Man hatte nach dem CAIB-Report zwei Rettungsmöglichkeiten:
Die Columbia hätte längstens bis zum 15. Februar im All bleiben können. Die Atlantis war mehr oder minder startbereit, sie hätte am 1. März starten sollen. Hätte man einige der Arbeiten beschleunigt und einige der mehrfach-redundanten Checks übersprungen, hätte man sie wohl am 10. Februar starten können. Hier wäre es nur der Umstieg der Astronauten gewesen, den man hätte bewerkstelligen müssen. Das hätte mit dem Basis-Training aller Astronauten erfolgen können, langwierige Trainings wären überflüssig gewesen. Die unbemannte Columbia hätte man danach im Pazifik versenkt, da eine Fernsteuerung der Landung damals vom Boden aus nicht möglich war.
Sehr viel spekulativer wäre eine Reparaturversuch im All gewesen. Man hätte zwar einige Tage Zeit dafür gehabt. Da schon immer zwei Astronauten pro Mission für div. Notfall-Außeneinsatz trainiert sind, z.B. zum Verschließen der Tankstutzen zum ET, falls diese aus irgendeinem einem Grunde mal nicht automatisch verschlossen worden wären. Der CAIB-Report geht davon aus, dass man einen Plastikbeutel in das betroffene Flügelsegment hätte legen können, welchen man dann durch allerlei Metalteile aus dem Shuttle und den wissenschaftlichen Instrumenten hätte auffüllen und dann durch Einpumpen von Wasser zu einem Block hätte vereisen können. Diese provisorische Abdeckung hätte dann das Loch solange verschlossen gelassen, bis ein Absprung möglich gewesen wäre. Aber bei der NASA ist man sich einig, dass dies wohl nicht lang genug gehalten hätte.
Für einen Flug zur ISS hätte der Treibstoff nicht gereicht, da man sich dafür in einer völlig falschen Umlaufbahn befand.
Der Satz des Wissenschaftlers ist zwar recht markig, aber ich glaube nicht, dass er selber zu dieser Zeit die genaue schwere des Schadens schon verstanden hatte. Er hat auf eine Möglichkeit hingewiesen. Bei der NASA folgte man in vielen Belangen den Denkweisen des Militärs, zum Unwohle vieler der akademischen Welt entstammende Wissenschaftler. Militärs versuchen ihre Soldaten immer psychologisch auf den Erfolg auszurichten, denn dann ist dieser auch unter widrigen Bedingungen wahrscheinlicher, als wenn man von vornherein von einem Scheitern ausgeht.