Verteidigung der (West)berliner Flughäfen?

Diskutiere Verteidigung der (West)berliner Flughäfen? im Andere Konflikte Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Eventuell darf ich ein neues Thema eröffnen. Habe ne Zeitlang überlegt ob ich diese zugegeben etwas wahnwitzige Frage stelle, aber gab es im...
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Space Cadet
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Eventuell darf ich ein neues Thema eröffnen.

Habe ne Zeitlang überlegt ob ich diese zugegeben etwas wahnwitzige Frage stelle, aber gab es im kalten Krieg auf/in Wetberliner Flughäfen (eventuell geheime) Abwehrwaffen, von denen man heute weiß?
Gerade in den Gebäuden Tempelhofs hätte man sicher einiges verstecken können. Als Kind, kurz nach der Wende hörte ich von geheimen Verstecken. Sicher nur gerede, aber vielleicht hat jemand was zu dem Thema beizutragen.
 

koehlerbv

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Das ist eine wirklich lustige, eigentlich sogar infantile Frage. Aber auch eine Antwort wert!

Schau Dir doch mal mal einerseits das angenommene östliche Bedrohungs-Szenario an, anderseits auf einer alten Karte West-Berlin: Was wolltest Du angesichts der realen Gefahren denn in West-Berlin verteidigen? IIRC waren zwei Mot.-Schützen-Divisonen (!) für West-Berlin vorgesehen (so man diesen Quellen glauben darf, aber das ergibt schon Sinn).
Welchen strategischen oder auch nur taktischen Gewinn hätte das (siehe oben) nicht zu haltende West-Berlin gehabt?
Was wolltest Du auf oder an den Flugplätzen überhaupt verteidigen?
Wenn Du etwas in "geheimen Katakomben" von Tempelhof versteckst - wie willst Du dann damit Deinen Luftraum verteidigen?

Du solltest jetzt sehen: Die Frage ist lächerlich und höchstens von "Dokumentationen" bei N-TV, N24 oder DMAX aufgreifbar.

Bernhard
 
MiG-Admirer

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Die Frage stellt sich so oder überhaupt nicht, da die drei Flughäfen eher einen zivilen Status hatten im Sinne einer Start- und Landestelle.
In einem "Konfliktfall" wären sie ohne Bedeutung gewesen, da von hier aus niemand hätte starten oder landen wollen/müssen.
Militärische Handlungen von diesen Plätzen sind reine Spekulation.
Außerdem verfügten sie nicht über "Abwehrsysteme".
Es waren lediglich "Besatzungsbasen", die im Ergebnis des 2. WK entstanden.
Sie hatten für beide Seiten keine strategische Lage, die es hätte erfordert, in irgend einer Form in Betracht gezogen zu werden.
Damit können wir das Thema zu den Akten legen.
 
Gepard

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Danke! Das passt. Nicht einmal Tom Clancy hat West-Berlin in sein Dritter-Weltkrieg-Szenario aufgenommen ;-)

Bernhard
Dafür findet man etwas über Westberlin in seinem Buch "Das Echo aller Furcht". Aber nix von westberliner Flugplätzen.
 

imation

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Die Frage stellt sich so oder überhaupt nicht, da die drei Flughäfen eher einen zivilen Status hatten im Sinne einer Start- und Landestelle.
Dies stimmt so nicht:
Gatow wurde von den Briten rein militärisch genutzt,
Tempelhof wurde fast ausschliesslich von den Amis militärisch genutzt,
Tegel hatte einen recht grossen militärischen teil der Franzosen.

In einem "Konfliktfall" wären sie ohne Bedeutung gewesen, da von hier aus niemand hätte starten oder landen wollen/müssen.
Nach allem was ich weiss sollten alle drei Flughäfen recht schnell besetzt werden um die Zuführung von Nachschub zu unterbinden etc.
Ansonsten war wohl eine Spaltung der Verteidigung entlang der Achse Herrstrasse/Bismarkstrasse geplant.
Gatow währe wohl mir Bodentruppen erobert wurden, da eh nur ein paar Kilometer durch Acker von der Grenze getrennt.
In Tegel und Tempelhof sollten wohl auch Luftlandungen stattfinden.
Das man hier keine Vorbereitungen in Form vom Vorhalten von Abwehrwaffen habe glaub ich kaum.
 
Jemiba

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Testpilot
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In Tegel wird es wohl keinerlei militärische Anlagen gegeben haben, wir werden uns
ja eventuell bald (na ja, in zwei, drei Jahren ..) davon überzeugen können.
In Tempelhof kann man ja schon heute nachsehen:
Offene Führungen über das Flughafengelände - Tempelhofer Freiheit
Sehr interessant und empfehlenswert ! Nur, wer die oftmals dort vermuteten "gewaltigen unterirdischen
Anlagen" erwartet, wird wohl entäuscht werden. Selbst die Bilder der "unterirdischen Flugzeugfertigung"
in Tempelhof werden ziemlich relativiert, wenn man die ehemaligen "unterirdischen Produktionsstandorte"
sieht, die zur einen Seite direkt ins Tageslicht führen !
Und für die militärische Verteidigung während des kalten Krieges wäre sicherlich die Flagge mit weißem
Aufdruck auf weißem Grund die einzig vernünftige Ausrüstung gewesen !
 
Monitor

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Wer den Disput zwischen Kennedy und Curtis LeMay verfolgt hat: Verteidigung Westberlins bedeutet Atomkrieg. Was soll da sinnvoll verteidigt werden ?

Thirteen Days (2000) ? Wikipedia
 

Rhönlerche

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Die Frage ist sehr gut und stellt sich durchaus.

Tegel, Tempelhof und Gatow waren direkt Militärflughäfen.

