Northrop F-5A "Freedom Fighter", Airfix, 1:72

Diskutiere Northrop F-5A "Freedom Fighter", Airfix, 1:72 im Jets bis 1/72 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Hallo Diesem kleinen Kit von Airfix ist sein Alter deutlich anzusehen und beim Bau auch deutlich zu spüren. Die Baugruppen sind nicht sehr...
Kolbenrückholer

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Hallo

Diesem kleinen Kit von Airfix ist sein Alter deutlich anzusehen und beim Bau auch deutlich zu spüren. Die Baugruppen sind nicht sehr vorteilhaft aufgeteilt (Spalte überall wo sie nicht hinsollen), die Passgenauigkeit war mauer Durchschnitt (also eher schlecht) und das Plastik als solches ist sehr weich. Damit kam ich bei der Bearbeitung schlecht zurecht... weshalb es auch noch die ein oder andere unsaubere Stelle auf der Rumpfnaht zu sehen ist. Aber meiner Nerven zuliebe habe ich es jetz so gelassen. Die Decals reissen schnell, haften aber ordentlich und silbern nicht nach der Standard Glanzlack-Decals-Mattlack Methode. Die Oberflächenstrukturen sind erhaben und kaum auszumachen... auch die allgemeine Detaillierung ist eher mau. So gibt es ausser dem Sitz wieder kein Cockpit, dafür aber einen raumfüllenden Piloten. Aber aufgrund des Bausatzalters, steh ich da einfach drüber. Für all das entschädigt die Decalvariante, wenn man ein Herz fürs Original hat... wie ich festgestellt habe eine Maschine mit Geschichte, wenn die nur erzählen könnte... Zusätzlich detailliert habe ich hier nichts, also komplett aus der Schachtel gebaut. Nun zu den Bildern und einem Versuch der Geschichte dieser Maschine auf die Schliche zu kommen.
 
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Northrop F-5A, 38383 of 1st Fighter Base, Mehrabad, Imperial Iranian Air Force IIAF, 1965

Die 38383 hat offenbar eine bewegte Geschichte so wie der Iran und die F-5 an sich. 1965 scheint diese Maschine in den Iran gelangt zu sein als eine der ersten F-5A die der Iran aus Übersee erhielt. Zusätzlich zu den A beschaffte der Iran auch F-5B in diesem Zeitraum und anderes US-Gerät... die letzten F-5A des Iran sind scheinbar im Iran selbst produziert/montiert worden, um eine heimische Industrie/Infrastruktur in Bezug auf F-5 aufzubauen. Die frühen F-5A waren alu-farbend. Von 1974-76 beschaffte der Iran F-5E und F sowie RF-5E um ihre Luftwaffe weiter zu modernisieren. Doch es zeigte sich wohl, dass die Infastruktur des Iran an seine Grenzen gelangt war und es unpraktisch war in der Gesamtzahl noch mehr Flugzeuge in der Luft zu halten oder zu beschaffen. Offenbar gab es auch Mangel an geeignetem Personal. So kam es, dass der Iran geneigt war seine F-5A und B verkaufen zu wollen.
 
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Andererseits oder gerade deshalb kam es so zu einem interessanten Zwischenspiel. Der US-Kongress verbot der amerikanischen Regierung weiterhin Waffenverkäufe nach Südvietnam über ein bestimmtes Limit. Die überzähligen iranischen F-5A boten sich den Amerikanern also an, um sie der südvietnamesischen Regierung zukommen zu lassen. Die Amerikaner lieferten zusätzlich weitere F-5E an Südvietnam und Iran. So verliessen viele F-5A den Iran und gelangten nicht nur nach Südvietnam. Viele F-5A aus dem Iran erschienen in Südvietnam im mittlerweile angebrachten iranischen Wüstentarnanstrich, viele behielten diesen. Als Südvietnam 1975 fiel, eroberte Nordvietnam viele F-5A und E sowie die dazugehörigen Depots. Auch diese Maschinen kamen wieder zum Einsatz auf nordvietnamesischer Seite in Kambodscha. Nachdem die Maschinen nicht mehr in der Luft zu halten waren, wurden auch diese wieder abgegeben... nach Äthiopien(!?).
 
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Nach der islamischen Revolution 1979 im Iran und während des Konfliktes mit dem Irak benötigte der Iran jedoch wieder Ersatzteile und Maschinen, welche durch Embargos nicht mehr leicht zu beschaffen waren. Und der Iran kaufte somit seine teilweise eigenen F-5 nach Jahren wieder zurück aus verschiedenen Staaten, auch Äthiopien. Die so beschafften und Instandgesetzten Maschinen wurden nun gegen den Irak eingesetzt.
 
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Der Iran verkaufte die Maschinen also in den 70ern und kaufte sie (auch nachdem sie an Kampfhandlungen in anderen Nationen teilgenommen haben) in den 80ern wieder zurück.
 
