FanWing

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Killereule

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Hallo,

Ich wusste nicht wirklich wo dieses Thema hinpasst....
Ich habe eine Frage zum FanWing (http://www.fanwing.com/) und zwar steht in der aktuellen Ausgabe der "Air International" dass diese Fluggeräte ähnliche Autorotationseigenschaften wie Hubschrauber hätten, das kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
Hat sich schon einmal jemand damit befasst und kann mir erklären was mit "ähnlich einem Hubschrauber" gemeint ist? Oder ist es, wie ich vermute eher ähnlich einem Tragschrauber und es muss viel Energie (Vortrieb) vorhanden sein, damit eine Autorotation funktioniert.(Ich gehe mal nicht davon aus dass der Flügel unter dem Fan so tolle Gleitwerte hat...)

Sieht ja ein wenig so aus als hätte jemand mal einen Polylux auseinandergenommen:)

Gruß,
Eule
 
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Alien
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...Sieht ja ein wenig so aus als hätte jemand mal einen Polylux auseinandergenommen...
Gruß,
Eule
Um vielleicht der gleich aufkommenden Frage entgegenzuwirken, solltest Du vielleicht im Vorfeld die "westliche Übersetzung" :wink: für den Polylux mitliefern. :barbershop_quartet_
 
Killereule

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Um vielleicht der gleich aufkommenden Frage entgegenzuwirken, solltest Du vielleicht im Vorfeld die "westliche Übersetzung" :wink: für den Polylux mitliefern. :barbershop_quartet_
Stimmt, im Westen der BRD ist der "Polylux" eher als "Overheadprojektor" bekannt. (eine Anspielung auf den Lüfter)

Danke für den Hinweis ESPEZ.

Gruß,
Eule
 
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Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
Prinzipiell sind solche "Tangential-Lüfter"-Flügel durchaus autorotationsfähig und können auch sehr ordentliche (=geringe) Sinkraten erreichen. Allerdings ist im Gegensatz zu Hubschraubern oder Tragschraubern die Steuerfähigkeit in diesem Zustand stärker eingeschränkt - man benötigt ausreichend Ruderdruck, um mit den konventionellen Steuerflächen noch gut steuern zu können, und das erfordert eine Mindestfahrt - und da liegt ggf. der Hund begraben, denn die Gleitleistung (im Sinne einer Gleitzahl) ist dann nichtmehr berauschend.
Manche leute sagen, diese Konzepte kombinieren die Nachteile von Flächenflugzeug und Tragschrauber/Hubschrauber, und ich sehe das auch ein stückweit so.
Das Konzept an sich ist ja auch nicht wirklich neu, derartige Versuche gibt es (im Modellmaßstab) schon seit den 50ern. Viele dieser Konzepte sind langfristig von dem angetriebenen FanWing abgekommen, hin zu einem permanent autorotierenden System mit zusätzlichem Propeller für den Vortrieb. Das erscheint auch ein stückweit sinnvoll, denn ein Fanwing der im Video gezeigten Machart kann auch mit angetriebenen Fans nicht schweben und errecht allerhöchstens die Eigenschaften eines Tragschraubers - also könnte man von Vornherein gleich auf einen tragschrauberähnlichen Fanwing mit autorotierendem Fan setzen.

Aus Sicht der Aerodynamik muss man klar feststellen dass der Fanwing allerhöchsten in einem sehr kleinen Nutzbereich sinnvoll (d.h. ansatzweise konkurrenzfähig zu konventionellen Konzepten) sinnvoll eingesetzt werden kann, da er weder die aerodynamische Güte eines Starrflüglers erreichen kann noch die Schwebefähigkeit eines Hubschraubers mitbringt - er ist damit genau dort anzusiedeln, wo der Tragschrauber seit Jahrzehnten vergeblich auf einen umfassenden Durchbruch wartet. Die recht kleinen Reynoldszahlen am einzelnen Fan-Blatt und die recht hohe benetzte Oberfläche der rotierenden Teile einschl. der mitrotierenden Verbindungselemente lassen zudem vermuten, dass die "Verdichter-Effizienz" dieses Gerätes auch nicht unbedingt optimal ist.

Für manntragende Applikation kommt dann noch das Problem mit der Größenskalierung dazu - die Lagerung des Walzenläufers auf große Spannweiten und Verformungen auszudehnen ist nicht trivial.

Ein echter Vorteil könnte (bei richtiger Machart) die Chance auf ein gegenüber Drehflüglern sehr geringes Lärm- und Vibrationsniveau sein.

