AW: F-104 Starfighter Motorbuchverlag
OK, mal zurück zum Thema. Ich will mich auch mal an einer "Buchkritik" versuchen. Habe es vom Weihnachtsmann geschenkt bekommen. Da ich das ein oder andere Buch aus dieser Reihe auch schon besitze bzw. gelesen habe, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Der erste Eindruck schien diese Erwartungen auch zu bestätigen. Der Kritik bezüglich der schlechten Bilder kann ich mich absolut nicht anschließen. Vor dem Hintergrund, dass die meisten Fotos aus den 50er, 60er und vielleicht 70er Jahren entstammen, ist die Qualität recht ordentlich. Über die Aufteilung des Buches ist schon einiges berichtet worden. Es wird kurz die Entwicklung erläutert und die jeweiligen Baureihen dargestellt. Das alles ist hier und da mit Bildern illustriert. Bis dahin soweit in Ordnung. Dann folgt der Teil "Der Starfighter bei der Bundeswehr", welcher ca. 20% des Buches einnimmt. Dies, so dachte ich, sollte der für mich interessanteste Teil des Buches sein. Erhoffte ich mir doch ein paar Insider-Informationen bezüglich Einsatzgrundsätzen, Bewaffnungsvarianten, Flugverhalten, Technische Besonderheiten, typische Probleme usw.. Nicht zu vergessen, der politische Hintergrund. Aber nichts dergleichen! Stattdessen verkommt dieser Teil zur Geschwader-Chronik des jeweiligen Verbandes. Bei einem Buch über einen Flugzeugtyp interessiert es mich nicht, wer, wann die wie-viel-tausendste Flugstunde, unter welchem Kommandeur, wo geflogen ist, und wer welchen Pokal überreicht hat. Dies zieht sich durch das gesamte Kapitel. Mag ja sein, dass diejenigen, welche damals dabei waren, es vielleicht interessant finden. Die Mehrheit der potentiellen Buchkäufer dürfte dies jedoch nicht sein. Ich, für meinen Teil fand es jedenfalls zum Gähnen langweilig. Das ZELL- und SATS- Programm wird kurz erwähnt, kratzte mir aber zu sehr an der Oberfläche. Und wenn die NASAAR-Trainer schon vorgestellt werden, hätte man auch kurz darauf eingehen können, wie denn die RADAR-Ausbildung so durchgeführt wurde. Auch dazu kein Wort. Im Kapitel "Paradiesvögel" werden auf ca. 25 Seiten Sonderbemalungen vorgestellt. Das war mir persönlich dann wieder zu viel Bild und zu wenig Text. Aber das ist sicherlich Ansichtssache. Gut fand ich dagegen den Teil über die zivilen Halter.
Fazit: Tja was soll ich sagen? Ein paar gute Ansätze sind durchaus vorhanden. Vor allem die Bilder reißen es vielleicht noch raus. An das Niveau eines in der gleichen Reihe erschienenen Buches über die Mig21, kommt es definitiv nicht. Zu wenig technische Informationen, zu oberflächlich. Stoff wäre eigentlich genug vorhanden. Würde ich es mir nochmal kaufen? Hm...keine Ahnung, im Zweifelsfall vielleicht.