EADS und BAE Fusionsgerüchte?

Diskutiere EADS und BAE Fusionsgerüchte? im News aus der Luftfahrt Forum im Bereich Aktuell; Es wird keinen zweiten Anlauf geben. Statt das Deutsche Rüstungsgeschäft an BAE abzugeben, dürfte das jetzt eben an Rheinmetall, Diehl usw. gehen...

mhansi

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Es wird keinen zweiten Anlauf geben. Statt das Deutsche Rüstungsgeschäft an BAE abzugeben, dürfte das jetzt eben an Rheinmetall, Diehl usw. gehen. Statt einen Deal wird es eben kleinteiliger abgegeben. Es gab schon mehrere Andeutungen in der Richtung von Enders und EADS. Sehr viel Bw Geld für die Weiterentwicklung kann EADS nicht mehr erwarten. Das eigene Geld fließt nur Richtung Airbus. Also schnell weg damit, solange das noch aktuell ist, und EADS damit noch Geld erlösen kann.
Das Deutsche Rüstungsgeschäft kann EADS nur zu Geld machen, wenn der Bund mitspielt. EADS wird das Kriegsbeil daher schnell begraben.
 
AMeyer76

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:FFTeufel: Also die Eurofighter werden demnächst von Diehl montiert und gewartet! :mushroom:
 

mhansi

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In einem Brief an die Mitarbeiter machte Unternehmenschef Tom Enders klar, dass er für diesen Konzernbereich kaum noch erfolgversprechende Perspektiven sieht. „EADS wird seinen eindrucksvollen Wachstumskurs im zivilen Luft- und Raumfahrtgeschäft fortsetzen“, schrieb er. Die in Cassadian gebündelten Verteidigungsaktivitäten müssten aber auf den Prüfstand gestellt werden. ...
SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels riet den Konzernen, möglichst bald einen neuen Anlauf zu wagen. EADS-Strategiechef Marwan Lahoud lehnt dies jedoch ab. Es gebe andere mögliche Projekte und mehr als eine Zukunft für die Gruppe, sagte er der französischen Wirtschaftszeitung „Les Echos“.
ROUNDUP: EADS stellt Rüstung auf den Prüfstand – Rückendeckung für Enders - Wirtschaftsticker - FOCUS Online - Nachrichten

EADS hat mit Cassidian abgeschlossen, und will den Bereich nur noch weg haben.
 
vossi79

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Ist das nicht Jammern auf hohem Niveau. Die Problematik mit weniger Abnahmen von Eurofighter,Tiger,NH90 und A400M hat man durch verzögerte Auslieferungen doch selbst verursacht. Wen wundert es da, dass manche einfache ihre Bestellungen einkürzen. Wenn ein Konzernchef keine möglichen B-Pläne hatte, zeugt das von schlechter Managementebene. Man hätte auch mit einem Scheitern rechnen müssen und dafür einen Plan haben müssen.
 
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Oder Publicity. :rolleyes:
Enders weiß, wie verufen alles Militärisches in Deutschland ist, und möchte sich vielleicht so davon abheben.
 

mhansi

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Nach der Fusion sollten ja EADS und BAE als Unternehmen weiter bestehen bleiben. Über die beiden Gesellschaften sollte nur eine Dachgesellschaft gestülpt werden. Praktisch hätte EADS dann seine Cassidian Tochter an sein Schwesterunternehmen BAE verkauft. Ergo war Enders EADS Strategie schon lange, Cassidian abzugeben. Die wird er jetzt auch ohne wenn und aber beibehalten. Statt ein Paketverkauf an die Briten, werden jetzt einzelne Bereiche an Nationale Konkurrenten abgegeben. An Diehl z.B. könnte Cassidian sein Raketengeschäft verkaufen. An Rheinmetall könnte Cassidians die DE Landsystem Sparte verkaufen. Für die DE EF Produktion wird es keine DE Abnehmer geben. Die könnte EADS dann zu Airbus Military rüberschieben, oder ein Joint Venture mit BAE gründen. Die Fusion konnte die BReg verhindern, einen Teilverkauf kann nicht verhindert werden. EADS wird keiner mehr aufhalten können und wollen. Im Wege der Fusion dürfte sich EADS schon die Werte von Cassidian genauer angeschaut haben. Da kann also schnell mit dem Verkauf gestartet werden.
Denke auch, EADS will das Deutsche Rüstungsgeschäft nicht mehr haben. Für EADS war das nur eine Melkkuh. Jetzt müsste EADS da eigenes Geld rein stecken, also weg damit.
 