Ich stufe das für mich persönlich deshalb unter der Rubrik "Durchaus interessantes, exotisches Spielzeug" ein (wenn auch nicht so neu und revolutionär wie das dargestellt wird), bin aber sicher kein Hellseher wenn ich der Sache zunächst keine echte Marktchance einräume.


gruß
a.p.
 
Vtg-Amtmann

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Schaufelraddampfer der Lüfte – oder Mähdrescher flieg?

.
Die Probleme scheinen mir tatsächlich - wie Arcanthurus schon beschreibt und hiermit ergänzt – in

  • der Größe der Steuerflächen und der Steuerfahgkeit sowie Steuerfolge,
  • der bzw. verus der nicht zu vernachlässigen Kreiselkräfte und der Präzession des ellenlangen, weil die Tragflächen ersetzenden "Walzenkreisels",
  • beim Leistungsgewicht, ergo besser ständig autorotierender Walzenverdichter und „externern bzw. separater“ Antrieb zwecks Schuberzeugung,
  • sowie in der Biegesteiffigkeit und Torsionsfestigkeit der beiden gekoppelten Walzensysteme,

zu liegen.

„Der Antrieb ist enorm groß“, meinte schon in 2004 Manfred Lecht vom Institut für Antriebstechnik beim Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum DLR, „ Um ein bemanntes Flugzeug anzutreiben, könnte er ein Gewicht erreichen, das nicht mehr effizient wäre – ganz abgesehen davon, dass bei härteren Landungen und in Turbulenzen die Stabilität fehlen könnte“. Quelle: http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/innovation-maehdrescher-flieg_aid_203139.html
Gruß @all, Vtg-Amtmann
 

Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
Beruht der Auftrieb auf dem Magnus-Effekt?

Dann wäre das schon eine alte Geschichte.
Mit dem Wort Magnuseffekt verbindet man normalerweise den Auftrieb, den eine rotierende Zylinderfläche bei Queranströmung erzeugt... also einen Spezialfall vom Spezialfall.
Gemäß der potentialtheoretischen Auftriebsdeutung ist jeder dynamische Auftrieb auf ein solches Zirkulationsprinzip zurückzuführen, auch beim gewöhnlichen Tragflügel. Insofern muss man deine eigentliche Frage mit einem klaren "jein" beantworten.
Der Fanwing ist die Kombination aus einem "echten" Radialverdichter (von der Bauweise her als "Tangentiallüfter" bekannt), bei dem neben der Schuberzeugung mittels Lüfterstrahl quasi gleichzeitig die Auftriebbserzeugung aus der Rotation (interaktion mit der umgebenden Strömung ähnlich wie beim Magnus-Zylinder) erfolgt.
Und JA, es ist ein sehr alter Hut.
Ich hatte schon vor über 30 Jahren ein Kinderspielzeug, eine Art permanent autorotierenden Drachen, welcher in ähnlicher Weise funktionierte (nur eben autorotierend anstatt aktiv angetrieben, und ohne umgehendes Gehäuse/Statoranordnung). Das Teil war genial und flog wirklich gut.
Sowas gibts auch heutzutage wieder, bei Günter Flugspiele, nennt sich dort "Turboprop".
http://www.guentherkg.de/web/deutsch/drachenspiele/drachenspiele.html
 
Killereule

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Danke für die kompetenten Antworten. :star:
So ungefähr habe ich mir das auch Vorgestellt(danke für den Vergleich mit dem Tragschrauber), brauchte nur eine Bestätigung.

Zum Thema Drehmoment: Lässt sich das Drehmoment über eine eindeutige Schwerpunktlage bzw. aerodynamische Form kompensieren oder braucht man dafür unbedingt eine Laufkatze(=Verschiebbarer Schwerpunkt)bzw. Trimmflächen?

Hab mal von einem Horten-Nurflügel gehört, der zu Testzwecken eine Laufkatze installiert hatte (Der AV-36 hat sich über Schwerpunktverlagerung sogar steuern lassen)
 
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Killereule

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Das nehme ich mal als "Nein" hin.
 

Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
Ich nehme mal an du meinst das Antriebsdrehmoment?
Das hängt sehr von der exakten Auslegung an - im prinzip lässt sich so eine Anordnung quasi drallfrei auslegen, so dass kaum Lastigkeitsänderungen in Abhängigkeit von der gesetzten Antriebsleistung besteht.
 
Killereule

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Genau das meinte ich.
Quasi muss der Schwerpunkt immer möglichst genau eingehalten werden, damit das funktioniert? Ähnlich einem Nurflügel sozusagen.
Oder ist mit drallfreier Auslegung eine Verwendung eines gegenläufigen Gewichts innerhalb des Rotors gemeint?

Danke für die Antwort,
Eule:loyal:
 
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