Diskussion zur Historie der Raumfahrtprogramme der beiden Blöcke

Diskutiere Diskussion zur Historie der Raumfahrtprogramme der beiden Blöcke im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Bleibt aus Sicht von heute die Frage, ob das Ziel richtig war. Das Ziel mit Apollo zum Mond war letztendlich eine große technologische...
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Alien
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Nun, ich für meinen Teil warte noch immer auf die deinerseitige Beantwortung der von mir eingangs gestellten Frage.

Nachdem du dich ja anfangs als "raus" geoutet hast, warst du dir ja nicht zu schade, unerwartete Comebacks mit reichlich komödiantischer Untermalung zu machen.

Mal sehen, ob wir am Ende auch noch etwas hinkriegen...


Wir können ja gleich mal mit einem konkreten Beispiel beginnen (aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit, versuche ich mich knapp zu fassen):

Wostok-Woschod-Sojus vs. Mercury-Gemini-Apollo:

Die W-W-S Programmreihe folgt nicht einem roten Faden, bzw. arbeitet nicht auf ein erkennbares Ziel hin wie das M-G-A Programm.

...

Die Programmreihe M-G-A ist in ihrer Konzeption wesentlich fokussierter und stärker auf die Erfüllung des Ziels ausgerichtet, als das Programm der UdSSR, das nach anfänglichen Höhenflügen den Anschluss verliert, und letztlich vom Reiseziel Mond auf den LEO umdisponiert.
Bleibt aus Sicht von heute die Frage, ob das Ziel richtig war.

Das Ziel mit Apollo zum Mond war letztendlich eine große technologische Leistung, aber seit der letzten Mondlandung ist rund 40 Jahre nichts weiter passiert.

Der Weg zur Raumstation dagegen ist bis heute eine nützlich Angelegenheit.
 
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Alien
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Monitor: glaubst du es besteht an einer Diskusion ein interesse? Hier hat sich einer für seinen unerträglichen Antirussenhaß eine Plattform geschaffen.
Zu einer mir gestellten Frage:
Wie lange ich den noch ertrage weiß ich auch nicht.
Ich dachte der Antisowjetismus hätte sich mangels Gegner erledigt. Getäuscht:)

Trotz Zitat von AEs Post...PS: Aber schön, das wir darüber geredet haben ....
Das meine Zahlensammlung nicht viel mit dem Thema zu tun hat, weiß ich schon.
Ich versuche dem Antisowjetischem/-russischem Gehetze eine eventuell sinnvolle Wendung zu geben.
Ich hatte die Sammlung der holden Kosmosweiblichkeit so noch nie gefunden. Interessant sind die Zahlen schon.
Nach den sowj. Firsts bestand/besteht kein Interesse mehr Frauen im Orbit einzusetzen.
Erst nach dem die Chinesin die Show abgelegt hat, in China ist die "Weltraumfee" (hübsch nicht?) eine Berühmtheit, ist wohl wieder mal eine Frau im Auswahlteam.
Das sagt zur Stellung der Frau in Russland durch aus etwas aus.

Das Thema wurde im ersten Beitrag durch den Themanersteller schon klassifiziert: Zitat "zuzumüllen". OK wenn er es selbst als Müll sieht.
Die Shuttlekosten steigen wenn das Militär aussteigt? Was soll man zu diesem Schwachsinn noch antworten? Nichts! Ignorierliste und fertig. Ich darf das leider nicht. :)


Wie schwachsinnig hier einer agitiert/hetzt zeigt mir sein letzter Beitrag. Alles richtig was er schreibt, nur die Schlußfolgerung ist völlig unverständlich.
Ich sehe in den aufgeführten Fakten nur Überstürzung in einem komplett sinnlosen Wettlauf, der auf beiden Seiten mit Menschenleben bezahlt wurde.
Wenn man der Argumentation folgen sollte, dann waren die Fährenprogramme überstürzt, sinnlos, leichtfertig ... denn eine Fähre wurde nach einem Flug sofort
ins Museum geschickt und von den anderen verbrannten zwei -> nicht ausgreifte Technik, ein Irrweg, der eingestellt wurde? Wer hetzen will dreht jeden Fakt einfach um.
 
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Saljut ? Wikipedia

Liest man sich diesen Artikel mal durch, ist es doch erschreckend, mit welchem Aufwand in der sowjetischen Raumfahrt gearbeitet wurde.

