Sea Vixen - Grund der ungewöhnlichen Cockpitposition?

Diskutiere Sea Vixen - Grund der ungewöhnlichen Cockpitposition? im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hallo, hat die ungewöhnliche Position des Cockpit bei der Sea Vixen einen aerodynamischen, oder visuellen Grund? Finde ich schon merkwürdig, so...
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Hallo,
hat die ungewöhnliche Position des Cockpit bei der Sea Vixen einen aerodynamischen, oder visuellen Grund?
Finde ich schon merkwürdig, so asymetrisch. :blush2:
 
ayrtonsenna594

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Da sitzt rechts noch ein Zweiter mit drin im Rumpf :wink:

KLicK und KLicK
 
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Spoelle

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Der Grund weshalb der 2.Mann tiefer sitzt: er ist der Radarbeobachter und soll ohne störendes Aussenlicht besser seinen Radarschirm erkennen können.
 
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Danke für die schnellen Antworten, das ist mir nie aufgefallen.
Bei der Red Bud-Maschine fällt das am besten auf. :TOP:
 
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Spoelle hat es bereits richtig beschrieben.

Bei der urspruenglichen Version FAW.1 waren die Cockpitabdeckung ein Aluteil. Erst bei den FAW.2 wurden diese durch schwarz eingefaerbte Plexiglasteile ersetzt. Ein Grund war um dem Radar Operator eine bessere Ueberlebenschance bei einem Bruch zu geben.

Greetings from Texas
 
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Hatte dieser etwa keinen Schleudersitz? :FFEEK:
 
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Klar hat der WSO einen Schleudersitz. Nur wurde die Ausloesung bei der FAW.1 verzoegert bis die metallene Klappe offen war. Wenn nun der Flieger bereits im Bach liegt, koennte es zu spaet sein. Bei der FAW.2 konnte der Sitz durch die Plexiglas Kanzel geschossen werden.

Die Sea Vixen FAW.2 waren mit Sitzen der Marke Martin Baker Mk. 4DSA ausgeruestet. Dies waren die ersten Schleudersitze welche eine Unterwasserrettungseinrichtung eingebaut hatten. Bei Bedarf konnte ein Rettungssack welcher mit dem Fallschirm verbunden war, mit CO2 aufgeblasen werden. Dies bewirkte ein rasches Auftauchen des Sitzes.

Die Sea Vixen hatte den Ruf eines Witwenmachers. Von 145 gebauten Flugzeuge gingen 55 bei Unfaellen verloren. Dabei wurde 51 fliegendes Personal getoetet. Eine Mehrheit davon waren WSOs.

Greetings from Texas
 
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Die britischen trägergestützten Flugzeuge scheinen eine recht hohe aus-, oder runterfallquote gehabt zu haben, die Scimitar scheint auch dazu zu gehören. :FFCry:
 
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Hallo Papillon,

Ueber die Supermarine Scimitar weiss ich zu wenig um mitreden zu koennen.

Die Royal Navy hatte in den 50iger und 60iger Jahren eine Reihe von eher kleinen Traegern, welche zum Teil noch aus dem 2.WW stammten. Die Vixen war ein ziemlicher Brocken und die Kombination von kleiner Landeflaeche und grossem Flugzeug ist nicht so ideal. Nehme an, dass sich die Sea Vixen respektive ihre Besatzungen auf einem Fleet Carrier der US Navy sicher besser gefuehlt haette.:wink:

Der 2. Grund fuer die hohe Unfallraten war sicher die Glowworm Attack Uebungen. Das waren Nachtuebungen auf ein Seeziel (von einem Destroyer gezogenes Floss). Dabei waren immer vier Maschinen beteiligt. Es wurden 4 Angriffe geflogen, dabei hat immer ein Flieger abwechslungsweise die Beleuchtungsfunktion uebernommen. Als Lichtquelle wurden Glowworm Leuchtraketen eingesetzt, welche in Kaskaden niedergingen. Die restlichen 3 Maschienen haben das Ziel im Sturzflug angegriffen und nach der Abfeuern der 2" Raketen wurde die Maschine in einer Linkskurfe aufgefangen um sich fuer den naechsten Angriff zu sammeln. Wie bereits erwaehnt, bildeten die Beleuchtungskoerper einem Bogen welche einen falschen Horizont vorgaukelt. Wenn sich nun ein Pilot nicht 100%ig auf seine Instrumente verliess sondern sich visuell orientieren wollte, war die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass er seine Vixen mit 600 mph in das Meer steuerte.

Die Glowworms wurden spaeter durch Lepus Leuchtmittel ersetzt, welche eine einzelne Lichtquelle an einem Fallschirm waren. Mit dieser Massnahme ging die Unfallrate bei Nachtangriffs Uebungen drastisch zurueck.

Nicht vergessen darf man, dass die Unfallrate in saemtlichen Luftwaffen zu dieser Zeit viel groesser war als heute.

Greetings from Texas!
 

phantomas2f4

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Hallo,
hat die ungewöhnliche Position des Cockpit bei der Sea Vixen einen aerodynamischen, oder visuellen Grund?
Finde ich schon merkwürdig, so asymetrisch. :blush2:
Es gab auch einige Versionen der BAC Canberra mit so einer asymetrischen Cockpitanordnung !

Klaus
 

Prowler

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Die britischen trägergestützten Flugzeuge scheinen eine recht hohe aus-, oder runterfallquote gehabt zu haben, die Scimitar scheint auch dazu zu gehören. :FFCry:
Nicht nur bei der Royal Navy war die Verlustrate hoch,der BAC Lightning erging es ähnlich.Da gingen auch viele verloren.
Also nicht immer nur auf dem "Starfighter" herumhacken(Witwenmacher,Erdnagel....),die anderen waren auch nicht besser!:FFTeufel:

Gruß

Peter
 
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Vielen Dank für die informativen Details. Naja, damals waren die Luftstreitkräfte auch etwas größer als heute.
 
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Die Sea Vixen FAW.2 waren mit Sitzen der Marke Martin Baker Mk. 4DSA ausgeruestet. Dies waren die ersten Schleudersitze welche eine Unterwasserrettungseinrichtung eingebaut hatten. Bei Bedarf konnte ein Rettungssack welcher mit dem Fallschirm verbunden war, mit CO2 aufgeblasen werden. Dies bewirkte ein rasches Auftauchen des Sitzes.
Hallo,
ich habe schon von diesem System gehört aber nie was interessantes gesehen oder gelesen.
Kannst du da mehr zu erzählen oder zeigen?
Gern auch über PM wenn es hier jetzt nicht so ins Thema passt.
Danke.
 
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Da möchte ich auch Interesse anmelden! :cool:
 
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Da möchte ich auch Interesse anmelden! :cool:
Also, wenns so wichtig ist:wink:

Hier eine kurze Beschreibung mit Fotos des Martin-Baker Mk. 4DSA Sitzes: http://www.ejectionsite.com/vixenseat.htm

Und hier eine gute Uebersicht der Sea Vixen: Sea Vixen. Royal Navy. Carrier Jet. - Home

Hier noch ein Walkaround: Sea Vixen Close Up by Chris Hughes

Text ist in english. Diese Unterlagen habe ich vor 2 Jahren ausgegraben als ich die Airfix Sea Vixen gebaut hatte. Ich mache gerne etwas Quellenstudium bevor ich ein Modell baue.

Gruss und schoene Woche wuenscht,
Swiss Mirage
 
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