Sind hier Militärpiloten anwesend?

Diskutiere Sind hier Militärpiloten anwesend? im Navigation, Flugfunk u. Verfahren Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Gut. Danke schon mal soweit für die Infos. Dachte ich mir fast dass das so abläuft. Is ja auch kein so grosses Problem. Im Grunde is dann unser...
Cupra

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Gut. Danke schon mal soweit für die Infos.

Dachte ich mir fast dass das so abläuft. Is ja auch kein so grosses Problem. Im Grunde is dann unser Problem nedd der Funk an sich, sondern die teilweise viel zu Hohe Informationssucht den Chefs der immer alles wissen will in Kombination mit total unrealistischen Missionsvorgaben. Dann wird sich da einiges ändern auch :D

Das heisst also im Grunde bekommt der Eskort vom Funkverkehr vom Strike gar nix mit. Beide machen Ihre Jobs wie gebrieft udn vertrauen darauf dass der andere das macht was die Aufgabe ist. Abgesprochen wird nicht merh viel, und wenn dann macht das der MC.

In welchem Flug würde der denn sitzen? Eher in nem Aggresiven oder in nem etwas "ruhigeren"?
 
FastEagle107

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Interessantes Thema und auch im wirklichen Leben von großer Bedeutung.

Annahme ist, dass jeder 2 Funkgeräte hat (=2 Frequenzen, auf denen man gleichzeitig hören kann, aber nicht gleichzeitig auf beiden senden kann, siehe meinen alten Post zu diesem Thema).
Für einen Schwarm (4 Jets) steht eine Frequenz zur Verfügung für Gequatsche untereinander. Sollte eine Formation nur aus 2 oder 3 Jets bestehen bekommen die auch eine zugeteilte Frequenz für ihr "inflight" Gerede (in der Regel gilt: pro Callsign gibt's eine Frequenz).
Für die Kommunikation mit der Außenwelt wird jeweils die Frequenz gewählt, die für die jeweilige Flugphase entscheidend ist, z.B. Tower bei Start oder Landung und AWACS während des Kampfes.

So geht's los:

Ground:
- alle (innerhalb einer Formation) lassen ihre Jets gleichzeitig zu einem festgelegten Zeitpunk an
- zu einem festgelegten Zeitpunkt hat jeder in der Formation die richtigen Frequenzen eingedreht und es erfolgt ein check in, um zu prüfen dass jeder da ist. Diese Frequenzen sind TOWER (oder GROUND, falls vorhanden) und auf dem anderen Funkgerät die inflight Frequenz (die sich den gesamten Flug nicht ändern wird).
Check in Format: "Falcon check", "2", "3", "4"
-Lead redet jetzt mit TOWER und holt die Freigaben ein, alle anderen hören zu, schweigen und folgen Lead.
-Danach geht's wahrscheinlich auf eine Departure Frequenz, auf die alle gehen. Um die Formation auf eine neue Frequenz zu "pushen" kann man wunderbar die inflight Frequenz nutzen.
- Irgendwann ist man dann auf der FIGHT Frequency, hier gehen wir mal von AWACS aus.
- Auf dieser Frequenz sind ALLE anderen Jets, die an der Operation teilnehmen auch drauf.
Hier ist absolute Funkdisziplin gefragt. NUR die Leads der jeweiligen Formationen reden mit AWACS oder miteinander. Untereinander wird wie bisher auch über die Inflight Frequenz geregelt.
Innerhalb einer Formation hat Nr.1 das sagen. Nr.3 ist der Vertreter und Nr.2 und Nr.4 halten die Klappe (es sei denn sie haben was wichtiges zu sagen).

Das funktioniert natürlich nur, wenn alle wissen was sie wann und wie, ohne groß darüber zu reden machen müssen und was von ihnen erwartet wird.
Der MC fliegt immer vorne weg und führt das ganze "Package" an. Der MC muss allerdings nicht viel mehr reden nur weil er der MC ist, da die Mission detailliert geplant wurde und jeder weiß was er machen muss. Der MC hat die Autorität den Plan während der Ausführung zu ändern, von der er aber nur, wenn es nötig ist, gebraucht machen wird.

Das ganze ist hochkomplex und erfordert viel, viel Übung und dann noch ein bisschen mehr Übung, Übung, Übung. :)
 
FastEagle107

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... der MC. In welchem Flug würde der denn sitzen? Eher in nem Aggresiven oder in nem etwas "ruhigeren"?
Der MC ist in der Regel der Lead der Formation, die massgeblich an der Erfüllung des Auftrages beteiligt ist. Ist der Auftrag die Zerstörung eines Bodenziels, ist der MC auch einer, der dann die Bomben auf das Bodenziel abwirft. Escort, SEAD etc sind dann "nur" Zuarbeiter.
 