Mehrere Jahre nach mehreren erfolgreichen Mondlandungen der Amerikaner hat man anscheinend noch nicht mal einfache Starts und Kopplungen im Erdorbit beherrscht.
Das war meine Einschätzung von vor einer Woche. Und gucke da, auch 2013 ist einen Transporter zur Raumstation zu schicken noch ein Problem:
Unbemannter Raumtransporter: „Dragon“ hat technische Probleme auf dem Weg zur ISS - Weltraum - FOCUS Online - Nachrichten
Unbemannter Raumtransporter
„Dragon“ hat technische Probleme auf dem Weg zur ISS
...
 
Junkers-Peter

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Ich denke nicht, dass toryo hetzt. Viele Protagonisten hier sehen die russische Luft-/Raumfahrt durch die rosarote Brille. Das kennt man hier ja auch aus anderen threads, wo Totgeburten wie der Superjet schöngeredet werden. Nachwirkungen der alten Waffenbrüderschaft? Keine Ahnung.

Das russische Weltraumprogramm war ein wildes Um-sich-Schlagen nach allen Richtungen. Irgendwas wird schon klappen. Schließlich klappte dann die Sojus/Saljut-Geschichte ganz gut. Und auf Sojus (inzwischen 50 Jahre alt?) baut die russische Raumfahrt immer noch auf. Danach und daneben kam nicht mehr viel. Die meisten der planetarischen Missionen sind kläglich gescheitert und scheitern bis in die jüngste Zeit. Die Programme wurden ohne Rücksicht auf Menschenverluste durchgezogen. Wie viele Menschen kamen eigentlich bei den missglückten Starts der N1 ums Leben? Erderkundung war nur insofern interessant, als es der Spionage diente. Die Menschenverachtung dieses Systems spiegelt sich wunderbar in diesen Raumfahrtprogrammen.

Klar ging im amerikanischen Raumfahrtprogramm auch vieles schief, aber hier lernte man aus Fehlern und man erkennt eine Stringenz, die auch schon mehrfach angesprochen wurde. Und nicht zuletzt hatte die amerikanische Raumfahrt ein technologisches Niveau, das die SU nie erreichen konnte. Und die Amis konnten sich solche Programme leisten, im Gegensatz zur SU.

Viele Grüße
Peter
 
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Spionage ist gut. Wer hatte so bis 1960 bei wem kräftig spioniert ?

Na gut, man hat dann auf der Glienicker Brücke zwei Spione ausgetauscht, so hatte jeder wieder vernünftig Weihnachten feiern können.
 
Toryu

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Der Weg zur Raumstation dagegen ist bis heute eine nützlich Angelegenheit.
Und wird weiterhin eine nützliche Angelegenheit bleiben - keine Frage.

Die Frage ist, was man langfristig erreichen will.
Bisher wurden alle staatlichen Programme, die wieder den LEO verlassen sollten gekürzt und gestrichen, da die öffentlichen Taschen leer sind und man der Illusion auf den Leim ging, dass ein bemanntes Raumfahrtprogramm die Moneten ins All verschießt, anstatt sie am Boden zu investieren.

Der Menschheit wird langfristig nichts anderes übrig bleiben, als bemannte Flüge zu unseren Nachbarn (Mars, evtl. einige Jupitermonde) zu unternehmen. Alles andere ist Stillstand.
Für diese Flüge sind die Erfahrungen aus beiden Programmen dienlich.
Einerseits die Langzeiterfahrungen, andererseits sind die konstruktiven Herausforderungen ähnlich wie beim Apolloprogramm - das gestrichene Constellationprogramm war ja beispielsweise in einigen Bereichen stark an Apollo angelehnt.

Das Problem bei der Bewertung vom Mondprogramm (das in Wahrheit nicht nur Apollo, sondern Mercury, Gemini und Apollo umfasste) oder dem sowjetischen Programm, das viele haben ist, dass die erreichten Meilensteine ja nicht nur für die Mondmissionen, sondern auch für Flüge zu Raumstationen oder anderen zukünftigen Programmen dienlich sind. Ohne Rendezvous-Fähigkeiten kein Andocken. Ohne EVA-Erfahrungen kann man nur hochfliegen und aus dem Fenster gucken.

Ohne neue Herausforderungen keine Entwicklungen, auf die spätere Missionen aufbauen.

