Da steht: "At the time of retirement, average airframe times were in the order of 6000 hours ... "
So rechnet man aber ganz sicher nicht die durchschnittliche Flugstundenzahl einer Flotte aus.Das kann man halten wie ein Dachdecker - schließlich besteht die Flotte am Ende nur noch aus den überlebenden Flugzeugen.
M.W. wurden Anfang der 70er einige F-104 der Jagd- und Aufklärungsgeschwader verschrottet,MWn. war die durchschnittliche Flugstundenzahl der überlebenden LW-Starfighter um die 2500h.
Das lag nicht zuletzt daran, dass man Anfang der 70er einige Flugzeuge nachbauen ließ. Und viele
der älteren Kisten (hauptsächlich Jabos) in die Schrottpresse gingen.
Diese Methode ist aber betreffend der verbleibenden Flugzeuge (sprich Durchschnittsflugstundenzahl zum Zeitpunkt X) die exaktere. Die Flugzeuge, die inzwischen als Coladose im Regal stehen, oder abgestürzt sind, können ja logischerweise nicht mehr zum Flugstundenpensum beigetragen haben. Wenn die Flotte aufgrund von veränderten Anforderungen verringert wird, ergibt sich durch die Methode "Gesamtflugstunden / Anzahl der Flugzeuge" eher ein verfälschtes Bild:So rechnet man aber ganz sicher nicht die durchschnittliche Flugstundenzahl einer Flotte aus.
Und diese Zahl wird da ja als Vergleichszahl für die Luftwaffe angegeben.
Soweit mir bekannt, wurden recht viele der ja überzählig gewordenen Aufklärer/ Jäger zu Jabos umgerüstet und übernahmen dann den Posten von "abgeflogeneren" Flugzeugen.M.W. wurden Anfang der 70er einige F-104 der Jagd- und Aufklärungsgeschwader verschrottet,
nachdem diese auf Phantom umgerüstet wurden. Die Jabos flogen bis zur Umrüstung auf Tornado
ihre 104 weiter.
Exakter oder nicht hängt wohl davon ab was man gerade wissen will.Diese Methode ist aber betreffend der verbleibenden Flugzeuge (sprich Durchschnittsflugstundenzahl
zum Zeitpunkt X) die exaktere.
Soso..."Primärquelle"also einer der Testpiloten und der spätere Chefverkäufer von Grumman.
Das waren sie nicht. Sie erreichten alle Mach 2 und waren damit allesamt der feuchte Traum der Beschaffungsabteilung. Dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, mach 2 zu erreichen, sollte klar sein. Ergo auch verschiedene Auslegungen.Das ist eine Legende die heute gerne erzählt wird, denn die Flieger waren so unterschiedlich, daß da kein fester Plan dahinter stehen konnte.
Kann ich über:Kammhuber war begeistert wie schnell der Flieger auf 1,1 Mach beschleunigte. Nach der Landung stellte man fest, er hatte dabei vergessen die Flaps und Slats einzufahren.
Unverantwortlich sowas!Interesant ist, daß man damals schon öffentlich über die hohe Absturzrate der Starfigter gesprochen hatte. Lockheed hielt sich dabei sehr bedeckt und meinte nur, daß es für einen solch Hochleistungsflieger normal sei. Erstaunlicherweise schluckten das alle Interessierte einfach so. Zu diesem Zeitpunkt, also Anfang 1957, gab es schon 49 Unfälle mit 18 Toten.
Was soll "gute Performance bei hoher Geschwindigkeit" bedeuten?- Die gute Peformance bei hoher Geschwindigkeit
- Die Möglichkeit es auch für Allwettertauglichkeit anzupassen (F-104 und F-11F-1F waren damals nur Schönwetterflugzeuge)
- Die Kosten ihn für die Luftwaffe zu adaptieren
- Die Möglichkeit eine Atombombe mit hohem Kampfradius zu transportieren.
Das passt nur gar nicht zur damaligen nuklearen Sehnsucht der BRD, die lieber gestern als heute dem Russen die Bomben unter die Nase reiben wollte. Jäger spielten zur damaligen Zeit bestenfalls eine sekundäre Rolle in der NATO. Ein Blick auf die Aufstellung der amerikanischen Verbände in Europa (meist F-100C und D oder F-101C) belegt das. Nuclear Deterrent - alles andere war sekundär.Man wollte nur einen Jäger. Man dachte man würde später noch einen Jagdbomber dazu kaufen und war froh, daß man die Jäger auch als Jabos verwenden konnte (bzw war wohl aus finanziellen Gründen dazu gezwungen).
