W2012BB HobbyBoss Iljuschin Il-2

[Der Lingener]

Und so das Orgenol:

 

[Der Lingener]

Da muss einiges geändert werden.
Fangen wir mit dem Dünnerschleifen der mittleren Platte an - in der Mitte das schon beschliffene Segment:

 

[Der Lingener]

Nach der mittleren Platte und weil wir gerade so schön beim Schleifen und Feilen waren, habe ich mich dann noch der unteren Lufteinlauflippe gewidmet und hier ein wenig mit dem Skalpell geschabt und nachgefeilt: Jetzt passt sie sich (zumindest bei der Trockenmontage, viel besser an des obere Klarsichtbugsegment an.
Wie auf dem Photo des original Lufteinlaufes zu sehen, befindet sich in der Mitte ein Steg...den unsere chinesischen Freunde der Einfachheit halber weggelassen haben! Einen detaillierten, später nicht mehr sichtbaren Motor konzipieren, aber solche offensichtlichen Teile unterschlagen - na ja! Selbst ist der "Macher" und mit einem "Dahabbichnoch!" wurde schnell aus einem gezogenen und ein wenig flachgefeilten Stück Gussast dieser Steg imitiert.
Und so schaut das ganze Element nun, fertig zum Einbau, aus:

 

[Der Lingener]

Ihr Lieben, nach einem ausgedehnten Spaziergang (höllisch windig hier an der Nordsee) ist es mittlerweile Abendbrotzeit und dann muss ich in´s Bettchen - morgen früh ist Abreisetag und eine herrlich intensive, aber gerade deshalb so entspannende Bastelwoche geht zu Ende. Meinen Dank an meine Frau, die mir diese Woche zum Geburtstag geschenkt hat und der ich das wirklich nicht hoch genug anrechnen kann: Gerade, weil sie sonst mit meinem "Gebastel" absolut nichts am Hut hat und ihr im Gegenteil mein Hobby ein Dorn im Auge ist.

Da ich meine Utensilien schon verpackt habe, bleibt mir nach der Frage "Wer hat an der Uhr gedreht?" nur zu sagen:"Heute ist nicht alle Tage - ich komm wieder, keine Frage!"
Zum Abschluss meines ersten Baubericht-Teils noch ein paar Bilder vom Ambiente...

Danke für´s bisherige Mitlesen und Kommentieren und bleibt mir gewogen...

Mein provisorischer Bastelplatz in der Küche:

 

[Der Lingener]

Der lebensnotwendige Treibstoff nebst Laptop:

 

[Der Lingener]

...und zum Abschluss noch die hier auf Ameland unverzichtbaren leckeren Stroopwafels mit Honigsirupfüllung:

 

[marmel69]

Weiter so, tolles Modell!

Alles mit der rechten hand, versteht sich: die linke war ja mit Anpressen der Teile bis zum Aushärten des Tamiyaklebers beschäftigt! Und zwischendurch immer wieder zentimeterweise neuen Kleber in die Rumpfnaht einbringen, anpressen, warten...

Mein Tipp hierfür ist: Nimm Tesa-Film oder ein ähnliches Produkt und verklebe die Teile mit sehr viel Spannung. Das funktioniert prima und dann hast Du auch die andere Hand frei, für was auch immer Du damit anfangen willst.

...und zum Abschluss noch die hier auf Ameland unverzichtbaren leckeren Stroopwafels mit Honigsirupfüllung:

Die Waffeln natürlich schön über den Kaffee angewärmt, oder?!?!

Mach bitte schön weiter. Sehr unterhaltsam, Dein Baubericht.

 

[FREDO]

Gerade, weil sie sonst mit meinem "Gebastel" absolut nichts am Hut hat und ihr im Gegenteil mein Hobby ein Dorn im Auge ist.

Aber sie hat dich wohl damit geheiratet und es somit akzeptiert... Ansonsten wäre es ihr vielleicht lieber, dich jeden Tag von der Kneipe abzuholen?



Sei's drum, ich kenne das Problem noch viel intensiver... Aber es legt sich mit den Jahren... Kommt Zeit, kommt Rat...

All the best.

