Hallo zusammen,
welch ein Einfluß hat ein Canard, der genau auf der gleichen Höhe wie die dahinter angeortneten Tragflächen ist, auf deren Aeorodynamik?
Sind die Effekte, zum Beispiel gemesen bei den Su-37 so gering das sie zu vernachlässigen sind, oder stellt dies ein Problem dar?
Der Einfluss hängt vor allem davon ab, was die Rolle des Canard Flügels ist.
Wenn er zur Auftriebserhöhung bei 1g dient erzeugt er einen soliden Downwash der den Auftrieb des dahinter liegenden Haupt-) Flügels reduziert.
Dies war bei alten Canard Konfiguratonen (Saab Viggen) sowie bei den zivilen Exemplaren (Vari- EZE, Star Ship, etc) der Fall.
In diesen Fällen bringt der Canard Netto keinen wirklich merklichen Gewinn (dafür aber Nachteile im Hinblick auf Hochauftriebshilfen für den Langsamflug), weswegen sich der Ansatz nicht durchgesetzt hat.
Anders sieht es etwas bei den statisch instabil ausgelegten Kampfflugzeugen aus. Hier dient der Canard vor allem der Balancierung des Anstellwinkels und erlaubt größere statische Instabilitätswerte, ohne das das Teil geradeaus nur noch in wildesten Phygoiden unterwegs ist.
(Haupteffekt bei Long coupled Canard, z.B. EF2000)
Darüberhinaus beinflusst er die Strömung über den Hauptflügel und agiert quasi als verstellbare LERX, die dem Anstellwinkel angepasst werden können. Hierbei werden oberhalb des Haupt- Flügels hochenergetische Wirbel erzeugt, die ein vollständiges Abreißen der Strömung durch ihren Unterdruck verzögern/verhindern.
(Haupteffekt bei Short coupled Canards, z.B. Rafale, SU-3X).
Bei ersterem Prinzip (Canard dient dem 1g Auftrieb) ist es besonders nachteilig, wenn die Canards in der selben Ebene wie die Hauptragfläche liegen, deswegen tut er das bei diesen Mustern auch nicht.
Insbesondere bei dem zuletzt genannten Anwendungsfall (Short coupled Canard) ist es dagegen sogar Teil des Wirkunsgprinzips.
gruß,
arneh