Klaus Lenhart stirbt bei Absturz

Diskutiere Klaus Lenhart stirbt bei Absturz im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Die Geschichte ist wirklich insgesamt ein bisschen komisch. Das der erfahrene Kunstflieger nach Übernahme der Kontrolle das Flugzeug nach einer...

devastato

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Die Geschichte ist wirklich insgesamt ein bisschen komisch. Das der erfahrene Kunstflieger nach Übernahme der Kontrolle das Flugzeug nach einer scharfen Rechtskurve Richtung Waldrand steuern wollte könnte der Grund für die "Spirale" sein. Dass dann der ursprüngliche PIC zusätzlich am Horn hantierte wäre auch eine mögliche Ursache für die Waldlandung.

Was ich im Bericht zuerst überlesen hatte:
"Die Tankwahlschaltung stand auf „Aus“." (Seite 42)
 
macfly

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Was ich im Bericht zuerst überlesen hatte:
"Die Tankwahlschaltung stand auf „Aus“." (Seite 42)
Somit hat der Pilot in diesem Punkt also alles richtig gemacht. Die Handgriffe bei Motorausfall/Notlandung übt man ja ein. Das Blockieren der Verbindung vom Tank zum (heißen) Motorraum ist einer der ersten Handgriffe (nach dem Sicherstellen der Fahrt/Andrücken und Auswahl des Notlandefeldes).
Wenn der Aufschlag so heftig ist, dass der Tank selbst oder die Treibstoffleitung schon vor dem Schalter reißt, ist ein Treibstoffbrand natürlich trotzdem nicht ausgeschlossen - trotzdem ist das Kappen ein wichtiger Punkt bei Notlandungen "im Feld".
 

Mr.X

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Schade und traurig das die Verfahren hierzuschon eingestellt worden sind...
Es ist für mich unverständlich wie der damalig Pilot es heute noch schafft arogant durch die Welt zu laufen....
Ich bin der meinung er gehört def. hinter Gittern inkl. entzug aller Lizenzen...


Grüße,
Tom
 
Intrepid

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Ich bin der meinung er gehört def. hinter Gittern inkl. entzug aller Lizenzen ...
Meinst Du den, der das Vertrautmachen durchgeführt hat, oder den, der es erhalten hat?
 

Flaperon

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Irgendwie gehen die Aussagen des überlebenden Piloten in eine komplett andere Richtung als die Ergebnisse der BFU.
Wie kann das sein? Wird sowas nicht weiterverfolgt oder dient dieses Gutachten jetzt einer weiteren, evtl. strafrechtlichen Untersuchung gegen den 2. Piloten?

Auch die angeblich versuchte Bergung des bewußtlosen aus dem Wrack konnte nicht nachgestellt werden.
 
krohmie

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Die ganze Geschichte ist tragisch ...

... und das ein eher junger Mensch sich vielleicht einen tragischen Fehler (Mixer und Prop verwechselt? Evtl Tankwahlschalter nicht richtig gerastet?) nicht eingestehen kann bzw. ihn verdrängt ist bei solchen und ähnlichen Unfallvorgängen nichts Aussergewöhnliches.
Auch eine fehlerhaft Sicht des Geschehens (Farht rausnehmen für die Waldlandung), wo doch wohl noch gut Leistung (zu spät) wiederkam fällt in die gleiche Thematik.

Das ist nicht dringend bewusstes Lügen, sindern kann auch eine Überlebenstrategie unserer Psyche sein.

Was die Bergung angeht, so wiedersprechen sich BFU Bericht und Darstellung des im hinteren Sitz aus meines Sicht nicht.
Klar ist aus dem hinteren Sitz war es ihm nicht möglich den vor ihm zu bergen.

Das heisst aber auch, das es Klaus Lennhardt noch teilweise selbst aus dem Wrack geschafft hat.

Ansonsten fangen die Löcher im Schweizer Käse sicher schon vorher an, beim Biefing des Fluges, über das wir nichts erfahren.

Auch die Bruchlandung im Maisfeld auf der Hahnweide im Spätsommer vorher mit Triebwerksstörung beim Gasannehmen wirft Fragen auf.
War hier die Ursache vielleicht doch nicht gefunden/beseitigt?

Wir werden/müssen es nicht wissen.
Die Betroffenen und Hinterbliebenen müssen damit leben.

Gruss
Thomas
der dankbar ist für viele Jahre unfallfreies Fliegen.
 