+++++

Hier hat sich einer für seinen unerträglichen Antirussenhaß eine Plattform geschaffen.
Bist du Hobbypsychologe?
Wie wäre es mal mit einer schlüssigen Argumentation, anstatt mit Schubladen um dich zu werfen?
Ich hasse generell nicht - Antirussen schon gar nicht! :tongue:

Die Shuttlekosten steigen wenn das Militär aussteigt?
Herbert und Willi betreiben im Keller eine illegale Schnapsbrennerei für den Eigenbedarf. Herbert wird die Sache zu riskant und steigt aus. Wer bleibt auf den Kosten und dem Risiko alleine sitzen?

Wenn man der Argumentation folgen sollte, dann waren die Fährenprogramme überstürzt, sinnlos, leichtfertig ... denn eine Fähre wurde nach einem Flug sofort
ins Museum geschickt und von den anderen verbrannten zwei -> nicht ausgreifte Technik, ein Irrweg, der eingestellt wurde? Wer hetzen will dreht jeden Fakt einfach um.
Buran ging ins Museum, weil das Wirtschaftssystem um sie herum kollabierte, nicht weil die Fähre Schrott war.
Vom Shuttle verbrannte auch keines - beide zerbrachen (eines davon nach Hitzeeinbruch durch Beschädigung).
So viel zum Thema "Schlussfolgerungen".
 
gero

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Hallo,

Wir alle sehen die Raumfahrt nur durch irgendeine Brille. Und aus sicherer zeitlicher Entfernung. Aus dem bequemen Sessel mit dem lehrbuchgefütterten Wissen, wie man alles hätte machen müssen. Systematisch und zielgerichtet.

Was aber interessanterweise nur für die Vergangenheit funktioniert. Wenn wir heute versuchen, irgendein kleines oder mittelgroßes Projekt zu verwirklichen, scheitern wir natürlich nicht an der Tücke des Objekts oder widrigen ökonomischen oder politischen Bedingungen. Wenn die Russen damals in den 50er Jahren statt einem Raumfahrtkomplex beispielsweise versucht hätten, einen internationalen Großflughafen oder ein Konzerthaus in die kasachische Steppe zu bauen, wären sie bestimmt auch gescheitert.

Ich jedenfalls betrachte die Raumfahrtprogramme beider Seiten mit ehrlicher Bewunderung. Als Ingenieur ist es unglaublich lehrreich Detaillösungen zu studieren. Ingenieurkunst im wörtlichen Sinne. Glücklicherweise ist vieles davon heutzutage zugänglich. Unschätzbares Lehrmaterial. Und auch die Rückschläge und Fehler. Wenn man in einer demütigen Minute einmal die Maßstäbe, die man an ungeniert an andere anlegt, ans seine eigene Arbeit ...

Aber das ist von einer ForenWeltraumquartettStammtischSchwanzvergleichsdiskussion natürlich nicht zu erwarten.

gero
 
sixmilesout

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Ich jedenfalls betrachte die Raumfahrtprogramme beider Seiten mit ehrlicher Bewunderung.
Ich kann eher nur den Kopf schütteln, über die Hoffnungslos Durchgeknallten Leute mit Schrott-Technik zur Erdumlaufbahn bzw zum Mond fliegen zu wollen.

Ein wirklicher Fortschritt wäre, wenn die jeweiligen Agenturen etc beider ex Blöcke noch mehr zusammen arbeiten würden.

Ein Mars-Mission scheitert doch allein schon an der Finanzierung, wenn nur ein Block allein dorthin will.
 

Xena

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Soso, die Russen gingen über Leichen...

Anfang der 80er habe ich Berichte von ehemaligen NASA-Wissenschaftlern gelesen, die das Shuttle Projekt heftigst kritisiert haben. Sie kritisierten vor allem, daß der Shuttle kein Rettungssystem bekam, das hätten sie anders gemacht, sie kritisierten, daß nicht so viele sicherheitsrelevante Versuche gemacht wurden wie damals bei Apollo usw... Diese Kritiken sind im Propagandajubel und der Geschichtsverklärung bis heute unter gegangen. Das Ergebnis dieser Fehlplanung haben wir dann auch mit dem Verlust zweier Shuttles gesehen, abgesehen davon, daß der Einsatz der Shuttles weit teurer war als mit konventionellen Raumkapseln. Die Russen haben den Erstflug der Buran unbemannt durchgeführt, statt Leben aufs Spiel zu setzen. Das wiederspricht sich doch irgendwie. Also lernen die Russen dazu? Das kann doch nicht sein, oder?

