Beinahe Absturz (Ryanair) in Memmingen.......

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Toryu

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Die Crew hat versucht, die beim Abflug verlorene Zeit wieder hereinzuholen. Deshalb die Entscheidung, lieber eine Rückenwindlandung bei 7-8 kn auf der 24 zu machen.
Verlorene Zeit wieder gutzumachen ist tägliche Praxis aller Fluggesellschaften. Eine 738 kann man in wesentlich kleinere Flughäfen herein- und auch wieder herausfliegen, als die 8000ft "Nato-Standardpiste" in Memmingen.
7 bis 8 kts Rückenwind ist dabei auch kein Ding (normalerweise sind 10kts die Grenze), solange vielleicht nicht gerade MLW und eine hohe density-altitude mit nasser Bahn und zwei inop-REVs vorliegen.

Dass man unter FL100 auch mal (ein gutes Stück) schneller darf als 250 ist eine Sache der Clearance (hab das schon mal vom Jumpseat aus erlebt - war ganz schön laut!). Man kann also der Crew hier keine planerische Schuld geben.
Mag sein, dass die kurzfristige Friemelei mit dem Anflugverfahren zu erhöhter Arbeitsbelastung geführt hat. Ob der Sinkflug auf 450ft "kontrolliert" war, oder nicht, ist ebenfalls schwer nachzuvollziehen. Prinzipiell sollte man der Crew die Fähigkeit, unter VMC "frei anzufliegen", zusprechen. Dass manchmal aber die Fäkalien in den Ventilator fliegen, hat man an anderen Beispielen schon oft genug gesehen.

Habe bei Aloha Airlines schon mal einen RWY-Change (kein wirklicher Sidestep, da Rwys nicht parallel, sondern geschätzt unter ~40° kreuzen!) im Short-Final auf Lihue erlebet (allerdings von unten). Waren zwei gehörige Kampfkurven - jeder Bild-Onlinereporter hätte sich damit eine Goldene Nase verdienen können! :loyal:
 
B.L.Stryker

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Arbeitest Du zufällig bei der BILD???

Wer lesen kann ist klar im Vorteil:

BFU Bericht Seite 67: "Nach dem nun folgenden Fehlanflugverfahren landete die Maschine auf der Piste 24 des Verkehrsflughafens Memmingen."
Selbstzitierend.

Ryanairfliegen ist immer ein highlight (angefangen beim Kampf um die besten Plätze :FFTeufel:), so gehört doch auch eine Tiefflugeinlage dazu.

Was ich aber dennoch nicht gelesen habe/oder übersehen - ist die Maschine dennoch dort und auf Sicht gelandet?
Und nein, bin nicht in der Medienwelt tätig, nur wissbegierig.

Trotzdem Danke für die Info.
 

Wind Shear

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Da scheint ja einiges nicht gepasst zu haben. Ich bin mal auf den abschließenden Bericht der BFU gespannt und damit auf ein ausreichend umfassendes Bild des Ganzen.

Noch schlimmer finde ich, wie Ryanair sich danach verhalten hat. Wobei das erst so richtig Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt hat.
 
Schorsch

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Habe bei Aloha Airlines schon mal einen RWY-Change (kein wirklicher Sidestep, da Rwys nicht parallel, sondern geschätzt unter ~40° kreuzen!) im Short-Final auf Lihue erlebet (allerdings von unten). Waren zwei gehörige Kampfkurven - jeder Bild-Onlinereporter hätte sich damit eine Goldene Nase verdienen können! :loyal:
Wie in den USA generell üblich.
Dort wird auch unter 1000ft noch ordentlich gekurbelt.
Anflug EWR Bahn 29.

Das EGPWS geht übrigens bei manch Anflug mal los.
Und hohe Sinkgeschwindigkeiten sind ja auch durchaus mal möglich.
 
Taliesin

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Nur weil das EGPWS piepst, ist es noch kein "Beinahe-Absturz".
Nee, aber wenn die BFU es als "Schwere Störung" einstuft, dann schon.
Schwere Störung

Ein Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs, dessen Umstände darauf hindeuten, dass sich beinahe ein Unfall ereignet hätte.
In dem Fall ausnahmsweise Mal keine schamlose Übertreibung
 
Whisky Foxtrott

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<<<Nee, aber wenn die BFU es als "Schwere Störung" einstuft, dann schon.>>>

Naja, da bin ich mir nicht so sicher. Wenn sich beispielsweise ein Pilot bei einer Bruchlandung einen Armbruch zuzieht, gilt dies per BFU-Einstufung als 'Schwere Verletzung'.
 
Intrepid

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Zwischen "EGPWS piepst" und der Einstufung als "schwere Störung" gibt es keinen direkten Zusammenhang. Auch ohne Piepsen wäre der Vorfall als schwere Störung eingestuft worden, selbst mit Piepsen hätte der Vorfall auch eine glimpflichere Bewertung bekommen können - wenn der Anflug nicht so chaotisch abgelaufen wäre.

Sich kurzentschlossen aus einem nicht präsentem Standard-Verfahren zu retten, weil man glücklicher Weise den Zielflughafen erblickt hat, um dann einen noch weniger vorbereiteten Sichtanflug zu verbaseln, ist schlicht unprofessionell. Wer so denkt, gehört nicht in eine Position, in der man die Verantwortung für das Leben anderer Menschen trägt.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, wäre es korrekt gewesen, sich zu offenbaren, dass man den Standard-Anflug nicht vorbereitet hat und Radar-Vektoren benötigt. Dann hätte es wenn überhaupt eine Untersuchung gegeben, warum in einem Ryanair-Cockpit versäumt wird, sich auf den Standard-Anflug vorzubereiten. Aber Sicherheit war nicht das oberste Gebot, sondern Pünktlichkeit. Und das ist die eigentliche "schwere Störung".

Ich denke, Ryanair muss man die nächste Zeit öfter mal Standard-Anflüge fliegen lassen. Das übt - und dann nimmt selbst ein Ryanair-Kapitän auch gerne wieder 15 oder 30 Minuten Extra-Kraftstoff mit.
 
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