Schorsch

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Interessant, wenn man bedenkt, dass in vielen Flugzeugen nur einer sitzt.
Zwei Frequenzen mithören, vor allem rechtzeitig auf die richtige wechseln.
Dabei stets die Klappe halten (obwohl man unter hohem Stress steht).
Das alles in dunkler Nacht, mit einem komplexen Missionsplan.
Ach ja: ein Flugzeug will auch noch geflogen werden.
Alptraum muss es ja sein als "Lead" dann noch zwei Newbies in der Formation durch die Mission zu bringen.

Da ist man für den zweiten Mann auf dem Rücksitz dankbar.

Mein Respekt vor Militärpiloten ist gerade gestiegen (ich bin da ja oft skeptisch).
 
Intrepid

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Entscheidend ist die Vorbereitung und die Übung bzw. das Handlungswissen. Der Funk (von Nr. 2, 3, 4, bzw. untereinander) dient nur der Synchronisation.

Erstaunlich finde ich, dass unheimlich wenig zurückgelesen wird. Wäre in der zivilen Fliegerei undenkbar und ist auch genau das, woran man die ehemaligen Militärpiloten erkennt: sie kürzen ab und quittieren kaum. Das liegt an der minutiösen Vorbereitung bis ins kleinste Detail und der immerwährenden Wiederholung. Militärpiloten arbeiten acht Stunden und fliegen davon eine, wenn die Maschine klar ist und überhaupt in die Luft geht. Zivilpiloten arbeiten acht Stunden und fliegen davon sieben.
 
Cupra

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@FastEagle
Perfekt, genau so habich mri das vorgestellt :) Danke viel mals. :)

Eine Frage is da aber noch. Angenommen ich bin Lead von nem Eskort, habe Kontakte wo ich mein 2. Element drauf ansetzten will. Kann ich dennen dann ne interne Frequenz zuweisen wo sie sich untereinander zur Zielansprache unterhalten können ohne mich und meinen Wingmen funktechnisch ausser gefecht zu setzen? UHF is ja für alle Leads, und mein interner VHF theoretisch für alle 4...

Und so Sachen wie Fahrwerk rein, takeoff, Lichtereinstellung etc. werden nedd gemeldet sondern es wir nur gemeldet wenn was nedd so rennt wie gebrieft, richtig?
 

Talon4Henk

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Also alle "normalen" Checks werden nicht angesprochen sondern erwartet, lediglich wenn der Lead die anderen LFZ nicht in Sicht hat z.B. bei einer Trail departure wird ein Airborne und später dann ein Visual Call gemacht.

Es werden normalerweise keine weiteren Frequenzen innerhalb einer Flight zugewiesen, die Ansprachen sind auch sehr kurz und standadisiert, so dass dort auch beim Sorting kaum gesprochen wird.
 
FastEagle107

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Eine Frage is da aber noch. Angenommen ich bin Lead von nem Eskort, habe Kontakte wo ich mein 2. Element drauf ansetzten will. Kann ich dennen dann ne interne Frequenz zuweisen wo sie sich untereinander zur Zielansprache unterhalten können ohne mich und meinen Wingmen funktechnisch ausser gefecht zu setzen? UHF is ja für alle Leads, und mein interner VHF theoretisch für alle 4...
Wenn du dein 2. Element (Nr.3 und Nr.4) auf Gegner ansetzt, dann teilst du denen das natürlich über Funk mit und musst dann aber auch zuhören, wie die beiden die Aufgabe meistern. Als verantwortlicher Lead WILLST du das auch, da du wissen musst, ob die beiden erfolgreich sind und wie deren Luftkampf verläuft. Immerhin gehören die beiden zu DEINER Formation.
Die beiden sollten allerdings nicht viel sprechen, da nach der Befehlsausgabe von dir ein quasi Standard Plan greift, der nicht viel Kommunikation benötigt.
 
Björn

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Der MC ist in der Regel der Lead der Formation, die massgeblich an der Erfüllung des Auftrages beteiligt ist. Ist der Auftrag die Zerstörung eines Bodenziels, ist der MC auch einer, der dann die Bomben auf das Bodenziel abwirft. Escort, SEAD etc sind dann "nur" Zuarbeiter.
Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Fall der MC nicht der Lead einer der Strikerformationen ist, sondern die taktische #2. So muss der nur hinterher fliegen, sich nicht auch noch um das "Managen" der Formation kümmern und hat Kapazitäten frei um sich um das große Ganze zu kümmern.
 