Also gibt es Leichen im Keller hüben wie drüben. Was soll also dieses Aufzählen und Gegenrechnen von Verlusten und Katastrophen? Nach Toryu waren die Russen bestimmt auch nie im Weltraum, das war alles nur fake.

Die privaten Firmen die heute Zeuchs zur ISS transportieren sollen setzen alle auf Kapseln statt Shuttles. Also ist ein Shuttle doch nicht so billich, wenn nicht mal private Firmen auf den Fortschritt setzen und altertümliche Kapseln einsetzen. Warum sollen die Russen ein bewährtes System aufgeben? In der IT Branche gibt es den Spruch "never change a running system".
 

odlanair

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Und auf Sojus (inzwischen 50 Jahre alt?) baut die russische Raumfahrt immer noch auf.
Das liest sich fast so, als ob man technisch noch auf dem Stand von 1966 wäre.
Das stimmt aber eben nicht, es gab sehr wohl Weiterentwicklungen, 5 bis 6 Nachfolgeversionen, die auf dem Grundkonzept der Trägerrakete aufbauen.

Das gleiche gilt auch für das Raumschiff, welches etliche Verbesserungen/Versionen erfahren hat.

Prinzipiell ist eine Weiterentwicklung/Modernisierung eines funktionierenden Systems doch kein Nachteil, das machen alle so (seit wann fliegt "die F16", "die B52" ?) und die Beibehaltung des Namens praktizieren auch Andere (z.B. VW Golf)
 
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Das liest sich fast so, als ob man technisch noch auf dem Stand von 1966 wäre.
Das stimmt aber eben nicht, es gab sehr wohl Weiterentwicklungen, 5 bis 6 Nachfolgeversionen, die auf dem Grundkonzept der Trägerrakete aufbauen.

Das gleiche gilt auch für das Raumschiff, welches etliche Verbesserungen/Versionen erfahren hat.

Prinzipiell ist eine Weiterentwicklung/Modernisierung eines funktionierenden Systems doch kein Nachteil, das machen alle so (seit wann fliegt "die F16", "die B52" ?) und die Beibehaltung des Namens praktizieren auch Andere (z.B. VW Golf)
Mal ein klein wenig OT: Boeing B-52 ? Wikipedia ... Der Bomber soll noch bis etwa 2040 im Dienst bleiben ...

Und hätte dann 85 Dienstjahre hinter sich.
 

koehlerbv

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Gleiches gilt für das Pendant zur B-52, der TU-95. Und warum wohl? Die gleiche Frage kann man mit ähnlichen Ergebnissen für den Komplex Sojus beantworten.

Bernhard
 
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Vielleicht mal ein anderer Aspekt. Vollkommen unbeachtet die Voraussetzungen und Ausgangslagen beider Raumfahrtgroßmächte.

1957 wurde der erste Sputnik ins All geschossen. Das war 12 Jahre nach dem Krieg, eine Leistung in extrem kurzer Zeit. Davor war das Land weitgehend verwüstet.
Wieviel Fensterscheiben sind bis 1945 auf US-Territorium kaputtgegangen ?
 
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Toryu

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Die Russen haben den Erstflug der Buran unbemannt durchgeführt, statt Leben aufs Spiel zu setzen.
Es gab Probleme bei der Fertigstellung der Lebenserhaltungssysteme, weswegen man den Prototypen unbemannt auf Reise schickte.
Ein deutlicher Fortschritt gegenüber den Tagen von Sojus 1.

Das Shuttle war nicht zum Flug per Autopilot ausgelegt (wobei das zu der Zeit technisch kein Ding war), da die Astronauten sich dagegen einsetzten. Ein unbemannter Testflug war daher nicht möglich.

Dass die Abortszenarien des Shuttle nicht unbedingt die rosigsten sind, unterschreibe ich. Im Zusammenspiel mit einem ignoranten Management führten die inherenten Schwächen des Shuttle-Systems zum Tod von 14 Menschen. Schlimm dabei ist, dass die Verluste nicht durch unvorhergesehene Unfälle, sondern durch bekannte Probleme geschahen und somit absolut vermeidbar waren.
Man sollte aber auch nicht vergessen, dass sich die Systemschwächen bei richtigem Umgang als beherrschbar gezeigt haben.

