Thinking the Unthinkable - Über Piloten der ehem. LSK und der RAF im Kalten Krieg

Diskutiere Thinking the Unthinkable - Über Piloten der ehem. LSK und der RAF im Kalten Krieg im Aktuell & Neuerscheinungen Forum im Bereich Bücher u. Fachzeitschriften; Das mag eine spannende Neuerscheinung vom Autor Nigel Walpole sein, welcher über das Leben von Kampfpiloten im Kalten Krieg auf beiden Seiten des...
crossiathh

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Das mag eine spannende Neuerscheinung vom Autor Nigel Walpole sein, welcher über das Leben von Kampfpiloten im Kalten Krieg auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs schreibt. In diesem Fall mit und über ehemalige Piloten bei der Royal Air Force und der ehemalige LSK der NVA. Auf jeden Fall eine interessante Einschränkung von Akteuren im Kalten Krieg in Europa.
Eine offizielle Buchvorstellung findet wohl am Tag der (ehemaligen) Republik in England statt, wobei wohl auch Piloten beider Seiten anwesend sein sollen: www.aviation-bookshop.com. Wer also noch handsignierte Kopien braucht ...
Mit der ISBN Nummer 095379332X kann man das Buch wohl auch schon jetzt erwerben. Konnte jemand schon einen Blick reinwerfen und abschätzen ob es sich lohnt?
 

V-ger

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Erster Eindruck ist der einer chaotischer Story mit recht dürftiger (teils falscher) Abhandlung über das Entstehen der LSK. Eher "aus Erinnerung" als "auf Basis von Originaldokumenten". Der Autor ist zwar ein ehemaliger Swift/Hunter-Pilot und hat schon einige ausgezeichnete Titel auf derartige Themen veröffentlicht (darunter auch bei weitem das Beste Swift-Buch) aber er scheint nicht viel zu wissen was bisher auf das Thema LSK veröffentlicht wurde.

Zusammenfassend: einen "Vergleich" zwischen LSK und RAFG bekommt man nur teilweise bis nicht wirklich. Auch von "Thinking the Unthinkable" (ich denke da gleich an Atomwaffen) gar keine Spur. Somit daneben geraten. Teilnehmende und Hauptdarsteller in allen Ehren aber es ist eher etwas für "Liebhaber und Pensionisten" als für Historiker.
 
Peter Wimpsey

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Erster Eindruck ist der einer chaotischer Story mit recht dürftiger (teils falscher) Abhandlung über das Entstehen der LSK. Eher "aus Erinnerung" als "auf Basis von Originaldokumenten". Der Autor ist zwar ein ehemaliger Swift/Hunter-Pilot und hat schon einige ausgezeichnete Titel auf derartige Themen veröffentlicht (darunter auch bei weitem das Beste Swift-Buch) aber er scheint nicht viel zu wissen was bisher auf das Thema LSK veröffentlicht wurde.

Zusammenfassend: einen "Vergleich" zwischen LSK und RAFG bekommt man nur teilweise bis nicht wirklich. Auch von "Thinking the Unthinkable" (ich denke da gleich an Atomwaffen) gar keine Spur. Somit daneben geraten. Teilnehmende und Hauptdarsteller in allen Ehren aber es ist eher etwas für "Liebhaber und Pensionisten" als für Historiker.
Ich habe gehört, daß Nigel Whalepole mit Cooper und Harpia vor einiger Zeit über dieses Thema gesprochen hat.

Die haben aber von dem Thema rasch Abstand genommen, als klar wurde, daß es nicht um eine historische Aufarbeitung gehen soll sondern eher um verklärte Memoiren.

Ja, man hat mir erzählt NW hat ein eher verklärtes Bild zur NVA und will niemanden wehtun.
Neue Daten und Fakten haben ihn schlichtweg nicht interessiert.

Eigentlich schade, da NW ja als Offizier in Kommandantenrang etwas zu erzählen hätte ...
 
boxkite

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Im Jahr 2020 gab es bei Pen & Sword eine "Neuauflage", allerdings habe ich die eingangs erwähnte Fassung des Buches zum Zwecke des Vergleichs (ob Reprint oder überarbeitet) nicht vorliegen. Nichtsdestotrotz für mich interessant, wie ein früherer britischer Militärpilot "die andere Seite" gesehen hat bzw. sieht, das sagt ja auch einiges aus. Unter den Fehlern gab es dann aber auch ein paar recht amüsante. Wer zum Teufel hat dem Autor eingeredet, der Geschwadername des JG-7 -"Wilhelm Pieck" (soweit richtig) - "was given ... after a German First World War and Second World War ace" (S. 152) :blink: ? Auch die Aussage, die AS-7 'Kerry' (sprich: Ch-23) habe die Bodenangriffsfähigkeiten der späten MiG-21-Versionen M/MF/bis erhöht (S .156), wirft alles über den Haufen, was ich bisher dazu wußte.

Aber als nettes Beispiel einer anderen Sichtweise bleibt das Buch im Regal erhalten :wink2: .
 
Peter Wimpsey

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Im Jahr 2020 gab es bei Pen & Sword eine "Neuauflage", allerdings habe ich die eingangs erwähnte Fassung des Buches zum Zwecke des Vergleichs (ob Reprint oder überarbeitet) nicht vorliegen. Nichtsdestotrotz für mich interessant, wie ein früherer britischer Militärpilot "die andere Seite" gesehen hat bzw. sieht, das sagt ja auch einiges aus. Unter den Fehlern gab es dann aber auch ein paar recht amüsante. Wer zum Teufel hat dem Autor eingeredet, der Geschwadername des JG-7 -"Wilhelm Pieck" (soweit richtig) - "was given ... after a German First World War and Second World War ace" (S. 152) :blink: ? Auch die Aussage, die AS-7 'Kerry' (sprich: Ch-23) habe die Bodenangriffsfähigkeiten der späten MiG-21-Versionen M/MF/bis erhöht (S .156), wirft alles über den Haufen, was ich bisher dazu wußte.

Aber als nettes Beispiel einer anderen Sichtweise bleibt das Buch im Regal erhalten :wink2: .
Der Autor ist ein recht sturrer Kerl und ließ sich in Gesprächen in England niemals von "seiner" Meinung zu gewissen Dingen abbringen, auch wenn die NVA Geschichte nun gut dokumentiert ist. Schade um die vertane Chance bei diesem Thema.
 
Gepard

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Auch die Aussage, die AS-7 'Kerry' (sprich: Ch-23) habe die Bodenangriffsfähigkeiten der späten MiG-21-Versionen M/MF/bis erhöht (S .156), wirft alles über den Haufen, was ich bisher dazu wußte.
Ehm. Ja und nein. Unsere MiG-21 hatten diese Waffen definitiv nicht.
Aber einige Versionen, die nur für den sowjetischen Gebrauch waren, konnten die Cha-66 verwenden. Die Cha-66 hatte, genau wie die Cha-23, deren direkte Vorgängerin sie war, den NATO-Code AS-7 Kerry.
Quelle: Holger Müller "MiG-21", Motorbuchverlag, S.104
Hinzufügen sollte ich, dass Holger Müller schreibt, dass die Cha-66 von jeder MiG-21, die die Fähigkeit hatte die AA-1 Alkali zu verwenden, eingesetzt werden konnte.
 
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