Technikmuseum Vadim Sadoroschnui - Музей техники Вадима Задорожного

Diskutiere Technikmuseum Vadim Sadoroschnui - Музей техники Вадима Задорожного im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; An mancher Stelle wurde das Museum schon erwähnt, ein eigenes Thema hat es leider nocht nicht, das Technikmuseum Vadim Sadoroschnui (Музей техники...
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An mancher Stelle wurde das Museum schon erwähnt, ein eigenes Thema hat es leider nocht nicht, das Technikmuseum Vadim Sadoroschnui (Музей техники Вадима Задорожного). Gelegen in einem westlichen Vorort von Moskau, im Krasnogorsker Rayon, ist es dank gut funktionierendem öffentlichen Nahverkehr mit der Metro (Station Tuschinskaja) und einigen von dort abfahrenden Buslinien gut und bequem zu erreichen. Die Fahrpreise der Busse schwanken zwar nach einem mir nicht verständlichen Algorithmus, aber weder 40 noch 50 Rubel ( derzeit zwischen 1,00€ und 1,25€), aber beides ist für die ca 15 Minuten Busfahrt (wenn kein Stau) durchaus angebracht. Auch wenn man des Russischen nicht mächtig ist, ein Blick in Fahrtrichtung links aus dem Fenster läßt einen erkennen, wann man da ist, weil genügend militärisch Gerät den Straßenrand säumt. Dann genügt ein kurzer Ruf an den Fahrer und er hält an der nächsten Station, ca 100 m vom Eingang entfernt.

Geöffnet ist das Museum täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr, an Feiertagen bis 21:00 Uhr. Der Eintritt ist mit 350 Rubel pro Person und zusätzlich 150 Rubel für die Photo-/Filmerlaubnis für russische Verhältnisse relativ hoch, aber er lohnt sich in jedem Fall. Man bekommt richtig viele Exponate in hervoragend gepflegtem Zustand zu sehen.

So beschlossen auch Gevatter Nachbrenner und ich, am Samstag vor der Luftparade "100 let wws" (der ja nur den geladen Gästen der Show vorbehalten blieb), dieses Museum zu besuchen und waren übereinstimmend uneingeschränkt begeistert. Unser Fazit: "Wenn andere reiche Russen sich eine Fußballmannschaft kaufen, hat der Namensgeber des Museums sich halt ein Technikmuseum erstanden. Wir wollen gar nicht wissen, auf welchen Wegen er zu seinem Reichtum gekommen ist, wofür er ihn verwendet, findet jedoch unsere ungeteilte Zustimmung!"
Aber genug der Worte, auf zum Rundgang, zuerst über das wirklich große Freigelände:

Das erste Fluggerät, über das man stolpert, ist eine F-84 mitten im Wald:
 
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Der Mig fehlt zwar der Treibling, aber dies ist erst bei einem Blick ins Schubrohr zu sehen. Damit keine "Löcher" im Rumpf enstehen, sind die Bremsklappenöffnungen in Richtung Schubrohr verblendet.
 
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Die Jak hat hinten jeweils unter den Seitenleitwerken eine sehr stabil aussehende Öffnung, in die auch noch eine Antriebsstange hineinreicht. Hat jemand von Euch eine Ahnung, wozu diese (siehe roter Pfeil) dienen könnten?
 
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Da so gut wie keine Absperrungen im Freigelände vorhanden sind, was insbesondere bei den ebenfalls in großer Anzahl vorhandenen Landfahrzeugen von den besuchenden Kindern gern genutzt wird, kann man manchmal interessante Einblicke gewinnen. Kam man unter anderem mühelos zu einem Blick in die Fahrwerksschächte, konnte der Funker in mir auch nicht aus seiner Haut und mußte nach Antennen schauen.

Hier fiel mein Blick auf die zwei vermutlich Sendeantennen in den Schlitzen im Seitenleitwerk. Wozu sie dienen, muß ich noch recherchieren. Eine gehört wahrscheinlich, wie bei vielen anderen Flugzeugen dieser Zeit auch, zum aktiven Antwortgeber (neusprech auch "Transponder"), aber die zweite...? Da gilt es noch, Erkenntnisse zu gewinnen.
 