Schorsch

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Deutschland kann aber keinem Unternehmen einen zuverlässigen Pfad in die Zukunft anbieten, weil einfach Rüstungsausgaben nicht "sicher" sind. Alle größeren Projekte droht stets die Streichung bzw massive Verkleinerung. Ganz ehrlich: wenn EADS unternehmerisch richtig handeln möchte, muss es seine Militärsparte einstampfen.
Dass ist für Leute, die geistig noch in der Planwirtschaft stecken, schwer nachzuvollziehen.

Vielleicht sonst ein paar Basics nachlesen:
Gewinn
Marktwirtschaft
Entscheidungstheorie
 

Rhönlerche

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Der Rüstungsmarkt bleibt ein Multi-Milliardengeschäft. Alleine Ersatzteile und Wartung. Worin liegt die Überraschung, wenn die Steuerzahler für ihre Milliarden im Gegenzug Standorte, Forschung und Arbeitsplätze haben wollen? EADS wird doch nicht erwarten, dass ihnen die Politik einfach so das Geld in den Keller pumpt?

Dieser ganze Streit lässt sich am besten in Gesprächen regeln. Diese nach außen gekehrte Konfrontation bringt überhaupt nichts. Sie zeigt nur, dass die Beteiligten nicht ernsthaft miteinander reden.
 
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Einfach einstampfen wird wohl nix, denn geschlossene Verträge sind bindend.
 

Rhönlerche

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Bei Airbus gibt es ja anscheinend auch Streit um die A350-Fördergelder und um die dafür vereinbarten Gegenleistungen. Ist also nicht nur ein Thema des Rüstungsmarktes. Das Problem liegt offenbar im grundsätzlichen Verhältnis und Umgang von Politik und Unternehmen. Sowas müsste sich doch unter Profis lösen lassen?
 

mhansi

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Die Rüstungsindustrie unterliegt nur bedingt den Marktwirtschaftlichen Gesetzen. Ansonsten wäre die Fusion aus Wettbewerbsrechtlichen Gründen schon nicht genehmigungsfähig, da sich damit Monopole weiter verstärken würden. Es gibt außerdem bestimmte Vorschriften, die ungeliebte Ausländische Wettbewerber praktisch vom Rüstungsmarkt fern halten. Ganz führend sind da die USA. Bei denen regt sich darüber keiner auf.
Der Rüstungsmarkt ist in jedem Land anders. An die Gegebenheiten von anderen Ländern passt sich EADS einfach an, nur die Deutschen Gegebenheiten möchte EADS nicht akzeptieren. Ist auch ein wenig Verlogen. Die Briten haben auch heftigste Kürzungen vorgenommen, die vor allem BAE schlucken musste. Da hat sich BAE auch nicht auf Stur gestellt.

EADS und die Franzosen wollen den Bund partout nicht als EADS Aktionär haben. Wenn EADS aus dem DE Rüstungsgeschäft aussteigt, und ein paar Airbus Garantien abgibt, dürfte der Bund vom Aktienkauf absehen. Daher ist die Aufgabe des EADS DE Rüstungsgeschäft unvermeidlich.
 
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EADS und die Franzosen wollen den Bund partout nicht als EADS Aktionär haben. Wenn EADS aus dem DE Rüstungsgeschäft aussteigt, und ein paar Airbus Garantien abgibt, dürfte der Bund vom Aktienkauf absehen. Daher ist die Aufgabe des EADS DE Rüstungsgeschäft unvermeidlich.
Ich hab heut gelesen, das sich die Regierung nun doch etliche Aktien an EADS sichern will.
Das würde dann bedeuten, das man zwar auf der einen Seite das milti. Geschäft in D langsam sterben lässt, aber auf der anderen Seite bei ´nem zu erwartenen Verkauf vieleicht noch ordentlich Reibach machen könnte.
 

mhansi

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Hier ist auch ein guter Reuters Artikel in Englisch, warum Deutschland die EADS BAE Fusion scheitern gelassen hat.

After merger collapse, fractured Europe faces new battle over Airbus | Reuters

Scheinbar hatte EADS in der Vergangenheit schon Sachen nach Frankreich verlagert. Jetzt hatte Deutschland wohl Angst, dass die Verlagerung nach Frankreich und GB weitergehen. Ein Vertrauensverhältnis zwischen Enders und der Bundesregierung gibt es wohl auch nicht. Statt weniger Staatseinfluss, könnte es jetzt sogar mehr Staatseinfluss geben.

