Wernher von Braun...

Diskutiere Wernher von Braun... im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; ...wäre heute 100Jahre alt geworden.
Christoph West

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...wäre heute 100Jahre alt geworden.
 
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muermel

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Ich habe das Buch "Von Braun" von Michael J. Neufeld gelesen. Er muss eine absolut beeindruckende Person gewesen sein. Allerdings glaube ich nicht dass er gemocht hätte, was aus der bemannten Raumfahrt der Amerikaner geworden ist. Sehr schade dass er nur 65 Jahre alt wurde.

Allerdings konnte er froh sein dass er so ein begnadeter "Ingenieur-Manager" war, der den USA die Raketentechnik schmackhaft machen konnte. Er hätte auch ebenso in Nürnberg am Strick oder in Spandau im Gefängnis enden können.

Lg
 
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Schorsch

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Er hätte auch ebenso in Nürnberg am Strick oder in Spandau im Gefängnis enden können.
Dann hätte man aber in Spandau stark anbauen müssen, wenn man diese Maßstäbe an den Rest der deutschen Bevölkerung angewandt hätte.
Obwohl WvB sicherlich zumindest latent über die unmenschlichen Umstände in Mittelbau wusste, er hatte keine nennenswerte Entscheidungsbefugnis. Im Nachhinein konnten die Alliierten ihm danken, denn die Ressourcen für die V2 standen nicht für andere effektivere Waffen zur Verfügung.

Es ist etwas schade, dass WvB hierzulande etwas zum Nazi gestempelt wird. Eine kritische Haltung ist sicherlich angebracht, aber seine Leistungen stehen ebenfalls außer Frage.
 
H.-J.Fischer

H.-J.Fischer

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...da hätten die Stricke nicht ausgereicht

Gruß
Hans-Jürgen
 

Rhönlerche

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Er war in der Partei, in der SS und hat bei Hitler immer wieder persönlich für seine Raketen geworben, die weitgehend durch KZ-Häftlinge in moderner Sklavenarbeit gebaut wurden, übrigens auch schon in Peenemünde. Dabei und beim Bau der Tunnel dafür starben weit über 10000 Leute. Gottlob haben die Nazis ihre Atombombe nicht noch fertig gekriegt. Wer hätte dafür die passende Rakete geliefert?

Er wurde nach Kriegsende nur nicht verfolgt, weil die Amis ihn so dringend brauchten.

Klar war er ein technischer Pionier mit bahnbrechenden Talenten, obwohl er selber angeblich gar nicht so sehr das technische Genie war (die suchte er sich aber sehr gekonnt zusammen), sondern mehr der Koordinator, Kommunikator, Verkäufer und Geldbesorger. Alles auch sehr wichtige Aufgaben. Wer bezahlt und wozu die Raketen benutzt werden, war ihm offensichtlich im Prinzip egal.

Habe das oben genannte US-Buch auch vor kurzer Zeit gelesen und fand die sachkundig-kritische Tonlage sehr angenehm. Eben nicht billig runtergemacht, sondern ohne Tabus beschrieben.
 
Texasjonny

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Dr. Seltsam

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"'Once the rockets are up, who cares where they come down? That's not my department', says Wernher von Braun." (Tom Lehrer)

Für mich ist es schwierig hier eine Beurteilung zu finden. Ich sage dazu immer, dass ich nach meinem heutigen Bildungsstand nicht nachvollziehen kann, wie das damals in Dritten Reich möglich war.
Betrachte ich den Bildungsstand der überwiegenden Bevölkerung in dieser Zeit und auch den meiner eigenen Famile, wäre ich wahrscheinlich auch "mitgelaufen".
Wernher von Braun war sich mit Sicherheit über alle Umstände bewusst. Aber unter keinen anderen Umständen hätte er sich derart verwirklichen können. Heute wird "verwirklichen" zumeist mit Geld verdienen gleichgesetzt und da sind nur selten Skrupel ein Hinderungsgrund...
 
Schorsch

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Er war in der Partei, in der SS und hat bei Hitler immer wieder persönlich für seine Raketen geworben, die weitgehend durch KZ-Häftlinge in moderner Sklavenarbeit gebaut wurden, übrigens auch schon in Peenemünde. Dabei und beim Bau der Tunnel dafür starben weit über 10000 Leute. Gottlob haben die Nazis ihre Atombombe nicht noch fertig gekriegt. Wer hätte dafür die passende Rakete geliefert?
Was ich stets schwierig finde: wir setzen hier moralische Maßstäbe an. Wir sagen indirekt: gute Menschen hätten niemals mit Hitler Kontakt gehabt, wären nicht in der Partei gewesen, schon gar nicht in der SS. Und natürlich hätte eine moralisch integere Person niemals ein potentielle Waffe entwickelt.
Und genau habe ich Zweifel: was im Nachhinein so einfach zu beurteilen zu scheint, ist es eigentlich nicht. Kann jemand von sich behaupten, er hätte komplett anders gehandelt, unabhängig und gegen den Zeitgeist? Ich kann so etwas von mir nicht behaupten, bin daher vorsichtig mit moralischen Urteilen.