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Wenn ich jetzt ein paar Flugzeuge überspringe (schließlich soll Nachbrenner auch zum Zuge kommen :wink:), so ist der nächste Blick doch ein wirklich erfreulicher. Wie an anderer Stelle schon berichtet, hat das Museum sich der traurigen Überreste der Flugzeugsammlung auf dem Chodynka-Feld angenommen. Und so fiel mein freudig bewegtes Auge wie magisch angezogen auf den Buckelwal MiG-21SMT, auf deren Buckel ich im letzten Jahr noch saß...
 
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Ja, der Zahn der Zeit hat heftig an ihr genagt, das Staurohr hat keine Flügel mer, das Kabinendach ist weg und auch an anderen Stellen, wie hier am Bugfahrwerk, tut Pflege und Wartung richtig Not.
 
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Aber hey, die Seltenheiten sind erst einmal vor dem endgültigen Verfall gerettet und stehen in einem abgezäunten und bewachten Gelände. Alles Weitere wird sich auch finden. Diese freudigen Nachrichten gelten auch für die IL-28R und die Jak-38:
 
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Bevor ich den ersten Teil meines Rundganges beende (der sicher auch noch von meinem Begleiter fortgesetzt wird), noch ein Rätsel, zumindest für mich. Natürlich kann ich an keiner Schubdüse einer MiG-21 vorbeigehen, ohne zumindest einen Blick hinein zu werfen. Hier bescherte er mir verwunderliches. Wenn mich nicht alles täuscht, gehört der Flammstabilisator, der dort zu sehen ist, keinesfalls zu einem R13-F300, sondern zu einem R25-F300! Dies stellt die These, das R25 sei nur in der MiG-21bis verbaut worden, ein wenig in Frage...


Soweit zum ersten Teil meines Berichtes, bei Bedarf und Interesse kann ich ihn gern fortsetzen. Auf dem Freigehege grasen unter anderem auch die "Feinde" der allgemeinen Luftfahrt in Form von Fla-Raketen und der Innenbereich des dreistöckigen Ausstellungsgebäudes bietet auch noch diverses Interessantes...

Hier nun aber erstmal der merkwürdige Flammstabilisator:
 
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Die Jak hat hinten jeweils unter den Seitenleitwerken eine sehr stabil aussehende Öffnung, in die auch noch eine Antriebsstange hineinreicht. Hat jemand von Euch eine Ahnung, wozu diese (siehe roter Pfeil) dienen könnten?
Interessantes Detail!

Könnte das evtl. eine Ausblasöffnung/Düse (d.h. "kalt") für Zapfluft zur Flugsteuerung im Schwebeflug sein? Die Lage dazu am äußersten Rumpfende wäre m.E. ein Indikator dafür.

Gruß,
Thomas
 
Flugi

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Ja, die Modellbauer sind schon ein helles Völkchen :wink: Danke Flugi!

Dann wollen wir mal weiterschreiben, heut aber nur kurz:

So ein großes Museum fordert so seine Zeit, da ist es nur zu normal, daß sich auch eine gewisse leere in den Magengegend breitmachen kann. Dem zu begegnen, ist auf dem Freigelände stilgerecht eine Feldküche in einer Blockhütte eingerichtet, die neben den beliebten Schaschliks und dem unvermeidlichen Kascha auch die wichtigsten Flüssigkeiten (Bier/Wodka/Wasser) :FFTeufel: bereithält.
 
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Wie gestern schon angekündigt, residieren auf dem Gelände natürlich auch die gemeinen Gegner des friedlichen Fliegers :wink: Hierhab zumindest ich zum ersten Mal die allererste in Serie gebaute Fla- Rakete der UdSSR gesehen - die S-25 (auch W-300 genannt, bei der Aufklärung des Gegeners hieß sie SA-1) Diese speziell für die Luftverteidigung Moskaus entwickelte Rakete wurde in den 50iger Jahren in zwei Ringen um die Stadt (einer in ca 45 km, einer in ca 70 km Entfernung) stationiert. Beide Ringe waren durch öffentlich nicht zugängliche, gut ausgebaute Straßen miteinander verbunden. Die Entwicklung erfolgte unter der Oberherrschaft des OKB Lawotschkin, die Erprobung fand in Kapustin Jar statt (dabei wurden unter anderem 4 Tu-4 vom Himmel geholt).
 
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Der Nachfolger der S-25 war die S-75 (SA-2). Mit dieser Rakete machten mehrere Ziele unangenehme Bekanntschaft, so unter anderem F.G. Powers am 1. Mai 1960 über Swerdlowsk (und auch eine MiG-19, die die Aufgabe hatte, die U-2 abzufangen).
 
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