Belgische (?) Güterwagen bei der SFS Flandern I in Zeebrugge

Diskutiere Belgische (?) Güterwagen bei der SFS Flandern I in Zeebrugge im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo zusamen, ich beschäftige mich gerade (und auch noch eine ganze Weile) mit der Seeflugstation Flandern I in Zeebrugge, und da bin ich auf...
MichiK

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Hallo zusamen,

ich beschäftige mich gerade (und auch noch eine ganze Weile) mit der Seeflugstation Flandern I in Zeebrugge, und da bin ich auf ein kleines Problemchen gestoßen, das ich ganz gerne mal diskutieren möchte: Bekanntlich wurden die Flugzeuge der SFS an Land auf Eisenbahnwaggons gelagert und, auf diesen, auf der Hafenmole zwischen den Flugzeugschuppen und den Kränen (mit denen sie ein- und ausgesetzt wurden) hin- und hergefahren. Im Laufe des Kriegs wurden für diesen Zweck spezielle Tiefladewagen angeschaft, anfangs wurden aber ausschließlich ganz gewöhnliche Güterwagen benutzt. Wie z.B. die auf diesen Bildern hier:

http://imageshack.us/f/37/36868632.jpg/
http://imageshack.us/f/96/ff292096bu.jpg/
http://imageshack.us/f/706/zee21.jpg/

Zunächsteinmal wäre es natürlich interessant um was für Wägen es sich dabei überhaupt handelt. Deutsche Bauarten kann ich weitgehend ausschließen, am
wahrscheinlichsten ist es, daß es sich um beschlagnahmte Belgische Fahrzeuge handelte. Einen guten Kandidaten hätte ich auch schon, den "wagon plat 15 t a
haussettes et ranchers" von 1893 (auf http://www.tassignon.be/trains/musee_nord/musee_nord.htm bis zum Exponat 41 runterscrollen, das ist etwa in der Mitte der Seite).

Jetzt habe ich aber ein kleines Problem mit den angeschriebenen Nummern: Wären das Wägen der damaligen Belgischen Staatsbahn, kann es sich nicht um die Wagennummer handeln, denn die müsste sechsstellig sein. Alternativ könnte es sich eventuell um Wagen der Nord Belge, dem Belgischen 'Anhängsel' der Französischen Nordbahn, handeln (die hatte wohl in diesem Zeitraum tatsächlich Güterwagen mit dreistelligen Nummern -> http://de.groups.yahoo.com/group/LBF/message/2654).

So richtig daran glauben will ich aber nicht, aus folgenden Gründen:
1.) Die Nummern sind bei allen drei Wagen an ganz unterschiedlichen Stellen auf die Bordwände aufgemalt, das ist ganz und gar Eisenbahn untypisch.
2.) Auf den meisten bekannten Bildern sind die Bordwände völlig entfernt worden, eben bis auf gerade je eine halbe, heruntergeklappte Seitenwand. Für den eigentlichen Flugbetrieb erfüllen diese keinen ersichtlichen Zweck, denkbar wäre aber, daß sie weiter als Nummernschilder dienen. Die Wagennummer der Eisenbahngesellschaft kann aber eigentlich auch nicht von interesse sein, zumal die eh auch immer am Fahrgestell wiederholt wurde.
3.) Sieht man sich das erste Bild mal genauer an, so stellt man fest, daß die Schwimmer des Flugzeugs in den Bohlenbelag des Wagenbodens eingelassen sind, und zwar ziemlich exakt. Oder mit anderen Worten, der Wagen ist an genau dieses eine Flugzeug angepaßt worden.

Ich hege daher den Verdacht, daß es sich bei den angeschriebenen Nummer um die des jeweils zugehörigen Flugzeugs handelt. Leider liegt mir nur ein einziges Bild vor an dem sich eine Korrespondenz zwischen Flugzeug- und Wagennummer belegen läßt, bei allen anderen hat gerade irgendwer seinen Gipskopf davor oder von den Nummern ist gar nichts zu erkennen. :mad-new:


Deswegen meine Frage: Hat oder kennt jemand noch weitere Bilder die eventuell eine Übereinstimmung von Flugzeug- und Wagennummer belegen? Ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Gruß
Michi
 
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Hans Trauner

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Ich teile deinen Verdacht, insbesondere weil die Nummer auf der Innenseite der heruntergeklappten Bordwand steht. Wenn die Bordwand in Fahrstellung ist, steht die Nummer innen, auf dem Kopf. Die Nummer dient wohl der eindeutigen Zuordnung der Einzelteile bei Be- und Entladung. Zwar sollten die Nummern auch auf den Teilen stehen, aber so macht das auch Sinn.

H
 
MichiK

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Hallo Hans,

"leider" ist es nicht so, daß es diese Form von Anschriften bei der Eisenbahn nicht gegeben hätte. Gerade in Bayern gab es z.B. einen ganzen Haufen Waggons mit niederen, abklappbaren Bordwänden, die darüberhinaus mit einem Drehschemel ausgestattet waren. Wurden die zum Langholztransport verwendet, so mussten die Bordwände heruntergeklappt (bzw. eine Stirnwand herausgenommen) werden und genau dafür waren auch an den Innenseiten der Seitenwände der Eigentumsvermerk und die Wagennummer angeschrieben, eben damit auch bei abgeklappten Bordwänden diese Anschriften noch zu sehen waren (und der Zettelhalter ist an Streben unter dem Langträger angebracht gewesen, damit auch der stets zugänglich war).

Einstweilen bin ich sogar auf ein zweites Bilddokument gestoßen, daß die Nummern von Flugzeug und Wagen zeigt, mit der Gotha UWD im Propellerblatt Nr. 23 auf Seite 837. Daß bräuchte ich allerdings in größerer Auflösung um die Wagennummer auch lesen zu können, da warte ich jetzt auf Antwort.


Schönes Wochenende!
Michi
 

Xena

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Was die Waggons angeht, würde ich im Drehscheiben Forum fragen. Dort sitzen die Experten.
 
MichiK

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Danke, Xena, Drehscheibe ist eine Superidee!

Hätt' ich auch selber drauf kommen können... grummelgrummelgrummel....
 
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