Naja, nun, seit dem Studium Bolognese gibts aber halt "nur" noch den Bachelor und den Master. Die Diplomstudiengänge laufen aus. Die Grundidee dieses eigentlich angelsächsischen Imports ist, den Bachelor zu machen, danach zu arbeiten und dann erst den Master drauf zusetzen. In der überbürokratisierten Hochschulwelt, die zudem kleinteilig und eifersüchtig Kleinststaaterei betreibt aber ein eher theoretisches Modell. In den Personalabteilungen scheint es tatsächlich eine Tendenz zu geben, den Bachelor eher mit dem Techniker zu vergleichen. Zudem vergeben heutzutage auch nicht-hochschul-vergleichbare Instanzen wie IHK und VWA etc. Bachelor-Titel. Aus verschiedenen Gründen vergleiche ich bei Einstellungen den Bachelor eher mit einem FH-Ingenieur, kommt aber auf Fachrichtung, Studiendauer und Praktikas an. Ein Bachelor mit abgeschlossener Berufsausbildung plus Praktika ist mir immer noch lieber als eine Dipl-Ing (Univ), dem man erst beibringen muss, wie ein Schreibtisch funktioniert. Und dass man anschliessend mit Menschen zu tun hat in der Berufswelt.
Insgesamt ist die Meinungsbildung innerhalt der HR-Welt noch nicht abgeschlossen. Ein echtes Problem ist die mangelnde Akzeptanz der Mitarbeiter noch mit Diplom-Abschluss, die natürlich gleich wieder die "ich bin besser"-Karte spielen wollen, ohne dass sie überhaupt Erfahrungen haben können - so viele Bachelor sind nämlich noch gar nicht in der freien Wildbahn angetroffen. Aber das war damals bei der "Aufwertung" eines Polytechnikums (alte BRD) auf FH auch so. Da sind die Diplom-Ingenieure (Univ) auch mit gespreizten Schwanzfedern herumgelaufen...."du sollst keinen anderen Diplom-Ingenieur neben mir haben..." und jetzt halt wieder mal eine neue Runde. Also Leute, Geduld und macht euren Bachelor und macht ihn gut. Geht dann arbeiten, der Fachkräftemangel kommt noch deutlicher als wir ihn jetzt schon haben. Nutzt die Kontakte, die ihr bei Praktikas sammelt und nach ein paar Jahren Arbeit könnt ihr immer noch den Master draufsetzen.
H