Supermarine S.6B Racer – Testors

Diskutiere Supermarine S.6B Racer – Testors im Props bis 1/48 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Der letzte Schneider-Pokal-Wettbewerb im Jahre 1931 wäre fast ausgefallen. Den Nationen fehlte das Geld bzw. die Fortüne mit ihren...
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Alien
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Der letzte Schneider-Pokal-Wettbewerb im Jahre 1931 wäre fast ausgefallen. Den Nationen fehlte das Geld bzw. die Fortüne mit ihren Neukonstruktionen. Letzteres galt vor allem für Frankreich und Italien. Auch der englische Aeroclub wollte angesichts der Welt-Wirtschaftskrise zunächst gar nicht antreten, obwohl man den Pokal nun schon zweimal in Folge gewonnen hatte und ein dritter Sieg in 1931 dazu führen würde, dass der Wettbewerb endet und England den Pokal endgültig erhält.

Eine private Geldspende in Höhe von 100.000 Pfund ermunterte den Club doch noch zur Ausrichtung eines Wettbewerbs. Um den Aufwand in Grenzen zu halten, orderte man bei Supermarine zwei Flugzeuge einer Weiterentwicklung der im letzten Wettbewerb erfolgreichen S.6. Diese, S.6B genannten Maschinen erhielten einen stärkeren Rolls-Royce „R“ Motor und größere Schwimmer für mehr Kraftstoff und Kühlfläche. Das Reglement hatte sich geändert und man konnte deshalb nicht mit der unveränderten S.6 antreten. Die noch vorhandenen S.6 wurden auf S.6B-Standard umgerüstet und S.6A genannt. Sie dienten zum Üben und als Backup falls die S.6B im Rennen versagen sollte.

Als es dann am 13. September 1931 soweit war, waren jedoch nur die Engländer am Start und die S.6B mit der Startnummer 1 und dem Kennzeichen S.1595 holte sich den Sieg durch erfolgreiches Ablegen aller Prüfungen und der geforderten Anzahl von Runden. Die als Reserve gedachten anderen Supermarines mussten zum finalen Rundflug gar nicht mehr antreten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag jedoch bei 340.08 mph (547.19 km/h) und somit höher als zwei Jahre zuvor. Dies war sicher notwendig, um den britischen Sportsgeist etwas zu beruhigen, denn wer will triumphieren, wenn er ein Rennen ohne jegliche Konkurrenz gewinnt?:headscratch:

Um dem noch eins draufzusetzen (und den britischen Sportsgeist noch weiter zu beruhigen) hat man die S.1596 für einen Weltrekord hergerichtet, und diesen am 30. September 1931 auch tatsächlich mit 407.5 mph (655.67 km/h) erflogen. Das Besondere daran war, dass die S.6B als erstes Flugzeug schneller als 400 mph flog. Ich denke, spätestens auf dies durfte man dann zu Recht stolz sein. Selbst 10 Jahre später waren 400 mph Höchstgeschwindigkeit für Militärflugzeuge noch immer eine anspruchsvolle Forderung.

Das Handling der S.6A/B war nicht gerade einfach. Das Drehmoment des Motors drückte den linken Schwimmer ins Wasser und man musste unter 45 Grad schräg zum Wind mit dem Startlauf beginnen, in der Hoffnung das die Maschine bis zum Erreichen der Ruderwirksamkeit dann gegen den Wind lief. Die Oberflächenkühler und die unheimliche Wärmeentwicklung des Motors führten dazu, dass auch der Rumpf sehr heiß wurde, so dass sich der Pilot daran verbrennen konnte, wenn er nicht aufpasste.:mad:

Bausatzvorstellung und Baubericht zu diesem Modell sind bereits im FF erschienen.

So, und nun zum Roll-Out des Modells!

In Southampton produziert, liegen Solent und Calshot Castle quasi vor der Tür. Daher die ersten Bilder mit Calshot Castle im Hintergrund. (Hintergrundbild: CT Cooper @ commons.wikimedia.org)

 
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Alien
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Auch die Macchi M.C. 72 sollte ursprünglich antreten, musste aber wegen technischer Probleme passen. Hier im Modell ist sie nun auch nach Calshot gekommen.
 
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Und so wurden die letzten beiden Bilder und alle weiteren aufgenommen: Ich habe meine Hintergrundfotos vom Bildschirm abfotografiert. Das hat den Vorteil, dass man sich den Ausschnitt zurecht-zoomen und -rücken kann. Nachteilig ist, dass bei manchen Aufnahmen Streifen entstehen. Ich vermute ein Aliasing-Problem, je nach Zoomfaktor von Bild und Kamera.

Der Flieger steht auf einem schwarzen Untergrund und zwischen Kamera und Flieger liegt hier eine Seefolie von Faller. Diese wird sowohl mit hellblauem als auch grau-grünem Untergrund zum Unterlegen ausgeliefert. Man kann aber darunter schieben, was man will.
 
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Und so sieht es denn aus Sicht der Kameraposition aus. Das Seitenruder ist (absichtlich) nach rechts ausgeschlagen. Hier sieht man die oben erwähnten Aliasing-Streifen des digitalen Hintergrunds gerade mal recht gut.
 
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Wie im BB angekündigt, musste der Schwan auch mal nach Swansea. Wenn ich einen Pilotenkopf hätte, hätte ich eine Luftaufnahme nachgestellt. Der Propeller ist "kanülengelagert", also sehr leichtgängig, so dass man ihn durch Anblasen in Bewegung versetzen kann.