 

[Monitor]

Insgesamt sehr schöner Beitrag.

 

[Der Lingener]

Aber es legt sich mit den Jahren... Kommt Zeit, kommt Rat....

Wie jetzt? Noch mehr Zeit? Wir sind seit 1986 zusammen und seit 1998 verheiratet.....

@marmel69: Das mit Tesa oder einem anderen Band klappt nur bedingt: Ich arbeite mit Tamiya Extra Thin, einem Schmelzkleber (ich weiss: alle Plastikkleber sind letztlich Schmelzkleber, lösen sie doch das Plastik an und verschmelzen es miteinander!), der extrem schnell aushärtet: Nur im Falle der Rumpfspannung war trotzdem längeres Halten unter starkem Druck notwendig...und damit die Teile wirklich plan und passgenau verschweisst werden, halte ich sie lieber mit der Hand - dann kann ich in der ersten halben Minute noch leicht korrigieren. Tesa und Gummibänder geben einfach zu sehr nach.

Michael (jetzt hab ich doch noch den Laptop rausgekramt, weil ich noch was in Sachen Verbandsarbeit erledigen musste )

 

[somvet0815]

Sehr schön bis hierhin und sehr unterhaltsam. Besser als jedes Fernsehprogramm. Ich bin schon gespannt wies weiter geht. Schönen Gruß auch an die wehrte Frau Gemahlin - einmalig diese Geburtstagsgeschenk Ich hab meiner sofort davon erzählt, aber sie hat leider noch nicht angebissen!

Beste Grüße von der Ostsee
Hendrik

 

[Der Lingener]

Einen wunderschönen guten Morgen aus dem nasskalten Emsland.
Seit meinem letzten Eintrag in diesem Baubericht sind ja mittlerweile 2 ganze Monate (!) vergangen und mir wurde während des Bastelns an einigen anderen Projekten für unsere DPMV-Modellvergleichsartikel (u.a. 1/24er Autos! Wer hätte gedacht, dass ich mal nen Mini und ne Ente bauen würde!) irgendwann Mitte Mai sonnenklar, dass bis zum Wettbewerbsende nur noch knapp einen Monat Zeit ist! Mal wieder Speedbasteln angesagt - wie immer bei mir! Na ja, aus Erfahrung weder gut noch klug!
Mittlerweile bin ich natürlich schon einen ganzen Stück vorangekommen und möchte euch, Schlag auf Schlag, die bisherigen weiteren Baufortschritte zeigen.

Beginnen wir mit dem bauchseitig montierten Ölkühler unserer Iljuschin.
Das Bausatzteil bei Hobby Boss ist doch arg einfach gehalten und so habe ich mir ein wenig photogeätztes Gittermaterial zurechtgeschnitten und die Frontseite des Ölkühlers mit einer Gitterimitation versehen...vielleicht nicht wirklich der Weisheit letzter Schluss, aber besser als die planen Flächen von HobbyBoss!
Links seht ihr schon drei montierte Gittersegmente, rechts die beiden unbehandelten Teilesegmente:

 

[Der Lingener]

Sodann musste bei der Montage des Ölkühlers in die Unterseite des Tragflächenmittelstücks bedacht werden, dass im Original zwei bewegliche Panzerplatten den Kühler vor Beschuss von unten/vorne schützten - also habe ich solche Panzerplatten mit ein wenig Plastiksheet für die Klappen und einem profilierten Stab für deren Anlenkung nachgebildet:

 

[Der Lingener]

Selbstverständlich müssen solche Panzerplatten auch auf der Rückseite des bauchseitigen Ölkühlers montiert werden, um selbigen auch gegen Beschuss von hinten/unten zu schützen.
Anschließend wird dieser lackierte und leicht verfeinerte Ölkühler in das untere Tragflächenmittelstück geklebt und eine Abschlussplatte obendrauf angebracht - fertig!