Welche konkret?Krepinsky überging allerdings bei seiner Beurteilung die unakzeptablen Sicherheitsmängel der F-104.
Stimmt - die hatte ja auch keine All-Inclusive-BombeDie Mirage III würde die Anforderungen überhaupt nicht erfüllen.
Frage mich, wie Steinhoff zu dieser Meinung gekommen sein soll, bevor auch nur der erste Starfighter in Deutschland eingetroffen war - geschweige denn die verkorkste Ausbildung/ Logistik/ Personalpolitik ihre Auswirkungen zeigen konnteBei der Gelegenheit offenbarte ihm Steinhoff, daß es der größte Fehler seiner Laufbahn war die Starfighter zu favorisieren.
Möchtest du gerne den 1958er Verkaufsprospekt von Lockheed lesen?Jetzt möchte ich gerne die Gegenargumente aus ebenso Primärquellen
Also ich war nicht dabei, aber ich behaupte, dass Kolumbus nicht in Indien gelandet ist.sofern die Protagonisten hier nicht selbst beide Flugzeuge geflogen haben und bei der Beschaffungs-Entscheidung dabei waren.
Wie bei den schweizer Testflügen schon erwähnt - "too little, too late".Um beim Thema zu bleiben, die Draken war anscheinend weit weg von den Anforderungen. Mich würde mal interessieren was die Testpiloten zur Draken meinten.
Mich schon!Was hat das hier alles noch mit dem ursprüglichen Thema zu tun?
Mich interessieren die Thesen zur F-104 nun rein garnicht in diesem Thema.
Seit wann entscheiden Piloten über Beschaffung von Flugzeugen? Ich glaube da liegt Dein und anscheinend auch der systematische Fehler des Autors der Quelle. Er denkt, wenn alle Piloten die Tiger toll fanden, war sie das bessere Flugzeug. Das ist aber Unsinn, denn die in einem nicht sonderlich repräsentativen Testflug demonstrierte Performance (aufgezeichnet mit den staunenden Augen des Piloten, mehr nicht) ist ein ziemlich unscharfes Kriterium. Die zitierten Abschnitte klingen dabei wie die klassischen Räubergeschichten früher Testpiloten: rein ins Cockpit, ne scharfe Runde gedreht, super Sache! Richtige Professionalität ist da kaum zu erkennen.Das sind Infos von einer Primärquelle und kein Wikipedia, also einer der Testpiloten und der spätere Chefverkäufer von Grumman. Jetzt möchte ich gerne die Gegenargumente aus ebenso Primärquellen, sofern die Protagonisten hier nicht selbst beide Flugzeuge geflogen haben und bei der Beschaffungs-Entscheidung dabei waren.
Die Anforderungen wären mal interessant zu wissen.Um beim Thema zu bleiben, die Draken war anscheinend weit weg von den Anforderungen. Mich würde mal interessieren was die Testpiloten zur Draken meinten. Hat einer von denen eine Biografie geschrieben?
Und mich auch.Mich schon!
Schau doch bitte gelegentlich mal nach, wenn du etwas dichter am Bücherregal bist.Leider ist es nicht so easy, die Gesamtstunden der Kanadischen Flotte herauszufinden.
Rechnet man rückwärts, käme man auf 1,4 Millionen fh (6000h à 239 Flugzeuge). Müsste
das bei David Bashow nachlesen - der steht aber gerade in einem Buchregal ein paar
Hundert km entfernt...
Schwierig ...Wie viele fh hatten die "ältesten" 104 der LW?
Das kam vor. Aber es waren nur sehr wenige Maschinen.Soweit mir bekannt, wurden recht viele der ja überzählig gewordenen Aufklärer/ Jäger
zu Jabos umgerüstet und übernahmen dann den Posten von "abgeflogeneren" Flugzeugen.
Ein sehr guter Rat.Recherchiere doch mal nach wirklich "unsicheren" Flugzeugen, wie der F-100.
Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen, und meiner ursprünglichen Anmerkung, was hätte eine Saab/MBB "Drachen" benötigt?Die ersten hatten noch ein kurzes Heck, kein Bordradar und erreichte auch nicht die Leistungen die heutzutage bekannt sind.