Die privaten Firmen die heute Zeuchs zur ISS transportieren sollen setzen alle auf Kapseln statt Shuttles. Also ist ein Shuttle doch nicht so billich, wenn nicht mal private Firmen auf den Fortschritt setzen und altertümliche Kapseln einsetzen. Warum sollen die Russen ein bewährtes System aufgeben?.
Private Firmen wie SpaceX haben auch andere Ziele, als langfristig im LEO herumzugurken. Daher sind Systeme gefragt, die einfach adaptiert werden können. Eine Kapsel ist anpassungsfähiger als ein Raumgleiter, und günstiger in der Entwicklung.

Von "aufgeben" der Technologie kann sicher nicht die Rede sein. Aber ein leistungsfähigeres System, das nach neueren Anforderungen entworfen wurde und vielleicht mehr Wachstumspotential bietet als die ursprüngliche Sojus, wäre sicher nicht unangebracht.
Es muss kein radikaler Neuentwurf sein - das Grundkonzept funktioniert ja prima.

Prinzipiell ist eine Weiterentwicklung/Modernisierung eines funktionierenden Systems doch kein Nachteil, das machen alle so (seit wann fliegt "die F16", "die B52" ?) und die Beibehaltung des Namens praktizieren auch Andere (z.B. VW Golf)
Der Golf VII hat nur nichts mehr mit einem Golf I gemeinsam - bis auf den Namen.

Das ist bei den aufgeführten Flugzeugen und Kapseln schon anders. Das Konzept hat sich seit den ersten Flügen nicht großartig weiterentwickelt, wenn auch unter der Haut allerhand neues Steckt.

1957 wurde der erste Sputnik ins All geschossen. Das war 12 Jahre nach dem Krieg, eine Leistung in extrem kurzer Zeit. Davor war das Land weitgehend verwüstet.
Wieviel Fensterscheiben sind bis 1945 auf US-Territorium kaputtgegangen ?
Guter Punkt!
Trifft mit Sicherheit auch auf die Westeuropäer zu.

Allerdings war die Kriegsproduktion 1945 in der UdSSR auch recht imposant, und man hörte nach dem Krieg ja auch nicht auf zu entwickeln.
 
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...Aber ein leistungsfähigeres System, das nach neueren Anforderungen entworfen wurde und vielleicht mehr Wachstumspotential bietet als die ursprüngliche Sojus, wäre sicher nicht unangebracht.
...
Ja aber warum ??
 
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Wenn ich mir diesen Thread hier so durchlese, dann habe ich das starke Gefühl, dass hier einige nicht verstanden haben, welche technischen und wissenschaftlichen Anforderungen zu erfüllen sind, ehe ein Raumfahrtprogramm wirklich zum Laufen kommt. Die politisch/ideologischen Gräben zwischen den Beteiligten auf allen Seiten ist mit Sicherheit wesentlich kleiner, als die, die sich hier zwischen den Forumsmitgliedern auftun. Die Ziele der Techniker und Wissenschaftler in den USA und der UdSSR und ihren jeweiligen Bündnisstaaten waren gleich, die technischen Herangehensweisen unterschieden sich aufgrund der ungleichen Möglichkeiten und Denkweisen, aber gerade dadurch wurde - mehr oder minder ungewollt - eine Grundforderung der wissenschaftlichen Arbeit umgesetzt, nämlich jede Erkenntnis durch zwei unterschiedliche Nachweisverfahren belegen zu können. Aus technik-geschichtlicher Sicht bietet der Wettlauf der Systeme eine seltene Gelegenheit dies im Parallelbetrieb beobachten zu können.

Die realen Akteure haben zur Erreichung ihrer Ziele/Träume die politische Ausschlachtung ihrer Erfolge in Kauf genommen, so wie es ja heute auch noch geschieht oder wie viele Sportler und Künstler sich mit Sponsoren-Auftritten ihre Fördermittel erarbeiten.

Ich wünschte, einige FF-Mitglieder würden ihre jeweiligen Scheuklappen absetzen können und den freien Blick auf die Weltraumfahrt im Ganzen genießen können.
 
Airtoair

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@Toryu: Worum genau geht es Dir mit diesem Thread? Worüber möchtest Du diskutieren? Was genau möchtest Du wissen? Welche Fragen möchtest Du beantwortet haben?
Sorry, aber aus Deinem ersten Beitrag in diesem Thread kann ich das nicht so richtig herauslesen. Du stellst in jenem Beitrag nur eine einzige Frage und die beantwortest Du gleich selbst. (Jedenfalls gibt es nur einen Satz mit einem Fragezeichen am Ende.)

