Skoda-Kauba Sk V4 / Sk 257

[Flugi]

Nach meinem Kenntnissstand ist folgendes passiert:

Die Sk 257 war in der ursprünglichen Entwicklungslinie von Skoda- Kauba als Sk V-4 bezeichnet. Alle Flugzeuge oder Projekte von Otto Kauba hatte eine V- Bezeichnung.
Das RLM erteilte einen Bauauftrag mit der Musterbezeichnung Sk 257.
Es wurden nur zwei Prototypen gebaut. Der erste besaß einen glatten Propellerspinner und eine stärker ausgeformte Kabinenhaube und flog mit der Zulassung D-EZWA.

 

[Flugi]

Der zweite Prototyp hatte die patentierte Argus-Windmühlen Propellernabe und eine flachere Kabinenhaube.
Die Serienfertigung soll in Biskupice/Polen angelaufen sein. Bis Kriegsende waren jedoch nur fünf Flugzeuge fertig.
Der von Dir aufgeführte Link könnte natürlich zwei von den fünf "Serienflugzeugen" zeigen.

 

[Flugi]

Hier noch eine Risszeichnung aus einer alten tschechischen Fliegerzeitschrift

 

[Flugi]

... und abschließend die technischen Daten in Tschechisch

 

[juergen.klueser]

Um die Diskussion weiter voran zu treiben, hier mein bescheidener Anteil.
Hallo Jürgen,
in der Regel bauen die meisten hier Modelle, wo im Vorfeld sich schon mal kundig gemacht wird und Fakten zusammen getragen werden. Dies ist natürlich eine völlig neue Variante. Erst mal schnell ein Modell gebaut und dann sich mit der Geschichte verdraut machen. Ok, durch aus legitim, wenn es der Sache dienlich ist?
Ich hab mal ein wenig in meinem Archiv gegraben.

Also dies hier ist die Variante, die Du gebaut hast. Das Leitwerk und die Kabinenhaube passen da nun gar nicht dazu.

Hallo Flugi,
genau so war es halt nicht. Vielen Dank für Deine Mühe, die Infos rauszusuchen!! Da hast Du Dir ja richtig Arbeit gemacht Ich hatte sehr wohl recherchiert, und dabei das Gleiche gefunden. Schau Dir aber mal das Bild aus meinem Link an. Dabei wirst Du erkennen, dass es eine andere Bauausführung gab. Schau Dir mal vor allem die Kanzel an - das ist die spätere Ausführung. Die habe ich gebaut, da der Kit diese Form hatte.
Was mich zu den Fragen oben trieb, war dass alle Beschreibungen nur kurz darauf eingehen, dass spätere Maschinen umgebaut wurden bzw. die andere Kanzel erhielten etc.
Danke nochmal, viele Grüße
Jürgen

 

[Flugi]

Hallo Flugi,
Ich hatte sehr wohl recherchiert, und dabei das Gleiche gefunden.

Ok, dann nehme ich alles zurück.

Schau Dir aber mal das Bild aus meinem Link an. Dabei wirst Du erkennen, dass es eine andere Bauausführung gab. Schau Dir mal vor allem die Kanzel an - das ist die spätere Ausführung. Die habe ich gebaut, da der Kit diese Form hatte.
....
Jürgen

Hab ich doch gemacht. Die andere Bauausführung, wie Deine Modellausführung, kann ja dann nur die der fünf "Serienflugzeuge" sein. Schade, das man die Propeller nicht sieht. Kabinenhaube und Seitenleitwerk zeigen das ja sehr gut. Nun ja, Recherche hin, Recherche her, die D-EZWA war der erste Prototyp und sieht anders aus, wie Dein Modell. Da kann man nur eines noch machen, das Modell umlackieren.

 

[juergen.klueser]

Da kann man nur eines noch machen, das Modell umlackieren.

Da haste wohl recht. Werde ich wohl irgendwann machen. Davor wollte ich aber mehr über diese Ausführung in Erfahrung bringen.
Danke nochmal!
Viele Grüße
Jürgen

 

[Flugi]

Ich habe gerade mal ein wenig gegoogelt, ist ja doch einiges zum Thema im Netz zu finden. Was aber auffällt, an Fotos findet man immer wieder die gleichen Fotos, wie ich sie in meinen Hefter vor 35 Jahren abgeheftet habe. Das Referenzmaterial zu diesem Typ scheint da schon historisch bedingt, sehr begrenzt.

 

[FREDO]

Hallo,

ich versuch mal eine Erklärung, die gewiss in Teilen etwas hypothetisch sein mag...

1. Sk V4 : der Grundtyp von Kauba, der zur Lufttauglichkeit das ZKz. D-EZWA erhielt, mit "Normal"propeller und As 10 Motor. Der Tf-Holm is hier wohl geknickt(Pfeilform), in der typischen (auch anspruchsvollen) Rohrform. [Nemecek: Bildunterschrift: Skoda-Kauba V-4 (prototyp)]. Die Zeichnung zeigt auch angedeutet den Tf-Holm und die Gitterkonstruktion des Rumpfes.

