Junkers Ju 88 D-5, Hasegawa 1/72

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Ju 88 D-5, Westa 1 Obdl (Bad Zwischenahn, ca 1942)

Das gezeigte Modell stellt einen Wetteraufklärer der Westa 1 Obdl dar – ohne Bodenwanne, mit zusätzlichem Fenster in der Einstiegsklappe und mit frühen Propellerhauben und Metallpropeller. Ich habe dafür auch Umbauteile von AIMS http://www.aimsmodels.co.uk/ verwendet.
Decals: AIMS 72D005 – Jumo 211J engined Ju 88 collection, Farben: Vallejo Air Acryl

Quellen:
Wekusta / Warpaint Series 7 / Squadron Signal 16 , 85, 1113 / Kagero 13, 14, 15, / Arms & Armour –Star of the Luftwaffe / VDM im Detail / Trojca, Teil 1 & 2 .

Über die Ju 88 als Flugzeug wurde schon genug geschrieben und wer sich für einen (bereits etwas älteren) Baubericht interessiert, wird wieder fündig auf
http://www.ipms.ch/plugins/forum/forum_viewtopic.php?27
 
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Die D-5 war der dritte gebaute Ju 88 Aufklärer und der erste Hasegawa Ju 88 Kit.
Ich wollte eine Aufklärer-Variante der 88 ohne Bodenwanne und machte mich auf die Suche nach entsprechenden Referenzen und Abziehbildern.

Nicht nur war der Hasegawa-Bausatz der A-4 inzwischen erschienen, sondern ich hatte auch das ausgezeichnete und empfehlenswerte Buch „Wekusta“ von Kingston/Selinger über die Deutsche Wetterfliegerei kaufen können. Hier fand ich den Hintergrund und weitere Angaben zur T5+BU auf dem inzwischen erschienenen Decal-Bogen von AIMS. (72D005)

Wekusta: · ISBN-10: 0954560582 · ISBN-13: 978-0954560584
 
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Zwar war auch hier wieder etwas eigene Interpretation nötig, wenn auch nicht bei der Bemalung.
Weshalb wurde ein D-5 Aufklärer beim Wetterdienst eingesetzt, wo doch die Aufklärer-Varianten generell eher Mangelware waren ?

Bei der Lektüre von „Wekusta“ und „Aufklärer“ von Hikoki tauchte eine Erinnerung aus der Bubenzeit wieder auf. Ich hatte damals mit Faszination alle von den Erwachsenen sogenannten „Schundheftchen“ konsumiert, die in den späten 40ern und frühen 50ern am Kiosk unter dem Sammeltitel „Fliegergeschichten“ für ein Taschengeld erhältlich waren.

Eine dieser Geschichten handelte von einem Wettererkundungs- und Fotoaufklärungs-Flug einer Ju 88 von Norddeutschland bis ins nördliche Schottland.

Nach der Lektüre von beiden Büchern scheint es mir absolut einleuchtend, dass Wettererkundung und Fotoaufklärung gerade im Nordatlantik oft miteinander kombiniert wurden, auch wenn das nicht ausdrücklich in der Literatur erwähnt ist.
Schliesslich hatte die Royal Navy in Scapa Flow ihre Flottenbasis und die Luftwaffe wie die Kriegsmarine waren nebst Wetterdaten auch auf Informationen über die Aktivitäten der RN angewiesen.

In „Wekusta“ habe ich auch Angaben zur Ausrüstung mit Meteographen gefunden.
Diese Geräte zur Sammlung von Meteo-Daten waren nicht fest am Flugzeug installiert, sondern wurden vom Wetter-Beobachter/Navigator für jeden Mess-Flug in die installierte Befestigung - meist in einem Fenster - eingesetzt.
 
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Die Wetterfliegerei war im zweiten Weltkrieg für alle Seiten wichtig.

Für Deutschland war sie sogar unverzichtbar, war doch mit dem Beginn des Krieges die internationalen Zusammenarbeit für den Austausch von synoptischen Daten abgebrochen.
 
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Das Wetter kam zwar immer noch vorwiegend von Westen, aber die Daten für die Vorhersagen und die Wetterentwicklung über dem Atlantik kamen nicht mehr. Die punktuellen Atlantik-Wetterdaten von Schiffen und U-Booten der Kriegsmarine lieferten nur spärliche Information und genügten nicht für eine verlässliche Vorhersage.
 
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Die Wetterflieger mussten dafür täglich ein Mindestmass an Messdaten sammeln.
Es waren ebenso gefährliche und verlustreiche Einsätze wie die der anderen Dienstzweige, wenn auch vielleicht mit weniger Feindberührung.

