Ich habe mir die ganzen Beiträge durchgelesen und bin nahezu komplett eurer Meinung.
Außerdem merke ich, dass ich älter geworden bin, weil ich jetzter selber jüngeren Flugbegeisterten Tips gebe
Ich bin mir noch heute für die Entscheidung dankbar, dass ich mich gegen eine militärische Ausbildung bzw. ATPL entschieden habe.
Ich habe nach der Grundwehrdienstzeit eine kaufm. Ausbildung gemacht, BWL studiert und meinen PPL gemacht (kein Hubi, aber der Weg ist ja der gleiche). Ich habe jetzt schnell einen tollen Job in der Luftfahrt gefunden, kann fliegen und ich habe keine Schulden.
Auf der anderen Seite kenne ich zwei Bekannte, die über 80T€ in den ATPL investiert haben und keinen Job haben. Die müssen jeden Monat alleine ca. 500€ Zinsen zahlen, d.h. deine Schuld mindert sich um keinen Cent.
Mal kurz weg mit den Freunden? Nicht drin!
Zum Punkt Ausbildung beim "Staat": Ich habe 2006 Abi gemacht und eine Kollege hat direkt im fliegerischen Dienst angefangen. Der wurde von Dienststelle zu Dienststelle geschoben, ist LKW fürn Bund gefahren und hat seit einiger Zeit seine fliegerische Grundausbildung absolviert - ist also nicht viel weiter als ich. Er flog Beech Bonanza inden USA, ich Cessna in Deutschland (klar ist die Beech schöner
). Stelle dir vor, du hast dich >13 Jahre verpflichtet und stelltst nach 6 Jahren fest, dass du keine Ausbildung und kein Studium hast und gerade mal 50 Stunden geflogen bist. Kann dir passieren.
Du bist 15 Jahre alt und kann mir schon denken, dass alle unsere Argumente an dir abprallen, weil du halt fliegen willst.
Da eh in max. 2 Jahren eine Entscheidung fällt, hast du ja noch genug Zeit. Mal abgesehen davon, dass die Chancen beim Bund fliegen zu dürfen, recht gering sind.
Gesucht wird dort ein Soldat, der fliegt. Kein Pilot, der nebenbei Soldat ist. Das ist ein großer Unterschied.
Das schöne am Fliegen ist, dass du immer etwas neues machen kannst. Wenn Gott und Doc wollen (toller Reim
), bekomme ich mein Medical I und mache meine Berufspilotenausbildung nebenbei. Die kann ich dann völlig legal von der Steuer absetzen und ich verschulde mich nicht so stark.
Du wirst irgendwann feststellen, dass es Piloten gibt, die sehr teuer für das Fliegen bezahlen mussten und teilweise echt krumme Dinger drehen. Aber wie so oft im Leben: Mach deine Erfahrungen!
Zum Schluss noch: Bevor hier jemand sagt, ich will ihm seinen Traum ausreden: Fliegen ist einfach eines der tollsten Sachen auf der Welt! Nur clever angehen sollte man es.