Junkers-Peter
Astronaut
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"Lufthansa im Krieg – die Jahre 1939-45" von Werner Bittner
Das ist nun wieder mal ein Buch, das einen hoffen lässt. Hoffen darauf, dass sich akribische Recherchearbeit doch auszahlt. Denjenigen, die nicht nur im Internet recherchieren, dürfte der Autor als langjähriger Leiter des Firmenarchivs der Lufthansa bekannt sein. Herr Bittner ist mir als immer netter und hilfsbereiter Mensch gut in Erinnerung.
Wie aus dem Titel erkennbar, behandelt das Buch die Geschichte der Lufthansa in den Jahren 1939 bis 1945. Ausführlich werden die Schwierigkeiten geschildert, die mit dem Kriegsausbruch entstanden: teilweise Abgabe der Flugzeuge an die Luftwaffe, Streckenstillegungen, kriegsbedingte Abstürze usw. Danach werden die einzelnen Kriegsjahre chronologisch abgehandelt, wobei alle aufgetretenen Unfälle, Abstürze und Abschüsse ausführlich beschrieben werden. Erstmalig wird auch auf die hektischen letzten Kriegswochen ausführlich eingegangen.
In einem weiteren Teil geht der Autor auf die alltäglichen Schwierigkeiten eines Flugbetriebs im Krieg ein. Speitüten sind Mangelware, obwohl sich „die Durchführung des Verkehrs unter den gegebenen Verhältnissen nur in gewissen robusten Formen abspielen kann“. Ebenso gehen der Hansa auf ihren Flugzeugen regelmäßig die Geschirre und Bestecke aus, weil die Passagiere diese entwenden. 1942 trat ein regelrechter „Gabelnotstand“ auf. Schwierig ist die Abfertigung auf teilweise zerbombten Flugplätzen und Abfertigungshallen. Man erfährt viele Dinge, von denen man vorher nichts wusste.
Wirklich neue Fotos von Flugzeugen der DLH sind im Buch nicht vorhanden. Entschädigt wird man dafür mit vielen interessanten Dokumenten aus dem Firmenarchiv, die im Original abgedruckt werden. Ebenso sind viele Fotos des fliegenden Personals im Buch.
Verlegerisch ist das Buch von allererster Güte. Verwendet wurde hochwertiges Papier und das Layout ist erstklassig und abwechslungsreich. Erstaunlicherweise ist das Buch bei einem holländischen Verlag erschienen, da sich in Deutschland wohl kein Verlag fand, der das Buch drucken wollte.
Dies ist übrigens der erste Band des Werkes. Ein zweiter Band soll folgende Themen behandeln: Versorgungslage, Arbeitskräfte, betriebswirtschaftliche Faktoren und Staatsinteressen.
Das Buch ist allen an der deutschen Luftfahrtgeschichte interessierten sehr zu empfehlen.
Viele Grüße
Peter
Das ist nun wieder mal ein Buch, das einen hoffen lässt. Hoffen darauf, dass sich akribische Recherchearbeit doch auszahlt. Denjenigen, die nicht nur im Internet recherchieren, dürfte der Autor als langjähriger Leiter des Firmenarchivs der Lufthansa bekannt sein. Herr Bittner ist mir als immer netter und hilfsbereiter Mensch gut in Erinnerung.
Wie aus dem Titel erkennbar, behandelt das Buch die Geschichte der Lufthansa in den Jahren 1939 bis 1945. Ausführlich werden die Schwierigkeiten geschildert, die mit dem Kriegsausbruch entstanden: teilweise Abgabe der Flugzeuge an die Luftwaffe, Streckenstillegungen, kriegsbedingte Abstürze usw. Danach werden die einzelnen Kriegsjahre chronologisch abgehandelt, wobei alle aufgetretenen Unfälle, Abstürze und Abschüsse ausführlich beschrieben werden. Erstmalig wird auch auf die hektischen letzten Kriegswochen ausführlich eingegangen.
In einem weiteren Teil geht der Autor auf die alltäglichen Schwierigkeiten eines Flugbetriebs im Krieg ein. Speitüten sind Mangelware, obwohl sich „die Durchführung des Verkehrs unter den gegebenen Verhältnissen nur in gewissen robusten Formen abspielen kann“. Ebenso gehen der Hansa auf ihren Flugzeugen regelmäßig die Geschirre und Bestecke aus, weil die Passagiere diese entwenden. 1942 trat ein regelrechter „Gabelnotstand“ auf. Schwierig ist die Abfertigung auf teilweise zerbombten Flugplätzen und Abfertigungshallen. Man erfährt viele Dinge, von denen man vorher nichts wusste.
Wirklich neue Fotos von Flugzeugen der DLH sind im Buch nicht vorhanden. Entschädigt wird man dafür mit vielen interessanten Dokumenten aus dem Firmenarchiv, die im Original abgedruckt werden. Ebenso sind viele Fotos des fliegenden Personals im Buch.
Verlegerisch ist das Buch von allererster Güte. Verwendet wurde hochwertiges Papier und das Layout ist erstklassig und abwechslungsreich. Erstaunlicherweise ist das Buch bei einem holländischen Verlag erschienen, da sich in Deutschland wohl kein Verlag fand, der das Buch drucken wollte.
Dies ist übrigens der erste Band des Werkes. Ein zweiter Band soll folgende Themen behandeln: Versorgungslage, Arbeitskräfte, betriebswirtschaftliche Faktoren und Staatsinteressen.
Das Buch ist allen an der deutschen Luftfahrtgeschichte interessierten sehr zu empfehlen.
Viele Grüße
Peter