"We already have an imbalance on technology within EADS, to the benefit of the French. We didn't want to make this situation even worse by hooking up with BAE," a senior German official said.
The deal's failure is likely to bring the opposite result. Germany, emboldened by its growing stature in Europe, looks set to push ever more aggressively for jobs, technological know-how and management influence - as the French did to detrimental effect in the early years of the firm.
Insiders say this could have disastrous consequences for the company.
"The fight that is happening now over Airbus is a grave threat," said an industry veteran with close ties to EADS. "Going back to a situation where you have to argue at the board over every industrial decision would be a disaster. That could really kill the company."
Most worrying of all, say European industry sources, is the spectre of a political fight over the crown jewels of Airbus that stokes dormant national rivalries and scares off investors. With no major new projects on the horizon soon, the opportunities for redistributing jobs are limited for now. But that seems unlikely to keep the Germans at bay.
Jetzt droht EADS zwischen Paris und Berlin zerrieben zu werden. EADS hat auch nichts, womit man Berlin besänftigen könnte.

EADS hofft Offiziell, dass man die Streitpunkte bis zum Ende des Jahres klären kann. Etliche Sachen werden immer Jährlich neu bestimmt. Wenn man sich nicht Einigen kann, könnte es Problematisch werden.
 
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Rhönlerche

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Man kann doch nicht Verträge unterzeichnen und Steuergelder abkassieren und sich dann wundern, dass daran Bedingungen in Sachen Standorte, Beschäftigung und Fähigkeiten geknüpft sind?
Pacta sunt servanda.
EADS kommt bei Airbus auch erkennbar mit schwierigsten Kunden zurecht. Wieso klappt das in der Kommunikation mit der Politik so schlecht?
Airbus in F zu bündeln, Militär in UK und die blöden Deutschen dafür zahlen lassen, überzeugt mich auch nicht.
 
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im Westen der Republik
...
EADS kommt bei Airbus auch erkennbar mit schwierigsten Kunden zurecht. Wieso klappt das in der Kommunikation mit der Politik so schlecht?
Wenn EADS / Airbus ansonsten mit schwierigsten Kunden zurecht kommt, woran könnte es dann vor allem liegen, wenn das in DEU nicht mehr klappt??? An EADS / Airbus?
Nicht falsch verstehen - ich will hier keinesfalls einseitige "Schuldzuweisungen" vergeben, dafür ist das Thema auch viel zu komplex... Wenn man sich aber die Gesamthaltung der deutschen Politik in Bezug auf die Luft- und Raumfahrtindustrie und insb. EADS anguckt, darf man sich schon einige Fragen stellen...
Angefangen bei einem Staatssekretär und Koordinator Luft- und Raumfahrt, der seine Rolle und Aufgabe so versteht, dass er Airbus im Frühjahr u.a. zu detaillierten paritätischen dt./frz. Managementbesetzungen auffordert (einfach mal googeln - Hintze Brief), dann das Fusionsdrama, wo die Bundesregierung im Gegensatz zu Frankreich und England nicht in der Lage war, sich dem Thema aufgeschlossen und substantiell zu nähern bis hin zu einer Kanzlerin, die das ganze Thema mit einem Anruf in Frankreich beendet, weil man es einfach nicht will - basta (ach ne, das war ein anderer Kanzler - der allerdings hatte EADS in 2000 aus der Taufe gehoben ...).

In den heutigen Zeiten der Eurokrise ist überall eine Re-Nationalisierung zu spüren, das löste wohl auch in Bezug auf eine visionäre Industriepolitik "Reflexe" aus...

... Airbus in F zu bündeln, Militär in UK und die blöden Deutschen dafür zahlen lassen, überzeugt mich auch nicht.
Wo ist denn bitte Airbus in F gebündelt? Ja, dort gibt es das Hauptquartier, Airbus aber ist in Deutschland, England und Spanien mit enormem Know-How und Expertise angesiedelt; in den letzten Jahren wurden tausende neu Arbeitsplätze geschaffen, nicht nur bei Airbus, sondern auch und besonders bei den Zulieferern und hier nochmal besonders in Deutschland. Ein starkes Systemhaus ist Garant für eine leistungsstarke Industrie und wenn man das Systemhaus stark und vor allem konkurrenzfähig halten will, muss man Visionen haben, Marktanalysen und Strategien ableiten. Eine davon war/ist die EADS Vision 2020, die man mit der Fusion BAe auf einen Schlag hätte in wichtigsten Punkten umsetzen können - mit der Strategie einer globaleren Aufstellung und breiteren Basis des Rüstungsgeschäfts.