RAF Gatow lag unmittelbar an der Mauer und man erwartete, aus einer in Sichtweite befindlichen Ost-Kaserne, direkt überrannt zu werden. Deswegen gab es umfangreiche Stacheldrahtverhaue und auch vorbereitete MG-Nester auf dem Vorfeld, bzw. dem angrenzenden Golfrasen der Briten. Militärisch zu verteidigen gewesen wäre Gatow nicht lange.

Base Aérienne 165 (Tegel) der französischen Luftwaffe lag direkt neben dem französischen Hauptquartier mit der größten Kaserne der Franzosen. Dass hier verteidigt worden wäre, liegt nahe. Pläne sind mir nicht bekannt.

Tempelhof Air Base war die wichtigste Transportdrehscheibe der Amerikaner in Berlin und Sitz diverser Kommandostellen. Man hätte Tempelhof gebraucht, um amerikanische Militär-Familienmitglieder auszufliegen und um Verstärkung einzufliegen. Habe mal gehört (unbestätigt), dass die deutsch-amerikanische Wachpolizei der Amerikaner und die Air Force Security-Polizei Tempelhof zu verteidigen gehabt hätten.

Generell war West-Berlin militärisch nicht lange zu halten, klar. Die letzte Bastion wäre am Olympiastadion im britischen Hauptquartier gewesen, wo der westalliierte Stab saß.
Geheimwaffen sind schwer zu sagen. Die einzige Möglichkeit scheint mir die schwere US-Selbstfahrlafette M109 zu sein (155mm). Die hätte, jedenfalls theoretisch, auch Nuklearmunition verschießen können. Falls die Sowjets alle Verträge gebrochen hätten und in West-Berlin einmarschiert wären, könnte ich mir vorstellen, dass die Amis noch schnell Wünsdorf beschossen hätten. Reichweite passt. Ob nuklear? Davon hat man nie gehört. Unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen.

Zur Haubitze:
http://www.fas.org/man/dod-101/sys/land/m109a6.htm
Fotos und Infos zu den Amerikanern und Links:
http://www.usarmygermany.com/Units/Berlin Brigade/USAREUR_Berlin Brigade.htm

Berlin war etwas besonderes und auf allen Seiten politisch und militärisch ganz oben aufgehängt.
 
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Sens

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Jeder militärische Angriff auf Westberlin wäre ein Angriff auf die westlichen Siegermächte gewesen. Spätestens seit Pearl Harbor weis jeder, dass dies keine gute Idee ist und zu einem ungewollten Ergebnis führen kann. Die Truppen in Westberlin hatten im Krisenfall die Aufgabe eine "unblutige" Übernahme Westberlins im Handstreich zu verhindern. Bis dahin waren sie der "Stolperdraht", der einseitigen Veränderungen bezüglich des Status ihrer Sektoren sichtbar entgegentrat. Dazu gehörte auch die ständige Nutzung der Transportwege von und nach Berlin samt Kontrollfahrten in ganz Berlin.
Google-Ergebnis für http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/79/Tensions_ran_high_at_Checkpoint_Charlie_in_1961_as_Easterners_fled_to_West,_Berlin_Wall_went_up.jpg
 
Toryu

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Die drei Flughäfen hätte man wohl mit Luftlandungen handstreichartig einnehmen wollen.
Aufgrund der Wichigkeit der Flugplätze kann man davon ausgehen, dass solche Angriffe erwartet wurden und dementsprechende Verteidigungsvorrichtungen existierten.
Mit ein paar Flakzwillingen lässt sich ein Luftlandeeinsatz ganz schön dezimieren.
 
FREDO

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Die Truppen im Umkreis werden das wohl schon in ihre Erwägungen eingeplant haben...
 

Rhönlerche

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Es gab ja diverse Manöver-Probeläufe zur Eroberung West-Berlins, u.a. in Lehnin und auf Stabsebene ("Stoß, Bordkante" etc.), die nicht immer geklappt haben. So einfach kann es nicht gewesen sein mit dem Stadt-Erobern.

http://www.lehrfilme.net/ddr-ueberfaellt-west-berlin.pdf

Nur Berlin oder seine Flughäfen zu erobern hätte außerdem nichts gebracht. Es wäre mindestens eine Blockade 2.0 geworden und die vermutlich kriegerisch. Man hätte auf jeden Fall damit das Fass zum Überlaufen gebracht. Das hätte uns dann dem dritten Weltkrieg sehr nahe gebracht. Dieser Preis wäre zu hoch gewesen. Weil das alle Seiten so gesehen haben ist es stabil und friedlich geblieben.
 
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Toryu

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Die Truppen im Umkreis werden das wohl schon in ihre Erwägungen eingeplant haben...
...eben, also lag immer ein Notgurt neben dem MG.
Na dann "Glück Ab"! :FFTeufel:
 
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Soll heißen, keiner weiß was. Genau das war der ausschlaggeben Punkt der Frage. :wink:

Und manchmal frage ich mich, ob die C-5er wirklich zum Bleistift nur wegen einer Satelitenantenne gelandet sind...:cool:
 

Rhönlerche

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Dann wirst Du uns bestimmt hier bald mit besseren Informationen erleuchten.:FFTeufel:
 

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Und manchmal frage ich mich, ob die C-5er wirklich zum Bleistift nur wegen einer Satelitenantenne gelandet sind...:cool:
Wobei vieles wenn es um (West-)Berlin ging auch einfach nur Show war.
Nach dem Motto: Wir dürfen, wir können und wir machen es.

Ob dies dann auch Sinn hatte war Nachrangig. :wink:
 
Thema:

Verteidigung der (West)berliner Flughäfen?

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