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Am Ende des langen Krieges hatte der Iran von insgesamt 293 beschafften F-5 aller Typen nur noch etwa 10 im Einsatz.
 
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Und eine der wenigen Überlebenden (zumindest scheint es sie 1987 noch gegeben zu haben) ist die F-5A 38383 (auch 63-8383). Die zweite Maschine der ersten Lieferung F-5A die der Iran erhielt. 1972-73 ging sie nach Südvietnam nach Tan Son Nhut beriets im Wüstentarnanstrich... nach dieser Periode ist ihr Schicksal unbekannt bis sie 1979 in Äthiopien auftauchte und schliesslich in den Iran zurückkehrte, wo der Krieg mit dem Irak noch bis 1988 dauern sollte.
 
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Diese Maschine dürfte in seiner Dientzeit gegen Vietcong und Nordvietnam, Kambodscha, China, Somalia, Eritrea und Irak eingesetzt worden sein. Das ist eine Laufbahn... ein echter "Freedom Fighter" scheinbar.

Hier nochmal der Hinweis auf Wiki und ein Bild einer iranischen F-5A

http://en.wikipedia.org/wiki/Northrop_F-5

http://www.xairforces.net/galleryd.asp?id=50&galleryid=298

Leider Kunstlichtbilder, aber auf das Modell bin ich auch nicht besonders stolz... das Original ist dafür umso interessanter. Wer Infos hat, immer her damit! Das Display konnt ich mir wieder nicht verkneifen und wie immer traditionell gepinselt.


bis dann
 
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Hallo Kolbenrückholer,

geschichtlich sehr interessanter Beitrag, danke dafür : )

hier mein Feedback zu der Maschine:
Die Zelle deiner F-5 sieht in der Tat etwas beulig aus. Die alten Airfix Bausätze (und andere) sind halt Dinosaurier, das ist eine Tatsache.
Dennoch kann man natürlich mit viel spachteln, schleifen und gravieren noch einiges mehr herausholen. Ich finde es aber sehr gut das es immer wieder Leute gibt die auch mal einen älteren Bausatz aus dem Regal ziehen (mache ich auch ab und zu). Tamiya und Co kann jeder :witless:
Mein Tipp für die Lackierung: Schau mal nach Farbtönen mit einer feineren Pigmentierung für die Darstellung der nackten Aluminium-Zelle, das sieht m. E. viel realistischer aus. Zweite Möglichkeit, da du ja nicht mit der Luftpistole arbeitest, wäre eine Sprühdose (Silber). Das wird gleichmäßiger als pinseln, gerade bei Metallic-Farben. Man könnte auch mal versuchen Aluminiumfolie aufzukleben, bei einem Bausatz dieser Preisklasse kann man ja ohne Schmerzen experimentieren...
Noch ein Tipp: Teste doch mal ganz gewöhnliche Tuschkasten-Farbe für die Verschmutzungen, die kannst du so oft du möchtest wieder entfernen und noch mal neu ansetzen.

Viele Grüße
Fletcher
 
Kolbenrückholer

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...danke für die Tipps, ich verusche das natürlich beim nächsten Silberling umzusetzen.

Der Bausatz war ein Geschenk und kommt wohl ursprünglich vom Wühltisch/Regal eines Supermarktes. Ist also neueren Datums gekauft worden. Ich bin ja auch noch nicht so lange wieder beim Modellbau, da hab ich kein grosses Lager bzw, ich schaffe es noch die wenigen Bausätze umzusetzen. Auch baue ich alles was der Modellbaumarkt in 72 so hergibt...bin also nicht auf eine Sparte festgelegt.
Ich verzichte ja auch meist auf atemberaubende Detaillierung etc und versuche nur "Augenscheinliches" irgendwie selbst zu basteln. Also Kleinigkeiten, bei grösseren Angelegenheiten verlassen mich da auch schon meine Fähigkeiten X-)

Die Zelle der F-5 ist total verbeult/verhunzt. Die Rumpfnaht und Triebwerkseinlässe, ich habs dann irgendwann so gelassen wie ich es einigermassen akzeptabel fand (die F-5 steht in der Vitrine schön sichtgeschützt :)) Das weiche Plastik hat sich nie so verhalten wie ich wollte und meine Experimente bezüglich Klebstoff/Plastikschnipsel schlug hier auch fehl (bei kleinen Spalten klappte das bisher immer ganz gut.) Das weiche Plastik führte auch dazu, dass ich oft einfach zuviel abgenommen habe. Auch sind Sinkstellen auf der Rumpfnaht entstanden. Bei Anbau der Lastträger verbogen sich dann die Flügel und die Oberseite wurde mit aufgelöst (der Klebstoffeinsatz hielt sich natürlich in kontrollierten Grenzen, war schon zu viel). Ich habe auch verschiedene Klebstoffe benutzt... Sekundenkleber für alles wär wohl das Beste gewesen. Man sollte wohl den Rumpf fertigbauen und alles schön glatt schleifen. Bei mir hats hier nicht geklappt. Das Nachgravieren wird bei mir leider auch nichts... ich schaffe es gerade mal einzelne wenige verschwundene Gravuren wieder andeutungsweise zu erschaffen. Bei dem Bausatz hier müsste ohnehin komplett nachgraviert werden... da die "Gravuren" kaum sichtbar, aber erhaben sind.