Bisher habe ich nur den Eindruck, dass Du vor allem eine Bestätigung suchst für Deine Meinung, dass die USA in der Raumfahrt die grossen Sieger sind und die Russen die grossen Verlierer. In diesem Fall habe ich eine Neuigkeit für Dich: Wie bei so vielen Dingen in der Geschichte ist auch hier nicht alles schwarz und weiss.

Also: Worüber genau wolltest Du diskutieren?

Zunächst mal noch eine Richtigstellung: Mercury war eigentlich nicht Bestandteil des Mondprogramms der USA. Projekt Mercury wurde im Herbst 1958 ins Leben gerufen, mit dem Ziel, um jeden Preis möglichst schnell einen Menschen ins All zu schiessen, vor allem noch vor den Russen.
Das Mondprogramm wurde erst im Mai 1961 gestartet, nach Al Shepard's erstem ballistischen Hüpfer mit einer Mercury, als Präsident Kennedy in seiner bekannten Rede vor dem Kongress am 25. Mai 1961 und später am selben Tag auch bei einer ebenso berühmten Rede an der Rice University, den Mond als Ziel für eine bemannte Landung vor Ende des Jahrzehnts ausrief und so den Startschuss gab.
Die NASA hatte zwar Mitte 1960 eine Langfristplanung erstellt, die auch eine bemannte Mondumrundung beinhaltete, für die man ein dreiplätziges Raumschiff mit Namen "Apollo" bauen wollte. Dies war aber nur eine mögliche Planung und keineswegs beschlossene Sache und schon gar nicht von der Politik abgesegnet oder gar finanziert.
Das Programm für ein zweisitziges Raumschiff wurde erst Ende 1961 unter dem Namen "Mercury Mark II" lanciert und im Januar 1962 in "Gemini" umbenannt.

Auch das amerikanische bemannte Raumfahrtprogramm war also nicht von Beginn an auf das Ziel der Mondlandung ausgerichtet. Erst nachdem man bei der Erreichung des ersten grossen Ziels (erster Mensch im All) geschlagen worden war, suchte man sich ein neues Ziel und definierte so die Mondlandung als dieses neue Ziel. Allerdings wurden dann nach Kennedys Startschuss sehr rasch sämtliche Ressourcen und enorme finanzielle Mittel auf dieses eine Ziel fokussiert.
 
Hagewi

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Das war 12 Jahre nach dem Krieg, eine Leistung in extrem kurzer Zeit. Davor war das Land weitgehend verwüstet.
Die Flugzeugbauindustrie (als Vorgängerin der Raumfahrtindustrie) war aber ebenso wie die Schwermetallindustrie durchaus auf internationalem Spitzenstand - vielleicht mit anderen Ansätzen im Detail, aber mit konkurrenzfähigen Ergebnissen. Hier war wohl kein "auferstehen aus Ruinen" ab Ende des 2 WK.

Hagewi
 
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Bei der Nachkriegsentwicklung in der SU sind aber besonders die 1946 zu Tausenden nach Russland deportierten deutschen Experten zu berücksichtigten, mit denen sich die SU mit einem Schlag von der Stein- in die Neuzeit katapultierte. Das waren nicht nur die reinen Raketenspezialisten, sondern auch solche, die sich mit den Brennstoffen, den Werkstoffen, der Regelungstechnik (ein ganz entscheidender Faktor), der Gerätetechnik, der Bahnverfolgung usw. befasst hatten. Ohne diesen Anschubfaktor wären die Russen erst Jahre später ins All gekommen. Die Amis haben sich natürlich auch deutschen Wissens bemächtigt, wobei die aber nicht auf die Zwangsverschleppung zurückgreifen mussten.

Genießen kann ich die Erfolge der russischen Raumfahrt nicht, wenn man weiß, mit wie vielen Opfern und Leid diese erkauft worden sind. Politik und Technik lassen sich hier nicht trennen.

Viele Grüße
Peter
 

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Die gesamte Raumfahrt in der Startphase war -auf allen Seiten- sehr stark vom Rüstungswettlauf um Atomraketen geprägt. Deshalb gab es die Riesenetats. Die paar Weltraumflieger waren dann fast nur ein "Abfallprodukt" der vorausgegangen Militärentwicklungen. Die Astronauten, Kosmonauten etc. hatten deshalb lange eher eine propagandistische, als eine wissenschaftliche Rolle.
 
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