Nebenbei: hat WvB persönlich den Tunnelbau für "seine" Raketen überwacht? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er da so tief drin involviert war. Rein aus Gründen der Zuständigkeit. Kann man Karl Benz oder Henry Ford für die 100000 Verkehrstoten in Deutschland seit Einführung des Automobil verantwortlich machen?

Ach ja: Deutschland war in WK2 von einer Atombombe weit genug entfernt.
 

Rhönlerche

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Konzeptionell wurden von den Deutschen Atomeinschläge in New York City schon in den dreißiger Jahren untersucht. Kann man im Museum Peenemünde alles nachlesen.

http://longstreet.typepad.com/thesciencebookstore/images/2008/06/12/manhattan_bombed_4.jpg

Ich schwinge mich auch nicht zum moralischen Scharfrichter auf, aber einfach nur der liebe Onkel, der einfach nur von der Mondfahrt träumt, war v. Braun nicht. Er ist dafür über Leichen gegangen. Das wirft einen Schatten auf das Erfinder- und Projektmanagement-Genie.
 
Del Sönkos

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Ach ja: Deutschland war in WK2 von einer Atombombe weit genug entfernt.
Zustimmung für die Einschätzung und ein Buchtipp: Rainer Karlsch: Hitlers Bombe

Auszug aus Kritik der FAZ:
[...] das NS-Regime strukturell unfähig war, ein technisches Großprojekt unter den Anforderungen der Moderne - und zwar auf allen Ebenen - voranzutreiben. Während am Manhattan-Projekt 160 000 Physiker und Fachleute beteiligt waren, bastelten (was man buchstäblich nehmen kann) eine Handvoll deutscher Physiker an den verschiedensten Orten und unter den abenteuerlichsten Bedingungen daran, "Hitlers Bombe" möglich zu machen. Es kann in der Tat keine Rede davon sein, daß die Hauptbeteiligten aus ethischen Gründen genau dies zu verhindern gesucht hätten. Später haben die meisten wohl schlechten Gewissens die "Göttinger Erklärung" unterschrieben. Einer nicht: Kurt Diebner.
 

Rhönlerche

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Die Amerikaner haben das deutsche Atomprogramm seinerzeit jedenfalls sehr ernst genommen.

Man wollte mit dem Manhattan-Projekt das deutsche Programm kontern.
Los Alamos Laboratory, known as Project Y, was conceived during the early part of World War II. The United States wanted to build an atomic explosive to counter the threat posed by the German nuclear development program.
Man arbeitete in großer Eile, um nicht von den Deutschen überholt zu werden.
The scientists worked feverishly in fear that the Germans were developing a nuclear weapon and would have it ready before the United States.
Quelle:
http://www.losalamoshistory.org/manhattan.htm
 
Toryu

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Konzeptionell wurden von den Deutschen Atomeinschläge in New York City schon in den dreißiger Jahren untersucht.
Wenn man aber bedenkt, dass die erste Interkontinentalrakete (R-7) aber erst ein gutes Jahrzehnt nach Kriegsende mit einiger Zuverlässigkeit funktionierte, dann relativieren sich diese Vorstellungen wieder. Eine Rakete in in einem zufäligen Gebiet Londons zu platzieren ist schon noch etwas konventioneller, als einen hochkomplexen (nicht entwickelten) Atomsprengkopf auf eine (nicht entwickelte) Rakete mit einem Vielfachen der Vorgängerleistung zu setzen.
Bei der damaligen Genauigkeit hätte man schon froh sein können, wenn man den richtigen Bundesstaat getroffen hätte...
 
zinger

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Die Amerikaner haben das deutsche Atomprogramm seinerzeit jedenfalls sehr ernst genommen.
Die Amerikaner haben ja auch in den 90ern beim 2.Golfkrieg das Irakische Atomprogramm (und generell Massenvernichtungswaffen des Irak) sehr ernst genommen...:FFTeufel:

allein auf so einer Aussage würde ich keine real existierende Bedrohung herleiten, da spielt zuviel Politik bzw. generell nationale Interessen eine Rolle!

ich für meinen Teil glaube nicht das es damals in dieser Richtung ernstzunehmendes Gefahrenpotential in D. gegeben haben könnte.
WvB hat ja auch zu seiner NASA-Zeit hübsche Grafiken zu Marsreisen erstellt, aus denen ist ja auch nicht arg viel geworden, vom Reissbrett bis zur Einsatzreife dauert es eben immer eine Weile, auch damals schon...
 
