Luftschlacht im Großraum Regensburg am 25.02.1944

Diskutiere Luftschlacht im Großraum Regensburg am 25.02.1944 im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Nose-Art war beim Bomber Command verboten, geduldet wurde es bei den canadischen Staffeln. AM Harris war da ziemlich spaßfrei.
Husar

Husar

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Nose-Art war beim Bomber Command verboten, geduldet wurde es bei den canadischen Staffeln. AM Harris war da ziemlich spaßfrei.
 
mradu

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Nose-Art war beim Bomber Command verboten
Dazu ist bereits alles gesagt worden:

"Wir bilden junge Männer aus, um Bomben auf Menschen zu werfen,
aber die Kommandeure wollen ihnen nicht erlauben "fuck" auf ihre
Flugzeuge zu schreiben, weil das obszoen ist." (Colonel Kurtz)

Tja, anscheinend stimmte es doch, das es Unglück brachte, wenn man seiner Maschine damals keinen Namen gab
Das dürfte empirisch leicht zu widerlegen sein. Es gibt tausende Beispiele von Flugzeugen, die trotz Name / Noseart nicht zurückgekommen sind....
 

Xena

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Hallo, Mradu,

vielen Dank für Deine Info. Tja, anscheinend stimmte es doch, das es Unglück brachte, wenn man seiner Maschine damals keinen Namen gab....schließlich wurde fast jedes US-Flugzeug mit einem Namen und einer Noise-Art versehen....
Nose Art hatte nicht jede Maschine, Namen hatten sehr viele, aber auch nicht alle, soweit ich es in den vielen Bildern in Büchern entnehmen kann. Viele Flugzeuge hatten temporär Nose Art oder Namen, also auch nicht durchgängig. Eine Pauschalaussage kann man nicht machen. Es hatten sehr viele das drauf aber nicht alle. Man müsste untersuchen wo die prozentuellen Verluste höher waren.
 

MikeBravo

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Ookey. Nochmal zu den bis heute vermißten Maschinen und Besatzungsangehörigen von diesem luftschlachtstag im Großraum Regensburg: Zwischen Jachenhausen und Baiersdorf stürzte eine B-17 ab, wobei etwa 3-4 Mann der Besatzung getötet wurden. Aufzeichnungen darüber sind weder in Riedenburg noch in Jachenhausen erhalten geblieben.

Die Körper(teile) wurden in Jachenhausen erstbestattet und nach Kriegsende von den Amis exhumiert. Der Bomber stürzte um 12.58 ab und explodierte in etwa 1000m Höhe. Ein abgesprungenes Besatzungsmitglied landetet mit seinem Fallschirm bei Ried und wurde mit einem Pferdeschlitten nach riedenburg gefahren. Auch ein anderes Besatzungsmitglied hat den Absprung geschafft und überlebt.

Könnt ihr mir bei der Identifizierung dieser Maschine helfen oder soll ich vor Ort mit Metallsuchgeräten nach bestimmten Teilen suchen, die eine Identifikation des Bombers ermöglichen? Höchstwahrscheinlich gibt es einen MACR -Bericht, den ich gerne einsehen möchte, vielleicht kommt jemand von euch an ihn heran...Ich habe vor, den Einwohnern von Ried bzw. Baiersdorf bzw. ihren Bürgermeistern die Daten zu Maschinen- und Besatzungsschicksal zukommen zu lassen, damit an der Absturzstelle ein Gedenkstein oder -kreuz aufgestellt werden kann. Angehörige der Besatzungsmitgliedern wird so die Möglichkeit gegeben, diese Stelle aufzusuchen, um ein paar Blumen oder Kränze abzulegen. Mehr Daten habe ich zur Zeit nicht.

Viele Grüße

MikeBravo
 

Winter

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Hmmm...dann will ich mal:

Ein möglicher Kandidat ist die B-17 F, 42-30822, 385.BG, 551.BS.

Die Maschine wurde beim Anflug auf Regensburg schon von Jägern angeknabbert und irgenwo im Zielgebiet endgültig von der Flak heruntergeholzt. Die Maschine explodierte nach den Angaben im MACR in der Luft.