Als nächstes waren dann die internen Bombenschächte dran. Diese werden mit photogeätzten Strukturteilen immens aufgewertet: HobbyBoss hat hier einfache undetaillierte Plastikschächte modelliert, in die dann die beiden Seiten und die Front- sowie Heckpartie aus Photoätzteilen eingeklebt werden sollen. Da ich vorhabe, eine Seite gechlossen und eine geöffnet darzustellen, wurden nur die beiden (von unten gesehen) steuerbordseitigen Bombenschächte bearbeitet. Warum nur eine Seite geöffnet? Ich will zeigen, dass trotz der aussen (zwischen den beiden einzelnen Bombenschächten) angehängten Bombe dennoch auch die inneren Bombenschächte funktionsfähig blieben. Zunächst dachte ich: Entweder aussen eine Bombe oder innen in den Schächten! Weit gefehlt: Zuerst wurde die (aussen aufgehängte) FAB 250 abgeworfen, danach klappten die Bombenschlösser ein und die beiden Bombenschächte konnten geöffnet werden! Clevere Konstruktion, die ein Maximum an Bombenlast ermöglichte!
Hier sieht man das sehr schön: (Quelle: 4+ Publications: Ilyushin Il-2 Shturmovik, S. 38)

 

[Der Lingener]

Hier seht ihr die für die Ausgestaltung der Bombenschächte vorgesehenen Photoätzteile...

 

[Der Lingener]

...und so schaut das Ganze dann montiert aus (die seltsame beige Farbe am Dach der Bombenschächte rührt von der Reflektion durch die Photoätzteile her):

 

[Der Lingener]

Mit diesen vorbereitenden Arbeiten wären wir dann auch schon zur Stunde der Wahrheit gekommen: Passt das Tragflächenmittelstück an den Rumpf? Und werden sich die beiden Oberschalen problemlos in die Aussparungen in den Rumpseiten einpassen lassen?
Ich muss gestehen, dass ich vor dieser Montage echt Bammel hatte: Wie und in welcher Reihenfolge soll man das gesamte Tragflächenmittelsegment montieren? Das muss doch irgendwo haken!
Weit gefehlt: Alles passte prima ineinander - mit einer Ausnahme (siehe weiter unten)!
Wichtig ist nur die Einhaltung der Reihenfolge: Zuerst wird das Unterteil des Tragflächenmittelstücks an den Rumpf angepasst - mit ein wenig Tamiya Extra Thin und Sekundenkleber zur Verstärkung ging das recht flott und ohne Schwierigkeiten vonstatten und nach ca. 10 Minuten kleben und anpressen präsentiert sich die Tragflächen/Rumpfsektion nun so:

 

[Der Lingener]

Nun fehlt "nur" noch das Anbringen der beiden Oberhälften steuer- und backbords! Wenn man hier folgendermaßen vorgeht, sollte eigentlich auch dies ohne Schwierigkeiten zu bewerkstelligen sein: Zunächst das rumpfseitige Teil in die rechteckige Aussparung des Rumpfes einklicken und dann voorsichtig die gesamte Oberhälfte nach unten drücken - wenn alles gut geht, "klickt" die Oberseite hörbar in die Passzapfen der Unterseite und man kann mit dem Verkleben beginnen. Wichtig: Erst OHNE Kleber in Position manöverieren und erst dann segmentweise den Kleber einbringen! Positioniert man das Teil schon mit Kleber auf den Klebeflächen und irgendetwas "hakt", dann kann man, meine Ungeschicklichkeit vorausgesetzt, viel mit Kleber versauen!

 

[Der Lingener]

Fertig schaut die Baugruppe dann so aus:

 

[Der Lingener]

Auffällig: Die Spalten entlang der jeweiligen Klebenähte und der leichte Überstand in Höhe des Treibstofftanks sowie (auf einem der vorherigen Bilder) an der Tragflächenunterseite/Rumpfbug. Darum kümmern wir uns im nächsten Schritt.
Soweit bin ich also mittlerweile mit der Montage "meiner" Iljushin und ich hoffe, die nächsten drei Wochen noch intensiv zum Weiterbasteln nutzen zu können. Was jetzt schon auffällt: Der Bug des Modells wird irre schwer und nun weiß ich auch, warum HobbyBoss ihrer Iljuschin Weißmetallfahrwerke beigegeben haben. Ob man sie tatsächlich braucht, wird die Folgezeit zeigen...

Bis dahin: Bleibt mir gewogen ...

Michael