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krohmie

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Irgendwie gehen die Aussagen des überlebenden Piloten in eine komplett andere Richtung als die Ergebnisse der BFU.
Wie kann das sein? Wird sowas nicht weiterverfolgt oder dient dieses Gutachten jetzt einer weiteren, evtl. strafrechtlichen Untersuchung gegen den 2. Piloten?
Eine BFU Untersuchung hat keine strafrechtliche Relevanz:


"Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung

Die BFU hat die Aufgabe, Unfälle und schwere Störungen beim Betrieb von Luftfahrzeugen in Deutschland zu untersuchen und deren Ursachen zu ermitteln.

Nach dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen bei dem Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (FlUUG) wird zu jeder Untersuchung ein Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in einer der Art und Schwere des Ereignisses angemessenen Form verfasst. Dieser Bericht verweist auf den ausschließlichen Untersuchungszweck.

Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen."

Quelle bfu-web.de
 

arneh

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Schade und traurig das die Verfahren hierzuschon eingestellt worden sind...
Es ist für mich unverständlich wie der damalig Pilot es heute noch schafft arogant durch die Welt zu laufen....
Ich bin der meinung er gehört def. hinter Gittern inkl. entzug aller Lizenzen...
Hmmm, ich kenne Deine Beweggründe für diese drastische Haltung nicht, aber als komplett ahnungsloser außenstehender kann ich die in der Härte nicht ganz nachvollziehen. Was ich im Bericht lese, vermittelt mir ein Bild eines echt tragischen Unfalles. Da wurden in einer viel zu frühen Flugphase einfach (und sicher gedankenlos) Dinge gemacht, die bei kleinen Fehlern sehr schnell zu einer sehr kritischen Situation führen konnten und dies auch prompt taten. Da ist der Teufel einfach ein echtes Eichhörnchen. Das ist die wertvolle Lektion für alle anderen: Nicht ohne Not an kritischen Bedienelementen rumspielen, bis man eine sichere Höhe erreicht hat.
Alles was danach passiert findet mehr oder weniger im Schockzustand statt und ist nicht wirklich vorhersehbar, wie der einzelne Mensch darauf reagiert. Die Bergung oder Nicht- Bergung und Flucht vor dem Feuer nach dem Crash selber findet dann ganz sicher nicht mehr bewusst sondern nur noch mechanisch statt. Da weiß keiner ob er in so einer Situation 'Held' oder 'Feigling' ist, bis er selber in dieser Situation war. Das kann so weit gehen, dass der Betreffende hinterher gar nicht mehr ein richtiges Bild davon hat, was er wirklich gemacht oder nicht gemacht hat.
Da ich bisher selber Gottseidank das Glück hatte, noch nie in so eine Situation gekommen zu sein, maße ich mir da kein Urteil an.
 
innwolf

innwolf

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Halo,
egal wie das eventuelle mit der Tankwahlschaltung richtig oder falsch war. Eine Extra kann auch zu zweit so geflogen werden daß in der Platzrunde eine Umkehr zum Flugplatz oder Notlandung im freien Gelände jederzeit möglich ist.

Aus dem Unfalbericht: 110l Kraftstoff, 707kg Leermasse, 948kg MTOW, 2 Personen mit Falllschirmen, wie geht das?
 

jackrabbit

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Hallo,

im Unfallbericht steht "Die Startmasse betrug bei einer Leermasse von 707 kg ca. 945 kg.",
also werden die beiden Personen an Bord zusammen ca. 150 kg gewogen haben,
denn der Kraftstoff hatte ja ein Gewicht von ca. 85 kg.

Grüsse
 
krohmie

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Halo,
egal wie das eventuelle mit der Tankwahlschaltung richtig oder falsch war. Eine Extra kann auch zu zweit so geflogen werden daß in der Platzrunde eine Umkehr zum Flugplatz oder Notlandung im freien Gelände jederzeit möglich ist.
Ist bei der Rechtsplatzrunde Piste 13 über dem Talwald leider nicht so!

Da ist nichts landbares, sondern nur Wald.

Und da die Platzrunde hinten um das Naherholungsgebiet Bürgerseen herumgeht bist Du auch nicht nah genug am Platz für einen Abschwung auf die Bahn.

Deine Aussage stimmt natürlich, wenn Du die Extra nicht "normal fliegst", sondern mit extremer Steigrate.
Das wird aber wohl kaum ein Pilot beim ersten Start auf dieser Maschine tun.
 
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