Ein weiterer (Noch-) Nachteil der Bildschirmmethode ist der, dass mein Vordergrundlicht jetzt im Vergleich zum kälteren Hintergrund zu warm ist. Ich müsste mir eine weißere (LED) Lampe zur Beleuchtung des Vordergrunds besorgen.
Hintergrundbild: Sloman @ en.wikipedia.org
 
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Letzten Sommer, abends in Heidelberg am Neckarufer dachte ich, das wäre doch ein guter Hintergrund für historische Wasserflugzeuge. Hier kommt er nun erstmalig zum Einsatz!
 
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So, und nun das Beste zum Schluss! (wieder neben Calshot-Castle, wie es sich für die S.1595 gehört):TD:

Diese Szene ist nur noch vom PC-Bildschirm im Hintergrund beleuchtet, so dass der Farbtonunterschied der anderen Bilder nicht auftritt. Na, das war doch ein Glückstreffer. Da würde man am liebsten einsteigen.:rolleyes:

Hintergrundbild: Bish Bosh Bash @ BlogitandScarper: "View through a jetty"
 
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Sachmet

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Auch wenn die Sicht aus dieser Rennmaschiene eher eine Katastrophe gewesen sein muss so ist die Sicht auf die Maschiene doch was recht hübsches geworden.
Besonders das letzte Bild als Siluette ist toll. :TOP:
 
popeye

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Chapeau de nouveau !

Uli, Du bringst es tatsächlich fertig, dich jedes Mal irgendwie zu übertreffen.

Bausatzvorstellung, Baubericht, Rollout und Resultat auf höchstem Niveau - und dazu noch eine Symbiose von Ingenieur und Künstler !

Ich freue mich für Dich an diesem Resultat und bin echt etwas neidisch. Hoffentlich sehen wir noch viele solcher Werke von Dir.

Rolf
 
Zimmo

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Alien
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Muschelschubser im "Ländle" :)
Hi Uli!!!

Also, ehrlich......absolut toller Rollout und das Bild in Post #9 ist schon hitverdächtig....bin wirklich begeistert!!!:HOT::TOP:

Grüßle
Zimmo:rugby:
 
Hotte

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Alien
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Schöne exotische Maschine!
Und das ganze noch Prima verpackt :TOP:

Hotte
 
Sören

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Schönes Model! Dein Flieger gefällt mir gut. Aber mit einer Einschränkung: irgendwie sehen die Nietreihen auf dem Flügel ganz schön krumm aus und manche machen den Eindruck als wärst Du abgerutscht. Also nicht als Punkt, sondern mehr als Kratzer. Warum hast Du Dir nicht Hilfslinien gezogen oder sogar Dymoband als Führung aufgeklebt?
Bitte nicht mißverstehen als Rumgemotze aber Naturmetalloberflächen verzeihen keine noch so kleinen Fehler.
 
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Das letzte Bild ist ja Megagenial:TOP::TOP::TOP:
Ein außergewöhnlicher Flieger top in Szene gesetzt.
 
urig

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Alien
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Hallo Sören und andere!

Es freut mich, dass Euch das Modell überwiegend gefällt.:):) Und was wahr ist darf auch immer gesagt werden!:TOP:

Ja, diese Schrammen kommen noch aus der Phase als der "Schwan" noch ein hässliches Entlein war.:FFEEK:

Auf dem hellgrauen Plastik war kaum etwas zu sehen. Daher bin ich jede Bahn mit viel Druck (brachialer Gewalt:mad:) vor- und zurück gefahren. Meine Empfehlung an mögliche Nachahmer ist daher, mit dem Nietrad vorsichtiger umzugehen.:!:

Für den Nietabstand am Original habe ich 2 Zoll angenommen (ich will das aber beim nächsten Besuch des Museums überprüfen). Das ist in 1:48 ungefähr 1 mm. Damit kann man ganz einfach die Anzahl der Nietreihen und die Anzahl der Niete ausrechnen: Auf den Flügeln 136 75 mm lange Reihen und auf den Schwimmer 300 ca. 35 mm lange Reihen. Insgesamt ca. 20.000 Niete bzw. 20 Meter mit dem Nietrad!:!:

Bei so vielen Linien wollte ich kein Dymoband kleben.:mad: Stattdessen habe ich Tesa-Krepp mit einem 1 mm Raster versehen und auf die Flügelspitze geklebt. Mit dem Geodreieck habe ich mich an diesem Raster orientiert. Aber aufgrund meiner exzessiven Gewaltanwendung bin ich natürlich beim Nieten immer wieder abgerutscht.:FFCry:

Mein Ziel war dann, wenigstens eine Fläche mit vielen Nieten zu bekommen. Die Wirkung des Silberlacks habe ich völlig unterschätzt.:mad: Daher der Ausdruck "hässliches Entlein" für diese Phase.

Wer’s perfekt machen will, sollte besser auf den Abstand achten. Man kann auch versuchen, mit dem ersten Zahn des Nietrads immer an der gleichen Position am Rand zu beginnen, in der Hoffnung, dass alle Niete zusammen dann am Ende auf einem Karo-Muster liegen. Das ist aber nochmals eine Herausforderung mehr als diese nur auf zueinander parallelen Linien zu bekommen und ich befürchte, dass so etwas auch nur mit Abstrichen gelingt.:angel:
 

se5

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Hallo urig,

klasse gebautes Modell und stark in Szene gesetzt! :TOP::TOP::TOP:

Es ist immer wieder erstaunlich, was man aus den alten Testorbausätzen herausholen kann.
 
juergen.klueser

juergen.klueser

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In 1/48 schaue ich fast nie rein, daher entging mir das bisher völlig. Zimmo gab mir den Tip und ..... ich bin begeistert. Sowohl Modell als auch Aufnahmetechnik sind hochspannend :HOT:
 
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