Militär in UK - auch sehr pauschal in diesem Zusammenhang; wir hätten in Deutschland doch nicht Manching, Donauwörth und andere "Militär"Standorte zugunsten UK aufgegeben? Und klar hätte man auch in Deutschland weiterhin entsprechende Ingenieure benötigt. Auch ein sicherlich begrenztes deutsches TOP-Management - muss das dann "headquarter" heissen? Vielleicht hätte es am Ende in ein paar Jahren ein paar "overheads" weniger gegeben, das käme dann auch den Kostenstrukturen entgegen und würde in der internen Standort-Konkurrenzierung wieder helfen...

Und zahlen - ja das müssen die Deutschen und der Steuerzahler jetzt! Abkauf der shares von Daimler durch die Bundesregierung / KfW... ob man für die +3 Mrd. € dadurch "mehr" Mitsprache bekommt, als in einem Brief zu fordern, doch gefälligst das Management 50:50 paritätisch zu besetzen?
Mit einer "golden share" wären doch alle 3 Länder gut bedient gewesen; in UK gab es die schon, Frankreich hätte sogar seine bisherige Machtposition und wirkliche Mitsprache aufgegeben, und Deutschland hätte sogar Mitsprache bekommen - kostenfrei sozusagen... Aber die heutige Bundesregierung wollte das nicht - undefinierbare Reflexangst davor, von den Franzosen und Briten über den Tisch gezogen zu werden... (FJS würde sich im Grabe umdrehen... Er hatte damals eine europäische Vision - und Airbus mit begründet - heute bekäme man selbst das wohl nicht mehr hin...). Vielleicht erlebt es der ein oder andere noch, wo EADS / Airbus in einigen Jahren stehen wird... wenn Europa nicht klappt, dann muss man eben noch stärker in eine globale Ausrichtung gehen...

Sodele, ich gestehe selbstverständlich jedem zu, eine andere Meinung haben zu dürfen und diskutiere gerne auch per PN weiter - aber das wollte ich nun doch einmal loswerden...

so long

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Rhönlerche

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Den Strategiewechsel sehe ich eher bei Daimler: Statt "integrierter Technologiekonzern" (Reuter/Schrempp) will man nun wieder ein reiner Autobauer sein. Daher kommt die Hektik in die ganze Sache. Die Börse hat Daimler für die Fusionspläne abgestraft. (und BAE belohnt, man darf sich seinen Teil denken).
Der Bund (und auch die Länder) hat immer gefördert, um hier Arbeitsplätze und Standorte zu schaffen und zu erhalten, was bei Airbus tatsächlich mal gelungen ist. Das Industrie-Know-how kam von Daimler und war (ist) auch sehr wertvoll und unersetzlich.
 

mhansi

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Noch mal zum Reuters Artikel.
Die Vorgeschichte:
EADS hat mit mit den Jahren immer mehr Entscheidungsfunktionen und Know How von Deutschland nach Frankreich verlagert. Die EADS Führung stand auch immer dem Französischen Präsidenten sehr nahe. Die Franzosen haben auch weitgehende Vetorechte bei EADS, die Deutschen nicht. Ein EADS Boss, der etwas macht, das Französischen Interessen zuwiederläuft ist nicht mehr lange EADS Boss. Sämtliche Systemführerschaften sind auch in Frankreich angesiedelt, obwohl Deutschland da immer kräftig mitzahlt. Deutschland hat jetzt Anfang des Jahres auf mehr Einfluss und mehr Arbeitsanteile gepocht. Um dieses Ansinnen ins Leere laufen zu lasse, wollte Enders unter anderem die Fusion mit BAE. Die Franzosen und Briten fanden das Super, Merkel fand die Idee blöd. Am Ende hat Berlin die Fusion verhindert.
Aktuelle Probleme:
Durch die Fusionsbemühung sind die Gräben zwischen den Bund und EADS und da insbesondere Enders noch viel tiefer geworden. Das ist wohl nur die erste Stufe der Entfremdung.
DE will mehr Arbeitsanteile und Entwicklungsprojekte, die Arbeitsanteile sind auf Jahre verteilt, und ganz neue Projekte wird es die nächsten Jahre auch nicht geben. DE will sich aber von der Forderung nicht abbringen lassen. Berlin hat wohl ein Signal gegeben, dass man sich nicht mehr so leicht abzocken lässt.

EADS will eine Entscheidung über die Rüstungssparte erst am Ende des Jahres treffen. Mit Bestätigung des Haushaltes werden am Ende des Jahres viele Produktionsverträge und Gelder für das nächste Jahr vergeben. Bisher hat Enders das immer auf ein Last Minute Show Down ankommen lassen, dürfte jetzt genauso laufen. Bloß der Haushalt für 2013 muss aber schon vor dem Show Down durch den Bundestag beschlossen werden. Wenn man nur normale Tiger, statt Assgard F Tiger will, dürfte das vorher schon feststehen. Genauso wenn man z.B. den EuroHawk nicht mehr haben will, oder etwas neues Beschaffen will. Sprich, das könnte so enden, wie der Fusions Show Down. Der war ja auch schon Freitags zu Ende, obwohl EADS bis Mittwoch noch verhandeln wollte.