7 Mann der Crew kamen ums Leben, 3 weiteren gelang der Fallschirmabsprung.

Der MACR 2776 hatte keine weiteren Angaben zum Absturzort, sonst hätte ich es mir notiert. Auch die Air-Crashes-Liste enthält keine weiteren Infos, mit welchen man diese Maschine eindeutig zuordnen könnte.

Vergess' die Idee mit der Sonde - wenn Du Glück hast und die richtigen Teile findest, kannst Du vielleicht den Flugzeugtyp und den Hersteller (in diesem Fall Boeing selbst) identifizieren. Viel weiter bring Dich das aber nicht.

Klärung kann eigentlich nur ein Umbettungsprotokoll bringen, am besten jenes des Piloten.

Die Crew:

Lt Delmar A. Gray (P) +
2Lt James J. Friend (CP) +
2Lt George Wisnick (N) +
S/Sgt John P. Breitenbach (B) +
T/Sgt John Yurco (TT) +
T/Sgt Woodrow W. Kuhn (RO) POW
S/Sgt Henry J. Tidd (BT) +
S/Sgt Adam Maurer (LW) POW
S/Sgt Thomas E. Roberts (RW) POW
S/Sgt Lewis F. Tormohlen Jr (TG) +

Gruß

Winter
 
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Husar

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Mit dem MACR kommt man nicht sonderlich weiter. Nur über den IDPF eines der gefallenen oder noch vermißten Besatzungsmitglieder ist eine wirkliche Klärung möglich.
 

MikeBravo

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Hallo, Winter,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Jetzt werde ich mal versuchen, über einen von mir noch zu verfassenden Zeitungsartikel einer dort erscheinenden Zeitung herauszufinden, ob jemand in dieser Gegend vielleicht noch ein für mich wichtiges Flugzeugteil in der Scheune oder so liegen hat. Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, das sich jemand einen Motor oder eine Bordwaffe damals nach Hause mitgenommen hat, aber wer weiß......

Bekanntlicherweise wurden in einem MACR die Seriennummern der Motoren und der bordwaffen angegeben. Wenn ich herausfinden kann, wo die Motoren eingeschlagen sind, kann anhand nur eines gefundenen Typenschildes (per Metallsuchgerätes) der Bomber genau identifiziert werden, dasselbe trifft auf das Teil einer Bordwaffe zu, in dem die Seriennummer eingeschlagen war(oder hatte eine solche ein Typenschild?).

Auf jeden Fall werde ich mal mit den Bürgermeistern und Gemeindeverwaltungen in den entsprechenden Orten aufsuchen, vielleicht ergibt sich so ein interessantes Gespräch mit Zeitzeugen....werde dann hier weiter über den Fortgang meiner Forschungsarbeit berichten.

Viele Grüße

MikeBravo
 

Winter

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Hallo,

Du bist definitiv kein Pessimist - schnell auf den Acker, Typenschilder holen, Fall geklärt. Ganz einfach...

Die Chance, daß Du auf diese Weise an die Identität der Maschine kommst, ist nicht ganz ausgeschlossen, aber eher gering.

Es gab doch Gefallene - wo wurden die bestattet?

Gibt es dazu Einträge in den Friedhofsbüchern oder einen in der Pfarrchronik? Zumindest in diesen Quellen wurden manchmal die Namen erwähnt, in einigen Fällen die Erkennungsmarkennummern.

Gruß

Winter
 

MikeBravo

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Hallo, Winter,

das ist eine gute Idee von Dir, in den Kirchbüchern bzw. Grablage-Verzeichnissen nach Namen zu suchen, bloß: Die verbrannten Leichenteile der gefallenen Crew boten keinerlei Aufschlüsse über deren Identität! Die B-17 stürzte größtenteils in ein Waldstück bei Ried, aber auch in Richtung Baiersdorf lagen auch sehr viel Teile.....

Wenn ich dort an der Hauptabsturzstelle im wald suche, finde ich mit viel Glück vielleicht etwas graviertes aus dem persönlichen Besitz eines Besatzungsmitgliedes oder eine Erkennungsmarke. Das wäre dann aber ein unwahrscheinlicher Glücksfund, der vielleicht auch mehrere Tage und sehr viele Suchstunden dauern könnte....Das ist wie bei der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, aber ein Grund mehr, um das Rätsel von Flugzeug- und Besatzungsschicksal aufzuhellen und zu klären.