Die Wetterflieger beider Seiten flogen aber meist täglich einsame, kräftezehrende und lange Messflüge bei jedem Wetter – bis sprichwörtlich die Vögel zu Fuss gingen und manchmal auch dann noch – und manchmal blieben sie auch einfach spurlos verschwunden.
 
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MikeKo

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Space Cadet
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Klasse einen eher seltenen Vogel so großartig gebaut zu sehen....:TOP::TOP::TOP:
Gruss Mike
 
Augsburg Eagle

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Alien
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Und natürlich wieder ein Aufklärer von popeye :)

Aber ein guter Aufklärer :TOP:
 
Zimmo

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Alien
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Muschelschubser im "Ländle" :)
Rolf, gehst Du jetzt auch unter die "Speedbastler"??!!:FFTeufel::wink:
Mal wieder ein tolles Modell mit viel interessantem Hintergrundwissen, aber so ist man es ja auch von Dir gewohnt.:TOP:

Grüßle
Zimmo:rugby:
 
flogger

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So macht Wissenvermittlung SPAß!
Danke Rolf, wieder etwas dazu gelernt.:TOP:

Und das Modell zum neuen Wissen ist auch nicht schlecht.:)


Gruß Axel
 
Egbert

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Super, das gefällt mir sehr . Mal was außergewöhnliches, da mus man erst mal drauf kommen .
Schönes Modell .

Gruß aus dem Erzgebirge -der Holger :TOP:
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Hallo Rolf,
was soll man dazu noch sagen? Einfach nur perfekt und wunderschön: Das Modell, die Fotos, die Präsentation. Mein Favorit ist Bild in #4. Das muss ich in groß haben.:rolleyes:

Ich habe größte Achtung vor den Jungs der Wettererkundungsstaffeln. Flugzeiten bis zu 13 Stunden, tausende Kilometer vom Heimathorst entfernt. Die Flüge meist nachts, ständig die Gefahr der Feindjäger. Das wurden navigatorische Meisterleistungen vollbracht. Für die Aufklärer wurden ja sowieso nur die besten Piloten genommen. Schön, dass du einen kleinen Beitrag leistest, die Menschen und ihre Leistungen vor dem Vergessen zu bewahren.

Hast du als Vorbild die T5+BU aus dem Wekusta-Buch auf Seite 42 genommen? Das ist doch aber ausweislich der Werknummer 0774 (zu sehen auf der Motorabdeckung) eine D-2. Oder gabs da noch eine andere?

Viele Grüße
Peter
 
popeye

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@Alle - danke !

@ Junkers-Peter:
Was sich zweitet, drittet sich !
Ja, Vorlage einerseits von dort, wobei dort laut Bildunterschift eine D-1, andrerseits nach den Unterlagen von Pastor John McIllmurray und seinen Angaben zum Decalbogen eine D-5.

Und wenn's tatsächlich eine D-2 ist, muss ich jetzt tatsächlich noch das Seitenleitwerk auf ein Ungedämpftes abändern :headscratch:

Und natürlich müsste ich auch noch das Glas des Landescheinwerfers gelb einfärben und die Felgen auf Schwarz ändern......:blush2:

Die Datei geht per e-mail weg.

Rolf
 
Junkers-Peter

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Hallo Rolf,
ich habs dir gerade in der e-mail geschrieben, aber dieser McIllmurray irrt hier gewaltig. Ich glaube ich kenne den aus dem Luftwaffe-Forum, in dem er mir nicht gerade durch besondere Sachkenntnis in Sachen Junkers aufgefallen ist.:FFEEK: Der Typ bringt Decals heraus.:FFTeufel:

Ich will ja nicht nur immer herumkritteln (s. Baubericht von Zimmo), aber wenn das Vorbild das Foto aus dem Wekusta-Buch ist, stimmt das Modell leider nicht. Anscheinend schlampt auch die Zubehörindustrie bei der Recherche. Ist bloß doof, dass es einen Perfektionisten wie dich trrifft.

Wie oben schon erwähnt, lässt sich anhand der Werknummer der Zustand der Maschine relativ klar umreissen, und da gibts auch keinen Spielraum. Die Motoren waren bei der W-Nr. 0774 wie bei der A-5, also ohne die Schächte für die Ladeluftkühler. Es war auch keine D-2, sondern eine der letzten A-5/F. Da habe ich mich in meinem vorigen Post geirrt. In dem Bereich war der Wechsel von A-5/F zu D-2. Die W-Nr. 0781 war die erste D-2. Also waren bei der T5+BU die Bildgeräte noch im hinteren Lastenraum.