Die Probleme hat man dann wohl immer noch nicht aus der Welt geschaffen.
 
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Sodele, ich gestehe selbstverständlich jedem zu, eine andere Meinung haben zu dürfen und diskutiere gerne auch per PN weiter - aber das wollte ich nun doch einmal loswerden...

so long
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Dem kann ich nur zustimmen!!!
 
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Wenn EADS / Airbus ansonsten mit schwierigsten Kunden zurecht kommt, woran könnte es dann vor allem liegen, wenn das in DEU nicht mehr klappt??? An EADS / Airbus?
Nicht falsch verstehen - ich will hier keinesfalls einseitige "Schuldzuweisungen" vergeben, dafür ist das Thema auch viel zu komplex... Wenn man sich aber die Gesamthaltung der deutschen Politik in Bezug auf die Luft- und Raumfahrtindustrie und insb. EADS anguckt, darf man sich schon einige Fragen stellen...
Angefangen bei einem Staatssekretär und Koordinator Luft- und Raumfahrt, der seine Rolle und Aufgabe so versteht, dass er Airbus im Frühjahr u.a. zu detaillierten paritätischen dt./frz. Managementbesetzungen auffordert (einfach mal googeln - Hintze Brief), dann das Fusionsdrama, wo die Bundesregierung im Gegensatz zu Frankreich und England nicht in der Lage war, sich dem Thema aufgeschlossen und substantiell zu nähern bis hin zu einer Kanzlerin, die das ganze Thema mit einem Anruf in Frankreich beendet, weil man es einfach nicht will - basta (ach ne, das war ein anderer Kanzler - der allerdings hatte EADS in 2000 aus der Taufe gehoben ...).
Im Vergleich zu anderen Nationen ist in Deutschland traditionell keine richtige Politik Richtung Luftfahrtindustrie zu spüren. Schon unser Luftfahrtkoordinator Monsieur Hintze prioritisiert vor allem symbolische Dinge. Das ist aber einfach auch Deutsches Wesen: Luffahrt ist böse, laut und schadet der Umwelt. Produktion von Flugzeugen wird allenfalls akzeptiert. Schon in einer Region wie Hamburg, die über 30000 Arbeitsplätze in der Luftfahrt hat, denken weite Teile der Bevölkerung, die Kohle für die Walddorf-Kita wächst am Baum oder wird von dem gesichtslosen "Besserverdiener" irgendwie bereitgestellt.

Wo ist denn bitte Airbus in F gebündelt? Ja, dort gibt es das Hauptquartier, Airbus aber ist in Deutschland, England und Spanien mit enormem Know-How und Expertise angesiedelt; in den letzten Jahren wurden tausende neu Arbeitsplätze geschaffen, nicht nur bei Airbus, sondern auch und besonders bei den Zulieferern und hier nochmal besonders in Deutschland.
Das "Hirn" des Konzern wandert aber schon zusehends Richtung Toulouse. Das muss nicht unbedingt schlimm sein, so lange hier ausreichend Arbeit und Know How bestehen bleibt. Leider sind Politiker oft durch Produktions-Workshare geblendet, und kapieren nicht, dass nur Nieten kloppen nicht langfristig wirkt. Gut, dafür gibt es ja LuFo und Konsorten. Aber gefährlich wird es, wenn Deutschland zum reinen Subcontractor von Airbus Toulouse wird, und die Arbeiten erledigt, die man in TLS nicht alleine schafft oder für die man sich zu schade ist. Und diese Gefahr ist durchaus real.

Der tatsächliche Workshare am A350 ... wichtiger für mich ist:
- was machen wir den konkret?
- warum sind andere Teile anderswo (bessere Stückkosten, reiner Proporz, effizienterer Prozess)?
- sind unsere Anteile zukunftsfähig, oder droht speziell im Deutschen Workshare langfristig das "Offshoring"?
Schlussendlich muss Deutschland das Kompetenzzentrum für Single Aisle werden, und zusehen, dass in diesem Bereich der Workshare erhöht wird.
Da jedes neue Aribus-Flugzeuge stärker auf Zulieferer zurückgreifen wird, ist das Vorhandensein starker, technologisch gut aufgestellter und ausreichend kapitalisierter Firmen wichtig.
 
Thema:

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