2. Darauf Forderung des RLM mit As 410 Motor und "Schrauben"propeller. Diese sind beide schwerer; der Schwerpunkt verlagerte sich nach vorn. Kauba hat dies wohl mit einem geänderten Tf ausgeglichen: gerade durchgehender (einfacherer) Tf-Holm. Das Zkz wurde mit neuem Tf beibehalten, die Flugtauglichkeit bewiesen, nebst den anderen kleinen Umbauten, die aufgrund der modularen Gitterrumpfkonstruktion durchführbar waren. Hier erstmals die Bezeichnung Sk 257 verwendet. [Nemecek: Bildunterschrift: Serienversion V-4, Bezeichnung SK 257]. (Foto ist allerdings ohne ZKz.!)
Nach Nemecek wurden dazu bei Avia zwei Prototypen gebaut, der erste ist m.M. dein Modell, das aus Kostengründen so aus der V4 umgebaut wurde, der andere ist nicht weiter verzeichnet.

3. Anlauf der Serienfertigung 257: es war eine Stückzahl von 1000 Stück durch eine slowakisches Unternehmen vorgesehen. Dort wurden 100 Stück angearbeitet, der Auftrag aufgrund der schlechten Verarbeitungsweise jedoch nach 5 Maschinen gecancelt. Zwei von diesen zeigt das Unfallfoto.

Soviel dazu, vielleicht kommt ja noch weiteres zutage.

Grüsse
FredO

ed. der Ort heißt Trencianske Biskupice in der Slowakei, heute Ortsteil von Trencin: Letecké opravovne Trenčín, a.s.
Legionárska 160, SK-91104 Trenčín

 

[Hotte]

Für welche Rolle waren diese 1000 Serien Maschinen gedacht?

Hotte

 

[FREDO]

Aufgrund der Bauweise wohl als Anfängervorschulung für schnelle Jagdflugzeuge...

 

[Michael aus G.]

Verwirrung stiften dieses Bild hier. Zeigt sie meiner Meinung nach die SK V4, obwohl es so wirkt als hätte sie eine gerade Flächenvorderkante wie die SK 257V2.

 

[FREDO]

Meine These Pkt. 2 ...

 

[juergen.klueser]

...., das aus Kostengründen so aus der V4 umgebaut wurde, der andere ist nicht weiter verzeichnet...

Hallo FREDO,

meinen herzlichen Dank
Das bringt wirklich Licht ins Dunkel. Hatte zwar gelesen, dass auch die V4 umgebaut wurde, jedoch nichts näheres dazu. Deine Darstellung erscheint sehr schlüssig.
Klasse ist auch die Erklärung, warum die "Serie" ein anderes Aussehen hatte.

Danke, Gruß
Jürgen

 

[juergen.klueser]

Vielleicht könnte man bei der gelegenheit auch gleich noch was zur V5 klären: Es geistert im Netz eine Risszeichnung rum. Links diese und rechts die Risszeichnung des Bausatzes von RS Resin. Die Flügelformen sind schon extrem unterschiedlich. Schreibt Nemecek etwas dazu oder hat gar eine Zeichnung oder ein Photo des Mock-up?

Quellen:
- linker Teil: http://s3.postimage.org/48s7wgqoy/sk_v5_miranda.jpg
- rechter Teil: Bauplan RS Models Skoda-Kauba V5

 

[FREDO]

Das linke entspricht wohl dem ersten Konzept vom Kauba, N. hat es in einer Baureihentabelle auch so (Draufsicht) stilisiert. Allerdings soll wohl das RLM in puncto Großseriefertigung nicht so begeistert davon gewesen sein, weswegen Kauba sich nochmal an der Form der Fw 190 D orientierte. Dieses soll dann wohl die rechte Abbildung darstellen. Beide Modelle blieben aber wohl im Projektstadium stecken, jedenfalls ist von der V5 nur eine Komponentendarstellung abgebildet.

 

[juergen.klueser]

Puh, dann hab ich ja Glück. Dachte schon, ich müsste den Flügel scratch anfertigen.
Danke
Jürgen

 

[Michael aus G.]

Vielleicht könnte man bei der gelegenheit auch gleich noch was zur V5 klären: Es geistert im Netz eine Risszeichnung rum. Links diese und rechts die Risszeichnung des Bausatzes von RS Resin. Die Flügelformen sind schon extrem unterschiedlich. Schreibt Nemecek etwas dazu oder hat gar eine Zeichnung oder ein Photo des Mock-up?

Leider über die Tragflügelgeometrie nicht sehr aussagekräftig.

 

[juergen.klueser]

Trotzdem sehr interessant. Das Bild kannte ich noch nicht.
Danke!
Jürgen

 

[Junkers-Peter]

Hallo Jürgen,
es hilft dir beim Klären des Aussehens deines Modells üüüberhaupt nicht weiter , aber der Junkers-Flugkapitän Pancherz ist die Kiste im März 1944 in Prag-Rusin einmal geflogen. Vielleicht dient das auch etwas der zeitlichen Einordnung. Anbei die entsprechende Seite aus seinem Flugbuch.

Viele Grüße
Peter