Ich habe einen relativ vollständigen Lebenslauf der Maschine: Einflug im Februar 1941, danach Westa 1, ab Ende 1942 bei der Fernaufklärerschule in Großenhain, anschließend Umbau auf A-7 (Doppelsteuer) und Einsatz als Schulmaschine bei der FFS C 6 in Kolberg. Sommer 1944 Grundüberholung bei der Junkerswerft in Breslau. Dort bzw. in Langenau fand am 4. September 1944 ein Abnahmeflug statt. Das ist das letzte Lebenszeichen, das ich von der Maschine habe.

Viele Grüße
Peter
 
Han Solo

Han Solo

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SMÜ
Ach du meine Güte :FFEEK:.
Ein so schönes Modell von einem Perfektionisten gebaut.....und dann das :rolleyes:.
Zeigt uns weniger begabten, dass jeder mal falsch liegen kann :tongue:.
Trotzdem ein sehr schöner Fliecher :TOP:.

:lemo:
 
popeye

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Hallo Rolf,
ich habs dir gerade in der e-mail geschrieben, aber dieser McIllmurray irrt hier gewaltig. ....
Viele Grüße
Peter
Trotzdem - oder gerade deswegen - herzlichen Dank für deine Klarstellung.

Es geht noch weiter. Jetzt hinterher seh ich auch, dass die Balkenkreuze auf den Flächen nur weisse Umrisse sein müssten.
Ausserdem hat McIllmurray/AIMS auf der Decal-Instruktion die Maschine eindeutig als D-5 definiert, und zeigt das Profil der Maschine mit MG FF im Bug. Das hab ich dann bewusst übersehen, da es mir unglaubwürdig schien.

Quintessenz: nobody is perfect - not even a perfect fool !

Bleibt allerdings die Frage, was mach ich jetzt :headscratch:
Ein "Umbau" zu einer A-5F scheint mir zu aufwändig und riskant - und Umspritzen und Markieren für eine D-5 ohne Bodenwanne müsste ich zuerst eine entsprechende passende Vorlage finden ....:indecisiveness:
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Hallo Rolf,
danke das du das nicht in den falschen Hals bekommen hast und denkst "Dieser ...dieser Nicht-Modellbauer, der solls erst mal besser machen". Wegen eines Vorbildes als D-5 müßte ich mal schauen. Wenn du die Luftschrauben wechselst gegen die aus Holz (VS 11), hast du aber auch eine perfekte D-1 und damit viel mehr Möglichkeiten einer Anstrichänderung.

Ohne jetzt dem Herrn Mc-Dingens zu Nahe treten zu wollen, aber ich denke nicht, dass der von der Werknummer auf die Baureihe schließen kann. Der hat die schmalen Metallblätter gesehen und dazu die A-4-Haube und dachte sich: "Aah, eine D-5, wunderbar." :TD:

MG FF halte ich für ausgeschlossen und auch die fehlende Bodenwanne ist gewagt.

Viele Grüße
Peter
 
juergen.klueser

juergen.klueser

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Trotz der angesprochenen kleinen Schwächen - wieder ein toll gebautes Modell aus Meisterhand. Besonders gefällt mir wieder die Hintergrundinfo! :TOP:
Viele Grüße, Jürgen
 
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Hallo Rolf,
danke das du das nicht in den falschen Hals bekommen hast ........
Peter
Weshalb sollte ich ?

Ich glaube, ich hab das schon mal erwähnt. Der Anspruch ein „authentisches“ Modell aus jener Zeit auf der Basis von lückenhaften Unterlagen zu bauen ist für mich schlichtweg vermessen.

Es ist und bleibt ein Ziel, möglichst authentische Modelle zu realisieren. Normalerweise sind aber immer Interpretationen nötig und damit auch mögliche Fehler unvermeidlich.

Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man sich ja nur freuen, wenn aufgrund einer Präsentation von kompetenter Seite Korrekturen oder zusätzliche Informationen kommen.
Am Ende ist aber jedes Modell, das man nicht am Original recherchieren kann, gezwungenermassen mehr oder weniger eine Interpretation - auch wenn es möglichst realistisch realisiert ist.

Wenn sich irgendwie die Möglichkeit ergibt, eine belegte Bemalung und Markierung einer „D“ ohne Bodenwanne und mit den bestehenden Motoren und Leitwerk zu machen, würde ich die Aenderung ggf versuchen.
Bis dann tröste ich mich halt - wenn auch ungern - mit einer „fehlerhaften Interpretation“.

Rolf
 
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