WaS

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Die dort benutzte Formulierung "Büttenredner der Raumfahrt" ist an Dummheit
und Frechheit nicht zu überbieten.

Aus demselben Artikel: "Hätte von Braun Alternativen gehabt, ohne die
verhängnisvolle Allianz mit dem NS-Regime seine Träume vom Raketenflug zu
verwirklichen? Sicher, er hätte emigrieren können." Da stelle ich mal die
rhethorische Frage, ob es woanders nicht auch nur die Militärs gewesen wären,
die ihm die notwendigen Mittel gegeben hätten...



... ein Buchtipp: Rainer Karlsch: Hitlers Bombe

Auszug aus Kritik der FAZ:
[...] das NS-Regime strukturell unfähig war, ein technisches Großprojekt unter
den Anforderungen der Moderne - und zwar auf allen Ebenen - voranzutreiben.
Angesichts des - technisch - erfolgreichen V2-Projekts muss man sich diesen
Satz schon auf der Zunge zergehen lassen... :FFTeufel:

Wer solchen Mist schreibt, darf als sachlich disqualifiziert gelten.
 
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Das ganze V1- und V2-Programm hatte keinen militärischen Nutzen und war "nur" für Propagandazwecke zu gebrauchen.

Durch Deutschlands Überheblichkeit innerhalb der ersten Kriegsjahre wurde das Potential z.B. der Me-262 überhaupt nicht erkannt.
Hätte man diese nicht zu spät und dann nicht noch als Jabo eingesetzt, hätte das viel mehr Nutzen ergeben.
Das würde ich nicht als effizient und vorhersehend bezeichnen.
 
Toryu

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Der Mann ist unter Termindruck auf den Mond gekommen, sobald er genug Geld dafür kriegte. Der hat technologisch alles hinbekommen, was er sich in den Kopf setzte.
"Der Mann" und seine Leute haben im Angesicht einer riesigen Zuliefererindustrie eines Landes mit strotzender Wirtschaftsleistung seinen Teil zum Projekt beigetragen.
Er war nur ein Rädchen von vielen im Mondflugprogramm.

Die Amerikarakete gab es nicht nur ausschließlich auf Blaupausen - es gab auch keine ausreichenden Entwicklungsressourcen. Oder ist dir ein Betrieb im damaligen Reich bekannt, der die Rakete von Peenemünde nach Manhattan bringt? :wink:
 

Rhönlerche

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Niemand hat hier behauptet, die sei fertig geworden. Es geht um das Konzept. Von Braun hätte vermutlich bei den Nazis fleißig weiter gemacht, wenn der Krieg nicht 1945 zu Ende gewesen wäre. Mit allen technologischen Konsequenzen und zwar nicht der Mondrakete.
 
mcnoch

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An der moralischen Bewertung der Verantwortlichkeit eines einzelnen für Geschehnisse innerhalb eines Systems werden wir hier genauso scheitern, wie alle anderen zuvor. Die meisten Waffensysteme/träger wurden nun mal nicht von hoch moralischen Pazifisten entwickelt.

WvB Arbeitsweise weist übrigens erstaunlich viele Parallelen zu der von Steve Jobs auf. Beide waren nicht die Technik-Guru, waren aber dicht genug dran und verstanden genug, um die Projekte zu entwickeln und durch zu bringen.
 

Rhönlerche

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Diese Übervorsicht, sich bloß kein moralisches Urteil erlauben zu dürfen, verstehe ich nicht. Natürlich wissen wir nicht, "wie wir uns verhalten hätten". Das ist doch banal. Trotzdem darf man -mit allem Respekt- über Leute urteilen. Nicht als Scharfrichter und nicht selbstgerecht aber schon auch moralisch. Über Mutter Theresa, Stalin, Kleopatra und selbst Rotkäppchen. Ich sehe da gar kein Problem. Wie sollte man sonst Erkenntnis gewinnen? Man kommt eben zu einer Meinung. Es heißt ja nicht, das alles schwarz-weiß ausfällt. Darüber kann man doch auch gut diskutieren.

Ich bewundere auch von Brauns herausragenden Erfindergeist aber die KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, und zwar in ganz großem Stil eingesetzt, sind einfach eine Schande und ein Verbrechen. Und auch, einem Diktator im Krieg Waffen zu konstruieren, der sie skrupellos einsetzte. Ist natürlich auch heute ein heißes Eisen, wie weit darf man als genialer Wissenschaftler gehen?
 
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