FastEagle107

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Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Fall der MC nicht der Lead einer der Strikerformationen ist, sondern die taktische #2. So muss der nur hinterher fliegen, sich nicht auch noch um das "Managen" der Formation kümmern und hat Kapazitäten frei um sich um das große Ganze zu kümmern.
Das macht das ganze nur komplizierter. Der MC sollte der Lead sein! MC ist kein einfacher Job.
Eine Nr.2 hat andere Aufgaben, die ihn daran hindern seine Aufgaben als MC gewissenhaft wahrzunehmen, z.B. die Formation zu halten und Nr.1 nicht zu rammen. Ausserdem wäre es mit der klaren Hierarchie in der Befehlsgebung auch hinüber, z.B Nr.1 sagt Nr.2 was er in der Formation zu machen hat, Nr. 2 ist aber jetzt MC und will eigentlich, dass Nr.1 was ganz anderes unternimmt. Zuviel durcheinander, welches zu viele Fragen aufwerfen könnte. Fragen und Unverständlichkeiten, die man nicht gebrauchen kann, wenn man was "anderes" zu tun hat.
 

Talon4Henk

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Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Fall der MC nicht der Lead einer der Strikerformationen ist, sondern die taktische #2. So muss der nur hinterher fliegen, sich nicht auch noch um das "Managen" der Formation kümmern und hat Kapazitäten frei um sich um das große Ganze zu kümmern.
Das Managen der Formation macht eh nicht der Lead, sondern dafür sind die Flügelmänner zuständig, die vorgegebene Formation korrekt zu fliegen.
 
Cupra

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Das is das schöne am Lead.. an der Richtigen Stelle is man immer :distracted:
 

Don Low

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Hallo an Alle,
habe da eine Frage bezüglich der Senkrecht-Takeoffs die von den Eurofightern geflogen werden.
Wie nennt sich so eine Abflugprozedur namentlich. Hab auf Mil_aip geschaut und nichts gefunden. Da sind nur die standard departures drin.

Hoffe Ihr könnt helfen....
 

Talon4Henk

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Wieso, wenn ich mir diese OID so anschaue, dann sehe ich bei 6 DME nur ein at or above 2500 feet. Und ansonsten keine weitere altitude restriction. Als initial climb ist zwar 4000 feet angegeben, wenn man allerdings vor dem takeoff bereits eine höher reichende clearance hat ist dies überhaupt kein Problem.
 
Gabi

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um das Ganze mal kurz zusammen zu fassen:

Devise: Position und Schnauze halten :):):)
 

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Da ich davon ausgehe, dass diese "Senkrecht-TakeOffs" nur bei schönem Wetter geflogen werden, braucht man dafür keine wirkliche SID oder OID (das 'I' steht nämlich für instrument...). Solange es luftraummäßig keine Restriktionen gibt, spricht doch nix dagegen, VFR senkrecht nach oben zu fliegen. Mir jedenfalls sind keine Beschränkungen bzgl. climb oder descend im VFR bekannt.

Bei schlechtem Wetter in den Wolken wird man sich solche Späße auch schön verkneifen, spatial "D" (desorientation)ist da nämlich vorprogrammiert. Außerdem könnte es da sowieso keiner sehen.:)

Grüße

Pensionär
 

LFeldTom

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Solange es luftraummäßig keine Restriktionen gibt, spricht doch nix dagegen, VFR senkrecht nach oben zu fliegen. Mir jedenfalls sind keine Beschränkungen bzgl. climb oder descend im VFR bekannt.
Beginnt hierzulande nicht im Allgemeinen Class C bei FL100 ? (In Alpennähe FL130, wenn ich mich recht erinnere). Um die in Frage kommenden Plätze natürlich noch C/D - kommt man da überhaupt in die Verlegenheit, sowas ohne ATC anzustreben ?
 
Intrepid

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Beginnt hierzulande nicht im Allgemeinen Class C bei FL100 ? (In Alpennähe FL130, wenn ich mich recht erinnere). Um die in Frage kommenden Plätze natürlich noch C/D - kommt man da überhaupt in die Verlegenheit, sowas ohne ATC anzustreben ?
Wenn sich direkt über dem Platz eine TRA befindet?
 
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Sind hier Militärpiloten anwesend?

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