Viele Grüße

MikeBravo
 
Husar

Husar

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Besorg Dir von einem der Gefallenen den IDPF oder noch besser von zweien. Dann weist Du wo die Amerikaner nach dem Krieg die Toten gefunden (oder wenn noch immer Suchfall) nach ihm gesucht haben. Alles andere ist nicht sonderlich erfolgversprechend.
 

jaeger90

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Hallo!

Die Maschine von Delmar A. Gray (MACR 2776) gehörte zur 8. US Luftflotte, 385th Bomb Group 551st Sqdn und kam aus Great Ashley in England. Somit war dieser Bomber bei der zweiten Angriffswelle auf Regensburg dabei. Sie warfen ihre Bomben etwa um 14:00 auf den Fliegerhorst Obertraubling bei Regensburg. Peter Schmoll schreibt in seinem Buch "Messerschmitt-Giganten" daß dieser Bomber einen Flaktreffer erhielt und direkt in Obertraubling abstürzte.

Oberleutnant Gerd (Kurt?) Senoner vom I./JG5 reklamierte an diesem Tag zwei Abschüsse mit seiner Bf 109 G-6 für sich, einer davon eine B-17 "Fliegende Festung" bei Riedenburg, Uhrzeit etwa 13:00 +/- 30 min. Das dürfte jedenfalls unser Kandidat sein, die Absturzstelle im Wald zwischen Jachenhausen und Baiersdorf ist etwa 3,5 km von Riedenburg entfernt. Eine andere Absturzstelle bei Riedenburg ist mir nicht bekannt.
Die erste Bomberwelle gehörte zur 15. US Luftflotte und kam aus Süditalien. Sie warfen ihre Bomben von 12:40 bis 13:15 Uhr auf ihre Ziele. Folglich kann Senoner nur eine B-17 der ersten Angriffswelle meinen, Gray's Maschine scheidet somit für die Absturzstelle im Wald zwischen Jachenhausen und Baiersdorf aus.

Früher schon mal wurde die B-17 S/N 42-40055, 99. BG, 347. BS von Louis G. Kirkpatrick, MACR 2707, für die betreffende Maschine gehalten. Jedoch findet man in dem Buch "The Diamondbacks - The History of the 99th Bomb Group" zu Kirkpatrick's Absturzort die Angabe "Marau". Einen Ort mit diesem Namen habe ich aber bisher nicht gefunden, vermutlich ist Murau in Österreich, nördl. Klagenfurt, gemeint. Über Klagenfurt sind die aus Italien kommenden Bomber eingeflogen, dort gingen einige Maschinen verloren.

Ich hab mal versucht, die Absturzorte aller B-17 und B-24 dieses Tages rauszufinden. Demnach bleibt eventuell auch noch die B-17 S/N 42-31397, 301.BG, 353.BS, Joseph Hurley, MACR 2722, gestartet in Lucera, somit Teil der ersten Angríffswelle. Die Maschine wurde zuletzt gesehen bei Klagenfurt, was aber nicht unbedingt heisst, daß sie dort abgestürzt ist.
Genaueres zu dieser Maschine konnte ich nicht finden, ich hab allerdings Peter Schmoll's "Regensburg und die Messerschmitt-Werke im Fadenkreuz" nicht, wo es heisst, die Maschine sei östlich von Wildenberg abgestürzt. Zu allen anderen B-17 der ersten Angriffswelle konnte ich mehr oder weniger genaue Angaben finden. Wie zuverlässig diese Angaben allerdings sind, kann ich natürlich nicht sagen.
In seinem Buch "Messerschmitt-Giganten" schreibt Schmoll daß die B-17 S/N 42-3422, "Winnie the Pooh", 385.BG, 551. BS, Nelson H. Davis, MACR 2775 bei Wildenberg abgestürzt sei.
Somit hätten wir schon drei B-17, die bei Wildenberg abgeschossen worden sein sollen.



Grüße
Jaeger90
 
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