Für die Verspannung nehme ich 0,3 mm Stahldraht. „In Echt“ waren die „Spanndrähte“ profiliert oder wenigstens mit rechteckigem Querschnitt. Dafür habe ich jedoch kein passendes Material.
Alle Drähte habe ich nur einseitig festgeklebt, mit Sekundenkleber und einem Tropfen Weißleim. Auf der anderen Seite stecken sie in einem Loch, entweder im Schwimmer oder im Rumpf. Die Kunst besteht darin, die Sacklochseiten so zu biegen, dass jeder Draht momentenfrei sitzt, damit er wie ein Spanndraht aussieht.
2013 hat’s bisher gut mit mir gemeint, und ich durfte alle 12 Drähte der Flügelverspannung frustfrei platzieren. Hier sieht man die frisch aufgebrachten Weißleimtröpfchen, die in ein paar Stunden schrumpfen und transparent austrocknen werden.
An der Flügelspitze habe ich drei „Handlochdeckel“ graviert. Mit diesen steht die Maschine im Science-Museum. „Zu Lebzeiten“ waren dort drei Lufthutzen mit Öffnung nach vorne montiert, die dafür sorgten, dass der Flügel
innen von der Spitze zur Wurzel durchströmt wurde. Dieser Luftstrom sorgte dafür, dass die Kühler beidseitig umströmt wurden, um deren Kühlleistung zu erhöhen. Das war nicht von Anfang an so geplant, sondern eine „Notmaßnahme“ als der Motor nicht ausreichend gekühlt wurde.
Die Luft trat auf der Oberseite der Flügelwurzelverkleidung wieder aus. Die zugehörigen Schlitze sieht man an der N247 in Southampton. Ob die S1595 diese aufweist, weiß ich im Moment noch nicht.
Meine anfängliche Interpretation des Kühlsystems als Verdampfungskühler ist demnach falsch.
Der Kühlkreislauf war in Wirklichkeit geschlossen. Der einzige Trick bestand darin, die Kühler in die Oberfläche zu integrieren. Tragflächen und Schwimmer gehörten zur Wasserkühlung des Motors. Zusätzlich gab es Hochdruckölkühler an den Rumpfseiten und einen Niederdruck-Ölkühler an der Rumpfunterseite (dessen mittlerer Tel aussieht wie die weiter oben beschrieben „Wasserleitung“.