubung durch Klebung zu faken, wollte ich nicht....). Die handschriftlichen Beschriftungen erfolgten mit weissem Tintenkuli von Hybrid Gel Grip. Ist wasserfest und deckt sehr gut. Der dünnste Edding Lackstift liegt bei 0.8mm und ist zu dick.

Die Montage erfolgte auf einem quadratischen Acrylstab mit Grundplatte. Eigentlich war das mal ein Schuhständer, den ich schon mal für Präsentationszwecke umgearbeitet hatte. Die U-förmige Aufnahme entstand aus Plastikplatten, das Querprofil ist ein ABS-Profil, alles verschraubt.
 
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Hans Trauner

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Das Brett wurde insgesamt ganz leicht gealtert. Die Kanten wurden leicht angeschliffen, helle Holzstellen nachgebeizt. Das ganze Brett erhielt über alles ein leichtes gezieltes Washing aus Umbra-Schwarz-Ölfarbe, danach ein leichtes Damp-Brushing mit grauen Tönen, alles Ölfarbe. Damp, weil die Ölfarbe so verwendet wurde, wie sie ist. Nicht trocken, nicht verdünnt.
 
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Hans Trauner

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Ja, manchmal habe ich Schwierigkeiten mit rechts und links....:D
 
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Hans Trauner

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Und hier neben dem Eduard-Bf-110-Brett. Sorry, die Ausleuchtung, aber für diesen Zweck solls mal genügen. Das war's!
 
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Hans Trauner

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Flugzeugsperrholz ist zu hart zum lasern, das hatte ich schon ausgeschlossen. Der Fotoeffekt durch die Ausleuchtung übertreibt zudem ein bisschen...
Wenn Holz zu hart ist, braucht der Laser länger und der Schnitt wird zunehmend kegelförmig, nur als Hinweis. Eine Lösung wäre es, ggf. die Teile spiegelverkehrt zu lasern, da die Instrumente eh von rückwärts eingesetzt werden und da ein kegelförmiger Schnitt nicht schaden würde.

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hpstark

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Schöne Arbeit !!

Ein echter hingucker :TOP:

Schöne Grüße
 

kalkleiste

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Hi, zusammen,
hallo, Hans,
Da hast Du eine ungewöhnliche Idee hervorragend umgesetzt.:applouse:
Eine Frage habe ich dennoch und diese behandelt die Farbmarkierungen des kombinierten Kraftstoff- und Öldruckmessers ganz unten rechts unterhalb der Treibstoffmengenanzeige:
Eigentlich sollte die Farbmarkierung für die Öldruckanzeige ein brauner Halbring sein. Hat es eine besondere Bewandnis, warum der Ring in rot gehalten ist?

Grüßle
Jürgen
 

Hans Trauner

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Hab ich mich auch gefragt. Die Fotos der restaurierten Bretter, die ich fand, sehen alle recht rot aus, wobei ich mich insbesondere an ein Brett in Han.-Laatzen hielt. Aber der Unterschied zwischen rot und braun ist bei Fotos mal schnell egalisiert. Braun wäre eigentlich tatsächlich die Farbe für "Öl", soweit ich weiss für Hydraulik. Was ich aber ehrlich nicht weiss, ist die Farbe für Motorenöl - und ich habe zudem keine Ahnung, ob da Motorenöl oder Hydraulikdruck angezeigt wird.

H
 

kalkleiste

Berufspilot
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Hi, zusammen,
hallo, Hans,
laut Cohausz´s "Cockpits deutscher Flugzeuge" ist das Instrument ein kombinierter Kraftstoff-Schmierstoffdruckmesser. Das Teil zeigt also den Motorenöldruck an. Die Farbe für Schmierstoff und Öl war braun.

Zum Thema Hydrauliköl: im selben Buch finde ich das Wort Hydrauliköl in Verbindung mit Flugzeugen bis 1945 gar nicht. Allerdings ist von "Preßöl" die Rede. Da die Bremsflüssigkeit als "Sonderpreßöl" bezeichnet wird, gehe ich jetzt mal davon aus, daß mit "Preßöl" Hydrauliköl gemeint ist (zumindest solange, bis ich was Gegenteiliges lese).

Die Farbmarkierung für Preßöl war: Braun-Rot-Braun.

Zurück zu Deinem formidablen Instrumentenbrett: Ich würd´s so lassen. Mir wäre das Risiko, daß mir beim Korrekturmalen der Pinsel ausrutscht, viel zu groß:barbershop_quartet_

Weiterhin frohes und erfolgreiches Basteln wünscht
Jürgen
 

Hans Trauner

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Ja klar ist Hydraulik ein moderner Begriff. Aber es gibt ja die Farbtabellen wie Leitungen etc zu markieren sind, also Sprit gelb, Kühlmittel grün, und "Pressöl" eben braun. Beim Schmieröl weiss ich es schlicht nicht.

Ich male das schon nach, ist eh frei Hand gemalt. Nebenbei male ich auch Figuren, da bin ich solche Linienführungen gewöhnt....:disgust:
 
Umlaufmotor

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Du bemalst auch Figuren, Hans???
.........................ich glaub ich muss mal mit Dir reden :distracted:

Servus
Bertl
 
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