Das Aluminium ist das Alu-Emaille von Revell. Ich hatte vorher schon den Verdacht, dass das grobkörnig ausschauen wird... scheint ein Problem des Revell Alu zu sein. Mal schauen wie ich da ausweiche, Sprühdosen versuch ich gleich zu vermeiden. Sähe mit Sicherheit gleichmässiger aus (auf dem Modell sind auch noch zwei Klarlackschichten), als mein gepinsel. Das Alu war aber schon ordentlich verdünnt...es sind ingsesamt 4 Aufträge gewesen (und das Modell "glänzte" jedesmal anders). Ich habe da mal mit Klarlack experimentiert und beschlossen, wenn dann wird mit Kompressor gesprüht X-) Aber das kostet eben. Schade, dass es im örtlichen Modellbauladen keine anderen Farbsortimente gibt... da bleibt einem ja nur der Versand.

Das Aufkleben von Alu-Folie und anderen Silberfolien etc habe ich schonmal gesehen und war begeistert. "Klebemittel" auf die Flächen und die Folien glattstreichen...trocknen lassen...wars das schon? Aber gemacht hab ich das noch nie. Braucht man dazu übermenschliches Geschick? (Wär ich da vorher drauf gekommen...ich hätte es wenigstens teilweise probiert, das Modell bot sich ja an).

Tuschkastenfarben benutze ich auch an meinen Modellen. Anstatt schwarz versuche ich demnächst mal dunkle Metalltöne oder ähnliches für die Steuerflächengravuren. Gelungen find ich das auch nicht. Ansonsten ist das Modell ganz unbehandelt.

Und zur Geschichte... mehr gab mir das Internet nicht her. Aber mit so einer Laufbahn habe ich auch nicht gerechnet beim Anblick der Decalvariante. Vielleicht kann das ja noch jemand ergänzen. Glücklicherweise gibt es "Translator" etc X-D

Nochmals danke für die Tipps und dein Feedback! Schade, dass der nächste Kandidat kein Alu-Kleid trägt X-)

bis denne
 
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Hallo Kolbenrückholer,

ich gebe mein Wissen sehr gern weiter : )
Wie gesagt, es muss nicht immer der teuerste Bausatz sein, allerdings braucht man für die alten 70er Jahre Kits auch sehr viel Geduld, Phantasie und den unbedingten Willen das Projekt bis zum Ende zu bringen, dann lassen sich auch aus alten Dinosauriern ansehnliche Modelle erstellen. Manchmal muss es aber eben wohl auch ein "einfach nur mal runterbauen" sein, alles ist erlaubt. In diesem Sinne... viele Grüße
Fletcher
 

Hans Trauner

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Ich würde nicht drauf wetten wollen, dass die iranischen F-5 unlackiert waren. Wenn ich vom oben verlinkten Foto ausgehe, sieht das m.E nach silberner Lackierung aus, nicht nach blankem Metall.
 
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Hallo

Lackiert habe ich mit Revell-Aluminium-Emaille. Die Informationen stammen alle aus dem Netz und wurden teilweise übersetzt. Ich bin also für jede Richtigstellung dankbar X-) Im Netz fand ich die Info, dass die frühen Iraner unlackiert gewesen sein sollen. Über die "Farbgebung" der F-5 auf dem Bild hab ich mir auch so meine Gedanken gemacht, da auch Airfix den Farbton 11 vorschlägt. Das ist silber und dürfte dem Bild entsprechen.

Stimmt es also nicht, dass die früheren Iraner unlackiert waren (die Bildersuche nach frühen F-5A ergibt nicht viele Treffer)? Wäre ja ärgerlich, ich fand das eigentlich ganz schlüssig... von silberner Lackierung war da für F-5A nie die Rede (auch nicht für die B). Daher mein Verdacht, dass sie vielleicht erst nach einer gewissen Zeit silber wurden und irgendwann Tarnschemen erhielten.

Aber wie gesagt, ich hab da wenig Ahnung und hab mich auch halbwegs bewusst gegen Airfix entschieden und für das Alu. War bestimmt ein Fehler.

und @Fletcher: Jo... die Maschine hab ich irgendwann nur noch "einfach so runtergebaut". X-) Ging mir wirklich auf den Zwirn irgendwann dass ich nix ordentlich glatt bekommen hab und die Airfix F-5 steht jetzt etwas sichtgeschützt in der Vitrine. Trotzdem schau ich mir das Modell ganz gern an... hat halt was groteskes X-)

bis denn
 
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