"Wendigkeit" ist bei genauer Betrachtung ein bekloppter Begriff. Ich würde behaupten, dass eine F-104G clean auf 30kft und M0.9 wohl mehr oder wenigstens gleich viel "sustained G" machen kann als eine Saab Draken jedweder Version. Die F-104G war durch ihre Konfiguration sehr begrenzt was hohe Anstellwinkel angeht, weswegen der "Instantaneous Turn" eher unterirdisch war, ein großes Problem im Dogfight. Bei anderen Parametern, wie etwa 1G SEP, sollte die F-104 die Draken "zum Frühstück verspeisen". Weiterhin war Beschleunigung bei der F-104 hervorragend.Aber im Vergleich zur Wendigkeit Draken-F-104 da steht die F-104 net so gut da.
Fast beweglich wie ein Traktor. War halt ein Abfangjäger und kein Jäger
Habe ich das behauptet?Seit wann entscheiden Piloten über Beschaffung von Flugzeugen?
Klingt heute irgendwie abenteuerlich, das stimmt. Es war auch eine andere Zeit, als Technik noch nicht so beherrschbar war um aus einem Forderungskatalog exakt die Maschine zu bauen die man wollte. Man erprobte oft erst mal und entschied nach Leistung.Ich glaube da liegt Dein und anscheinend auch der systematische Fehler des Autors der Quelle. Er denkt, wenn alle Piloten die Tiger toll fanden, war sie das bessere Flugzeug. Das ist aber Unsinn, denn die in einem nicht sonderlich repräsentativen Testflug demonstrierte Performance (aufgezeichnet mit den staunenden Augen des Piloten, mehr nicht) ist ein ziemlich unscharfes Kriterium. Die zitierten Abschnitte klingen dabei wie die klassischen Räubergeschichten früher Testpiloten: rein ins Cockpit, ne scharfe Runde gedreht, super Sache! Richtige Professionalität ist da kaum zu erkennen.
Du blendest anscheinend aus, daß am 17.12.1957 die Supertiger bestellt wurde. Warum man sich dann plötzlich doch anders entschied, kann man in den Untersuchungsakten zur Starfighter-Affäre nachlesen. Ähnliches danach auch in Japan. Die anderen Europäer haben dann nachgezogen, als Deutschland als größter Abnehmer sich entschieden hatte. Es liest sich für mich so, daß Steinhoff als der, der dem Verteidigungsministers und dem Parlament ein geeignetes Flugzeug vorzuschlagen hatte, nach dem man entscheiden konnte, gerne die Supertiger vorgeschlagen hätte (hatte er ursprünglich ja auch), aber dann selbst unter Druck stand (na von wem wohl? Kann sich noch einer an die Starfighter-Affäre erinnern?).Das die paar Testpiloten die Tiger lieber mochten ... das hab ich nie bezweifelt.
Aber geflogen wird nun mal was der Dienstherr beschafft.
Wurde mit dem größeren SLW der 104G behoben. Die F-104S bekam noch zwei zusätzliche Kielflossen, was die theoretisch sichere Machzahl (unter Richtungsstabilitätsgesichtspunkten!) auf jenseits von 2,6 schob.Darin bemängelt er auch die mangelhafte Richtungsstabilität nach der der Einsatz der Kanone ziemlich uneffektiv war. Da würde mich mal interessieren ob ehemalige Starfighterpiloten dazu was sagen könnten (gibts hier noch welche?).
Das kommt ganz auf die Ausgangslage und die Einsatzrolle an. Da die LW damals nicht für die Grenze zuständig war, und daher auch nicht an vorderster Front freie Schussbahn ("Vor mir ist nur der Feind") hatte, erübrigt sich die BVR-Kapazität. In einigen Szenarien ist sie natürlich trotzdem gut zu haben.Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen, und meiner ursprünglichen Anmerkung, was hätte eine Saab/MBB "Drachen" benötigt?
Hier mal eine Zusammenstellung der alten Mühlen des MFG2, soweit ich die Zahlen recherchieren konnte. (Quelle)... Die letzten Marineaufklärer hatten auch häufig mehr als 3000 fh.
Die stammten ja auch alle aus der Nachbauserie und waren rund 10 Jahre jünger.Die 26+ aus unserem Geschwader hatten bis auf zwei Ausnahmen alle 2000 plus Stunden, aber keine 3000.
Ich weiß, die erste Maschine (26+58) kam am 15.12.1971 ins Geschwader.Die stammten ja auch alle aus der Nachbauserie und waren rund 10 Jahre jünger.